Subaru springt auf den E-Zug auf. Doch von einem reinen Elektrofahrzeug ist der japanische Allradspezialist weit entfernt. Wichtiger ist etwas anderes: die DNA der Marke.

Eine Multimedia-Geschichte von Stefan Weißenborn

Sicherheit geht vor Strafe

Beim Forester gibt es eine kleine Begriffsverwirrung: Die einen sagen, er sei noch ein Kombi, die anderen, er sei schon ein SUV.

Wenn man das Auto so betrachtet, ist klar: Von kompakten Sports Utility Vehicle anderer Hersteller unterscheidet er sich grundsätzlich kaum, robuster Look, hoher Aufbau. Doch von einem Kombi à la VW Passat hat er bis auf eine Heckklappe nichts. Das hätten wir geklärt.

Doch da gibt es noch eine weitere Frage zu klären: Warum geht Subaru die Elektrifizierung so zaghaft an und gönnt dem Forester nur ein abgespecktes Mild-Hybrid-System, wo andere längst auf Plug-in setzen?

Allrad bleibt die DNA

Aber erläutern wir doch erstmal, was es mit der DNA auf sich hat. »Unsere Gene sind und bleiben Allrad, den Forester wird es nicht mit Frontantrieb geben«, sagt Volker Dannath, der bei Subaru Deutschland die Geschäfte führt.

Und das ist auch nur konsequent: Denn Subaru baut seit jeher nur Autos mit Allradantrieb und ist – die absoluten Stückzahlen betrachtet – ein kleiner Player. Zugleich aber ist die Marke mit den Sternen der weltweit größte Hersteller von Allrad-Pkw.

Diese Position so einfach aufzuweichen – das ginge womöglich an die Substanz. Und doch könnte man anderer Meinung sein.

Allradantrieb problematisch in Zeiten der Klimakrise

Denn einen Allradantrieb ins Auto zu bauen, das bedeutet in Zeiten von Klimakrise und CO2-Grenzwerten Hinderliches – und mindestens dreierlei:

— Ein Allradantrieb ist schwerer als ein Front- oder Heckantrieb und erhöht das Fahrzeuggewicht
— Er ist teurer und erhöht der Preis
— Er bedeutet einen höheren Spritverbrauch

Viele andere Hersteller von SUV sind mittlerweile dazu übergegangen, aus diesen Gründen ihre Modelle auch mit Frontantrieb anzubieten. Das leistet einen kleinen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emmision.

Und die Kundschaft begrüßt es, denn 2019 wurden mehr SUV mit Front- als mit Allradantrieb bestellt. Da spielt es keine Rolle mehr, dass 4 × 4 bei den  evolutionären Vorgängern der SUV, den Geländewagen, noch zwingend war.

Doch Subaru insistiert und hat eine Begründung parat.

Verbrauch: offiziell 6,7 Litern auf 100 Kilometer

Sicherheit geht also vor Verbrauchsoptimierung – wobei man sich bei Subaru dennoch bemühte, den Durst des Forester zu zügeln.

Mit der Vorgängergeneration könne man den Neuen schlecht vergleichen, da es sich um verschiedene Entwicklungen handele, sagt Geschäftsführer Dannath.

Doch eine Hausnummer gibt Subaru aus. Gegenüber einem Zweiliter-Motor ohne Mild-Hybrid verbrauche der E-Boxer  0,7 Liter weniger – liegt mit offiziell 6,7 Litern auf 100 Kilometer damit immerhin auf einem konkurrenzfähigen Niveau.

So genehmigt sich zum Vergleich ein Mitsubishi Outlander mit Allrad und Zweiliter, aber ohne Hybridisierung 7,4 Liter.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Boxer (Ottomotor) + E-Motor

Hubraum: 1.995 ccm

Leistung: 110 kW (150 PS) + 12,3 kW (16,7 PS)

Drehmoment: 194 Nm + 66 Nm

Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4.625 mm/ 1.815 mm/ 1.730 mm/ 2.670 mm

Böschungswinkel: 20° vorn, 26° hinten

Rampenwinkel: 21°

Minimale Bodenfreiheit: 220 mm

Kofferraum: 509 l bis 1779 l

Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h

Beschleunigung: von 0-100: 11,8 Sekunden

Verbrauch (Herstellerangabe): 6,7 Liter Super/100 Kilometer (CO2-Ausstoß: 154 g/km)

Schadstoffklasse: Euro 6d-ISC-FCM

Preis: ab 34.990 Euro