Eis, Marmor, Tropfsteine: Wer durch Österreichs Höhlen spaziert, taucht in eine faszinierende Welt ein.

Österreichs Höhlen im Überblick

Bei einer geführten Wanderung lauschen Besucher den Legenden, die sich um die mysteriöse Schneckenlochhöhle im Vorarlberger Bregenzerwald ranken. Über 282 Stufen steigen Gäste zur Tischoferhöhle im Kaisergebirge empor, wo schon in der Steinzeit Menschen Unterschlupf fanden. In der größten Tropfsteinhöhle Niederösterreich, die Hermannshöhle bei Kirchberg am Wechsel, lassen sich 14 Fledermausarten entdecken.

Österreichs Höhlen bieten viel Raum für Abenteuer.

Rohan Makhecha

 

In der Rettenwandhöhle, in ca. 200 Mio. altem Kalkstein bei Kapfenberg in der Steiermark gelegen, bestaunen Besucher von der Natur geschaffene Kunstwerke. Österreichs größte Tropfsteinhöhle, die Lurgrotte in der Steiermark, lässt sich von Peggau oder Semriach aus erkunden. Spektakuläre Formationen aus Eis und Fels erwarten Besucher der Dachstein–Eishöhle am Krippenstein in Oberösterreich. Und in der Spannagelhöhle bei Hintertux in Tirol erwandern Besucher eine 25 Meter dicke Marmorader.

Das sind Österreichs Höhlen im Überblick, bevor wir euch die einzelnen Grotten jetzt vorstellen.

Österreichs Höhlen: Blick in die Dachsteinhöhle

Nina Lishchuk/Shutterstock.com

Mysteriöses Schneckenloch

Der Eingang der Schneckenlochhöhle liegt in einer Höhe von 1.270 m bei Egg im Bregenzerwald. Doch bis heute birgt die Höhle ihre Geheimnisse. Obwohl sie seit Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt ist, werden immer wieder unbekannte Seitengänge gefunden. Bei einer Höhlentour lassen sich Besucher von einem Guide in die Finsternis des Bergs leiten. Er informiert über die Entstehung und Geologie der Höhle und erzählt, welche Legenden sich um die Felsformationen in der Höhle ranken. Da schreiten Besucher durch imposante Hallen und krabbeln durch enge, niedrige Gänge. Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz in Schönenbach. Die Teilnahme kostet 59 Euro, inklusive Höhlenoverall, Stirnlampe und Helm.

Über 82 Stufen in die Steinzeit

40 Meter lang und rund acht Meter hoch ist die Tischoferhöhle, die in einem idyllischen Tal im Kaisergebirge bei Kufstein liegt. Archäologen förderten Anfang des 20. Jahrhunderts Skelette von über 300 Höhlenbären, Stein- und Knochenwerkzeuge, Keramikscherben, Bronzeschmuck und Gußformen aus der Bronzezeit zutage. Diese Funde beweisen, dass schon um ca. 30.000 v. Chr. Menschen in der Höhle gelebt haben. Doch die archäologischen Fundstücke sind heute hinter Glas im Heimatmuseum auf der imposanten Festung Kufstein zu bewundern, die Höhle lässt sich individuell besichtigen. Zum Eingang der Tischoferhöhle schreiten Gäste über 282 Stufen, die noch bis vor wenigen Jahren den einzigen Weg zur Höhle bildeten.

Höhlen sind eine Faszination für sich.

Wander Creative

Österreichs Höhlen sind ein wahrer Abenteuerspielplatz

Im Reich der Fledermäuse

Österreichs Höhlen sind tierreich: Denn in der Hermannshöhle bei Kirchberg am Wechsel finden 14 Fledermausarten ein Zuhause. Weil die Höhlen insgesamt 73 Meter Deckenhöhe umfassen, bleibt viel Platz in dem geheimnisvollen unterirdischen Reich der Hermannshöhle. Hierzu hängen nicht nur Stalaktiten von der Decke, sondern auch jede Menge flatternder Zeitgenossen: Die größte Tropfsteinhöhle Niederösterreichs gilt auch als Europas artenreichstes Fledermausquartier.

Fledermaus in Österreichs Höhlen

Nuwat Phansuwan/Shutterstock.com

Führungen finden im Sommer täglich, ansonsten an Wochenenden statt. Doch wer in die verborgenen Bereiche der Höhle vordringen möchte, bucht die längere, dreistündige Abenteuerführung. Der Weg führt – ohne elektrische Beleuchtung – auf alten, nicht mehr ausgebauten Wegen durch ein verwinkeltes Labyrinth abseits der großen Hauptklüfte. Hier findet ihr mehr Infos zu den Hermannshöhlen.

Kunstwerk der Natur

Die letzte von Österreichs Höhlen ist ein wahres Meisterwerk: In der Rettenwandhöhle lassen sich von der Natur geschaffene Kunstwerke bestaunen. Diese ziehen sich durch ca. 200 Millionen Jahre alten Kalkstein bei Kapfenberg in der Hochsteiermark. Seit bereits 1.700 Jahre v. Chr. gewährte die Rettenwandhöhle den ersten Kapfenbergern Unterschlupf. Doch heute zieht das Naturjuwel mit seinen prächtigen Tropfsteinformationen Besucher aus Nah und Fern in ihren Bann. Über eine Steintreppe wandern Gäste vorbei an der »Qualle« in den »Großen Dom«, der an eine gotische Kathedrale erinnert.

Rettenwandhöhle

Verein für Höhlenkunde Kapfenberg/Fritz Bayerl

Hierzu präsentieren sich mächtige Stalaktiten und Stalagmiten, das »Glockenspiel« und der »Gotische Chor«. Dann führt der Weg unter mächtige Sinterbrücken hindurch zur »Geborstenen Säule« und zum »Luster« – dem beeindruckendsten Gebilde der Rettenwandhöhle. Zuletzt kommt man zum Abschluss der Tour beim »Steinernen See« vorbei. Die Führung dauert ca. 45 Minuten. Sie findet bis Ende September an Sonn- und Feiertagen statt. Hier findet ihr mehr Infos zur Rettenwandhöhle.

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