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Florida nur Strand, Disney und Miami? Von wegen! Der Sunshine State hat noch eine ganz andere Show im Programm: Delfine, Manatees & Co. tummeln sich hier quasi in der ersten Reihe. Besonders rund um Fort Myers und Sanibel sind tierische Begegnungen fast garantiert und das ganz ohne Ticket fürs Aquarium.

Delfine in Sicht

Meist sind der Lady Chadwick zwei oder drei Delphine dicht auf den Fersen. Bei Lady Chadwick handelt es sich selbstverständlich nicht um eine britische Dame, sondern um eine Fähre, die mehrere kleine Inseln im Südwesten Floridas miteinander verbindet.

Lady Chadwick

Jennifer Latuperisa-Andresen

Und im Fahrtwasser des Bootes gefällt es den freundlichen Meerestieren besonders gut. Gerade die Gewässer rund um Pine Island und Estero Bay sind beliebte Tummelplätze für die Fische.

Delfine trifft man in Florida übrigens das ganze Jahr über an. Im Frühjahr und Sommer allerdings bietet sich den Wildlife-Spottern ein ganz besonderer Anblick: Die Brutzeit ist gerade vorbei und Delfin-Mütter tollen mit ihren Kindern im Meer herum!

Delfin in Florida

The Lee County Visitor & Convention Bureau

Rot vor Wut oder grün vor Neid? Das Chamäleon.

Wie wäre die Welt wohl, wenn wir alle je nach Laune unsere Farbe wechseln könnten? Für den Rothkehlanolis, auch amerikanisches Chamäleon genannt, ist diese witzige Vorstellung der Alltag. Die knallig grüne Echse wechselt ihre Farbe je nach Laune und Temperatur. Sie ist übrigens nur eine von vielen Echsen, die sich an den Stränden von Fort Myers und Sanibel in der Sonne aalen.

Anolis carolinensis

Michael Fitzsimmons/Shutterstock.com

Wer ganz genau hinschaut, entdeckt vielleicht eine Glas-Echse. Oft wird diese besondere Echsenart mit Schlangen verwechselt, aus dem ganz einfachen Grund, dass sie keine sichtbaren Beine hat. Also was unterscheidet sie überhaupt von Schlangen? Alle Echsen haben Augenlieder und Ohren!

Wir lieben Manatees

Die Karibik-Manatees – oder liebevoll Seekühe genannt – sind echte Stars in den Gewässern rund um Fort Myers und längst ein Symbol für Florida. Die sanften Riesen bringen es locker auf ein halbes Tonne Lebendgewicht und verbringen ihre Tage am liebsten dort, wo das Wasser warm und ruhig ist. Perfekte Bedingungen finden sie in den Kanälen, Flussmündungen und Buchten der Region. Vor allem im Winter, wenn andere lieber die Koffer packen, ziehen die Seekühe in ihre Lieblings-Wellnessoasen: wärmere Gewässer. Besonders nah kommt man ihnen im Manatee Park von Fort Myers, einem geschützten Warmwasserrefugium. Dort warten die gemütlichen Pflanzenfresser, bis sie im Frühling wieder hinaus in den Golf von Mexiko gleiten

Im Sommer schwimmen die Manatees besonders gerne in freien Gewässern. Lovers Key State Park ist nicht nur einer der schönsten Strände des Landes, sondern auch der ideale Ort, um die ein oder andere Seekuh zu treffen.

Taucher mit Seekuh in Florida

Thierry Eidenweil/Shutterstock.com

Einpinker Vogel, aber kein Flamingo: der Rosalöffler

Gerade im Winter ziehen tausende Vögel in den Sunshine State, um der Kälte zu entfliehen. Egal wo man hingeht, auf die gefiederten Tiere trifft man fast überall. Am Strand von Fort Myers kann man unzählige Vogelarten beobachten, so zum Beispiel den Schneesichler oder verschiedene Reihersorten. Hobby-Fotografen erfreuen sich besonders am Rosalöffler, einem pinken Vogel, der dem Flamingo ähnelt!

Rosalöffler in Florida.

Foto: Fort Myers – Islands, Beaches & Neighborhoods

Mit seinem leuchtend rosa Gefieder und dem löffelförmigen Schnabel ist der Rosalöffler (Roseate Spoonbill) ein echter Blickfang. Diese auffällige Vogelart ist ein echter Kontinentbewohner, ihr Lebensraum reicht von Nord- über Mittel- bis nach Südamerika. Besonders zahlreich flattert sie durch die Mangroven und Wattlandschaften rund um Fort Myers. Wer Glück hat, erwischt sie sogar live beim Fischen im seichten Wasser  zum Beispiel im J.N. „Ding“ Darling National Wildlife Refuge auf Sanibel Island.

Für Vogelbeobachter ist die Region ein echtes Paradies: Rund 300 Arten sind hier übers Jahr entweder zuhause oder legen auf ihrem Weg in den Süden eine Pause ein. Neben dem rosafarbenen Rosalöffler ziehen auch verschiedenste Reiherarten ihre Bahnen – vom Kanadareiher über den Nachtreiher bis zum Graureiher. Dazu gesellt sich der seltene Schreikranich, und als spektakuläres Highlight der Nashornpelikan, dessen Flügelspannweite bis zu drei Meter erreicht.

Fliegende weiße Pelikane

The Lee County Visitor & Convention Bureau

See you later, Aligator!

Alligatoren genießen nicht den allerbesten Ruf in der Tierwelt, dabei sind sie eigentlich gar nicht so übellaunig. Dabei sollte man auf jeden Fall mindestens 20 Meter Abstand halten und sie auf keinen Fall füttern – um genau zu sein, ist das sogar illegal!

Aligator in den Everglades, Florida

Aldric RIVAT

Eine Zeit lang schien es, als seien die Alligatoren kurz vorm Aussterben. Dank lokalen Tierschützern konnte sich die Population aber nochmal erholen. Mittlerweile leben wieder über eine Million Alligatoren in dem Sunshine-State. Am sichersten ist es natürlich trotz allem, die uhrzeitlichen Tiere in einem Reservat zu besuchen. Besonders beliebt sind das Slough Preserve in Fort Myers sowie das J.N. Ding Darling Refuge auf Sanibel Island.

Echt große Schildkröten

Etwas weniger gefährlich geht es bei einer anderen Reptilienart zu: den Schildkröten! Hier in Florida trifft man gewöhnlich Unechte Karettschildkröten an. Sie können bis zu einem Meter lang werden und 135 Kilogramm wiegen. Es dauert ganze 17 Jahre, bis eine ausgewachsene Schildkröte zum Brüten bereit ist. Dazu kehrt sie an den Strand zurück, an dem sie selbst geschlüpft ist. Die Brütezeit geht von März bis Oktober, aber die beste Zeit für eine Schildkrötenwanderung ist im Juni oder Juli.

Schildkröte in Florida

Jennifer Latuperisa-Andresen

Die Strände in Fort Myers und Sanibel eignen sich beide gleichermaßen für einen Schildkröten-Spaziergang. Allerdings trifft man die Reptilien nur nachts an, denn dann ist es für sie am sichersten! In Städten wie Fort Myers zum Beispiel müssen Strandrestaurants deshalb abends ihr Licht dimmen. Auch beim Spazieren darf man die Schildkröten nicht anleuchten. Aber das sind nicht alle Regeln im Umgang mit den sensiblen Tieren: Ihr dürft keinen Müll am Strand liegen lassen und keine Löcher im Sand graben. Zum Bedauern aller Kinder sollte man auch keine Sandburgen stehen lassen. All diese Dinge behindern die Schildkröten-Babys auf ihrem Weg zum Meer!