Wahrscheinlich kannte Robert Louis Stevenson La Gomera noch nicht, als er sich den Schauplatz für seinen Roman »Die Schatzinsel« ausmalte. Denn klar ist: Dieses Fleckchen Erde im Herzen des Atlantischen Ozeans ist eine wahre Schatzinsel.

Seine traumhafte Landschaft verdankt La Gomera Vulkanausbrüchen. Entstanden ist die Insel vor rund elf Millionen Jahren. Meer, Wind und Wasser formten in den mehr als zwei Millionen Jahren nach der letzten Eruption tiefe Schluchten, beeindruckende Berge und auslaufende Küsten. Wie ein grüner Mantel breitet sich der Nationalpark Garajonay über die Berge aus. Das riesige Waldgebiet aus einer Zeit, zu der die Dinosaurier die mediterrane Erdzone bevölkerten, nennen die Insulaner Lorbeerwald, da die Mehrheit der dort wachsenden Baumarten lorbeerähnliche Blätter haben.

Roque Agando auf La Gomera

Dominic Dahncke/ Shutterstock.com

Nationalpark Garajonay ist ein wahres Naturparadies

In den Wäldern des Nationalparks Garajonay gedeiht auch eine unglaubliche Pflanzenvielfalt. Etwa 2.000 verschiedene Pflanzenarten wachsen in der immergrünen feuchten Landschaft, einige davon finden sich nur auf La Gomera sowie der übrigen Kanarischen Inselgruppe.

Blick auf Garajonay Nationalpark auf La Gomera

Karol Kozlowski/Shutterstock.com

Im Nationalpark leben außerdem zahlreiche wirbellose Tiere, Amphibien, Reptilien und Vögel. Auch von ihnen sind viele nur auf La Gomera anzutreffen. Ausschließlich auf den Kanarischen Inseln kommen beispielsweise die so genannte Bolles-Waldtaube und die Lorbeertaube vor.

Aufgrund seiner Größe und der außergewöhnlichen ökologischen Bedeutung erklärte die Unesco den Nationalpark 1986 zum Weltkulturerbe. Der beeindruckende Wald, dessen Name von der Legende einer unsterblichen Liebe zwischen der Prinzessin Gara und dem Bauernsohn Jonay stammt, ist allerdings nicht das einzige Naturwunder auf La Gomera. Mit ihrer Vielfalt an Ökosystemen auf 368 Quadratkilometern Fläche wurde die gesamte Insel als Biosphärenreservat anerkannt.

Artenvielfalt im Garajonay Nationalpark

RossHelen/ Shutterstock.com

Heimat für Rieseneidechsen sowie Delphine

17 unter Naturschutz stehende Gebiete schaffen zudem optimale Lebensräume für die auf La Gomera beheimateten Rieseneidechsen. Der Ozean um La Gomera bietet Lebensraum für viele verschiedene Meeresbewohner: Der kristallklare Atlantik beheimatet einige endemische Arten. Rund um die Insel leben Delphinherden, die durch das warme Wasser und die Strömungen häufig bis an die Küste herankommen.

Delfine schwimmen vor der Küste der Kanareninsel La Gomera

Dynamoland/ Shutterstock.com

Pfeifsprache der Inselbewohner ist ein Weltkulturgut

Eine weitere Besonderheit der Schatzinsel La Gomera ist die Pfeifsprache El Silbo. Ein geschultes Gehör kann in den Schluchten der Insel ein Pfeifen wahrnehmen – mal höher, mal tiefer. Die Pfiffe sind ein Willkommensgruß der Inselbewohner. Mit ihrer ursprünglichen Sprache aus verschiedenen Pfeiftönen sandten sich die Gomeros früher Nachrichten zu und überwanden dabei riesige Entfernungen. Die Unesco erklärte die Pfeifsprache El Silbo 2009 zum Weltkulturgut.

Es ist ein besonderes Erlebnis, die Vielfalt der Insel zu entdecken und in die Landschaft mit ihren mystischen Wäldern und einzigartigen Schluchten einzutauchen. Und dabei immer mit einem freundlichen Lächeln der Insulaner begrüßt zu werden, die ihre Insel als großes Geschenk der Natur sehen und viel Zeit und Energie in die Erhaltung der Schönheit La Gomeras investieren.

Weitere Informationen auf www.hallokanarischeinseln.com und auf www.lagomera.travel.