Einreise-Verschärfungen für Ungeimpfte, Warten auf das USA-Comeback, Thailand öffnet sich in Trippelschritten: die Corona-Reise-News im Juli 2021.

31. Juli: Harsche Kritik nach Einreise-Test-Beschluss, Einreiseregeln: schon über 180.000 Verstöße 2021, RKI streicht u.a. Südafrika von Virusvariantengebiets-Liste

Die morgen in Kraft tretende Testpflicht für ungeimpfte Reiserückkehrer stößt auf harsche Kritik bei Polizei und Bahn. Die Kritik entzündet sich einerseits an den äußerst kurzfristig anberaumten Termin der Einführung. Andreas Roßkopf, bei der Gewerkschaft der Polizei Vorsitzender für die Bundespolizei, moniert die deutlich zu kurze Vorbereitungszeit. Von anderer Seite heißt es, man frage sich, wie man mit Personen umgehen solle, die bei der Einreise keinerlei Corona-Test-Nachweise vorlegen können. Auch bei der Bahn ist man not amused: Klaus-Dieter Hommel, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, sagte, die Schaffner der Bahn seien keine Corona-Test-Kontrolleure. Das sei eine hoheitliche Aufgabe. Klaus Geiger, Ressortleiter Außenpolitik bei der WELT, kritisiert derweil in einem Artikel den »Mythos von den gefährlichen Urlaubsrückkehrern«.

Diese Zahl dürfte ein Vorgeschmack dafür sein, wie wirkungsvoll die neue Testpflicht für Reiserückkehrer sein wird: Laut Bundespolizei gab es seit Beginn dieses Jahres schon 180.000 Verstöße gegen die Coronavorgaben für Reiserückkehrer. Die zurückkehrenden Urlauber konnten teils keine Tests oder Impfnachweise vorweisen, teils hatten sie ihre Rückreise nicht wie vorgeschrieben angemeldet.

Letzte Woche Freitag war die Beachtung noch riesengroß, als das Robert-Koch-Institut Spanien und die Niederlande in ihrem wöchentlichen Bericht hochstufte. Gestern dagegen war die mediale Beachtung ziemlich gering – kein Wunder, waren doch eher »touristische Leichtgewichte« betroffen. Vor allem Länder in Afrika wurden von der Liste der Virusvariantengebiete gestrichen und gelten nun als Hochrisikogebiete. Aber auch für die Dominikanische Republik gibt es gute Nachrichten.

30. Juli: Testpflicht für ungeimpfte Reiserückkehrer ab Sonntag, RKI präsentiert Reise-Statistik, Islands Tourismus in der Corona-Krise, Umfrage: eigene Ferienimmobilien beliebter denn je

Seit Tagen wird darüber diskutiert, nun kommt sie tatsächlich ab kommenden Sonntag (1. August): die Testpflicht für Reiserückkehrer, die nicht geimpft oder genesen sind. Aber nicht überall stößt die neue Maßnahme auf Freude. So lehnt die FDP die Pflicht ab. »Eine generelle Testpflicht bei Einreisen nach Deutschland ist unverhältnismäßig. Es macht einen gravierenden Unterschied, ob man aus einem Hochinzidenzgebiet einreist oder aus einem Land mit einer niedrigen Inzidenz. Außerdem ließe sich eine generelle Testpflicht kaum kontrollieren«, kritisiert die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Christine Aschenberg-Dugnus.

Reisen und Corona – ein Dauerbrenner in den vergangenen Wochen in den Medien. Insbesondere die Frage, ob und wie Urlaubsreisende mit dazu beitragen, das Pandemiegeschehen in Deutschland negativ zu beeinflussen. Das Robert-Koch-Institut hat nun dazu eine Statistik präsentiert. Tenor: Ansteckungen auf Urlaubsreisen spielen eine zunehmende Rolle beim Infektionsgeschehen in Deutschland.

Die Corona-Krise hat den Wunsch nach einer eigenen Ferienimmobilie offenbar verstärkt: In einer von der Berliner Co-Owning-Plattform MYNE Homes in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage geben rund ein Fünftel der Befragten (20,3%) an, dass die Pandemie ihr Interesse am Besitz eines Ferienhauses spürbar gesteigert habe. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen sei dieser Wunsch sogar noch stärker ausgeprägt (28,7%). Gerade bei dieser Altersgruppe, so die Umfrage, habe die Corona-Krise das Interesse am eigenen Ferienhaus stark ansteigen lassen.

29. Juli: Reiserückkehrer im Fokus, Hotel in Garmisch-Partenkirchen: Zimmer nur für Geimpfte, AIDA Cruises setzt zweites Kreuzfahrtschiff ab Kiel ein, mehr Polizei auf Griechenlands Urlaubsinseln, ZDF mit Reportagen über Urlaub in Coronazeiten

Die Debatte über die Testpflicht für Reiserückkehrer nimmt immer mehr Fahrt auf. Kaum ein bedeutender Politiker, der sich aktuell nicht dazu äußert – und fast alle stoßen ins gleiche Horn: Die geplante generelle Coronatestpflicht für alle, die aus dem Urlaub zurückkehren und nicht genesen oder geimpft sind, wird mittlerweile von fast allen unterstützt. Vor allem unter den Ministerpräsidenten der Länder ist die Unterstützung für das Vorhaben groß.

Können in einigen Hotels nur noch Geimpfte übernachten? Das Hotel »Obermühle Boutique Resort« in Garmisch-Partenkirchen jedenfalls prescht vor und will nur noch Gäste beherbergen, die gegen Corona geimpft sind. Die Regelung soll ab dem 1. Oktober gelten. CSU-Politiker Alexander Dobrindt findet das in Ordnung.

Am 5. September 2021 startet mit AIDAluna bereits das siebte Schiff der AIDA-Flotte in die Saison 2021. Bis einschließlich 14. Oktober 2021 stehen verschiedene Reisetermine für drei- und viertägige Ahoi Touren ab Kiel zur Auswahl. Auf der viertägigen Kurzreise läuft AIDAluna nach einem Seetag, der u.a. an der Insel Gotland vorbeiführt, den polnischen Hafen Gdynia an. »Scenic Cruising« steht auch am ersten Tag der dreitägigen Ahoi Tour auf dem Programm, die in die schwedische Metropole Göteborg führt. Beide Kurzreisen werden im Wechsel angeboten. Auf allen Reisen mit AIDAluna bietet AIDA Cruises seinen Gästen die Möglichkeit, auf geführten AIDA-Ausflügen Land und Leute zu entdecken. AIDA Cruises hatte bereits im Mai mit AIDAprima die Kreuzfahrtsaison in Kiel eröffnet. Noch bis zum 23.Oktober 2021 werden immer samstags auf siebentägigen Ostseekreuzfahrten Göteborg, Visby auf Gotland oder die schwedische Hauptstadt Stockholm angelaufen.

Griechenlands Regierung ist besorgt über die steigende Zahl an Corona-Infizierten, besonders auf den bei Touristen beliebten Urlaubsinseln. Um dafür zu sorgen, dass die Coronaregeln eingehalten werden, sollten die Polizisten besonders im Nachtleben eingesetzt werden.

Das Sommergefühl 2021 – und wie die Deutschen in diesem zweiten Jahr unter Corona-Einschränkungen Urlaub machen – beleuchten vier »ZDF.reportagen« im August. Den Auftakt macht das Stück »Baden, Grillen, Träumen – Sommer zu Hause«. Es läuft am kommenden Sonntag um 17:55 Uhr im ZDF.

28. Juli: Tests für Reiserückkehrer eventuell schon ab Sonntag, Aus dem Urlaub in die Quarantäne – was nun gilt, Malta: 14-tägige Quarantäne für nicht vollständig Geimpfte und Genesene, Großbritannien vor Öffnung

Jetzt kommt Tempo in die Debatte: Reiserückkehrer müssen sich womöglich schon ab kommenden Sonntag (1. August) darauf gefasst machen, nur noch mit einem negativen Coronatest einreisen zu dürfen. Das soll dann auch für alle gelten, die mit dem Auto oder der Bahn zurückkehren. Derzeit gilt die Testpflicht nur für Menschen, die mit dem Flugzeug nach Deutschland einreisen. Derweil spekuliert die WELT über die Gründe der neuen Regelung. In dem Artikel, der die Überschrift »Das Angst-Kalkül hinter der neuen Testpflicht« trägt, heißt es mit Blick auf die Frage, wie das Ganze überhaupt zu kontrollieren sei, die »Politik wolle gar keine flächendeckende Kontrolle, es gehe eher um psychologische Effekte«.

Bald aus dem Urlaub direkt in Quarantäne – keine schöne Vorstellung für alle, die derzeit ungeimpft aus Großbritannien und Spanien heimkehren. Aber was gilt dann eigentlich mit Blick auf die Rückkehr am Arbeitsplatz? Wie sieht es aus, wenn die Kinder wieder in die Schule müssen? Das sollte man beachten. 

Malta erlaubt vollständig geimpften Personen mit EMA-zugelassenen Covid19-Impfstoffen die Einreise aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sofern die letzte Impfgabe mehr als 14 Tage vor Einreise verabreicht wurde. Nicht geimpfte Reisende und Genesene mit nur einer Dosis des Impfstoffs müssen sich bei Ankunft direkt in Quarantäne in ein dafür ausgewiesenes Quarantänehotel begeben. Das teilte das Fremdenverkehrsamt Malta gestern mit. Die aktuell gültigen Einreisebestimmungen wurden für Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zuletzt am 16. Juli aktualisiert. Seither gelten auch Kreuzimpfungen als offiziell anerkannt. Neu ist die Einführung einer 14-tägigen Quarantäne für nicht vollständig Geimpfte und Genesene. Wichtig: Wer geimpft ist, muss als Nachweis die digitalen COVID-Zertifikate der EU vorlegen. Nicht akzeptiert wird der gelbe Internationale Impfausweis der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der in Deutschland geläufig ist.

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson will die Einreise für Bürger aus der EU und den USA erleichtern. Wer vollständig gegen Corona geimpft ist, soll von kommender Woche an wieder nach Großbritannien einreisen dürfen. Das berichtet die Financial Times.

27. Juli: Spahn erwägt Tests für alle Reiserückkehrer, Lufthansa: Rückkehr der Umbuchungsgebühr, USA bleiben dicht, Europa-Comeback für Scenic Luxury Cruises

Wer bis dato aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland heimgekehrt, muss sich auf Corona testen lassen – sofern er oder sie nicht geimpft oder genesen ist. Diese Testpflicht will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bald ausweiten – und zwar auf alle Reiserückkehrer. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Justizministerin Christine Lambrecht hält aber wenig von dem Vorstoß. Ausgang offen …

Bei der Lufthansa konnte man während der Corona-Pandemie Flüge recht einfach umbuchen. Die sogenannte Umbuchungsgebühr entfiel in dieser Zeit. Seit März 2020, um genau zu sein. Aber damit soll es ab dem 2. August vorbei sein. Allerdings nicht für alle Umbuchungen, manche bleiben gratis. Wer wissen möchte, was genau ab dem 2. August gilt, klickt hier.

Als Kanzlerin Angela Merkel vor rund zwei Wochen zu Besuch bei US-Präsident Joe Biden war, da machten sich viele USA-Fans Hoffnungen. Hoffnungen darauf, schon bald wieder in die USA reisen zu dürfen. Jedenfalls kündigte Biden an, schon in wenigen Tagen eine Entscheidung über die Aufhebung des Einreiseverbots für Europäer zu treffen. Diese Entscheidung ist nun gefallen. Aber sie fällt anders aus, als erhofft: Jen Psaki, die Sprecherin des Weißen Hauses sagte gestern: Alles bleibt vorerst beim Alten. 

Scenic Luxury Cruises & Tours und Emerald Cruises, die beide zur Scenic Group gehören, fahren ab Ende Juli wieder auf mehreren europäischen Flüssen. Nach dem Start auf dem Douro in Portugal sind beide Flotten ab August auch wieder auf dem Rhein unterwegs. Ebenfalls im August nimmt Emerald Cruises die Donau auf, während Scenic ab Bordeaux wieder Kreuzfahrten auf den französischen Flüssen Garonne, Gironde und Dordogne anbietet. Darüber hinaus beginnt Scenic im September mit den Abfahrten auf der Donau.

26. Juli: Debatte über Reiserückkehrer, TUI: Gros der Urlauber bleibt auf Mallorca, Reisebeschränkungen wegen Corona: Stornorechte bei Pauschalreisen, Condor fliegt wieder nach Kanada

Wie schon im vergangenen Sommer nimmt die Politik die Reiserückkehrer aus den Urlaubsgebieten ins Visier. Der Verdacht, der im Raum steht: Sie treiben die Corona-Infektionszahlen durch die Reisen in die Höhe. Einige Ministerpräsidenten fordern bereits, die Regeln für Reiserückkehrer zu verschärfen. Im Gespräch sind mehr Tests und sogar Quarantäne-Tage.

Nachdem ganz Spanien am Freitag von der Bundesregierung zum Hochinzidenzgebiet eingestuft wurde, vermutete man vielerorts, dass viele Deutschen so schnell wie möglich wieder nach Deutschland zurückfliegen möchten. Die TUI kann das allerdings nicht bestätigen, jedenfalls nicht für deren Gäste auf Mallorca. Die meisten Deutschen blieben trotzdem weiter auf der Insel, teilte der Reiseveranstalter am Wochenende mit.

Die Delta-Variante des Coronavirus sorgt in Europa für erneute Reisebeschränkungen. Für Reisende stellt sich die Frage, ob und unter welchen Bedingungen der gebuchte Urlaub stattfinden kann. Insbesondere die Frage: Kann ich nun meine Pauschalreise kostenlos stornieren. Wenn eine Pauschalreise (z. B. Flug + Hotel) gebucht wurde, kann die Reise in der Regel kostenlos storniert werden, sofern »außergewöhnliche und unvermeidbare Umstände am Bestimmungsort vorliegen, die die Reise erschweren oder unmöglich machen« (Richtlinie 2015/2302). Darauf weist das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland in einer Mitteilung hin. Inwieweit Virusvarianten und Einreisebeschränkungen im zweiten Jahr der Pandemie noch als außergewöhnliche Umstände anzusehen sind, sei aber noch nicht höchstrichterlich entschieden. Schließlich wussten Verbraucher, anders als im vergangenem Jahr, schon bei Reisebuchung von der Corona-Pandemie und den sich teilweise sehr schnell ändernden Gegebenheiten in den einzelnen Ländern.

Zu Kanadas Grenzöffnung fliegt die Airline Condor Reisende ab dem 7. September 2021 wieder nach Toronto in Ontario und Halifax in Nova Scotia. Von Frankfurt fliegt Condor montags, donnerstags und samstags nach Toronto sowie montags und donnerstags nach Halifax. Von dort aus können Gäste mit dem Condor-Partner WestJet zehn weitere Ziele in Kanada erreichen. »Innerhalb weniger Stunden erhielten wir so viele Anfragen für Condor-Flüge, dass wir kurzfristig entschieden haben, ab September fünf Verbindungen pro Woche von Frankfurt nach Kanada anzubieten«, sagt Ralf Teckentrup, CEO von Condor.

24. Juli: Spanien und Niederlande nun Hochinzidenzgebiete, Gerichtsurteil zu Urlaub in Quarantäne, Söder besorgt über Ferienzeit, Kroatien verschärft Regeln an Adria-Küste, wie die Luftfahrt wieder auf die Beine kommen will, Tourismusforscher sieht Urlaub im eigenen Land als langfristigen Trend, Indonesien: Mann verkleidet sich wegen Corona als Frau und steigt in Flieger

Schock für alle Spanien- und Holland-Urlauber: Beide Länder wurden gestern von der Bundesregierung zu Hochinzidenzgebieten erklärt. Das heißt: Wer aus diesen Ländern heimkehrt, und nicht vollständig gemipft oder genesen ist, muss zehn Tage in Quarantäne! Die Zeit kann man dann nur verkürzen, wenn man nach fünf Tagen ein negatives Corona-Test-Ergebnis vorlegen kann. DRV-Präsident Norbert Fiebig kritisierte die Entscheidung. Auch auf Mallorca ist man über die Entscheidung – wenig überraschend – alles andere als erfreut.

Man fliegt in den Urlaub und muss plötzlich in Quarantäne – das ist alles andere als erfreulich. Vor allem, wenn man dann im Ausland festhängt. Aber was ist eigentlich mit den Urlaubstagen, die man für diese Zeit erhalten hat? Kann man die Urlaubstage dann nachholen oder hat man einfach nur Pech gehabt? Mit dieser Frage beschäftigte sich nun das Arbeitsgericht Bonn – und urteilte: Man sollte sich unbedingt vom Arzt arbeitsunfähig schreiben lassen. 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder glaubt, dass die Ferienzeit keinen guten Einfluss auf die Entwicklung der Corona-Fallzahlen haben werde. Ganz im Gegenteil: »Die Ferien werden der Corona-Treiber sein« , sagte Söder. Er plädierte dafür, die neue Einreiseverordnung schneller zu aktualisieren.

Nun sieht sich auch Kroatien gezwungen, die Zügel anzuziehen: Weil die Corona-Infektionszahlen in den Regionen an der Adria – dort also, wo es viele Urlauber aus Deutschland im Sommer hinzieht – weitherhin hoch sind, werden die Anti-Corona-Maßnahmen verschärft. Die Verschärfungen halten sich für Touristen freilich in Grenzen.

In den letzten Wochen konnten die Airlines aufatmen: Viele Urlauber machten sich auf den Weg in den Urlaub und nutzten dafür die Flugzeuge. Alles also wieder gut für die Fluggesellschaften? Kommt drauf an. Im Vergleich zu 2020 sieht es natürlich schon viel besser aus, aber bis das Vorkrisenniveau erreicht ist, dürfte noch viel Wasser den Rhein runterfließen. Heute.de widmet sich der Frage, wie der Neustart ablaufen könne und was die Herausforderungen für die Airlines seien.

Was wurde in den letzten Wochen und Monaten nicht alles geschrieben über die Renaissance des Urlaubs im eigenen Land. Kein Wunder angesichts der Unwägbarkeiten, die die Corona-Pandemie für Reisende im Gepäck hat. Aber ist das wirklich so? Wird das auch in Zukunft so bleiben? Der Tourismusforscher Edgar Kreilkamp glaubt: ja! Der Grund, so Kreilkamp, sei aber nicht nur Corona …

Und zum Schluss eine kuriose Meldung: In Indonesien ist ein Mann vollverschleiert als Frau in den Flieger gestiegen – inklusive des negativen Corona-Test-Ergebnisses seiner Frau. Aufgeflogen ist er bei der Ankunft am Flughafen, als er sich umzog. Er wurde dann auch auf Corona getestet. Ergebnis: positiv.

23. Juli: Mehr Auswahl an Thailand-Inseln, Delta-Varianten-Sorgen in Griechenland, Hotel-Stornierungen auf Mallorca

Thailand geht ja derzeit einen sehr vorsichtigen, manche sagen, sehr bürokratischen Weg, in Sachen Tourismus-Öffnung. Bisher ist nur ein Aufenthalt auf Phuket gestattet. Das ändert sich bald: Ab dem 1. August sollen weitere Inseln hinzustoßen und ab dann wieder Touristen empfangen dürfen.

Und noch ein Land, das mit Sorge auf die Delta-Variante des Coronavirus blickt: Griechenland. Das lässt sich gut auf Mykonos beobachten: Dort wurden die Coronaregeln verschärft (wir berichteten), das Quarantänehotel der Insel ist bereits voll. Derweil versucht die Regierung in Athen, gegenzusteuern. Die Sommersaison muss gerettet werden, irgendwie.

So hatten sich die Menschen auf Mallorca wohl nicht das Tourismus-Comeback vorgestellt: die Corona-Infektionszahlen steigen, die Anti-Corona-Maßnahmen wurden verschärft, einige Urlauber sind verunsichert. Und das sieht man mittlerweile an den Zahlen: Fast 30 Prozent aller bereits gebuchten Hotelübernachtungen seien storniert worden, sagte die Vorsitzende des Hoteliersverbandes FEHM, Maria Frontera, vor Kurzem einem Radiosender.

22. Juli: Sorge auf Mallorca, Bundesregierung verlängert Corona-Einreiseregeln, Entsetzen in Flutgebieten

Auf der Deutschen liebsten Insel, auf Mallorca, wächst angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen die Sorge, dass das Robert-Koch-Institut die Insel womöglich bald zum Hochinzidenzgebiet erklärt. Die Regionalregierung der Balearen hat inzwischen die Anti-Corona-Maßnahmen verschärft: Ab kommenden Samstag werden Versammlungen von Personen unterschiedlicher Haushalte sowohl im Freien als auch in Innenräumen zwischen 1 und 6 Uhr morgens verboten. Die Zahl der Urlauber, die aufgrund eines positiven Coronatest-Ergebnisses in einem Quarantänehotel untergebracht sind, ist unterdessen auf mehr als 200 gestiegen.

Eigentlich wären sie am 28. Juli, also Mittwoch nächster Woche ausgelaufen: die aktuell geltenden Einreiseregeln unter Pandemiebedingungen. Weil aber in vielen Urlaubsländern die Corona-Infektionszahlen steigen, hat die Bundesregierung beschlossen, dass die Regeln bis zum 10. September weitergelten. Eine Maßnahme wurde aber gelockert: Wer gegen Corona geimpft ist und aus einem Virusvariantengebiet einreist, kann die Quarantäne-Zeit durch einen Test verkürzen.

Viele Beherbergungsbetriebe, Campingplatzbetreiber und Gastronomen atmeten im Mai auf, als nach der langen Corona-Zwangspause endlich der Tourismus wieder erlaubt wurde. So auch im Ahrtal, an der Mosel und in der Eifel. Aber nach den verheerenden Überflutungen vergangene Woche herrscht vielerorts Katastrophen-Stimmung. Laut Dehoga in Rheinland-Pfalz gibt es etwa im Ahrtal kaum noch Hotels oder Gasthäuser, die in den nächsten 12 Monaten öffnen können.

21. Juli: Frankreich verschärft Anti-Corona-Maßnahmen, Costa Rica: Reisekrankenversicherung keine Pflicht mehr,  Hamburger Gesundheitsbehörde zu Reiserückkehrern, Lockerungen in Schleswig-Holstein, Touristenboom in Mecklenburg-Vorpommern

Wer in den nächsten Tagen oder Wochen in Frankreich seinen Urlaub verbringen wird, muss mit schärferen Anti-Corona-Regeln im Alltag rechnen. Wer etwa populäre Sehenswürdigkeiten besuchen möchte, muss einen sogenannten Gesundheitspass vorzeigen. Dies kann man auch mit dem EU-weit gültigen Corona-Zertifikat auf dem Handy tun – jedenfalls muss man nachweisen können, dass man entweder geimpft, genesen oder negativ getestet ist.

Ab dem 1. August wird die Einreise nach Costa Rica für Urlauber erleichtert: Das Land erlaubt Minderjährigen unter 18 Jahren und vollständig gegen COVID-19 geimpften Touristen dann die Einreise ohne die bis dato geforderte Reisekranken- und Hotelquarantäneversicherung. Unabhängig vom Alter oder vom Impfstatus müssen Reisende weiterhin den digitalen Gesundheitspass mindestens 72 Stunden vor der Reise nach Costa Rica ausfüllen. Vollständig Geimpfte müssen den Impfnachweis dem Formular beifügen.

Auch in Hamburg ist die Zahl der Corona-Infizierten gestiegen – wenn auch weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Die Gesundheitsbehörde der Stadt hat sich über die Zahlen gebeugt und dabei nun festgestellt, dass rund ein Viertel aller Neuinfektionen auf Reiserückkehrer zurückzuführen seien, heißt es. Vor allem jene Urlauber, die aus Spanien zurückgekommen seien, hätten das Virus mitgebracht.

Im Nachbarland Schleswig-Holstein hat Ministerpräsident Daniel Günther derweil angekündigt, dass es ab kommenden Montag zur Aufhebung vieler Anti-Corona-Maßnahmen kommen werde. Eine wichtige Änderung: Wer ein Restaurant oder eine Bar besuchen will, muss sich ab dann nicht mehr vorher testen lassen.

Freude in Mecklenburg-Vorpommern: Das Land zieht derzeit sehr viele Touristen an. Tobias Woitendorf, Chef des Landestourismusverbands, berichtet, dass Mitte August viele Betriebe in vielen Regionen des Landes »stark ausgelastet« seien. Auch die Campingplätze seien sehr gut besucht.

20. Juli: Kanada ab 7. September für Geimpfte offen, Wie die Corona-Situation in den Urlaubsländern die Buchungen beeinflussen, Sorgen in Kroatien, Island: Coronatests bei Einreise auch für Geimpfte, Easyjet mit deutlich höherer Auslastung

Auf diese Nachricht haben Kanada-Liebhaber lange warten müssen: Sie dürfen das Land schon bald wieder besuchen. Internationale Reisende, die vollständig gegen Covid-19 geimpft sind, können ab dem 7. September dieses Jahres wieder in Kanada Urlaub machen. US-Amerikaner dürfen sogar schon deutlich früher einreisen. Kanadas Premierminister Justin Trudeau hatte bereits vor einigen Tagen die bevorstehende Grenzöffnung im Frühherbst angedeutet.

Als die Bundesregierung vor rund zwei Wochen Spanien zum Risikogebiet erklärte, dauerte es nicht lange, bis sich das auf die Urlaubsbuchungen auswirkte: Viele Urlauber suchten die Reisebüros auf und erkundigten sich, was jetzt zu tun sei. Andere kehrten dem Land sofort den Rücken und buchten stattdessen ihren Urlaub in Italien oder Kroatien. Das berichtet das Magazin Focus, das sich bei Reisebüros umhörte. Auch die Insel Mykonos ist betroffen: Nachdem dort eine nächtliche Ausgangssperre verhängt wurde, suchten viele Urlauber das Weite und reisten ab.

Vor ein paar Tagen berichteten wir an dieser Stelle über das große Unbehagen in Spanien und Portugal über die steigenden Corona-Infektionszahlen und die damit einhergehende Befürchtung, dass weniger Touristen die Länder besuchen werden. Auch in Kroatien blickt man mit Sorgenfalten auf die Coronazahlen. Vor allem, seitdem das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) am vergangenen Donnerstag den grünen Corona-Status von Kroatiens Küstengebieten auf Orange korrigierte.

Auch in Island steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen. Aus diesem Grund hat die Regierung die Einreisebestimmungen verschärft. Ab kommenden Montag müssen nun auch Geimpfte ein negatives Coronatest-Ergebnis bei der Einreise vorlegen.

Seitdem viele coronabedingte Reisebeschränkungen in Europa im Mai aufgehoben wurden, geht es für die Airlines deutlich bergauf. Flugstrecken werden wieder angeboten, die Flugsequenzen steigen an. So auch beim Billigflieger Easyjet. Zwischen April und Juni lag die Kapazitätsauslastung bei 60 Prozent des Vorkrisenniveaus, teilte die Airline mit.

19. Juli: Spekulationen über Gründe für andauernden US-Einreisestopp, Italien erwägt Corona-Nachweis für Restaurant-Besuche, Party-Stopp auf Mykonos, Check24: Flugpreise deutlich höher

Letzte Woche war Kanzlerin Merkel ja zu Besuch bei US-Präsident Biden in Washington. In dem Gespräch ging es unter anderem um den sogenannten Travel Ban, den Einreisestopp für Europäer in die USA. Merkel kam mit leeren Händen nach Hause, von einer baldigen Aufhebung des Einreisestopps war zwar die Rede, aber wann – das steht weiter in den Sternen. Derweil spekuliert die WELT über die wahren Hintergründe. Diese seien womöglich weniger in der Furcht vor Corona zu sehen als in innenpolitischen Hakeleien.

Die griechische Insel Mykonos ist besonders beliebt bei Partytouristen. Bei der Einhaltung der Corona-Regeln wurde aber offenbar nicht so genau hingeschaut. Bei Kontrollen der Bars wurde festgestellt, dass auch Corona-Positive im Nachtleben unterwegs waren. Nun zog Griechenlands Regierung die Notbremse: Zwischen 1 und 6 Uhr nachts darf niemand mehr auf die Straßen.

Wer in den nächsten Wochen während des Italien-Urlaubs ein Restaurant im Innenbereich besuchen möchte, muss möglicherweise ein negatives Coronatest-Ergebnis vorlegen. Entsprechende Überlegungen gibt es derzeit in der italienischen Regierung. 

Die Lust auf Urlaub ist weiter hoch. Ein Blick auf die Flugbuchungen zeigt, wie sich das auf die Preise auswirkt. Im Schnitt über die zehn am häufigsten gebuchten Ziele sei das Preisniveau für einen Hin- und Rückflug aktuell 29 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2019, teilte CHECK24 mit. »Die zunehmende Nachfrage treibt die Flugpreise nach oben«, sagt Sebastian Sager, Geschäftsführer Flüge bei CHECK24. Wer noch einen Urlaub für den Spätsommer oder Herbst plane, sollte sich bald um die Flüge kümmern, bevor die Preise weiter stiegen oder die bevorzugte Verbindung ausgebucht sei. Da die Fluggesellschaften aufgrund der Coronapandemie vorsichtiger geplant hätten, stünden generell weniger Kapazitäten zur Verfügung.

17. Juli: USA-Urlaub: Entscheidung in wenigen Tagen, RKI aktualisiert Liste der Coronavirus-Risikogebiete, Umfrage: Zwei Drittel gegen Urlaub in Risikogebieten

Als Bundeskanzlerin Angela Merkel bei US-Präsident Joe Biden zu Gast war, ging es auch um eine Frage: Wann werden die USA endlich den sogenannten Travel Ban beenden? Wann können wir also wieder in den USA Urlaub machen? Eine Entscheidung gab es noch nicht, allerdings wird es bald so weit sein: Die US-Regierung werde sich in »wenigen Tagen« dazu äußern, heißt es aus dem Weißen Haus.

Das Robert-Koch-Institut hat gestern – wie immer freitags – die Corona-Risikogebietsliste aktualisiert. Es gibt nun weitere Risikogebiete: Griechenland, die Niederlande, Thailand, Myanmar und die Region Hovedstaden sowie die Färöer-Inseln in Dänemark. Noch härter die Einstufung Kubas: Das Land gilt nun sogar als Hochinzidenzgebiet.

Die Debatte über den Urlaub in Corona-Risikogebieten hat in den letzten Tagen wieder Fahrt aufgenommen – und das bei vielen Menschen die Sorgen über einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen befeuert. Eine neue Umfrage von YouGov im Auftrag der dpa ergab nun, dass zwei Drittel der Deutschen einen Urlaub in Corona-Risikogebieten ablehnt. Dazu zählen aktuell auch Länder wie Spanien oder die Türkei.

16. Juli: Deltavariante: Spanien und Portugal unter Druck, New York: Warten auf Touristen, Mauritius wieder offen, wie München wieder Touristen anlocken will

Die Deltavariante des Coronavirus bleibt weiter in aller Munde. Vor allem die bei den Deutschen beliebten Länder Spanien und Portugal ächzen unter der aktuellen Entwicklung. Längst kommen nicht so viele Touristen ins Land, wie erwartet. Da hülfen auch viele Rabatte derzeit wenig, berichtet das Handelsblatt.

Mauritius hat seit gestern seine Grenzen für internationale Reisende wieder geöffnet. Phase 1 der Wiedereröffnung der Grenzen für die Insel im Indischen Ozean, die bis zum 30. September 2021 läuft, ermögliche Gästen den Aufenthalt in einem der 14 ausgewählten »Resort Bubbles«, teilte das Fremdenverkehrsamt der Insel mit. Die Urlauber könnten die Einrichtungen des von ihnen gewählten Hotels, einschließlich des Pools und des Strandes, nutzen. Wenn Gäste 14 Tage blieben und während ihres Aufenthalts im Resort negative PCR-Tests haben, können sie das Hotel verlassen und für den Rest ihres Aufenthalts frei auf der Insel reisen und die Insel erkunden. Alle Details zu den Einreisebestimmungen und Sicherheitsprotokollen gibt es auf der offiziellen Tourismus-Website der Insel.

Eine Städtereise zum Big Apple: Das ist der Traum aller USA-Liebhaber. Doch seit fast anderthalb Jahren ist das wegen Corona nicht mehr möglich – die US-Grenze bleibt für Touristen weiterhin dicht, auch wenn US-Präsident Joe Biden gestern im Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel die Hoffnung schürte, dass das bald vorbei sein könnte. Darauf hofft man ganz besonders in New York. Die Stadt braucht Touristen aus der ganzen Welt, um New York zu sein – und um wirtschaftlich zu überleben.

Derweil macht man sich auch in München Gedanken darüber, wie man möglichst rasch wieder Touristen begrüßen kann. 200 Unternehmen aus Gastronomie, Hotellerie und Kultur haben nun eine Sonderaktion aufgelegt, um die Touristen von einem Besuch der Stadt zu überzeugen. An Ideen jedenfalls mangelt es nicht: Gratis Eis, freie Eintritte oder ein Aperol Sprizz zur Begrüßung soll es geben, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

15. Juli: Unsicherheiten bei Sommerurlaubsplanungen, Slowenien: doch keine Tests bei Transit

Dieser Sommer ist mit Blick auf die Planung kein leichter – weder für Urlauber noch für Reiseveranstalter. Die Delta-Variante des Coronavirus dominiert in immer mehr Ländern, die sich ständig wechselnden Einreiseregeln machen die Urlaubsplanungen schwierig. Davon können mittlerweile auch die Reiseveranstalter ein Lied singen, berichtet die FAZ . Mit vielen flexiblen Tarifen versuchen sie, die Kunden bei der Stange zu halten.

Gestern melden wir an dieser Stelle, dass Slowenien nun auch einen negativen Coronatest bei der Durchreise verlangt. Am Nachmittag dann der Rückzieher der Regierung: Wer durch das Land reist und sich dabei maximal 12 Stunden in Slowenien aufhält, braucht nun doch keinen Test. Kritiker hatten lange Warteschlangen an den Grenzen befürchtet.

14. Juli: Risikogebiets-Einstufungen auf der Kippe, Slowenien verschärft Ein- und Durchreiseregeln, Rom verbannt Mega-Kreuzfahrtschiffe in Venedig, Studie: fast jeder Dritte konnte wegen Corana Urlaub 2021 nicht antreten

Die Corona-Einreiseregeln stiften zuweilen ja ganz schön Verwirrung. Mal gilt ein Land als Risikogebiet, ein anderes als Hochinzidenzgebiet, ein wiederum anderes als Virusvariantengebiet. Jetzt will die Bundesregierung aufräumen und die Einstufung als einfaches Risikogebiet streichen. Unter Dach und Fach ist die Reform allerdings noch nicht.

Auch Slowenien verschärft ab morgen die Einreiseregeln: Wer ins Land will, muss entweder geimpft, genesen oder negativ getestet sein. Das gilt auch für diejenigen, die das Land nur zum Transit nutzen, etwa weil sie nach Kroatien oder Serbien weiterreisen wollen. Nur noch heute kann man somit ohne Auflagen nach Slowenien einreisen.

Die Mega-Kreuzfahrtschiffe, die noch bis vor Ausbruch der Corona-Pandemie durch Venedigs Lagunen tuckerten, haben die Stadt schon seit Längerem gespalten. Kritiker argumentierten: Sie sind zu laut und zu umweltschädlich. Als dann in den letzten 16 Monaten wegen Corona Ruhe einkehrte, flammte die Diskussion über die großen Cruiseliner wieder auf. Nun hat die Regierung in Rom ein Einfahrverbot in die Lagunenstadt beschlossen. 

Während im vergangenen Jahr bereits fast jeder Fünfte (19 Prozent) einen geplanten Urlaub aufgrund des Coronavirus nicht antreten konnte, sind Reisende 2021 noch stärker betroffen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen bevölkerungsrepräsentativen Studie des digitalen Versicherungsmanagers Clark, welche in Kooperation mit YouGov durchgeführt wurde. Das Ergebnis konkret: 2021 konnte fast jeder dritte Deutsche (29 Prozent) einen geplanten Urlaub nicht antreten. 

13. Juli: Banger Blick auf Entwicklung der Hochinzidenzgebiete, Flughafen Stuttgart: Impfen vor Abflug, Hotel-Preiskampf auf Mallorca, Phoenix Reisen: zwei Kreuzfahrten nur für Geimpfte

Zypern, Portugal und Großbritannien – diese drei Länder in Europa stehen derzeit auf der Liste der Hochinzidenzgebiete. Das ist wegen der damit verbundenen Auflagen problematisch für Urlauber. Aber bleibt es bei den drei Ländern? Wohl eher nicht, glauben Beobachter. Hier erfahrt ihr, welche Länder noch auf der Kippe stehen.

Um mehr Menschen dazu einzuladen, sich gegen Corona impfen zu lassen, hat die baden-württembergische Landesregierung ein neues Impfangebot gemacht. Ab morgen (Mittwoch, 14. Juli) können sich alle Passagiere, die von Stuttgart aus in den Urlaub fliegen, vor Abflug impfen lassen. Das teilte Gesundheitsminister Manne Lucha gestern mit. Mit dem Ticket oder einem anderen Nachweis könnten sich Fluggäste ohne Anmeldung im Impfzentrum auf der Landesmesse impfen lassen. Zeit genug sollte man aber vor Abflug mitbringen.

Wer derzeit plant, auf Mallorca ein paar Tage oder Wochen Urlaub zu machen, wird bei der Recherche einer Unterkunft vermutlich feststellen: ganz schön günstig. Der Grund: Viele Hotels auf der Insel haben wieder geöffnet, die Rede ist von rund 82 Prozent, aber noch fehlen die Gäste. Das Überangebot an Hotelbetten macht sich somit bei den Übernachtungspreisen bemerkbar. 

Wer noch nicht gegen Corona geimpft ist, hat bei zumindest zwei Kreuzfahrten des Anbieters Phoenix Reisen schlechte Karten: Wenn die MS Artania im Juli und August in See sticht, sollen nur gegen Corona geimpfte Gäste daran teilnehmen dürfen.

12. Juli: Kassenarztchef: Ungeimpfte nicht mehr reisen lassen, Mallorca bleibt optimistisch, Wie NRW Touristen ins Land locken will

Diese Forderung schlug am Wochenende ein wie eine Bombe: Peter Heinz, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, forderte in einem Interview, dass gegen Corona Ungeimpfte nicht mehr verreisen sollen dürfen. In sozialen Netzwerken wie etwa bei Twitter erhielt er dafür viel Kritik.

Die Inzidenzahlen steigen wieder, die Bundesregierung in Berlin erklärte ganz Spanien zum Risikogebiet: keine guten Aussicht für den Tourismus auf der Iberischen Halbinseln. Auf Mallorca ist man allerdings (noch) gelassen. Die Urlauber, die zurzeit auf der Insel sind, und Gastronomen gingen entspannt mit der Situation um, berichtet das Handelsblatt.

Wegen der Corona-Zwangspause lag der Tourismus in NRW ziemlich am Boden. Fast dreiviertel weniger Gäste besuchten das Bundesland als noch vor Ausbruch der Pandemie. Nun hat das Land eine Kampagne aufgelegt, sie trägt den Namen »Sicher sehen wir uns wieder«. Damit sollen wieder Urlauber angelockt werden. Vor allem die Ferienregionen im Sauerland, Siegerland und der Eifel hoffen, dass nun viele Touristen ihren Urlaub bei ihnen verbringen werden.

10. Juli: Unmut über Spanien-Einstufung, nur noch Geimpfte: Malta und Slowakei verschärfen Einreiseregeln, Ägypten in den Startlöchern

Gestern wurde ganz Spanien von der Bundesregierung als Corona-Risikogebiet eingestuft. Praktische Folgen hat das für Urlauber allerdings nicht – wie bisher muss nach der Rückkehr nach Deutschland ein negativer Corona-Test vorgezeigt werden. Symbolisch sieht die Sache allerdings schon anders aus. Schließlich rät die Bundesregierung somit offiziell von touristischen Reisen nach Spanien ab. In dem Land wurde die Entscheidung aus Berlin denn auch mit herzlich wenig Begeisterung aufgenommen. 

Wer bisher noch nicht gegen Corona geimpft ist und überlegt, ein paar Tage Urlaub in der Slowakei zu machen, muss vermutlich umdenken: Das Land hat seine Einreiseregeln verschärft. Die Regierung in Bratislava gab bekannt, dass jeder 14 Tage nach der Einreise in Quarantäne muss, wenn er oder sie nicht gegen Corona geimpft ist.

Einen Schritt weiter geht sogar Malta: Dort darf niemand mehr ins Land, der nicht gegen Corona geimpft ist. Die Regelung gelte ab kommenden Mittwoch, teilte Gesundheitsminister Chris Fearne mit. Aber selbst wer geimpft ist, sollte aufpassen: Maltas Regierung erklärte erst Mitte der Woche, dass es Kreuzimpfungen nicht akzeptieren werde.

Lange nichts aus Ägypten gehört, dabei gehören Orte wie Hurghada, Marsa Alam und Scharm el-Scheich zu den beliebtesten Strandurlaubsregionen der Deutschen – wenn auch vornehmlich im Winterhalbjahr. Der Hauptgrund für die Flaute ist natürlich Corona. Das Auswärtige Amt hat das ganze Land als Hochinzidenzgebiet eingestuft – verheerend für den Tourismus. Tourismus- und Antikenminister Chalid al-Anani hält dagegen: Die Urlaubsregionen seien extrem sicher, sagte er der dpa. 

9. Juli: Lufthansa-Comeback im Spätsommer, Türkei freut sich über viele Touristen, Spekulationen über Verschärfung der Einstufungen Spaniens und Zyperns, Studie: Art des Reisen verändert sich

Wer hätte gedacht, dass das so schnell geht? Die Lufthansa will ab September wieder fast so viele Ziele fliegen wie vor Ausbruch der Corona-Pandemie. »Wir haben entschieden, dass wir bis September nahezu alle Flugziele wieder anbieten«, sagte LH-Netzplaner Heiko Reitz dem Magazin Capital in einem Interview.

Lange Zeit herrschte in den Touristenhochburgen der Türkei tote Hose. Aber seit Mai, seitdem sich die Corona-Situation in Europa entspannt, ist das vorbei. Unter den Anbietern für Türkei-Reisen könnte die Stimmung derzeit besser nicht sein, berichtet die FAZ. Viele Reisende buchten sogar gleich zweimal ihren Türkei-Urlaub, einmal für den Sommer, einmal für den Herbst. In Sachen Stornierung gingen viele aber auf Nummer sicher und buchten die Flex-Tarife, heißt es weiter.

In der Bundesregierung und beim Robert-Koch-Institut ist man offenbar besorgt über die Entwicklung der Corona-Infiziertenzahlen in Spanien und Zypern. Und zwar so sehr, dass man überlegt, die Einstufungen in Sachen Corona-Risikogebiete zu verschärfen. Spanien soll demnach zum Risikogebiet werden, Zypern sogar zum Hochinzidenzgebiet. 

Die Neuauflage der internationalen Studie »Travel Trends 2021« der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners zeigt: Fast 40 Prozent der Befragten weltweit wollen noch einen Urlaub für diesen Sommer buchen, 30 Prozent haben das bereits getan. Der Blick auf die deutschen Ergebnisse der Studie: 29 Prozent der Deutschen hätten ihren Sommerurlaub dieses Jahr bereits gebucht, 35 Prozent planten, dies noch zu tun, heißt es. Doch die Art des Reisens werde sich verändern, so die Studie: Zwar sei der Preis nach wie vor ein zentrales Kriterium beim Buchen einer Reise (38 %), doch für die Verbraucher spielten durch den Einfluss der Pandemie auch Faktoren wie mögliche Einschränkungen am Reiseziel (30 %), staatliche Beschränkungen (25 %) und das Vertrauen in das Gesundheitssystem der Destination (23 %) eine große Rolle. Für 27 Prozent sei vor allem eine Stornierungsmöglichkeit der Reise besonders relevant.

8. Juli: Massive Lockerungen in NRW, kein Ansturm am Ballermann, bald wieder Urlaubsreisen nach England, USA weiter dicht, Eurowings erweitert Streckennetz, Umfrage: Berge und Meer weiter deutlich vor Städtereisen

In NRW werden ab morgen die Coronaregeln massiv liberalisiert. Wer dann etwa nach Köln oder Düsseldorf reist, muss in Restaurants keine Kontaktdaten mehr hinterlassen und kann anschließend sogar wieder Diskotheken besuchen – die dürfen nach sehr langer Durststrecke wieder öffnen. Auch Volks- oder Straßenfeste werden wieder erlaubt. Für Arbeitnehmer in NRW gilt: Wer fünf Tage lang nicht im Büro war, weil er etwa Urlaub hatte, muss anschließend – nach der Rückkehr – ein negatives Testergebnis vorlegen.

Wer denkt, am Ballermann wird wieder wild Party gefeiert, wird aktuell eines Besseren belehrt: Ziemlich ruhig geht es dort derzeit zu. Zwar schallt die Partymusik der bekannten Bars und Clubs durch die Schinkenstraße, der Andrang der Partytouristen hält sich aber in Grenzen.

Wer derzeit aus Deutschland kommend nach Großbritannien reist, darf sich erst einmal in Quarantäne begeben. Damit wird es vermutlich bald vorbei sind – zumindest dann, wenn man gegen Corona geimpft ist. Die Regierung in London will eine entsprechende Einreiseregel-Änderung am 19. Juli in Kraft treten lassen. Näheres soll heute bekanntgegeben werden, berichtet die Times.

Eine Urlaubsreise in die USA – die ist weiterhin nicht drin. Obwohl viele US-Unternehmen, auch aus der Tourismusbranche in den letzten Tagen den Druck auf die Regierung in Washington erhöht haben, will man in Washington weiter keine Touristen ins Land lassen. Das sagte ein Sprecher des Weißen Hauses gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Vor dem Hintergrund weiterer Reiseerleichterungen entspannt sich in Europa die Pandemie-Situation. Dies macht wieder viele Urlaubsreisen möglich. Eurowings hat jetzt neben weiteren Urlaubszielen auch Verbindungen nach Osteuropa, Südosteuropa und Nordafrika neu aufgenommen. Das umfangreichste Programm an neuen Strecken hat Eurowings an ihrem größten Standort Düsseldorf aufgelegt. Von der Hauptstadt Nordrhein-Westfalens ist bereits ab dem Sommerflugplan zum Beispiel die georgische Hauptstadt Tiflis jeweils mittwochs und sonntags erreichbar. Ab dem 31. August bietet die Airline Flüge von Düsseldorf nach Zagreb an. Ab dem 31. Oktober gibt es die neue Verbindung nach Bergamo. Ab Köln/Bonn können Eurowings-Fluggäste ab dem 6. August 2021 neu nach Jerewan, der Hauptstadt Armeniens, fliegen. Marrakesch im Südwesten Marokkos ist ab dem 12. Dezember dieses Jahres wieder erreichbar.

Um der Frage auf den Grund zu gehen, wie sich das Reiseverhalten während der Coronakrise verändert hat, befragte das unabhängige Institut Ipsos Public Affairs im Auftrag von Europ Assistance im Mai 2021 online 14.000 Menschen aus 14 Ländern. Die Studie jährt sich damit zum 20. Mal. Während die Befragten weltweit einerseits mit Vorfreude auf ihre nächste Reise blickten, bestünden andererseits nach wie vor Covid-19-bezogene Bedenken, heißt es. Um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren, beabsichtigten die Europäer bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, etwa die Vermeidung von Reisen in bestimmte Länder (76 Prozent) oder die Vermeidung von überfüllten Orten (72 Prozent). Während das Meer als Sommerreiseziel insgesamt immer noch dominiert (55 Prozent der deutschen Urlauber haben vor ans Meer zu fahren) bevorzugt ein wachsender Anteil der europäischen Urlauber andere natürliche und abgelegene Orte, wie z.B. die Berge (26 Prozent).

7. Juli: Portugal-Einreisedetails, Island-Lockerungen nicht für Ungeimpfte, Thailand: Ko Samui zieht nach, Mallorca-Erfahrung von positiv Getesteten,  Großveranstaltungen vor Comeback

Seit gestern wird Portugal nicht mehr als Virusvariantengebiet, sondern als Hochrisikogebiet geführt, wir berichteten. Vollständig Geimpfte und Genesene müssen nun nicht mehr in Quarantäne, wenn sie nach Deutschland zurückkehren. Alle anderen können sich nach fünf Tagen mit einem negativen Test freitesten. Für die Einreise aus Deutschland nach Portugal ist weiterhin ein negativer RT-PCR-Test (maximal 72 Stunden alt), ein NAAT-Antigentest (maximal 24 Stunden alt) oder der digitale EU-Covid-Pass erforderlich. Sonderregeln gelten für die Azoren und Madeira. Hier müssen Reisende, die keinen EU-Covid-Pass besitzen, einen RT-PCR-Test vorweisen oder diesen bei Ankunft kostenlos durchführen lassen.

Island ist nach den Worten des Landes-Tourismusbüros bereit für die Urlaubssaison und erleichtert mit einer neuen Verordnung der isländischen Regierung die Einreisebestimmungen für Geimpfte und Genesene deutlich. Für ungeimpfte Reisende bleiben die Bestimmungen jedoch gleich. Seit dem 1. Juli ist nun auch die Einreise für vollständig geimpfte und nachweislich genesene Reisende wesentlich einfacher möglich. Wer ein Zertifikat über eine abgeschlossene Impfung mit den Impfstoffen BioNTech, Johnson & Johnson, Moderna oder AstraZeneca oder eine überstandene Erkrankung vorweisen könne, müsse keinen PCR-Test mehr bei der Einreise vornehmen, heißt es. Auch Kinder, die im Jahr 2005 oder später geboren wurden, seien von der Testpflicht bei Einreise befreit. Anders dagegen die Situation für Umgeimpfte. Neben einer Online-Registrierung, der Vorlage eines negativen PCR-Testergebnises muss man sich nach einem weiteren Test bei Ankunft unmittelbar danach für fünf Tage in Quarantäne begeben.

Urlaub in Phuket ist ja mittlerweile wieder möglich, wenn auch unter strengen Auflagen. Nun folgt ein zweites populäres Urlaubsziel in Thailand: Ko Samui. Kommende Woche dürfen Touristen wieder die zweitgrößte Insel des Landes besuchen. Aber ähnlich wie auf Phuket müssen sich Urlauber an strengen Auflagen halten, so dürfen sie die ersten drei Tage die Hotelanlage nicht verlassen.

Im Urlaub plötzlich positiv auf Corona getestet werden – das braucht wohl niemand in der schönsten Zeit des Jahres. Zwei jungen Mallorca-Urlaubern aus Deutschland ist aber genau das passiert. Nachdem sie das Ergebnis erfuhren, wussten sie allerdings nicht, was sie nun tun sollten. »Sie warteten allein vor der Unterkunft – und über zehn Stunden lang passierte nichts!«, berichtet die Bild-Zeitung.

Großveranstaltungen sind ja auch für den ein oder anderen ein Anlass zum Verreisen. Das war allerdings seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr möglich. Nun kommt Bewegung in die Sache: Für »große Sportveranstaltungen mit länderübergreifendem Charakter«, gemeint sind wohl vor allem Fußball-Bundesligaspiele, soll es bald grünes Licht geben – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

6. Juli: Bundesregierung lockert Einreisebeschränkungen, Urlaubspläne: Delta-Variante schreckt nicht ab, verhaltenes Phuket-Comeback, Polizei warnt vor Hausboot-Betrugswebsite

Portugal, Großbritannien und Nordirland, Russland, Indien und Nepal – für diese Länder lockert die Bundesregierung die Einreisebeschränkungen. Sie gelten ab morgen »nur noch« als Hochinzidenzgebiet. Wer gegen Corona geimpft oder von Corona genesen ist, muss nun nicht mehr in Quarantäne.

Die Delta-Variante des Coronavirus dominiert vielerorts die Schlagzeilen. Aber wird die Variante auch den Sommerurlaub verhageln? Wohl eher nicht, glaubt man den Aussagen der Reiseveranstalter. Es gebe aktuell keine Stornierungen im großen Stil aus Angst vor dem Virus, teilten mehrere Veranstalter mit.

Auf der Insel Phuket in Thailand läuft ja gerade ein großer Tourismus-Comeback-Versuch. Die bürokratischen Aufwände für Touristen sind allerdings hoch. Zu hoch, wie es scheint: Doch der große Andrang bleibt aus.

Hausboot-Urlaube sind seit Beginn der Corona-Pandemie schwer im Kommen. Kein Wunder, Abstand zu anderen kann dabei problemlos gewahrt bleiben. Den Hype um die Boote scheint aber leider auch Betrüger auf den Plan zu rufen. Die Polizei an der Mecklenburgischen Seenplatte warnt nun eindringlich vor einer ganz bestimmten Website, deren Betreiber Bootstouristen um ihr Geld bringen.

5. Juli: Tumulte am Flughafen Düsseldorf, Griechenland verschärft Corona-Schutzmaßnahmen auf Fähren, Tourismusexperte: Kirchen können Reisenden Impulse geben, Umfrage: Jeder Zweite plant Sommerferien in Deutschland

So hatten sich der Flughafenbetreiber Düsseldorf und viele Passagiere den Start in die NRW-Sommerferien nicht vorgestellt: Am Wochenende kam es zu sehr langen Warteschlangen bei der Abfertigung. Grund war offenbar die Prüfung der negativen Corona-Tests, berichtet der WDR. Als dann noch Flüge der türkischen Pegasus-Airline ausfielen, kam es sogar zu Tumulten. Die Bundespolizei musste einschreiten.

Wer derzeit die Fähren in Griechenland benutzen möchte, braucht einen negativen Corona-Test. Das kann ein Schnell- oder PCR-Test sein. Grund sind die deutlich gestiegenen Corona-Infektionszahlen in dem Land.

Für Prof. Dr. Harald Pechlaner, Inhaber des Lehrstuhls für Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), gehören auch die Kirchen zu wesentlichen Impulsgebern, um die Reisebranche nach der Corona-Zeit zukunftssicher zu machen: »Wir haben in der letzten Zeit die Tiefe des Reisens etwa durch Pauschalangeboten verloren. Es war häufig egal, wohin man reist, vor allem billig musste es sein. Kirche kann auch inhaltlich dazu beitragen, wieder Tiefe in das Reisen zu bringen«, sagte Pechlaner.

In den ersten Bundesländern fiel in den vergangenen Wochen der Startschuss für die Sommerferien. Eine repräsentative Umfrage von LichtBlick, einem Anbieter für Ökostrom und Öko-Wärme, zeigt: Jeder zweite Deutsche macht in diesem Jahr Urlaub im eigenen Land – ob Zuhause (25%) oder in einem anderen deutschen Feriengebiet (30%). Nur knapp 24% zieht es ins europäische Ausland. Vor Corona im Jahr 2019 hatte sich noch jeder Dritte dafür entschieden (32%).

3. Juli: Zypern und Katalonien nun Risikogebiete, Norwegen-Urlaub ab 5. Juli, Tschechien verschärft Einreiseregeln, keine Testpflicht mehr für Tagesbesucher auf Helgoland, Deutschlands Ferienregionen stark nachgefragt, Flughafen Düsseldorf rüstet sich für Urlauberansturm

Ausgerechnet die beiden beliebten Urlaubsziele: Zypern und Katalonien wurden gestern von der Bundesregierung als neue Corona-Risikogebiete ausgewiesen. Die konkreten Folgen halten sich für Reisende zwar in Grenzen – ein Test muss bei der Rückkehr so oder so vorgelegt werden –, die Bundesregierung rät aber durch die Einstufung von Reisen in das Land oder die Region ab.

Nun auch Norwegen: Das Land erlaubt Touristen aus Deutschland ab dem 5. Juli wieder die Einreise. Voraussetzung für die Einreise in das Land ist eine Einreiseanmeldung und ein negativer Corona-Test.

Den gegenteiligen Weg beschreitet dagegen Tschechien. Ab dem 9. Juli sollen dort nämlich die Einreiseregeln verschärft werden. Demnach müssen sich Urlauber aus Deutschland vorher online anmelden und bei der Einreise einen negativen PCR-Test vorlegen.

Die Insel Helgoland verlangt künftig von Tagesbesuchern keinen aktuellen Corona-Test mehr. Das teilte der Kreis Pinneberg gestern mit. Wer allerdings auf der Insel übernachten möchte oder in Innenräumen speisen will, muss weiterhin einen negativen Test vorlegen.

Dass der Urlaub in Deutschland auch in diesem Sommer bei den Bundesbürgern hoch im Kurs steht, haben bereits zahlreiche Meinungsumfragen gezeigt. t-online hat sich nun bei vielen Tourismusorganisationen im ganzen Land umgehört und gefragt, wie das Geschäft läuft. Ergebnis: Vielerorts sind kaum noch Hotelzimmer oder Ferienwohnungen zu haben. 

Am Flughafen Düsseldorf, nach Frankfurt und München der drittgrößte Airport der Republik, macht man sich am Wochenende auf einiges gefasst. Denn in NRW beginnen die Sommerferien, die Buchungszahlen seien zuletzt nahezu »explodiert«.

2. Juli: Fallen Reisebeschränkungen für Portugal und Großbritannien?, Knatsch um Kroatien-Einreise, Balearen sehen Touristen-Ansturm mit gemischten Gefühlen, Epidemiologe mahnt zur Vorsicht, Bareiß lehnt No-Covid-Strategie ab

Die Entscheidung, scharfe Einreisebeschränkungen für Urlauber in Portugal zu erlassen, hat zu gehörigem Aufruhr gesorgt. Hunderte Deutsche verließen in den letzten Tagen geradezu fluchtartig das Land, um noch rechtzeitig vor Einführung der Quarantänepflicht wieder in Deutschland zu sein. War das alles für die Katz? Denn wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hierzulande werden Portugal und Großbritannien möglicherweise schon bald nicht mehr als Virusvariantengebiete eingestuft werden.

Damit konnte keiner rechnen: Kroatien hat gestern völlig überraschend seine Einreiseregeln für viele Touristen verschärft. Nun müssen alle Reisenden das neue, EU-weit gültige Corona-Zertifikat (den sogenannten Grünen Pass) vorzeigen. Und zwar unabhängig davon, woher sie kommen. Der überraschende Kursänderung für Verstimmungen gesorgt, unter anderem bei der Regierung in Prag.

Auf den Balearen, vornehmlich auf Mallorca, kommen immer mehr Touristen an, auch und vor allem aus Deutschland. Einerseits freue man mich sich über sie, sagt Alexandra Wilms, die für die Regionalregierung der Balearen arbeitet. Auf der anderen Seite sei man angesichts der Corona-Situation »ein bisschen besorgt«, sagte sie dem Radiosender WDR5.

Im gleichen Radiosender kam heute Morgen auch der Epidemiologe Hajo Zeeb zu Wort. Es ging um den anstehenden Sommerurlaub und die sich daraus möglicherweise ergebenden Gefahren in Sachen Corona. Zeebs Rat an die Reisenden: Umsicht und Vorsicht walten lassen.

Nachdem die Bundesregierung gestern die Reisewarnung für mehr als 80 Corona-Risikogebiete aufgehoben hat, ist der Tourismusbeauftragter der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), trotz der Ausbreitung der Delta-Variante in Europa optimistisch, dass die Inzidenzen in Deutschland nicht wieder ansteigen. Gerade die letzten paar Monate hätten gezeigt, dass »die Einreiseverordnung funktioniert und dass wir sicheres Reisen gewährleisten können«, so Bareiß am Donnerstag im ARD-Mittagsmagazin. Die aktuell niedrigen Inzidenzen seien »ein gutes Signal«. Perspektivisch müsste man sich im Tourismus mit der Pandemie arrangieren, denn »es wird keine ‘Zero-Covid-Strategie’ geben können. Wir werden nicht ohne Krankheit leben in den nächsten Jahren«, so der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung.

1. Juli: Thailands Tourismus-Comeback: Phuket im Fokus, weiter Warten auf Bali, Frankreich: Touristen müssen für Tests bald zahlen, Umfrage: Urlaub mit dem Auto weiter im Trend

Thailand hat nach der langen Corona-Durststrecke seine ersten Touristen aus dem Ausland empfangen. Auf der Insel Phuket sind heute die ersten Urlauber gelandet. Zur Feier des Tages ließ sich sogar Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha vor Ort blicken. Geht das Experiment gut, sollen bald weitere touristische Regionen des Landes ihre Pforten wieder öffnen dürfen.

Eine andere populäre Touristeninsel in Asien muss sich dagegen weiter in Geduld üben: Bali. Dort sollten eigentlich Ende Juli, Anfang August die ersten Touristen wieder begrüßt werden. Aber daraus wird erst mal nichts – die Zahl der Neuinfektionen ist noch zu hoch. Einen neuen Starttermin gibt es noch nicht.

Wer sich als Tourist aus dem Ausland in Frankreich in Zukunft auf Corona testen lassen will, muss dafür zahlen. Das kündigte Regierungssprecher Gabriel Attal gegenüber der Zeitung »Les Echos« an. Ab dem 7. Juli soll die neue Regelung in Kraft treten. 

Die Pläne der Bundesbürger sehen dieses Jahr durch die Pandemie anders aus als gewohnt. Vor allem beim Thema Mobilität punktet Individualität. Das beleuchtet eine repräsentative Online-Umfrage von infas quo im Auftrag der EURO Kartensysteme. Im Trend lägen, ähnlich wie im letzten Jahr, flexible Individualreisen und kürzere Strecken. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) mit konkreten Urlaubsplänen wolle in Deutschland bleiben. Zieht es deutsche Urlauber eher ins benachbarte Ausland, so wollten mit 16 Prozent die meisten nach Italien, 14 Prozent nach Österreich und 6 Prozent in die Schweiz. Zur flexiblen Planung passe auch, dass das Verkehrsmittel der Wahl für rund drei Viertel das Auto (68 Prozent) oder Wohnmobil (7 Prozent) sei.