Die mexikanische Halbinsel Yucatán, einst Zentrum der Maya-Kultur, ist heute ein beliebtes Reiseziel. Und das nicht ohne Grund: Ein bildhübscher Strand reiht sich hier an den nächsten. Doch auch landeinwärts birgt die Halbinsel geheimnisvolle Reiseziele und magische Momente.
Sucht man im Internet nach Bildern von Yucatán, stellt sich schnell die Urlaubslust ein: türkisblaues Meer, smaragdgrüner Urwald, mysteriöse Maya-Pyramiden und vor allem Strände, so weit das Auge reicht.
Obwohl der Bundesstaat bei Reisenden aufgrund genau dieser Charakteristika äußerst beliebt ist, sollte man sich die Region nicht völlig überlaufen vorstellen. Orte wie die östlich von der Bundesstaatshauptstadt Mérida gelegene Lagune von Celestún, in der sich das ganze Jahr über Flamingos tummeln, oder die ausgesprochen fotogene rosa Lagune im Naturschutzgebiet Las Coloradas sind zwar keine absoluten Geheimtipps mehr, dennoch lohnt sich ein Ausflug dorthin allemal. Kamera nicht vergessen!
Unweit von der Lagune liegt das Naturschutzgebiet Río Lagartos. Hier befindet man sich auf Tuchfühlung mit dem mexikanischen Urwald, der Heimstatt für zahllose Tierarten wie Schildkröten und kunterbunte Vögel. Im kleinen Örtchen El Cuyo kann man nistende Vögel sogar aus nächster Nähe beobachten. Nicht nur für Hobbyornithologen ein echtes Highlight.
Am Strand liegen oder im Untergrundfluss tauchen
Folgt man dem Küstenstreifen weiter Richtung Osten, stößt man irgendwann auf Sisal. Die Hafenstadt wurde unter spanischer Herrschaft in der Frühneuzeit zu einer Festung gegen Piratenüberfälle ausgebaut, heute geht es dort wesentlich friedlicher zu. Im Yachthafen kann man über Luxusboote staunen und den Leuchtturm bewundern, anschließend schlendert man durch die farbenfrohen Alleen und kehrt vielleicht auch in einem der beliebten Fischrestaurants ein. So frisch wie hier – direkt an der Küste – bekommt man die Leckereien wohl nirgends auf den Teller.
Nun aber endlich ein paar Worte zu den Stränden, die sich malerisch entlang der Küste der Halbinsel erstrecken. Hervorzuheben ist etwa der Puerto Progreso, der der Provinzhauptstadt Mérida am nächsten gelegen ist. Bereits zum dritten Mal in Folge wurde dieser mit der »Blauen Flagge« ausgezeichnet, was auf die gute Wasserqualität in Verbindung mit Umweltinformation und -erziehung, Sicherheit und Service sowie Umweltmanagement und Umweltschutz verweist. Hier sonnt man sich gern.
Wem im Urlaub der Sinn nach Abenteuer steht, dem sei ein Tauchgang in einem der unterirdischen Flüsse in Yucatán ans Herz gelegt (bitte nur mit kundiger Führung). Diese besonderen Fließgewässer bilden sich heraus, weil die Halbinsel nicht aus festem Erdboden, sondern größtenteils aus porösem Kalkgestein besteht. Durch die Hohlräume strömen Bäche und Flüsse und sammeln sich anschließend in magisch anmutenden Reservoirs, in denen man sich wie in einer anderen Welt fühlen kann. Mehr als 3.000 dieser Reservoirs sind im Bundesstaat verteilt, gut 100 davon verfügen über eine besuchsgeeignete Infrastruktur und die entsprechenden Dienstleistungen.
Kulturprogramm und Kitesurfing
Bei aller Faszination für die Wunder der Natur gehört für manche Urlaubenden aber auch eine Expedition in den Großstadtdschungel zum festen Programm. Kulturell und historisch äußerst spannend ist Valladolid, mit einer beeindruckenden Kathedrale und einem ehemaligen Franziskanerkloster aus dem 16. Jahrhundert. Auch – nur eine knappe Stunde von der atemberaubenden Maya-Stadt Chichén Itzá entfernt – die Provinzhauptstadt Mérida lohnt den Besuch. Unbedingt besuchen sollte man die Catedral de San Ildefonso – die älteste Kathedrale in Kontinentalamerika, die mit den Steinen eines alten Maya-Tempels erbaut wurde. Das Museo de Arte Contemporáneo Ateneo de Yucatán oder das Gran Museo del Mundo Maya, in dem man alles über Geschichte, Kultur, Kunst und Handwerk der Maya erfahren kann, sind ebenfalls schöne Ziele in der Stadt.
Nach so vielen spannenden Eindrücken muss der Akku wieder aufgeladen werden, um sich gut erholt und ausgeruht neuen Abenteuern zu stellen. Ein echter Geheimtipp ist hier das Cucú Hotel in El Cuyo. Nur 50 Meter vom Strand entfernt, bietet das kleine aber feine Refugium mit eigenem Pool elegante Suiten und Premiumzimmer. Insgesamt können sich 20 Gäste einbuchen. Kleiner Bonus: Das Hotel fährt eine Kooperation mit der ausgezeichneten Kitesurfing-Schule MC Kitesurf. Vom Kingsize-Bett aus geht es also direkt aufs wilde Wasser.