RKI streicht immer mehr Risikogebiete, die Kreuzfahrten starten wieder, EU stellt Corona-Zertifikat für Reisen vor: unsere Corona-Reise-News im Juni 2021. 

30. Juni: Österreichs Tourismusbranche fehlen Saisonkräfte, Overtourism in Metropolen – kommen die Massen zurück?, Reisen in die USA weiter nicht in Sicht

Wer dieser Tage in Österreich Urlaub macht und sich vielleicht wundert, dass im Hotel oder Restaurant nicht so viel Personal da ist, sollte nicht überrascht sein: In Österreichs Tourismusbetrieben sind Arbeitskräfte derzeit rar. Der Grund: Viele Saisonarbeitskräfte, besonders jene aus dem Ausland, haben sich in Corona-Zeit wohl beruflich umorientiert.

Bevor die Corona-Pandemie über die Welt hineinbrach, litten viele beliebte Metropolen wie etwa Venedig, Barcelona oder Prag unter den Touristenmassen. Während der Corona-Zeit war dann schlagartig alles anders: Kaum ein Tourist verlor sich noch in den Straßen der Metropolen. Nun aber springt der Tourismus wieder an, in den Städten deutlich langsamer als in ländlichen Regionen, aber eine Frage stellen sich viele in den ehemals überlaufenen Metropolen: Kehren die Massen wieder zurück? 

Wer in diesem Jahr seinen Urlaub in den USA verbringen will, muss sich weiter in Geduld üben. Die EU und die USA beraten seit einiger Zeit über die Frage, wann Europäer wieder in die USA reisen dürfen. Jetzt gab es wieder ein Arbeitstreffen der zuständigen Ministerien. Das ernüchternde Ergebnis: ein Durchbruch zeichnet sich weiter nicht ab.

29. Juni: Keine Regel-Verschärfung für Reiserückkehrer, Mallorca verschärft Einreiseregeln für Gruppenreisende, Luftfahrtbranche verärgert wegen EU-Impfpass, TUI sieht exotische Reiseziele im Aufwind

Die sich in Europa weiter verbreitendende Delta-Variante des Coronavirus und der Umgang mit Reiserückkehrern ist weiter Gegenstand politischer Diskussionen. Mehrere Ministerpräsidenten forderten strengere Regeln (wir berichteten), aber daraus wird nichts: Bund und Ländern haben sich darüber beraten und beschlossen, dass man keine schärferen Einreiseregeln einführen will. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. In das gleiche Horn stieß zuvor auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß. Er warnt davor, Urlauber durch solche Diskussionen weiter zu verunsichern.

Mitte des Monats waren Schülergruppen auf Mallorca und haben es dabei offenbar mit den Coronaschutz-Maßnahmen nicht sonderlich ernst genommen: Fast 1.000 steckten sich während ihres Mallorca-Urlaubs mit Corona an. Die Regionalregierung der Balearen nahm den Vorfall nun zum Anlass, die Einreiseregeln für größere Gruppen zu verschärfen. Teilnehmer von Gruppenreisen (ab 20 Personen) müssen nun einen negativen PCR-Test oder eine Impfung nachweisen.

Ab Donnerstag kann man ihn benutzen für Reisen in der EU: den digitalen EU-Impfpass. Schön und gut, aber die Luftfahrtbranche ist von der Einführung noch nicht überzeugt. Grund ist der Flickenteppich an unterschiedlichen Regelungen in den jeweiligen EU-Ländern. Sie warnen vor einem Chaos an den Airports.

Viele deutsche Urlauber sehnen sich nach Fernreisen – das jedenfalls sieht man bei der TUI so. »Für den Winter sehen wir ganz klar den Wunsch nach mehr Exotik im Urlaub. Fernreisen legen zu und die Malediven sind erstmals unter den TOP 3 Reisezielen unserer Kunden«, sagte Marek Andryszak, Vorsitzender der TUI Deutschland Geschäftsführung, anlässlich der Vorstellung der Winterneuheiten 2021/22.

28. Juni: Portugal-Urlauber reisen fluchtartig ab, Kommt Quarantäne-Pflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten?, Schwarzwald: Diskussion über Gebühr für Tagestouristen, wieder Kreuzfahrten ab Barcelona und Fort Lauderdale

Die Deltavariante des Coronavirus dominiert weiterhin die aktuelle Situation für Reisende in bestimmte Urlaubsländer. Betroffen sind aktuell Urlauber in Portugal. Dort macht die Deltavariante schon 50 Prozent der Infektionen aus – was die Bundesregierung dazu veranlasste, das Land als Virusvariantengebiet einzustufen. Mit Folgen: Wer ab Dienstag aus Portugal zurückkommt, muss 14 Tage lang in Quarantäne. Darauf hat kaum einer Lust – weshalb derzeit hunderte deutsche Touristen das Land fluchtartig verlassen.

Mehrere Ministerpräsidenten fordern angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante strengere Einreiseregeln für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. So etwa Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher. Er sagte der Welt, es sei sinnvoll, wenn ungeimpfte Reiserückkehrer aus Risiko- und Hochinzidenzgebieten grundsätzlich in Quarantäne müssten, die frühestens nach fünf Tagen durch ein negatives PCR-Test-Ergebnis beendet werden kann. Die NRW-Landesregierung lehnt den Vorstoß dagegen ab.

Eines hat seit Beginn der Corona-Pandemie stark zugenommen: der Tagesausflug. Einige haben keine Lust auf Flugreisen, eine Übernachtung muss es anderenorts auch nicht sein – also unternimmt man mit dem Auto oder der Bahn einen Tagesausflug. Ein beliebtes Ziel ist der Schwarzwald. Das Problem für die Besuchten: Viele Tagesausflügler bringen ihren Proviant selbst mit, konsumieren kaum etwas. Hochschwarzwald-Tourismuschef Thorsten Rudolph schlug deshalb vor einigen Wochen eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen vor – über das Für und Wider wird derzeit in der Region diskutiert, berichtet der SWR.

Die Kreuzfahrthäfen in Barcelona und Fort Lauderdale gehören zu den bedeutendsten der Welt. Seit 15 Monaten aber ging dort nichts mehr. Am Wochenende waren es dann vorbei mit dem coronabedingten Dornröschenschlaf: Die ersten Schiffe stachen wieder in See.

26. Juni: Strenge Einreiseregeln für Rückkehrer aus Portugal und Russland, AIDA Cruises startet Kreuzfahrtsaison in Hamburg am 31. Juli

Die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat nun auch Folgen für alle, die in Portugal ihren Urlaub verbringen möchten: Die Bundesregierung beschloss eine Quarantäne für alle, die aus dem Land nach Deutschland zurückkehren. Das RKI stufte neben Portugal auch Russland als Virusvariantengebiete ein. Wer aus diesen Ländern nach Deutschland einreist, muss 14 Tage in Quarantäne. Eine Freitestung ist nicht möglich.

Am 31. Juli startet die Reederei AIDA Cruises mit dem Schiff AIDAmar in die Kreuzfahrtsaison ab Hamburg. Die Hansestadt sei immer samstags Start- und Zielhafen für siebentägige Reisen, die zunächst zu den niederländischen Metropolen Amsterdam (IJmuiden) und Rotterdam führen, teilte das Unternehmen mit. In beiden Häfen bleibe AIDAmar über Nacht, sodass die Gäste Zeit für von AIDA organisierte Landausflüge in Amsterdam und Rotterdam haben. Sobald weitere Destinationen für den Kreuzfahrttourismus öffneten, plane das Unternehmen, diese Reisen auch mit dem Besuch weiterer Häfen zu ergänzen. Buchungsstart für die neuen Kreuzfahrten mit Reisebeginn ab 31. Juli bis 16. Oktober 2021 ist am 25. Juni 2021.

25. Juni: Geimpfte dürfen wieder in die EU reisen, COVID-Zertifikat und EU-Reisen: was man wissen muss, Phuket-Öffnung im Juli

In den nächsten Wochen und Monaten dürfte man in Deutschlands Tourismusregionen wieder deutlich mehr Besucher aus Nord- und Südamerika und aus Asien sehen. Es dürfen nämlich nun wieder Touristen aus Nicht-EU-Staaten nach Deutschland reisen. Bedingung: Die Touristen müssen mit einem der Impfstoffe, die von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema zugelassen sind, geimpft worden sein.

Ab 1. Juli soll das einheitliche COVID-Zertifikat das Reisen in der EU erleichtern. Wer vollständig geimpft ist, erhält in Impfzentren, Arztpraxen oder Apotheken einen digitalen Impfnachweis. Bürgerinnen und Bürger wird ein COVID-Zertifikat mit QR-Code ausgestellt, das auf dem Smartphone gespeichert werden kann (z. B. in der CovPass-App). Das Zertifikat gibt es kostenlos. Bei Einreise in andere EU-Länder muss der QR-Code auf Verlangen vorgezeigt werden. Inwieweit im europäischen Ausland Zugang zu Restaurants und kulturellen Veranstaltungen gewährt wird, ist nicht bekannt. Denn Betreiber von privaten und öffentlichen Einrichtungen müssten mit dem EU-Gateway verbunden sein, um den QR-Code des Zertifikats lesen und überprüfen zu können. Touristen könnten es aber mit dem Papierausdruck ihres Zertifikats versuchen. Denn auf diesem seien die Angaben zum Impfstatus in der Landessprache und auf Englisch aufgeführt, teilte das Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland mit.

Darauf haben Thailand-Liebhaber lange warten müssen: Das Land lässt ab dem 1. Juli wieder Touristen ins Land. Los geht es mit einem Modellprojekt auf der Insel Phuket. Kommen darf nur, wer gegen Corona geimpft ist oder wer ein negatives Coronatest-Ergebnis vorlegen kann. Allerdings dürfen Touristen nur in ausgewählten Hotels übernachten und müssen sich obendrein die thailändische Corona-Warn-App herunterladen. Geht alles gut, sollen 14 Tage später weitere Urlaubsregionen Touristen aus dem Ausland wieder willkommen heißen.

24. Juni: Buchungsboom bei Reiseveranstaltern, Deutscher Tourismusverband sieht große Nachfrage nach Urlaub in der Natur in Deutschland, Check24: Preise bei Hotels und Ferienwohnungen steigen in ganz Europa

Wer bald in den Urlaub fliegen will, könnte Pech bei der Buchung haben: Die Nachfrage ist nämlich riesengroß, und das gewünschte Reiseziel oder Hotel könnte ausgebucht sein. Viele Reiseveranstalter berichten, dass die Nachfrage momentan sehr hoch sei. Bei DER Touristik und FTI sind die Umsätze sogar höher als 2019, also vor Ausbruch der Pandemie. TUI stellt fest: Die Leute seien sogar bereit, mehr Geld für den Urlaub auszugeben.

Aber nicht jeder will sich in den Flieger setzen und ins Ausland düsen. Viele Deutsche wollen auch dieses Jahr ihren Urlaub lieber in der Heimat verbringen. Das bestätigt auch der Deutsche Tourismusverband (DTV). Dessen Präsident, Reinhard Meyer, geht davon aus, dass es in diesem Sommer in den Alpen und am Meer ziemlich voll werden könnte. Aber auch andere Regionen in Deutschland, die mit einer attraktiven Natur punkten, würden profitieren. Städtereise dagegen seien weniger gefragt.

Nach Angaben des Online-Vergleichsportals Check24 sind die Preise für Ferienwohnungen und Hotels in ganz Europa gestiegen. Zahlten Kunden im August 2019 noch durchschnittlich 91 Euro pro Nacht in einem deutschen Hotel, stieg der Preis im August 2020 bereits auf 101 Euro. Urlauber, die aktuell für den August 2021 einen Hotelaufenthalt in Deutschland buchten, zahlten im Schnitt 118 Euro pro Nacht. Das seien 30 Prozent mehr als im August 2019. Wer in Coronazeiten auf Nummer sicher gehen wolle, reist mit dem eigenen Auto in ein Ferienhaus und wahrt so Abstand zu anderen Urlaubern. Aber auch hier zeige der Preistrend nach oben. Bei Ferienwohnungen in Deutschland bewegte sich das Preisniveau von 96 Euro pro Nacht im August 2019 über 107 Euro im August 2020 zu 111 Euro im August 2021. Damit stiegen die Preise um 16 Prozent gegenüber 2019, so Check24. Bei Ferienwohnungen sei Kroatien Spitzenreiter beim Preisanstieg. Hier zahlten Urlauber im Schnitt 68 Prozent mehr als 2019. Im Durchschnitt der zehn beliebtesten Länder stiegen die Kosten um 25 Prozent.

23. Juni: Israel verschärft wieder, weiter Appelle zur Vorsicht während Sommerurlaubs, weiter kein Ungarn-Urlaub möglich, Norwegen-Urlaub ab Donnerstag, BER erwartet deutlich mehr Flugauswahl

In Israel tritt vermehrt eine »gefährlichere Variante« des Coronavirus auf. Aus diesem Grund hat die Regierung die Anti-Corona-Maßnahmen verschärft. Wer nach Israel reist, muss nun wieder am internationalen Flughafen Ben Gurion eine Maske tragen. Außerdem ist nun selbst bei Genesen und Geimpften wieder eine Quarantäne möglich, wenn er oder sie in Kontakt mit einer Person war, die mit der Variante infiziert ist.

Gestern warnte die Bundesärztekammer, heute auch die SPD-Gesundheitspolitikerin Sabine Dittmar: Wer in den Urlaub fährt, sollte wegen Corona besonders achtsam sein. »Wir alle haben uns einen Urlaub verdient, allerdings rate ich davon ab, in Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete zu reisen«, sagte sie der dpa.

Ganz schön verwirrend: Ungarn erlaubt derzeit Touristen, die auf dem Landweg kommen, wieder die Einreise. Wer als Tourist mit dem Flugzeug kommt, darf dagegen nicht einreisen. Aber selbst wer mit dem Auto oder Zug anreist, hat Probleme: Gewerbliche Übernachtungen für Touristen, unter anderem aus Deutschland, sind weiterhin untersagt.

Anders dagegen die Situation in Norwegen: Ab morgen (24. Juni) kann man dort wieder seinen Urlaub verbringen. Ab dann wird die Einreise aus EU-Staaten unter Vorlage des QR-Codes des digitalen Covid-Zertifikats der EU ohne Quarantänepflicht grundsätzlich möglich sein.

Die Sommerferien in Berlin und Brandenburg beginnen in dieser Woche. Damit werde am Flughafen Berlin Brandenburg das Passagieraufkommen merklich ansteigen, teilte der Airport mit. Mit Beginn der Sommerferien werden regelmäßig zwischen 30.000 und 40.000 Passagiere täglich erwartet. Der positive Trend lasse sich auch am Flugangebot ablesen. Im Juli und August werden rund 70 Airlines zu mehr als 160 Zielen in 50 Ländern fliegen. Damit erreiche der Flugplan ab Berlin fast das Angebotsniveau des Sommerflugplans 2019, als 86 Fluggesellschaften 183 Ziele in 57 Ländern ansteuerten, heißt es weiter.

22. Juni: Spanien und Italien heben Maskenpflicht im Freien auf, Ärztekammer mahnt zur Vorsicht wegen Delta-Variante, Abu Dhabi: Gratis-Impfungen für Touristen, Frankreichs Clubs öffnen wieder, ADAC-Stauprognose für nächstes Wochenende

Zwei der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen, Spanien und Italien, haben noch in diesem Monat die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Freien auf. Italiens Gesundheitsminister Speranza teilte via Twitter mit, die Regelung gelte ab dem 28. Juni. Bereits zwei Tage zuvor, am 26. Juni, wird es auch in Spanien nicht mehr nötig sein, draußen eine Maske zu tragen.

Doch nicht überall auf der Welt ist die Corona-Entwicklung so positiv wie in vielen Ländern Europas. Anderenorts grassiert die deutlich ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus. Deshalb appelliert die Bundesärztekammer an Reisende: Besser nicht in diese Länder reisen.

Mit einem besonderen Angebot macht derzeit Abu Dhabi von sich reden: Dort können sich Touristen gegen Corona impfen lassen. Zur Verfügung stünden die Impfstoffe von Biontech und Sinopharm. Voraussetzung ist aber ein gültiges Visum.

Lust auf Party- und Cluburlaub? Ging ja verdammt lange nicht mehr. In Frankreich aber bald schon. Dort sollen ab dem 9. Juli die Clubs wieder ihre Pforten öffnen dürfen. Eine Pflicht zum Tragen einer Maske wird es nicht geben. Rein kommt aber nur, wer genesen, geimpft oder getestet ist.

Am zweiten Sommerferien-Wochenende der Saison erwartet der ADAC viel Verkehr und reichlich Staus auf den Autobahnen, vor allem im Norden des Landes. In Berlin, Brandenburg und Hamburg schließen jetzt die Schulen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben bereits eine Ferienwoche hinter sich. In Richtung Meer oder in den Süden unterwegs seien auch Autourlauber aus Nordeuropa und Reisende, die nicht an Ferientermine gebunden seien. Der Club geht davon aus, dass es ähnlich wie im Vorjahr als Folge der Corona-Krise keinen typischen Reiseverkehr wie in früheren Jahren geben werde. Mehr Menschen dürften Urlaub im eigenen Land bzw. in angrenzenden Nachbarländern machen und weniger auf Fernreisen gehen. Allerdings würden wohl auch viele Urlauber in Anbetracht des begrenzten Übernachtungsangebots in den Touristenregionen auf Fahrten ganz verzichten. Einen großen Anteil am Staugeschehen am Wochenende hätten bei schönem Wetter auch Tagesausflügler oder kurzentschlossene Urlauber. Auf den Zufahrtsstraßen in die Berge und Seenlandschaften sollten deutlich längere Fahrzeiten eingeplant werden.

21. Juni: Ansturm auf Nordfriesische Inseln, Spahn: nicht nach London reisen, Finnland wieder offen, Tourismusforscher rechnet mit nachhaltig Reisenden

In Schleswig-Holstein haben schon die Ferien begonnen. Da ließen sich die Bewohner des Bundeslandes nach der langen Corona-Zwangspause nicht zweimal bitten: Schon am Samstag waren die Fähren zu den Urlaubsinseln voll. So gab es an der Autozugverladung nach Sylt lange Schlangen. Ähnlich sah es auf den Schiffen nach Föhr und Amrum aus.

Angesichts der Ausbreitung der Corona-Delta-Variante hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch einmal an die Deutschen appelliert, derzeit nicht nach Großbritannien zu reisen. »Jeder Rückkehrer muss zwei Wochen in Quarantäne«, sagte Spahn in der ARD. Anlass seiner Äußerung ist das Fußball-EM-Finale, das in London stattfinden wird. Spahn fürchtet, dass sich die Fans der DFB-Elf auf den Weg machen könnten.

Nachdem Finnland seine Grenzen für zehn Monate aufgrund der Corona-Pandemie schließen musste, dürfen ab dem heutigen Montag, dem 21. Juni, wieder Touristen aus EU- und Schengen-Ländern nach Finnland unter bestimmten Gesundheitsvoraussetzungen einreisen. Bei Ankunft muss eine Bescheinigung vorliegen, die nachweist, dass der Reisende entweder 14 Tage zuvor die vollständige Covid-19-Impfung erhalten hat, von Corona genesen ist und mindestens eine Woche vor Ankunft bereits eine Impfung erhalten hat oder vor weniger als sechs Monaten durch Corona erkrankt war. Bei Erfüllung dieser Gesundheitskriterien entfällt die obligatorische Testpflicht und die Quarantäne.

Wie wird sich die Corona-Pandemie in Zukunft auf unser Reiseverhalten auswirken? Wird weniger gereist? Oder wird sich überhaupt nichts ändern? Jürgen Schmude, Professor für Tourismuswirtschaft und Nachhaltigkeit, glaubt: »Höchstens ein Viertel wird nachhaltig reisen.« Klingt nicht viel. Für Schmude ist das allerdings schon eine Menge.

19. Juni: RKI streicht zahlreiche Reisewarnungen, Tourismusbeauftragter Bareiß hofft auf starken Sommer, TUI hält lange Sommersaison für möglich, Deutsche Bahn: deutlich weniger Reisender in den ICEs, Tank & Rast öffnet wieder Raststätten-Restaurants

Die Auswahl an Reisezielen, die man unbeschwerter besuchen kann, wird immer größer: Das Robert-Koch-Institut hat gestern abermals die Liste der Risikogebiete zusammengestrichen. So gelten Belgien, Estland, Griechenland, Litauen, Norwegen und die Schweiz ab morgen nicht mehr als Risikogebiete. Einer der wenigen Wermutstropfen: Namibia wurde als neues Virusvariantengebiet eingestuft.

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß (CDU) blickt optimistisch auf die kommende Reisesaison: »Ich freue mich auf eine hoffentlich gute Sommersaison nach einem ganz, ganz schwierigen Jahr für die Tourismusbranche, und ich glaube, dass wir im Sommer wirklich wieder reisen können – sowohl Geschäftsreisen natürlich, aber auch wieder das Reisen in den Urlaub«, sagte Bareiß im phoenix-Interview. Die Tourismusbranche sei gut vorbereitet, gerade was die Sicherheit in den Unterkünften angehe.

Viele Reiseveranstalter berichten, dass das Geschäft wieder angelaufen sei. Zum Teil sogar recht gut – viele Menschen fliegen wieder in den Urlaub. Einige aber sind noch zurückhaltend und warten ab, wie sich die Situation entwickelt. Sie könnten erst später in den Urlaub fliegen. Davon geht auch TUI-Finanzvorstand Sebastian Ebel aus. Den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX sagte er: »Ich würde mich nicht wundern, wenn zunächst einmal auch die Sommersaison 2021 länger wird.«

Die Deutsche Bahn ächzt dagegen weiter unter der Coronakrise. Die Zahl der Passagiere im Fernverkehr (u.a. ICEs) brach im Vergleich zum Vorjahr um etwa 50 Prozent ein. Das berichtet exklusiv die Süddeutsche Zeitung. Jetzt sollen günstige Angebote die Passagiere zurück in die Züge locken.

Pünktlich mit dem Beginn der Hauptferienzeit weitet Tank & Rast das Gastronomieangebot an der Autobahn jetzt aus und öffnet zum 1. Juli die Raststätten mit ihren Restaurants. Das teilte das Unternehmen mit. Reisende könnten ab Juli wieder mit einem deutlich erweiterten Angebot an vielen Standorten im Netz von Tank & Rast rechnen.

18. Juni: Vierte Welle: Sorge vor Reiserückkehrern, Lufthansa zum digitalen Impfpass, Europäer wollen wieder deutlich häufiger verreisen

Viele Reisende machen sich in den Sommerferien auf den Weg in den Urlaub. Nicht jeder hat ein gutes Gefühl dabei. Denn die Frage, die im Raum steht, lautet: Droht mit der Reisewelle ein Rückschlag in der Pandemiebekämpfung? Tagesschau.de hat vier Experten gefragt und um Ratschläge gebeten, wie das Risiko einer vierten Welle verringert werden könnte.

Mehr als ein Viertel der deutschen Bevölkerung ist inzwischen zweifach gegen Covid-19 geimpft. Seit wenigen Tagen geben Apotheken, Mediziner und Impfzentren QR-Codes für Geimpfte aus, die sogenannten digitalen Impfzertifikate. Fluggäste der Lufthansa können mit dem digitalen Impfpass wieder schneller einchecken und ihre Bordkarte erhalten. Und so geht’s: Reisende zeigen den digitalen Impfpass, der den vollständigen Impfschutz nachweist, entweder per App oder auf einem Ausdruck beim Check-In am Flughafen vor. Dort wird er abgelesen und der Boarding Pass direkt ausgestellt. Damit entfällt das Jonglieren mit verschiedenen Papieren und Nachweisen. Außerdem wird so ein Missbrauch durch gefälschte Impfzertifikate deutlich erschwert, da das System die Daten des QR-Codes mit Buchung und Passagierdaten abgleicht.

Die Zahl der Europäer, die in den kommenden Monaten wieder Auslandsreisen unternehmen möchten, steigt kräftig. Laut dem aktuellen »Monitoring Sentiment for Domestic and Intra-European Travel« der European Travel Commission wollten 70 Prozent der Befragten in den kommenden sechs Monaten verreisen. Darauf weist die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) aktuell hin. Die Reiseabsichten lägen damit in der siebten Befragungswelle vom Mai 2021 deutlich über den Vergleichswerten der vorherigen Umfragen vom Dezember 2020 (54 Prozent) und Februar 2021 (56 Prozent).

17. Juni: Corona-Tests sollen rund um Urlaubsreisen bleiben, Autoreisen 2021 im Trend, Ungarn-Urlaub weiter unklar, Litauen-Öffnung mit Impfung oder Test, TV-Tipp: MDR zum Sommerurlaub 2021

Wer angesichts der sinkenden Corona-Infektionszahlen und der steigenden Impfquoten glaubt, die Corona-Tests seien wohl bald Geschichte, der irrt: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen – bis auf Weiteres jedenfalls – an den Coronatests rund um Flugreisen festhalten.

Wohin geht die Reise in diesem Sommer? Experten glauben: Jedenfalls wird vielerorts mit dem Auto verreist. Denn: Der Urlaub im eigenen Land steht auch 2021 bei vielen Reisehungrigen hoch im Kurs. Schon bald beginnen in den ersten Bundesländern die Sommerferien. Wird’s dann voll auf den Autobahnen? Der ADAC beruhigt: so voll wie 2019 wird’s nicht.

Ungarn machte gestern Schlagzeilen, als es verkündete, die Grenzkontrollen aufzuheben. Am 24. Juni soll es so weit sein. Kann der Urlaub in Ungarn also kommen? Mitnichten. Es sei immer noch unklar, was die Aufhebung der Kontrollen an den Schengen-Binnengrenzen für Urlauber, die gern kommen würden, bedeutet, heißt es.

Anders dagegen sieht es in Litauen aus. Das baltische Land gab bekannt, dass Touristen aus EU-Ländern, die sich wie Deutschland in der grünen Zone befinden, ohne verpflichtende Quarantäne bei der Ankunft, wieder nach Litauen einreisen können. Somit können negativ auf COVID-19 getestete oder geimpfte bzw. genesene Reisende aus Ländern, die sich in der orangenen und grünen Zone befinden, wieder frei nach Litauen einreisen.

Der zweite Sommerurlaub in der Pandemie steht kurz bevor. Was ist in diesem Jahr möglich? Über Tipps und Trends vom Caravan-Boom bis Wandern berichtet eine Extra-Ausgabe der Umschau am Dienstag, 22. Juni, um 20.15 Uhr, im MDR-Fernsehen.

16. Juni: EU will Lockerungen für US-Touristen, Urlaub ohne Test in Slowenien, Mecklenburg-Vorpommern lockert Test-Regeln, Finanztest zur Auslandsreisekrankenversicherung in Corona-Zeiten

Touristen aus den USA sollen in Zukunft wieder leichter in die EU einreisen können. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft. Davon profitieren sollen auch Touristen, die nicht gegen Corona geimpft worden sind. Wie die Details aussehen und ab wann sie in Kraft treten sollen, ist indes noch nicht bekannt.

Wer in diesem Sommer nach Slowenien reisen möchte, kann sich über eine ziemlich unbürokratische Einreise freuen: Das Land lässt Urlauber aus Deutschland künftig ohne negatives Corona-Testergebnis einreisen.

Auch Deutschlands populärstes Urlaubsbundesland Mecklenburg-Vorpommern liberalisiert seine Coronatest-Regelungen. Bisher galt: Touristen müssen sich jeden dritten Tag testen lassen. Das soll jetzt entfallen. In Zukunft reicht es, wenn man bei der Einreise negativ getestet wurde.

Experten raten schon immer dazu: Wer im Ausland Urlaub macht, sollte eine Auslandsreisekrankenversicherung haben. Die gilt meist für ein Jahr und ist für wenig Geld zu haben. In Corona-Zeiten sollte man erst recht eine haben. Darauf hat jetzt die Zeitschrift Finanztest abermals hingewiesen. Wichtig: Die Versicherung sollte auch eine Corona-Erkrankung abdecken. 

15. Juni: EU-Staaten mit Reise-Lockerungen, Frankfurter Airport: 350 Prozent mehr Passagiere als im Mai 2020, Warten auf Touristen in Venedig, Celestyal Cruises in Kreuzfahrtsaison gestartet

Wer innerhalb der EU verreisen möchte, soll dies in Zukunft wieder leichter tun können. Die EU entschied deshalb, Regionen künftig erst bei wesentlich höheren Inzidenzzahlen als Risikogebiet einzustufen.

Trotz der weiterhin massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie zeichnet sich bei den Fluggastzahlen am Frankfurter Flughafen ein Aufwärtstrend ab: Der Aiport zählte im Mai rund 1,25 Millionen Passagiere. Gegenüber Mai 2020 entspricht dies einem Plus von 356,9 Prozent. Der Vorjahresmonat weist allerdings einen sehr niedrigen Vergleichswert auf, da der Flugverkehr infolge der steigenden Infektionszahlen im vergangenen Frühjahr weitestgehend zum Erliegen kam. Verglichen mit Mai 2019 war das Passagieraufkommen entsprechend um 80 Prozent weiter deutlich rückläufig.

Erinnert sich noch jemand? 2020 diskutierte man angesichts der Touristenmassen in Venedig darüber, Eintrittsgeld von den Besuchern zu verlangen. Dann aber brach Corona über die Welt hinein, und schlagartig war es auch in Venedig menschenleer. Obwohl viele Reisende mittlerweile wieder unterwegs sind, ist in der Gondelstadt immer noch ziemlich wenig los. n-tv war dieser Tage in Venedig und fragte unter anderem einen Gondelier, was denn der Umsatz mache. Die Antwort: »Nichts. Absolut nichts.«

Celestyal Cruises, eine Reederei für Kreuzfahrten zu den griechischen Inseln und ins östliche Mittelmeer, hat den Betrieb mit der klassischen Sieben-Nächte-Route »Idyllische Ägäis« auf der Celestyal Crystal wieder aufgenommen. Teil der Route sind Kusadasi (Türkei), Rhodos, Santorini, Lavrion, Mykonos, Milos und Kreta. »Nach einem äußerst herausfordernden Jahr sind wir mehr als begeistert, diesen Sommer wieder Gäste an Bord unserer beliebtesten griechischen Inselroute begrüßen zu dürfen: der ‚Idyllischen Ägäis‘. Dies war keine leichte Aufgabe und ist dem unermüdlichen Einsatz und der vereinten Teamarbeit der Celestyal-Crew an Land und an Bord sowie der Unterstützung durch unsere großen und kleinen strategischen Partner zu verdanken«, sagte Chris Theophilides, CEO von Celestyal Cruises.

14. Juni: Reisewarnung für Risikogebiete weg, Portugal: kein PCR-Test mehr, Israel öffnet für Geimpfte, Türkei: Hoffen auf Urlauber aus Deutschland

Die lange Reise-Durststrecke geht ihrem Ende entgegen: Die Bundesregierung wird ab dem 1. Juli ihre Reisewarnung für Tourismus-Reisen in Corona-Risikogebiete aufheben. Sie rät dann auch nicht mehr von Urlaubsreisen generell ab, wie sie es bisher getan hat. »Nach langen Monaten des Lockdowns dürfen wir uns auf mehr Normalität freuen, das gilt auch für das Reisen«, sagte Außenminister Heiko Maas.

Spanien hat es schon vorgemacht, nun ist auch Portugal nachgezogen: Wer das Land besuchen möchte, muss nicht mehr zwingend ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen. Ein Antigen-Test ist ausreichend. Dieser darf allerdings nicht älter als 24 Stunden sein.

Alle Touristen können voraussichtlich ab dem 1. Juli wieder nach Israel einreisen. Das gab das israelische Tourismusministerium bekannt. Dies schließe sowohl Gruppen- als auch Individualreisende ein. Voraussetzung für die Einreise sei allerdings eine zweifache Corona-Schutzimpfung, deren letzte bis zur Einreise mindestens zwei Wochen her sein muss. Über weitere eventuelle Einreisebedingungen und das genaue Procedere beratschlagten die Ministerien aktuell, heißt es weiter. Ob Touristen, die lediglich negativ auf Corona getestet wurden – aber nicht geimpft sind – auch einreisen dürfen, ist nicht bekannt.

Auch in der Türkei ist die Sommer-Urlaubssaison gestartet. Seit dem 6. Juni ist das Land kein Hochrisikogebiet mehr. Ferienanlagen- und Hotelbetreiber hoffen nun darauf, dass in den nächsten Wochen und Monaten viele Urlauber aus Deutschland das Land besuchen werden.

11. Juni: Hotels in Berlin wieder offen, Marokko-Urlaub ab nächste Woche, Warten auf Russen und Chinesen in Frankreich, Infratest-Dimap-Umfrage: immer mehr Reisewillige

Nach Berlin, Deutschlands Städtereiseziel Nummer eins, ist ab heute wieder ein Trip drin – zumindest für jene, die auf ein Hotel angewiesen sind. Denn die sind nach langer Zeit ab heute wieder für Touristen geöffnet. Auch Stadtrundfahrten und Schiffsausflüge auf der Spree sind wieder möglich.

Um Marokko war es in den letzten Monaten ziemlich still. Das nordafrikanische Land hatte sich aus Angst wegen der verschiedenen Corona-Mutationen abgeschottet und dabei den Flugverkehr u.a. nach Deutschland ausgesetzt. Nun die Kehrtwende: Ab dem 15. Juni will das Marokko wieder Gäste empfangen.

Auch Urlaub in Frankreich ist wieder möglich. Das freut natürlich alle, die in diesem Sommer in unserem Nachbarland ihren Urlaub verbringen wollen. Aber auch in Frankreichs Tourismusbranche ist die Freude natürlich groß. Ganz so groß wie vermutet ist der Jubel aber nicht. Das hat einen Grund: Chinesen und Russen bleiben Frankreich weiter fern. Und das ist ein Problem … 

Mehr Menschen als noch vor einem Jahr planen in diesem Sommer eine Urlaubsreise. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben. Im Juni 2020 sagte jeder zweite Deutsche (51 Prozent), er plane keine Urlaubsreise. Für 2021 trifft das aktuell nur noch auf 39 Prozent zu. Die meisten der Reisewilligen planen demnach einen Urlaub im eigenen Land: 38 Prozent wollen innerhalb Deutschlands verreisen (+3 im Vgl. zu Juni 2020), 23 Prozent ins europäische Ausland (+6) und 6 Prozent außerhalb Europas (+4). In dieser Frage waren Mehrfachnennungen bei den Reisezielen möglich.

10. Juni: Digitaler Impfpass kommt, keine PCR-Testpflicht mehr für Reisen in die Niederlande, USA-Urlaubsreisen rücken näher, Ferienhausverband: keine höheren Preise

Wer schon gegen Corona geimpft ist und bald in den Urlaub fahren will, muss als Nachweis nicht mehr den gelben Impfausweis bei sich führen. Ab heute nämlich soll der digitale Impfpass in Deutschland eingeführt werden. Den alten gelben Pass kann man aber weiterhin benutzen.

Mittlerweile ist der Sommer da – Temperaturen von bis zu 30 Grad in den nächsten Tagen dürften vor allem im Westen Deutschlands den Wunsch wecken, an die Küste der Niederlande zu fahren. Die sinkenden Corona-Infektionszahlen machen das ab heute noch leichter. Denn: Die Niederlande verlangen nun keinen PCR-Test mehr. 

Auch eine Urlaubsreise in die USA dürfte schon bald wieder möglich sein. Die US-Regierung kündigte an, u.a. mit der Europäischen Union eine Arbeitsgruppe gründen zu wollen, die Vorschläge erarbeiten soll, wie und ab wann wieder Reisen möglich sein können.

Ende April hat der Deutsche Ferienhausverband gemeinsam mit dem Deutschen Tourismusverband 10.528 Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäuser befragt, ob sie ihre Mietpreise angehoben haben, um beispielsweise die hohen Verluste aus den beiden Lockdowns zu kompensieren und auf die Urlaubsgäste umzulegen. Die Schlussfolgerung liegt nahe, ließ sich aber nicht bestätigen. 75 Prozent der Vermieter haben die Mieten gleich gelassen. Zwei Prozent haben ihre Mieten abgesenkt. Auch zukünftig haben 72,1 Prozent der Gastgeber keine Preiserhöhung geplant. »Wir können trotz des gestiegenen Hygieneaufwands keine allgemeine Preissteigerung aufgrund der Corona-Pandemie beobachten. Wenn die Vermieter ihre Preise erhöht haben, dann weil sie in Ausstattung oder technische Infrastruktur investiert haben und sich das Ferienobjekt nun in einem anderen Preissegment befindet. Die Mietsteigerungen liegen durchschnittlich bei moderaten sechs Prozent«, sagte Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin beim Deutschen Ferienhausverband.

9. Juni: Studiosus startet wieder, CoviMedical baut Testzentren auf Balearen aus, Quarantäne-Knatsch: Briten verlassen eilig Portugal

Nach einer mehrmonatigen Pause nimmt der Studienreise-Veranstalter Studiosus seine Reisetätigkeit schrittweise wieder auf. Möglich sei dies durch die zunehmende Entspannung der Corona-Lage und die damit verbundenen Reiseerleichterungen in zahlreichen europäischen Ländern, teilte das Unternehmen mit. Die erste Studiosus-Reise führe ab dem 18. Juni nach Hamburg. Noch im Juni folgten Reisen an den Niederrhein und nach Island. Im Juli stünden dann Reisen in Polen, Bulgarien und Rumänien auf dem Programm. Die erste Italienreise von Studiosus sei für Anfang August geplant, die erste Portugalreise Ende August.

Die Hochreisesaison steht vor der Tür und durch die europaweiten Lockerungen ziehen die Buchungen für Reisen innerhalb Deutschlands und Europa stark an. Bei vielen beliebten Urlaubszielen ist ein dokumentiertes negatives Testergebnis weiterhin notwendig. Das Unternehmen CoviMedical hat über 140 Testzentren in ganz Deutschland, unter anderem am Frankfurter Flughafen. Aber auch auf den Balearen ist CoviMedical vertreten. Über 30 Teststellen in Hotels oder öffentlichen Testcentern mit einer Kapazität von über 10.000 PCR- oder Schnelltests hat das Unternehmen bereits eröffnet. Zusätzlich zu Mallorca folgten noch in diesem Monat weitere Testzentren in Malaga sowie auf Ibiza und Menorca, teilte das Unternehmen nun mit.

So haben sich viele Briten, die in Portugal ihren Urlaub verbrachten, wohl nicht das Ferienende vorgestellt: Sie mussten rasch das Land verlassen, wenn sie anschließend in Großbritannien – nach ihrer Rückkehr – nicht in Quarantäne sein wollten. Der Frust bei den Urlaubern war groß. 

8. Juni: Kein PCR-Test mehr für Frankreich-Reisen, Tschechien-Urlaub ab 21. Juni möglich, Airbnb-Gründer sieht Boom für ländlichen Raum, Massenimpfung in Thailand

Angesichts der seit Wochen sinkenden Infektionszahlen lockert die französische Regierung ab Mittwoch die Einreisebestimmungen für alle EU-Bürger. Zudem treten am 9. Juni weitere Lockerungen im öffentlichen Raum in Kraft. Laut einer Erklärung des Staatssekretärs für Tourismus, Jean-Baptiste Lemoyne, brauchen EU-Bürger ab diesem Mittwoch keinen PCR-Test mehr für die Einreise nach Frankreich. Vollständig Geimpfte und Genesene brauchen lediglich einen entsprechenden Impf- oder Genesungsnachweis. Menschen, die noch nicht geimpft sind, genügt zur Einreise nach Frankreich ein normaler Antigen-Schnelltest, welcher max. 72 Stunden zurückliegt. Maximal 72 Stunden alte PCR-Tests sind natürlich weiterhin gültig.

Wer mit dem Gedanken spielt, in Tschechien seinen Urlaub zu verbringen, sollte sich den 21. Juni im Kalender markieren. Ab dann öffnet das Land seine Grenzen für Touristen aus allen EU-Staaten und aus Serbien. Das kündigte Gesundheitsminister Adam Vojtech gestern an. 

Dass die Corona-Pandemie das Reiseverhalten ändert, haben wir schon 2020 gesehen: Immer mehr Urlauber zog es aufs Land. Städtetrips dagegen waren weniger angesagt. Diese Beobachtung macht auch Airbnb-Gründer Nathan Blecharczyk. »Früher haben die zehn Top-Städtedestinationen wie New York, London oder Berlin zehn Prozent unserer gesamten Buchungen ausgemacht. Der Anteil hat sich halbiert«, sagte er in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Wer das gesamte Interview lesen möchte, klickt hier.

Thailand möchte möglichst bald wieder möglichst viele Touristen aus der ganzen Welt anlocken. Helfen soll dabei eine geimpfte Bevölkerung. Deshalb läuft derzeit in dem Land eine Massenimpfung. Sechs Millionen Thailänder sollen noch in diesem Jahr gegen Corona geimpft werden. Besonderes Tempo wird in den Touristenorten gemacht, wie etwa auf Phuket. 

7. Juni: Überlegungen über Testpflicht-Ende in Mecklenburg-Vorpommern, warum Spanien vor allem auf Touristen aus Deutschland setzt

Wer in Mecklenburg-Vorpommern seinen Urlaub verbringen möchte, muss sich vor Anreise auf Corona testen lassen. Das negative Testergebnis darf nicht älter als 24 Stunden sein. Die sehr gute Entwicklung bei den Coronazahlen, das Bundesland hatte gestern eine Inzidenz von 8,2, weckt allerdings auch Begehrlichkeiten: Die Tourismusbranche setzt auf ein Ende der Testpflicht. Schon Mitte Juli könnte es so weit sein.

In den spanischen Urlaubsregionen hat die Sommersaison begonnen. Die Tatsache, dass ab heute keine PCR-Tests vor der Einreise gemacht werden müssen (ein negative Ergebnis eines Antigentests reicht), dürfte für einen weiteren Schub sorgen. Und der wird vermutlich eher aus Deutschland als aus Großbritannien kommen. Der Grund: die strengen Quarantäneregeln für Reiserückkehrer in Großbritannien.

5. Mai: RKI-Risikogebiets-Update: viele gute Nachrichten, keine PCR-Tests mehr für Reisen nach Spanien nötig, große Open-air-Party am Ballermann, TUI wieder mit Reisen an die türkische Ägäis, Bahn-Züge deutlich voller

Nicht nur in Deutschland, auch in vielen anderen Ländern der Welt rauschen die Corona-Infektionszahlen in den Keller. Das Robert-Koch-Institut hat deshalb in seiner aktuellen Corona-Risikogebietsliste viele Länder und Regionen herabgestuft – vor allem in Europa. So sind große Teile Österreichs sowie einige Kantone der Schweiz kein Risikogebiet mehr. Wer sich einen Überblick verschaffen will, kann hier nachschauen.

Das dürfte den Run auf die spanischen Urlaubsziele noch einmal befeuern: Ab Montag (7. Juni) ist für die Einreise nach Spanien kein PCR-Test mehr nötig. Es reicht dann, ein negatives Antigentestergebnis vorzulegen – der bekanntlich deutlich schneller, unkomplizierter und vor allem geldbeutelschonender zu haben ist.

Schon mitbekommen? Das oberste spanische Gericht hat am Donnerstag die Ausgangssperre und die Beschränkungen privater Zusammenkünfte auf den Balearen für rechtswidrig erklärt und mit unmittelbarer Wirkung aufgehoben. Hunderte Touristen, viele davon aus Deutschland, ließen sich am Donnerstabend da nicht zweimal bitten und feierten rund um den Ballermann eine Party. In diesem Artikel sind Videos vom Geschehen verlinkt.

Seit gestern bietet TUI neben Reisen an die türkische Riviera auch wieder die Urlaubsziele an der türkischen Ägäis an. Rund um Antalya seien bereits zahlreiche Hotels geöffnet, nun zögen die Urlaubsregionen Bodrum, Dalaman und Izmir nach, teilte der Reiseveranstalter mit. Erste Hotels würden bereits ab nächster Woche wieder Gäste empfangen, der Großteil öffne Anfang Juli. Dann starte auch TUI fly wieder sukzessive mit Direktflügen nach Dalaman ab Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, München und Stuttgart.

Seit Pfingsten kann man vielerorts in Deutschland wieder seinen Urlaub verbringen. Das merkt auch die Bahn. Deren Chef Richard Lutz berichtet nun, dass die Züge wieder deutlich voller seien. »Man spürt, dass die Menschen raus wollen, wenn die Möglichkeit dazu besteht«, sagte er in einem Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

3. Juni: Forsa-Umfrage: zwei Drittel wollen verreisen, Übernachtungspreise in Mecklenburg-Vorpommern ziehen moderat an, Lauterbach warnt vor Reiserückkehrern, IATA fordert Flug-Lockerungen für Ungeimpfte, Spanien: Nachtclubs dürfen wieder öffnen

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv planen 31 Prozent der Befragten in diesem Sommer eine Urlaubsreise innerhalb Deutschlands, 15 Prozent wollen ins Ausland reisen und 18 Prozent wollen ihren Urlaub sowohl in Deutschland als auch im Ausland verbringen. 33 Prozent der Befragten planen in diesem Sommer keine Urlaubsreise. 45 Prozent derjenigen, die in diesem Sommer eine Urlaubsreise planen, haben diese auch bereits gebucht. Über die Hälfte (55%) hat das laut Umfrage noch nicht getan. Die meisten (67%) derjenigen, die ihre geplante Urlaubsreise noch nicht gebucht haben, haben dies noch nicht getan, weil sie zunächst die weitere Entwicklung in der Corona-Pandemie abwarten wollen. 13 Prozent warten noch auf ein passendes Angebot bzw. Schnäppchen, 32 Prozent haben aus anderen Gründen noch nicht gebucht. Von denjenigen, die in diesem Sommer derzeit keine Urlaubsreise geplant haben, will rund die Hälfte (53 %) aufgrund der unsicheren Corona-Lage nicht verreisen. Etwa jeder vierte Befragte gibt an, ohnehin keine Pläne für eine Urlaubsreise gehabt zu haben (28%) oder aus finanziellen Gründen auf eine Urlaubsreise zu verzichten (24%). 20 Prozent haben andere Gründe.

Wer in diesem Sommer einen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern plant, muss möglicherweise etwas mehr Geld für die Übernachtung bezahlen als noch 2020. Das ist das Ergebnis einer Abfrage des NDR-Ostseestudios Rostock, das die Preise für 10 Beherbergungsbetriebe im mittleren Segment an der Küste des Landes abgefragt und verglichen hat.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach beobachtet mit Sorge die anstehende Sommer-Reisesaison. Grund dafür ist die Indien entdeckte Corona-Mutante Delta. Sie könne sich schnell durch die vielen Reiserückkehrer in Europa ausbreiten. »Es muss davon ausgegangen werden, dass am Ende dieses Sommers deswegen eine neue Infektionswelle drohen könnte«, sagte Lauterbach in einem Gespräch mit der Funke Mediengruppe.

Die International Air Transport Association, eine Interessenvertretung vieler Airlines, hat mehr Freiheiten für Ungeimpfte gefordert. Mit Blick auf in vielen Ländern immer noch strengen Quarantänebedingungen für Ungeimpfte forderte IATA-Chef Willie Walsh einen verstärkten Einsatz von Coronatests.

Wer bald nach Spanien in den Urlaub fliegt und sich für einen Ort entschieden hat, in dem eine niedrige Corona-Infektionsrate herrscht, kann dort schon bald wieder einen Nachtklub besuchen. Das kündigte Gesundheitsministerin Carolina Darias an. 

2. Mai: Sommer 2021 weckt Reiselust der Deutschen, Mecklenburg-Vorpommern lockert weiter für Touristen, ADAC: reger Autobahnverkehr am langen Fronleichnam-Wochenende, wenig los auf Jakobsweg in Spanien, Osteuropäer in Tunesien

Nun schnellen die Zahlen in die Höhe: Immer mehr Deutsche buchen ihren Sommerurlaub. »Die wöchentlichen Neubuchungsumsätze steigen jetzt von Woche zu Woche an – in der dritten Maiwoche (KW 20) übertreffen sie sogar das Umsatzniveau, das vor Corona im Vergleichszeitraum 2019 gebucht wurde«, teilte das Analysehauses Travel Data + Analytics (TDA) mit. Viele Bundesbürger säßen sozusagen auf gepackten Koffern und würden zugreifen, sobald Reiseoptionen und -freiheiten winken. Ebenso ausgeprägt bleibe auch das Frühbucheraufkommen. Für den nächsten Winter, den Sommer kommenden Jahres oder sogar darüber hinaus buchten umsatzanteilig 37 Prozent. Dies entspreche im Vergleich zum April 2019 einem Zuwachs um 17 Prozentpunkte.

Ab kommenden Freitag (4. Juni) dürfen wieder Touristen aus allen Teilen Deutschlands nach Mecklenburg-Vorpommern reisen. Wer dann eine Ferienwohnung oder ein Urlaubshäuschen gemietet hat, für den gibt es gute Nachrichten: Die Verpflichtung zur Wiederholung des Corona-Tests, wie sie etwa für Hotelgäste gilt, ist nicht mehr nötig. Lediglich bei Anreise muss noch ein negativer Corona-Test vorgelegt werden.

Am langen ersten Juni-Wochenende ist nach ein Einschätzung des ADACs auf Deutschlands Autobahnen erneut mit regem Urlauberverkehr zu rechnen. In Bayern und Baden-Württemberg endeten die Pfingstferien, in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland würden viele den regionalen Feiertag Fronleichnam (Donnerstag, 3. Juni) zu einem verlängerten Wochenende nutzen, so der ADAC. Da nach der Öffnung der Hotels und Ferienwohnungen in vielen Regionen Deutschlands wieder generell mehr Urlauber unterwegs seien, dürfte es vor allem am Samstag und Sonntag, teilweise aber auch bereits am Donnerstag auf zahlreichen Autobahnen lebhaft zugehen. Wichtige Reiseziele seien neben den Alpen vor allem die Mittelgebirge sowie die Küsten von Nord- und Ostsee.

Urlaub in Spanien ist wieder möglich, doch die Pilgerer scheinen bisher verhalten darauf zu reagieren: Auf dem berühmten Jakobsweg ist bis jetzt nur wenig los, heißt es vom Pilgerbüro in Santiago de Compostela.

Wird Tunesien in diesem Sommer eines der Lieblingsurlaubsziele der Osteuropäer? Darauf jedenfalls setzen die Tunesier. In dem Land sind derzeit nicht viele Touristen unterwegs. Die, die derzeit da sind, kommen überwiegend aus Osteuropa. Und das hat Gründe … 

1. Juni: Qantas will Geimpfte privilegieren, Mallorca streicht Ausgangsbeschränkungen, Luftverkehrsbranche fliegt sich aus der Krise, Lufthansa öffnet First-Class-Lounge in Frankfurt wieder, American Airlines verbannt Alkoholausschank dauerhaft in Economy

Wer gegen das Coronavirus geimpft ist, soll bei der australischen Airline Qantas künftig bessergestellt werden. Denkbar seien für Reisende künftig Rabatte und anderen Anreize, sagte Alan Joyce, Chef der Fluggesellschaft, dem australischen Fernsehsender »9News«.

Den weiterhin niedrigen Corona-Inzidenzzahlen sei Dank: Auf der Ferieninsel Mallorca werden die seit sieben Monaten geltenden Ausgangsbeschränkungen gestrichen. Ab kommenden Sonntag (6. Juni) kann man sich somit wieder nach Mitternacht frei bewegen. Das teilte Iago Negueruela, Sprecher der Balearen-Regierung, gestern mit. 

In der Luftverkehrsbranche bessert sich die Stimmung deutlich. Immer mehr Urlauber buchen Flüge, vor allem im Sommer scheinen viele wegfliegen zu wollen. Für Juli und August sei die Nachfrage zehn- bis elfmal so hoch wie noch vor vier Wochen, heißt es etwa von der Lufthansa. Spanien, Griechenland, Italien und die Türkei laufen im August besonders gut.

Die Lufthansa wird ab heute ihre First-Class-Lounge im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens wieder eröffnen.Das Produktangebot in den Lounges werde unter Berücksichtigung aktueller Auflagen angepasst, teilte die Airline mit. Der Verzehr von Speisen und Getränken sei übergangsweise nur außerhalb der Lounges erlaubt. In der First-Class-Lounge gebe es ein Take-Away-Angebot. Sobald die behördlichen Auflagen es zulassen, werde der A-la-carte-Service wiederaufgenommen. Die First-Class-Lounge habe nun wieder täglich von 6 Uhr bis 21:30 Uhr geöffnet.

Wegen des Verweises auf die Corona-Regeln hatte American Airlines vor einiger Zeit den Ausschank von Alkohol in der Economy Class eingestellt. Eigentlich sollte es damit heute vorbei sein, dann sollte wieder Alkohol ausgeschenkt werden. Nun teilte die Airline mit, dass es bei dem Alkoholverbot bleiben werde. Mit Corona hat das (unbefristete?) Alkoholverbot aber nichts mehr zu tun …