Der Hochsommer hat seinen Preis: Kräftiger Regen und unwetterartige Gewitter prasseln dieser Tage über Deutschland nieder. Wer im Freien unterwegs ist und Blitz und Donner nicht mehr ausweichen kann, sollte sich rechtzeitig schützen. Wie verraten, was zu tun ist.

Das Traumwetter im Mai nutzten viele von euch vermutlich dazu, einen Ausflug zu unternehmen. Egal ob Wanderung, Radtour oder einen Ausflug zum See – das Angebot bei uns ist schließlich riesig. Doch solltet ihr stets einen Blick auf die Wettervorhersage werfen. Kündigen sich Blitz und Donner an, sollte man für den Fall der Fälle gewappnet sein. Beträgt die Zeit zwischen Blitz und Donner weniger als zehn Sekunden, ist ein Gewitter verdammt gefährlich nah. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat in einer Mitteilung erklärt, wo man bei einem Gewitter sicher ist. Hier die wichtigsten Tipps bei Gewitter.

Ab ins Haus oder Auto und alle Fenster schließen

Ihr habt einen Ausflug mit eurem Auto unternommen? Das ist schon mal gut. Denn wenn das Gewitter heranzieht, solltet ihr euch schleunigst Richtung Auto bewegen. Denn das ist bei Gewitter sicher. Die metallische Konstruktion des Autos wirkt wie ein Faradayscher Käfig und leitet eventuell einschlagende Blitze ab. Wichtig ist, dass alle Fenster geschlossen sind und dass ihr mit dem Auto nicht in der Nähe eines Baumes steht.

Ist das Auto zu weit weg, solltet ihr versuchen, schnell Unterschlupf in einem Haus zu finden. Am besten in einem Haus mit Blitzableiter. Aber welcher Laie weiß schon, ob das fremde Haus mit einem Blitzableiter ausgestattet ist? Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich, auch hier die Fenster geschlossen zu halten, elektrische Geräte vom Strom zu nehmen und von Gegenständen aus Metall Abstand zu nehmen. Wollt ihr telefonieren, benutzt euer Handy. Nicht das schnurgebundene Festnetztelefon des Hauses.

Im Freien: raus aus dem Wasser, weg mit dem Fahrrad

Wer im See oder Bad schwimmt, sollte es unverzüglich verlassen. Der Kopf bildet im Wasser den höchsten Punkt im Umkreis ist ein sehr wahrscheinliches Ziel für den Blitz. Wasser leitet die Energie des Blitzes. Also: sofort raus aus dem Wasser!

Blitz am See

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Seid ihr mit dem Fahrrad oder Pferd unterwegs, solltet ihr ebenfalls sofort absitzen und einen blitzgeschützten Ort aufsuchen. Die Entfernung zum Fahrrad sollte dabei trotzdem einige Dutzend Meter betragen. Gleiche gilt für Regenschirme und Wanderstöcke. Meidet Masten, Antennen oder Metallzäune.

Tipps bei Gewitter: klein machen und Knie mit Arme umschlingen

Manchmal aber seid ihr allein auf weiter Flur. Kein Gebäude in Sicht, und das nächste Auto steht weit weg. Was also tun? Wichtig ist nun, dass ihr euch möglichst klein macht. Ihr dürft nicht der höchste Punkt in der Umgebung sein. Mit eng zusammenstehenden Füßen und das Gewicht auf die Fußballen verlagernd in die Hocke gehen und mit den Armen die Knie umschlingen. Wenn möglich in einer Bodenmulde. Lehnt euch nirgendwo an. Auch in Scheunen, Holz- oder Steinhütten solltet ihr euch in der Mitte des Gebäudes aufhalten und in die Hockestellung gehen.

Seid ihr mitten im Wald, dann bleibt dort. Im Inneren eines Waldes mit gleichmäßig hohen Bäumen seid ihr einigermaßen sicher. Den Waldrand oder besonders hohe Bäume solltet ihr dagegen immer meiden. Quatsch ist übrigens der Gewitterspruch »Vor den Eichen sollst du weichen und die Fichten wähl’ mitnichten, auch die Weiden musst du meiden, aber Buchen sollst du suchen«. Denn: Baum ist Baum bei Gewitter.

Erste Hilfe: gewusst, wie!

Im Gegensatz zu anderen Elektrounfällen besteht unmittelbar nach dem Blitzschlag keine Gefahr für den Helfer. Bei einem bewusstlosen Blitzopfer kann man nichts falsch machen: Bei Kreislaufstillstand beginnst du sofort mit der Wiederbelebung. Drücke 30mal mit dem Handballen das Brustbein ca. 5-6 cm tief ein, und zwar mit einer Frequenz von 100 -120 Mal pro Minute. Es folgen zwei Atemspenden im Wechsel. Erhält ein Blitzopfer in den ersten fünf Minuten nach dem Einschlag Hilfe, haben die Wiederbelebungsmaßnahmen in mehr als 80 Prozent Erfolg.