Rückholaktion deutscher Urlauber, Österreich will Sommerurlauber aus Deutschland, TUI präsentiert Hygienekonzepte für Hotels: unser Corona-Reiseticker im Mai 2020.

31. Mai: Mecklenburg-Vorpommern startet Kampagne »Wir sind Urlaubsland«, Spekulationen über früheren Tourismusstart in Spanien, Kanada verbietet Kreuzfahrten bis Ende Oktober, Affen-Berührungsverbot auf Gibraltar, Weltreisender steckt in Hongkong fest

Vor einigen Wochen, als ein Besuchsverbot für Auswärtige galt, kam es zu unschönen Szenen in Mecklenburg-Vorpommern. Besuchern mit auswärtigen Kennzeichen wurden angefeindet, manchen wurde gar das Auto zerkratzt. Das war gar keine gute Werbung für das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern. »Auch wenn unfreundliche Gastgeber Ausnahmeerscheinungen waren, so haben sie doch die Wahrnehmung deutlich mitgeprägt und Vertrauen zerstört«, räumte das für den Tourismus zuständige Wirtschaftsministerium ein. Mit der Botschaft »Mecklenburg-Vorpommern. Wir sind Urlaubsland« und der Ergänzung »Sei dabei. Zeig Herz.Auch deine Stimme bestimmt die Stimmung« startete Mecklenburg-Vorpommern zum Pfingstwochenende eine groß angelegte Binnenkampagne, die den Startschuss für ein nachhaltig gutes Tourismusklima im Land geben soll. Sie richtet sich an die Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern. Ziel sei es, das Vertrauen in den Tourismus zu stärken oder wiederherzustellen und auf dessen Beitrag zur Lebensqualität der Menschen aufmerksam zu machen. Zudem soll sie Impulse für Akzeptanz und Sicherheit im schrittweise wiederbeginnenden Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern geben und das Bewusstsein für den Tourismus schärfen.

Erst in einem Monat, ab dem 1. Juli, sollen wir in Spanien wieder unseren Urlaub verbringen dürfen. Das geht einigen in Spanien nicht schnell genug. Im Rahmen eines Pilotprojekts, das unter anderem für die Balearen und Kanaren, aber auch für Andalusien erprobt wird, sollen Touristen aus Deutschland, Frankreich und Skandinavien schon ab 22. Juni ins Land dürfen. Das Ganze ist aber noch nicht in trockenen Tüchern.

Das dürfte es wohl gewesen sein für alle, die in diesem Sommer oder Herbst eine Kreuzfahrt rund um Kanada machen wollten: Das Land hat Kreuzfahrten mit mehr als 100 Personen bis zum 31. Oktober dieses Jahres verboten. »Unsere Regierung setzt sich für den Schutz der Kanadier ein, insbesondere in diesen schwierigen Zeiten«, sagte Marc Garneau, Kanadas Verkehrsminister, zur Begründung.

Sie sind der Grund, warum viele Touristen Gibraltar besuchen: die vielen frei lebende Affen, die bei und auf den Felsen Gibraltars leben. Die Makaken, so heißt die Affenart, sind aber im Zuge der Corona-Pandemie ins Visier der Behörden geraten. Fortan dürfen sie nämlich nicht mehr berührt werden. Der Grund liegt auf der Hand: Die Affen sollen sich nicht mit Covid-19 anstecken.

 

Thor Pedersen, ein Blogger und Weltenbummler aus Dänemark, startete vor sechseinhalb Jahren eine Weltreise. Eine ganz besondere: Er wollte alle Länder der Welt besuchen, ohne dabei ein Flugzeug zu benutzen. Doch die Corona-Pandemie machte ihm einen Strich durch die Rechnung: Seit über 100 Tagen steckt er in Hongkong fest.

30. Mai: Grünes Licht für Sommerurlaub in Dänemark und Bulgarien, Griechenland sieht sich gerüstet für Urlauber, weitere Corona-Lockerungen in Österreich, Pfingsten tote Hose in Berlin, Petition #RetterDieJugendreisen schon mit 11.000 Unterschriften, United Airlines: Mund-Nasen-Masken aus alten Uniformen

Die Auswahl der Länder in der EU, in denen ihr euren Sommerurlaub verbringen könnt, wird immer größer. Gestern gesellten sich Dänemark und Bulgarien hinzu. Beginnen wir mit Dänemark. Das Land öffnet die seit dem 13. März aufgrund der Corona-Krise geschlossene Grenze zum 15. Juni für Urlauber aus Deutschland. Allerdings gibt es zwei Einschränkungen: Zum einen ist die Einreise für deutsche Touristen an eine Übernachtungsbuchung geknüpft. Diese muss mindestens sechs Nächte umfassen. Zum anderen muss der Aufenthalt außerhalb der Hauptstadt Kopenhagen und der Gemeinde Frederiksberg stattfinden. In Dänemark gilt keine Maskenpflicht. Im öffentlichen Raum gilt ein Abstandsgebot von mindestens einem Meter.

Auch aus Bulgarien kommen positive Signale: Die Regierung gab gestern Abend bekannt, dass die bisher geltende Quarantänepflicht für Reisende u.a. aus Deutschland ab Pfingstmontag aufgehoben wird. Damit dürfte dem Sommerurlaub in Bulgarien ab dem 15. Juni nichts mehr im Wege stehen.

Am 22. Mai berichteten wir an dieser Stelle, dass ihr aller Voraussicht nach ab dem 15. Juni euren Sommerurlaub in Griechenland verbringen könnt. Und dabei bleibt es auch. Gestern wurde weitere Details bekannt. Tests auf das Coronavirus soll es allenfalls per Stichprobe an den Flughäfen geben, eine Quarantäne nach der Ankunft gibt es auch nicht. Griechenland sieht sich für alle Fälle gut gerüstet. Bislang habe Griechenland die Corona-Krise ja auch gut gemeistert, sagte Athens Bürgermeister Kostas Bakoyannis. 

Seit einigen Wochen werfen wir an dieser Stelle und in anderen Artikeln einen Blick auf die Möglichkeiten eines Sommerurlaubs in Österreich. Es gut sich einiges in unserem Nachbarland, die Tourismussaison ist gestern in Österreich gestartet. Gestern gab die Regierung außerdem bekannt, dass vom 15. Juni an die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes entfällt. Auch die Gastronomie blickt dem Datum mit Freude entgegen, denn sie dürfen künftig bis 1 Uhr geöffnet haben (bisher 23 Uhr).

Eigentlich dürfen wir seit Montag wieder einen Städtetrip nach Berlin unternehmen. Wer jetzt aber denkt, dann ist es dieses verlängerte Pfingst-Wochenende in Berlin schon voll mit Touristen, der irrt sich gewaltig. Viele Hotels haben noch gar nicht geöffnet, und die, die bereits Gäste empfangen wollen, stehen leer, berichtet der Tagesspiegel.

Wenn eure Kinder schon mal an einer Klassenfahrt teilgenommen haben, dann wisst ihr es: Für die Organisation und Durchführung gibt es Spezialisten, die ihr Handwerk verstehen. Die Rede ist von Tausenden Jugendunterkünften, Programmanbietern und Busunternehmern. Für die bislang jährlich rund 60.000 bis 80.000 Klassenfahrten mit ihren bis zu 1,8 Millionen Teilnehmern sieht es aber derzeit besonders schlecht aus: Während in vielen touristischen Bereichen der Betrieb schrittweise wieder hochgefahren wird, stehen die Signale für die Kinder- und Jugendreiseszene immer noch auf Stopp. »Es ist sehr ernst«, sagt Carsten Herold vom Bundesverband der führenden Schulfahrtenveranstalter e.V., »die vorübergehende Beschränkung des Reiseverkehrs war absolut richtig – aber jetzt brauchen wir dringend Perspektiven.« Dazu wurde die Online-Petition #rettetdieJugendreisen ins Leben gerufen. Schon mehr als 11.000 Menschen haben unterzeichnet.

Not macht erfinderisch: Am San Francisco International Airport hat United Airlines Mitarbeitern, die im direkten Kontakt mit den Fluggästen stehen, ganz besondere Mund-Nasen-Masken zur Verfügung gestellt. Diese wurden nämlich aus rund 5,5 Tonnen ehemaliger Mitarbeiteruniformen hergestellt. Ursprünglich sollten die Stoffe der abgelegten Uniformen in Teppichpolster und Isolierfasern umgearbeitet werden.

29. Mai: Hotels und Pensionen in Österreich öffnen heute, Sommerurlaub in Frankreich ab 15. Juni, Kroatien lockert Urlaubsregelungen weiter, Söder zu Ballermann, Flughäfen drängen auf Wiederanlaufen, britische Verbraucherschutzorganisation Which! kritisiert Ryanair scharf, Alpen-Vereinshütten in Corona-Zeiten, Maybrit-Illner-Talk zum Sommerurlaub 2020

Darauf haben der Tourismus in Österreich und wir sehnsüchtig gewartet: Nach der elendig langen Corona-Zwangspause dürfen heute die Beherbergungsbetriebe in Österreich endlich wieder öffnen. Alle, die jetzt überlegen, ob man sich dann da groß einschränken muss: Nein, müsst ihr nicht. Büfetts werden erlaubt sein, Schwimmbäder und Saunen in den Hotels dürfen auch genutzt werden. Zur Feier des Tages haben wir ein paar feine Regionen in Österreich herausgesucht, die sich für einen Urlaub in unserem Nachbarland in diesem Corona-Sommer anbieten.

Dem Sommerurlaub in Frankreich dürfte in diesem Jahr nichts mehr entgegenstehen. Premierminister Edouard Philippe plädierte gestern dafür, ab dem 15. Juni die EU-Grenzen komplett zu öffnen. Hotels, Pensionen, Cafés, Bars und Strände dürfen ab kommenden Dienstag (2. Juni) in Frankreich wieder öffnen. Einzige Ausnahme ist die Region Île-de-France um die Hauptstadt Paris. Dort dürfen die Beherbergungsbetriebe erst ab dem 23. Juni wieder öffnen.

Nach Kroatien konntet ihr ja jetzt schon einreisen, um euren Urlaub dort zu verbringen – wenngleich natürlich weiterhin die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung besteht. Allerdings musstet ihr bis dato eine Buchungsbestätigung eurer Unterkunft in Kroatien vorlegen. Das ist jetzt nicht mehr nötig. Ihr müsst in Zukunft nur noch an der Grenze mitteilen, wo ihr euch aufhalten werdet und wie ihr erreichbar seid. Wenn ihr das Einreise-Formular dazu schon vorher online ausfüllten wollt, dann könnt ihr das auf dieser Website tun.

Kaum ein anderer Ministerpräsident äußert sich so häufig zum Sommerurlaub wie Bayerns Regierungschef Markus Söder. Gestern schon wieder. Dieses Mal in einem Interview der FAZ. Da pries er aber nicht die Vorzüge des Urlaubslandes Bayern an, sondern richtete seinen Blick nach Spanien. Genauer gesagt auf die bei den Deutschen so beliebte Insel Mallorca»Es ist schwer vorstellbar, wie man am Ballermann Hygiene- und Abstandsregeln richtig einhalten kann«, prophezeite Söder. Sein Appell: Vernunft und Lebensfreude in diesem Corona-Sommer in Einklang einbringen. Sonst droht der nächste Lockdown.

Nicht nur Reiseveranstalter, Reisebüros, Airlines und Hotels sind stark von der Coronakrise betroffen. Auch die Flughäfen leiden heftigDarauf hat der Flughafenverband ADV abermals hingewiesen. In der letz­ten Woche zähl­ten die deut­schen Flug­hä­fen knapp 112.400 Pas­sa­giere, ein Rück­gang von 97,8 Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­zeit­raum. Der ADV fordert jetzt die Locke­rung von Corona-Maßnahmen, wie Grenz­öff­nun­gen, Qua­ran­tä­ne­be­stim­mun­gen und Rei­se­war­nun­gen. Der Verband ist enttäuscht darüber, dass die Bundesregierung bisher nicht die weltweite Reisewarnung wieder aufgehoben hat.

Bleiben wir noch ein wenig beim Thema Fliegen. Einigen von euch ist vielleicht auch in letzter Zeit der Flug wegen der Corona-Pandemie storniert worden. Eigentlich gibt es in dem Fall das Geld zurück, sofern ihr nicht mit einem Gutschein einverstanden seid. Eigentlich. Die Klagen über die Airlines, die ihre Kunden hinhalten und das Geld nicht zurückzahlen, sind immens. Auch in GroßbritannienDort hat die Verbraucherschutzorganisation Which! der Billig-Airline Ryanair ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. 84 Prozent der Befragten warten bis heute auf ihr Geld, so die Organisation.

Der Re-Start des Tourismus stellt die Betreiber von Almhütten vor eine besondere Herausforderung. Denn wer auf einer Almütte übernachtet, der weiß: Dort schläft man überwiegend mit vielen anderen Reisenden in einem Schlafsaal. Das geht aber aktuell nicht. Aber wie dann? Darüber zerbricht man sich gerade im bayerischen Gesundheitsministerium die Köpfe.

Gestern Abend versuchte sich die nächste Talkshow an einer Prognose für den Sommerurlaub 2020Bei Maybrit Illner im ZDF diskutierten zum Thema »Reise ins Ungewisse – wie gefährlich wird der Urlaub?« die Politiker Armin Laschet, Katja Kipping, der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit, Bergsteiger-Legende Reinhold Messner und Reisebüro-Chefin Marija Linnhoff.

28. Mai: Spiegel: CSU tritt beim Sommerurlaub im EU-Ausland auf die Bremse, Geld zurück trotz Gutschein-Annahme, Zypern-Urlaub ab 20. Juni, Schweden fühlen sich ausgegrenzt, Cuxhavens Appell an Tagesauflügler, Walt Disney World öffnet im Juli wieder

Vor ein paar Tagen berichten wir an dieser Stelle über den Plan der Bundesregierung, am 15. Juni die weltweite Reisewarnung aufzugeben. Der Plan dürfte so manch Urlaubsherz schneller schlagen lassen, schließlich wäre mit diesem Schritt zumindest wieder ein Sommerurlaub im EU-Ausland möglichwenn auch unter Abstands- und Hygieneauflagen. Doch die Aufhebung scheint noch nicht unter Dach und Fach zu sein. In der Koalition jedenfalls gibt es Streit darüber. Die CSU will offenbar noch Änderungen an den bisherigen Plänen, die unter Federführung von Außenminister Heiko Maas erarbeitet wurden. Was ist da los? Der Spiegel mutmaßt, die CSU tritt auf die Bremse, weil sie es lieber sähe, wenn die Deutschen ihren Sommerurlaub 2020 in der Heimat verbringen würden. Natürlich gern in Bayern.

Wer in den letzten Wochen und Monaten einen Gutschein akzeptiert hat, weil seine Pauschalreise storniert werden musste, der soll bald die Möglichkeit bekommen, den Gutschein wieder zurückzugeben und sich stattdessen das Geld auszahlen zu lassen. Das hat das Bundeskabinett beschlossen. Schon bald soll sich der Bundestag damit befassen.

Auch Zypern bereitet sich für den Sommerurlaub vor: Wenn es nach dem Willen der Regierung geht, könnt ihr dort ab dem 20. Juni euren Sommerurlaub verbringen. Wenn ihr aus Deutschland und Österreich seid, könnt ihr sogar ohne Coronavirus-Test einreisen. Dasselbe gilt für Reisende aus Malta, Griechenland, Israel, Bulgarien, Finnland, der Slowakei, Slowenien, Litauen, Norwegen, Dänemark und Ungarn. Wer aus der Schweiz kommt, muss dagegen vorher einen Test machen. Russen, Briten und Schweden dagegen dürfen erst mal nicht einreisen.

Apropos Schweden: Die fühlen sich gerade in Sachen Sommerurlaubsplanung im Ausland ganz schön auf den Schlips getreten. Mehrere klassische Urlaubsländer scheinen den Schweden nämlich nicht erlauben zu wollen, im Sommer einzureisen. Grund seien deren hohe Infektionszahlen. In Schweden versteht man die Welt nicht mehr.

Sylt tat es schon, die Niederlande auch: Einen Appell an die Touristen richten, doch bitte an bestimmen Tagen nicht zu ihnen zu kommen. In diese Riege reiht sich nun auch Cuxhaven ein. Konkret geht es um Tagesausflügler. Die möchte man Pfingsten nicht in Cuxhaven sehen. Uwe Santjer, Oberbürgermeister der Stadt, sagte: »All diejenigen, die es sich auch zu Hause schön machen können, mögen dies tun und ein bisschen Cuxhaven-Pause machen. Im Sommer können wir dann wieder gemeinsam feiern.«, sagte er der Nordsee-Zeitung.

Das Disney World Resort im US-Bundesstaat Florida wird in wenigen Wochen wieder öffnen. Anvisierter Termin ist der 11. Juli. Dann soll der Freizeitpark teilweisen und unter verschärften Sicherheits- und Hygieneregeln seine Pforten öffnen.

 

27. Mai: Reisen in USA bleiben für Touristen aus Europa weiter verboten, privat organisierter Rückholflug aus Panama, Südtirol wirbt mit Coronavirus-Gratis-Tests, Malta bereit für den Sommerurlaub 2020, Niederlande: Pfingsten-Urlaub bitte nur mit Buchung

Auf Entdeckungsreise durch New York, mit dem Auto entlang der Küste Kaliforniens oder entlang der Florida Keys: Für viele Urlauber ist eine Reise in die USA ein Erlebnis, das sie mindestens einmal in ihrem Leben unternehmen möchten. Wer mit dem Gedanken spielte, dies in diesem Sommer zu tun, für den haben wir weiterhin schlechte Nachrichten: US-Präsident Donald Trump hält an dem Einreiseverbot für Europäer vorläufig fest. Dass aber Bewegung in der Sache ist, lässt sich aus Trumps gestriger Äußerung deuten: »Wir werden im Laufe der Zeit Veröffentlichungen für bestimmte Länder machen, einschließlich der Länder Europas. Und wo sie Fortschritte machen, werden wir sie öffnen, aber nur dort, wo sie Fortschritte machen. Sie machen einige gute Fortschritte«, sagte der US-Präsident gestern.

Vor ein paar Wochen holte das Auswärtige Amt die letzten Touristen aus aller Welt heim nach Deutschland. Fast 250.000 Urlauber waren das. Die Rückholaktion der Bundesregierung war eine Herkulesaufgabe, Außenminister Maas will das auf keinen Fall ein zweites Mal machen müssen. Aber anscheinend kamen nicht alle zurück nach Deutschland: 49 Deutsche haben sich in Panama mit 180 Gestrandeten aus 26 Nationen ein Flugzeug in die Heimat organisiert, mit Hilfe eines Unternehmens, berichtet der Spiegel.

Dem Urlaub in Italien steht ja ab dem 3. Juni nichts mehr im Wege. An dem Tag, ein Mittwoch ist es, öffnet das Land wieder seine Grenzen für Touristen aus der EU. Ziemlich gut gerüstet für die Besucher sieht sich Südtirol; die Region erklärte als Erste in Italien vor ein paar Wochen, dass sie schon bald bereit sei, Urlauber zu empfangen (wir berichteten). Nun macht Südtirol wieder von sich reden: Landeshauptmann Arno Kompatscher möchte allen Touristen gratis einen Coronavirus-Test ermöglichen. Das soll das Sicherheitsgefühl der Touristen vor Ort erhöhen. Wer das nicht möchte, kann beruhigt sein: Der Test ist freiwillig. Interessant auch: Bei einer Pressekonferenz, die Kompatscher gestern abhielt, war auch Monika Nardo, die Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums Italien, anwesend. Nardo äußerte sich unter anderem zu den Stornobedingungen für Urlauber in Italien. Wer im Sommer einen Trip nach Südtirol plant und sich auf Schusters Rappen durch die Region bewegen möchte, für den haben wir feine Wandertouren herausgesucht.

Auch Malta bereitet sich auf die Wiedereröffnung des Tourismus vor. Die Malta Tourism Authority hat in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium ein Covid-19-Sicherheitsprotokoll vorgestellt, das Reisenden in naher Zukunft einen sicheren Urlaub auf dem Mittelmeer-Archipel ermöglichen soll. Das neue Protokoll beinhaltet spezifische Richtlinien und Checklisten für unterschiedliche Tourismusbereiche. Dazu zählen unter anderem Beherbergungs- und Restaurantbetriebe sowie Strände und Strandeinrichtungen. So sollen Plexiglasabsperrungen im Hotel-Empfangsbereich in einer Höhe von mindestens zwei Metern über dem Boden installiert werden, das Poolwasser desinfiziert werden und die öffentlichen Toiletten am Strand von maximal vier Personen gleichzeitig benutzt werden dürfen. In den Restaurants gilt: kein BüfettAusweitung der Servicezeiten auf 23 Uhr, maximal sechs Personen an einem Tisch (Familien auch mehr), Einwegverpackungen auf den Tischen für Salz, Pfeffer, Essig, Öl und Zucker.

Wochenendtrips in die Niederlande stehen bei vielen Deutschen hoch im Kurs. Besonders bei Urlaubern aus NRW, ist ja nur einen Katzensprung entfernt. In den Niederlanden sind sie natürlich auch höchst willkommen. Normalerweise. In diesem Jahr ist bekanntlich alles anders. Ministerpräsident Mark Rutte warnte gestern Touristen davor, am langen Pfingstwochenende eine Reise in die Niederlande zu unternehmen. Es droht viel zu voll zu werden. In einer Videopressekonferenz sagte er: »Bitte verschieben Sie diesen einen Tagesausflug oder Kurzurlaub.« Nur wer eine Buchung habe, solle sich auf den Weg machen. Ein Einreiseverbot gibt es aber nicht. 

26. Mai: Weltweite Reisewarnung vor dem Ende, ratlose Hoteliers in der Türkei, Meyer Werft in Corona-Turbulenzen, Eurowings-Posse bei Flug nach Sardinien, Biergärten in Bayern bald bis 22 Uhr, Memorial Day Weekend in den USA in Zeiten von Corona

Die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung dürfte in der bisherigen Form bald Geschichte sein: Medienberichten zufolge soll die Reisewarnung zum 15. Juni für 31 Staaten aufgehoben werden. Dazu zählen neben sämtlichen EU-Ländern Großbritannien, Island, die Schweiz, Norwegen und Liechtenstein. Nicht dabei sind somit die bei deutschen Touristen beliebten Reiseziele Türkei und Ägypten. Auch von den Balkanstaaten Serbien, Montenegro und Albanien ist nicht die Rede.

Die Türkei will ab Mitte Juni wieder Touristen begrüßen, auch aus Deutschland (wir berichteten). Ob und in welcher Form die Bundesregierung für Reisen in das Nicht-EU-Mitglied Türkei grünes Licht erteilen wird, ist derzeit noch unklar. Unterdessen bereitet man sich in der Türkei auf die Touristen vor. Die Rede ist von einem Zertifizierungsprozess für die Hotels, bei dem der TÜV Süd mitmischen soll (wir berichteten). Hoteliers in der Türkei, über die die ARD berichtet, beklagen allerdings mangelnde Informationen und Vorgaben. Auch Zweifel am Zertifizierungsprozess werden geäußert.

Die Meyer Werft in Papenburg gehört zu den führenden Schiffsbauunternehmen der Welt. Großartige Kreuzfahrtschiffe wurden und werden hier gebaut. Aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie ist die Kreuzfahrtindustrie allerdings in – gelinde gesagt – schwierigen Gewässern. Das hat bisher auch heftige Konsequenzen für die Meyer Werft. Nun ist die Werft wegen Corona abermals in den Schlagzeilen. Allerdings auf einer ganz anderen Baustelle: Am 15. Mai war die Personalchefin der Werft zu Gast in der Gaststätte »Alte Scheune« in der Gemeinde Moormerland in Ostfriesland. An dem Tag hatten sich offenbar mehrere Gäste mit dem Coronavirus infiziert, auch die Personalchefin. Jetzt sind Mitglieder der Geschäftsführung Meyer Werft und fast der gesamte Betriebsrat des Unternehmens in Quarantäne.

Die Corona-Pandemie schreibt zuweilen Geschichten, die kann man sich gar nicht ausdenken – wir haben an dieser Stelle schon häufig über so manch skurriles Vorkommnis in den vergangenen Wochen berichtet. Ein weiterer Kandidat im Skurrilitäten-Kabinett gesellte sich am vergangenen Samstag hinzu: Eurowings. Was war passiert? An dem Tag nahm ein Airbus A320 der Airline von Düsseldorf aus Kurs auf die Stadt Olbia auf SardinienDer Flieger musste unterwegs aber wieder umkehren. Das Problem: Der Flughafen Oblia ist bis zum 24. Juni für internationale Flüge gesperrt. Der Ärger an Bord – rein quantitativ jedenfalls – dürfte sich in Grenzen gehalten haben: Es saßen nur zwei Passagiere in dem Flieger.

Bei dem Wetter abends im Biergarten sitzen und ein Feierabend-Bierchen trinken, das hat was. Natürlich auch in Bayern. Dort lieben sie es, sich abends im Biergarten eine stattliche Maß zu gönnen. Die Sache hat in Corona-Zeiten nur einen kleinen Schönheitsfehler: In Bayern müssen die Biergärten aktuell um 20 Uhr schließen, mit der Folge, dass die Leute aus den Biergärten nach 20 Uhr in die Restaurants und Kneipen strömen. Denn die Wirtshäuser dürfen bis 22 Uhr geöffnet sein. Das ist doch »deppat«, motzen die Bayern. Womit sie auch nicht Unrecht haben, denn die Diskussion über die Gefährlichkeit von Aerosolen in Innenräumen gewann in den letzten Tagen ja mächtig an Fahrt. Immerhin, die Kritik kam an: Schon Pfingsten sollen Bayerns Biergärten wieder bis 22 Uhr geöffnet haben dürfen.

Der Memorial Day ist in den USA ein Feiertag. An dem Tag, stets der letzte Montag im Mai, wird den im Krieg Gefallenen gedacht. Der Tag steht aber auch für den Beginn der Sommersaison in den USA. Man geht an dem Tag im Park picknicken, mit Freunden an den Strand, organisiert eine Party oder unternimmt einen Ausflug. Wie die Amerikaner den Memorial Day in Zeiten von Corona verbracht haben, hat CNN in einer tollen und sehenswerten Bildergalerie festgehalten. 

25. Mai: Lufthansa verschiebt Miles & More-Reform, Sommerurlaub 2020: Türkei will auch, Sylt-Fähre von Dänemark wieder für Deutsche erlaubt, Tschechien-Grenzöffnung vermutlich spätestens Mitte Juni, neue Hotel-Realität auf Usedom, QR-Code-Scannen in Restaurants und Clubs in Südkorea, Corona: Stimmung in der Karibik auf dem Tiefpunkt

Aufgrund der Auswirkungen der Coronakrise hat sich die Lufthansa dazu entschieden, die Reform ihres Vielfliegerprogramm »Miles & More« um ein Jahr zu verschieben. Das bedeutet, dass die derzeitigen Regeln noch bis zum 31. Dezember 2021 gelten und das neue System dann am 1. Januar 2022 beginnt – und nicht, wie die Airline im November kommunizierte, bereits 2021. Weitere Informationen gibt es hier.

Vor ein paar Tagen berichteten wir an dieser Stelle von einer Unterredung zwischen Außenminister Heiko Maas und dessen türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu. In dem Gespräch ging es darum, ab wann Touristen aus Deutschland wieder in der Türkei ihren Sommerurlaub verbringen dürfen. Geht es nach dem Willen der Türken, soll dies Mitte Juni der Fall sein, denn dann (14. Juni) endet die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung. Der türkische Botschafter in Berlin, Ali Kemal Aydin, sagte, sein Land sei gut vorbereitet für die Touristen in Zeiten von Corona: »Alle notwendigen Vorkehrungen werden seitens der zuständigen Behörden getroffen. Wir sind davon überzeugt, dass die Bundesregierung all dies in Betracht zieht und sich dementsprechend entscheidet.«

In 40 Minuten mit der Fähre von Dänemark nach Sylt – die Rømø-Sylt-Linie ist eine neun Seemeilen lange Fährverbindung zwischen Havneby auf der dänischen Insel Rømø und List auf der Sylt. Wegen Corona durften die Deutschen sie allerdings in den letzten Wochen nicht benutzen. Damit ist es jetzt vorbei, ab heute geht das wieder. Dies gilt natürlich auch für Sylter, die auf dem deutschen Festland Urlaub machen möchten. Als Sylt-Urlauber benötigt ihr für das Übertreten der dänischen Grenze eine Buchungsbestätigung eurer Unterkunft oder eures Campingplatzes sowie die Buchungsbestätigung der Syltfähre für die Überfahrt.

Ab heute dürfen in unserem Nachbarland Tschechien wieder Cafés, Restaurants und Kneipen öffnen. Gleiches gilt für Hotels und Pensionen. Wir müssen aber vorerst draußen bleiben, denn die Grenze zu Tschechien bleibt vorerst dicht. Vorerst. Aber wie bei der Türkei gilt Mitte Juni als magisches Datum: Denn voraussichtlich ab dem 15. Juni will auch Tschechien die Grenzen zu Deutschland öffnen. Vielleicht passiert das auch schon früher …

Heute nun geht es endlich richtig los in Mecklenburg-Vorpommern: Gäste aus ganz Deutschland sind wieder willkommen. Aber wie fühlt sich das an, wenn man in Corona-Zeiten seinen Urlaub dort im Hotel verbringen will? Die FAZ hat die Insel Usedom besucht: »Die Insel gibt einen ersten Ausblick auf die neue deutsche Urlaubsrealität«, so die Autorin.

Wer in Südkorea demnächst Orte wie Clubs, Bars oder Restaurants besucht, muss sich auf ein auf einem QR-Code basierendes Protokollierungssystem gefasst machen. Es soll die Kontaktverfolgung im Falle einer Coronavirus-Infektion unterstützen. An den Eingängen müssen die Gäste über eine App einen QR-Code scannen. Wer sich weigert, den QR-Code zu scannen oder kein Mobiltelefon besitzt, muss seine Identifikationsdaten beim Personal protokollieren. Die Regelung soll schon am 1. Juni in Kraft treten. 

Wie wohl kaum eine anderer Region auf der Welt lebt die Karibik von den Touristen: 31 Millionen Touristen besuchten die Region im vergangenen Jahr. Doch jetzt sind keine mehr da. Seit der zweiten Märzhälfte ist das nun so. Am 4. Juni nun wird der erste Flieger aus den USA erwartet, British Airways folgt wenig später. Doch die Stimmung ist extrem gedrückt auf vielen Inseln: »Es ist absolut deprimierend, hier zu sein«, berichtet ein Einheimischer gegenüber der BBC.

24. Mai: Sommerurlaub in Spanien und Dominikanischer Republik ab Juli, TUI scharrt mit den Hufen, Lufthansa steuert viele Urlaubsklassiker ab zweiter Juni-Hälfte an, Thüringen will Corona-Regeln abschaffen, Anchorages Flughafen schiebt sich auf Platz 1, Pfingsten-Ausflugstipp: die Loreley

Wochenlang gab es zum Teil widersprüchliche Meldungen aus spanischen Regionen darüber, wann denn nun in Spanien die Sommerurlaubssaison startet. Besonders auf den Balearen und den Kanaren, wo viele Menschen vom Tourismus leben, wollte man schon früh loslegen. Spaniens Zentralregierung trat aber immer wieder auf die Bremse. Angesichts der hohen Anzahl von Coronavirus-Infizierten in Spanien wollte man nicht zu früh wieder Touristen ins Land lassen. Nun aber gab Madrid grünes Licht: Ab Juli könnt ihr wieder nach Spanien in den Urlaub fliegen. 

Auch die Dominikanische Republik nimmt den Juli ins Visier. Dort will man Touristen ab dem 1. Juli wieder die Einreise ermöglichen: »Momentan sind wir bereits im Gespräch mit Airlines und Reiseveranstaltern, um eine Rückkehr der internationalen Gäste und insbesondere der Gäste aus dem deutschsprachigen Raum in die Dominikanische Republik zu ermöglichen. Wir streben eine frühestmögliche Wiederaufnahme an, sobald die internationalen Reisewarnungen aufgehoben werden«, sagte Petra Cruz, Europadirektorin des Tourist Board Dominikanische RepublikAuf seiner Homepage sowie den Social-Media-Kanälen informiert das Tourist Board Dominikanische Republik regelmäßig über Updates zur Covid-19-Situation.

Der Reiseveranstalter Tui will ab Ende Juni wieder nach Mallorca und zu anderen Zielen fliegen. Das sagte Vorstandschef Fritz Joussen der Düsseldorfer Zeitung »Rheinischen Post«. Der Deutschen liebste Insel wird wohl das erste Ziel: »Wir wollen Mitte/Ende Juni den Flugverkehr nach Mallorca wieder aufnehmen. Österreich, Griechenland, Zypern, Kroatien, Bulgarien sind ebenfalls sehr gut vorbereitet. Die Hotel-Saison soll dort spätestens am 1. Juli starten. Wir sprechen wie das Auswärtige Amt auch mit der Türkei. Es wird eine Dynamik der Öffnungen geben, weil es keinen Grund für einen dauerhaften Lockdown des Tourismus gibt.« Joussen rechnet mit günstigen Preisen: »Grundsätzlich haben alle Länder viel freie Kapazität 2020. Das sorgt für günstige Angebote. Aber einige Regionen wie Deutschland sind jetzt in den ersten Wochen besonders begehrt, da sieht es also umgekehrt aus.«

Wie wir an dieser Stelle bereits berichteten, wird die Lufthansa ab Juni wieder zahlreiche Destinationen anfliegen. Jetzt wurden weitere Details zu den Flugzielen in der zweiten Juni-Hälfte bekannt. Dann nämlich sollen allein aus Frankfurt rund 20 Ziele wieder angeflogen werden, berichtet die »Bild am Sonntag«. Mit dabei sind Ferienklassiker wie Kreta, Rhodos, Dubrovnik, Faro, VenedigIbiza und Malaga. Und natürlich Mallorca: Die Baleareninsel soll deutlich häufiger angeflogen werden.

Mindestabstände, Tragen von Mund-Nasen-Schutz, Kontaktbeschränkungen: All das verbinden die wenigsten von euch wohl mit Urlaub. Einerseits. Anderseits könnte man argumentieren: Nur dort, wo Abstands- und Hygienemaßnahmen gelten, fühlen sich die Menschen sicher, um ihren Urlaub zu verbringen. Wer seinen Urlaub in Deutschland verbringen will, sollte – so oder so – ein besonders Augenmerk auf Thüringen richten: In dem Bundesland sollen die landesweiten Corona-Schutzvorschriften am 6. Juni außer Kraft treten. Ab dann soll vor Ort entschieden werden, welche Maßnahmen gelten.

Die Coronavirus-Pandamie sorgte ja in der Vergangenheit für manch skurrile News. So auch heute. Da meldete CNN, dass der Anchorage International Airport in Alaska der Flughafen mit den weltweit meisten Starts und Landungen ist. Nun ja. Zumindest an bestimmten Samstagen. Aber immerhin …

Pfingsten steht vor der Tür! Lust auf einen Ausflug in der Heimat? Nach aktuellem Stand steht uns dann entlang des Mittelrheins ein ziemlich sommerliches Wochenende bevor. Dann hätten wir eine Idee: auf zur sagenumwobenen Loreley!

23. Mai: Campingurlaub in Zeiten von Corona, Großbritannien-Urlaub hat sich erst mal erledigt, Frankfurts Jusitz zu Flightright-Klagen, Autovermieter Hertz in USA meldet Insolvenz an, Söder-Kurz-Scharmützel wegen Sommerurlaub 2020, Corona-Regelkatalog für Hotels in Ägypten, Flixbus fährt wieder, Köln sperrt Open-Air-Treffpunkte

Sommerzeit ist Campingzeit! Das ist schon seit Jahren so, in diesem Corona-Sommer aber ganz besonders. Schließlich kann man beim Camping prima Abstand zu anderen Urlaubern halten. Das hat sich mittlerweile herumgesprochen: Campingplatz-Betreiber berichten von einer riesigen Nachfrage für die nächsten Wochen und Monate. Was Experten in dieser Situation empfehlen, erfahrt ihr in unserem Artikel über den Campingurlaub in diesem Sommer.

In der Sonne am Strand in Brighton liegen, in den schottischen Highlands wandern oder im Nachtleben von London verloren gehen: Gute Gründe für einen Urlaubstrip nach Großbritannien gibt es allemal. Daraus wird aber erst mal nichts. Denn während vielerorts in Europa die Grenzen wieder öffnen (werden), werden sie in Großbritannien de facto geschlossen. Denn ab dem 8. Juni müssen (!) sich alle Großbritannien-Einreisenden zwei Wochen lang in Quarantäne begeben. Die Maßnahme, die auch für britische Bürger gelten soll, dürfte auch das Ende der Urlaubspläne vieler Briten sein – denn auch die müssten sich nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub in Quarantäne begeben.

Die Justiz in Frankfurt ist derzeit not amused. Der Grund: Man fürchtet eine enorme Klagewelle auf sich zurollen – und sieht sich als Inkassostelle missbraucht. Worum es geht: Weil viele Fluggesellschaften ihren Kunden die Ticketpreise für ausgefallene Flüge infolge der Corona-Krise nicht erstatten, hatte das Fluggastrechteportal Flightright angekündigt, vor Gericht zu ziehen, um das Recht der Passagiere durchzusetzen. Flightright hat nach eigenen Eingaben in den vergangenen Wochen rund 20.000 Fälle von Fluggästen erhalten, denen eine Erstattung der Ticketkosten zusteht. Flightright beklagt sich darüber, dass »Kunden hingehalten, verunsichert und sogar über ihre Rechte getäuscht« werden.

Jetzt hat es auch ein Schwergewicht der Reisebranche erwischt: Der Autovermieter Hertz in den USA hat Insolvenz angemeldet. Aufgrund des Rückgangs der Reisen seien Umsätze und Buchungen »plötzlich und dramatisch« eingebrochen, teilte das US-amerikanische Unternehmen mit. Der internationale Markt sei aber nicht betroffen, heißt es.

Gestern hielt die CSU ihren Parteitag ja erstmals virtuell ab. Mehr als 100 Delegierte verfolgten das Geschehen an ihrem PC, Notebook oder auf ihrem Smartphone. CSU-Chef Markus Söder war natürlich auch dabei, und zwischendurch klinkte sich als »Gastredner« sogar Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz ein. Eines der Themen, über das geredet wurde, ihr ahnt es schon: der Sommerurlaub 2020. Beide Regierungschefs trommelten in den letzten Wochen dafür, dass man doch bitteschön seinen Urlaub in Bayern (Söder) oder in Österreich (Kurz) verbringen soll. Daraus entwickelte sich gestern ein Fernduell um die Urlaubsgäste in diesem Jahr. 

Über ein Urlaubsland der Deutschen war in den letzten Wochen ziemlich wenig zu hören: Ägypten. Auch dort steht wegen der Corona-Pandemie alles still. Im Tourismus sowieso. Aber nicht mehr lange. Welche Pläne Ägypten für die Hotels in diesem Corona-Sommer hat, erfahrt ihr hier.

Mehr als zwei Monate stand die Flixbus-Flotte still, am 28. Mai nun wird der ungewollte Frühlingsschlaf beendet: Ab kommenden Donnerstag rollen die grünen Flixbusse wieder durch Deutschland. Allerdings wird erst mal auf Sparflamme durch die Republik gefahren; lediglich 50 Halte sollen in einer ersten Phase bedient werden. Freie Sitzreihen wird es nicht geben, dafür müssen alle an Bord Mundschutz tragen.

Wer einen Städtetrip nach Köln unternimmt und abends ein wenig mediterranes Flair genießen möchte, für den gibt es einige feierfreudige Orte in der Stadt. Bei den Kölnern stehen der Brüsseler Platz in der Innenstadt und auch der Rheinboulevard mit Blick auf den Dom hoch im Kurs. An beiden Orten aber hat es an den letzten Abenden, besonders Christi Himmelfahrt, enorme Menschenaufläufe gegeben, mit der Folge, dass die Corona-bedingten Abstandsregeln nicht eingehalten wurden. Jetzt hat die Stadt die Reißleine gezogen: Die populären Plätze werden abends gesperrt, zum Teil auch schon nachmittags.

22. Mai: TUI steht in den Startlöchern, häufige Corona-Tests für Mitarbeiter in Österreichs Hotels, EU-Behörden empfehlen freien Mittelsitz im Flieger, Run auf Strände in Großbritannien, Datenschutz-Ärger wegen Registrierungspflicht in Restaurants und Kneipen

Noch bis zum 14. Juni gilt die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung. Danach aber dürfte der Tourismus sofort wieder starten. Zumindest die Reisen in einige Länder der EU. TUI-Deutschland-Chef Marek Andryszak sagte der Bild: »Wir sind uns ganz sicher, dass wir in der zweiten Junihälfte nach und nach die Flüge nach Griechenland und auf die spanischen Inseln aufbauen werden.« Hoch im Kurs stehen bei den TUI-Kunden aktuell Reiseziele an die Norddeutsche Küste, ergänzte er.

In genau einer Woche, am 29. Mai, eröffnen wieder die Hotels in ÖsterreichDarüber hatten wir auf unserer Website bereits ausführlich Anfang des Monats berichtet. Was seinerzeit noch nicht geplant war: Corona-Tests für die Mitarbeiter der Hotels. Die sollen aber jetzt kommen. »Wir werden sehr viel investieren als Republik Österreich, um hohe Testkapazitäten zu haben und möglichst viel und möglichst regelmäßig Mitarbeiter, die am Gast tätig sind, zu testen«, kündigte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz an.

Wie werden wir in Corona-Zeiten fliegenAuch darüber hatten wir auf dieser Website bereits im April ausführlich berichtet. Dass alle eine Mund-Nasen-Maske im Flughafen und im Flugzeug tragen müssen, das steht mittlerweile fest. Gestritten wird nach wie vor über den freien Mittelsitz im Flieger – der soll vermeiden, dass sich Passagiere an Bord zu nahe kommen. Für die Airlines ist das aber ein rotes Tuch. Denn: Sind die Flieger nicht möglichst voll besetzt, machen sie keinen oder nur wenig Gewinn. Für die EU-Behörde für Luftfahrtsicherheit (Easa) und die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde (ECDC) scheint das kein Argument zu sein: Sie wollen, dass ein Sitz pro Reihe oder jede zweite Reihe im Flugzeug leer bleiben.

Riesen-Aufregung bei den Briten: Obwohl in Großbritannien wegen Corona noch strenge Distanz- und Hygienemaßnahmen beachtet werden müssen, stürmten gestern die Briten die Strände, als gäbe es kein Morgen.

 

Autos aus »aus dem ganzen Land« seien in Devon vorgefahren, teilte die Polizei mit. In Cornwall zog der Strand von Perranporth Hunderte von Menschen an. Auch in Merseyside besuchten Badegäste die Strände von Sefton trotz der Bitte, sich fernzuhalten. Mancherorts riet die Polizei via soziale Medien davon ab, sich auf den Weg zu machen.

 

Wer dieser Tage einen Ausflug macht und zwischendurch eine Rast in einem Restaurant einnimmt, dem dürfte das Procedere vertraut vorkommen: einmal bitte Namen und Telefonnummer hinterlassen, heißt es beim Betreten der Lokalität. Die Registrierungspflicht ist vielerorts gang und gäbe. Damit sollen die Gesundheitsämter später – im Falle eines Falles – nachverfolgen können, zu wem ein Corona-Infizierter Kontakt hatte. Oft kommt es in den Restaurants aber offenbar vor, dass statt einer separaten Liste den Gästen die komplette Gästeliste des Tages auf den Tisch gelegt wird – samt Namen und Telefonnummern der anderen Gäste. Ein Unding in Sachen Datenschutz, so Kritiker. Bald werden sich die ersten Gerichte damit beschäftigen, berichtet der WDR.

21. Mai: Sommerurlaub in der EU: Fortschritte, aber noch kein Ergebnis, Türkei bringt deutschen TÜV ins Spiel, Infratest-Dimap-Umfrage: nur 19 Prozent der Deutschen wollen Sommerurlaub im EU-Ausland, Ruhe vor dem Sturm in Mecklenburg-Vorpommern am langen Christi-Himmelfahrt-Wochenende, Tropical Islands öffnet am 15. Juni

Außenminister Heiko Maas hat sich in dieser Woche gleich zwei Mal mit seinen Amtskollegen aus Nachbar- und Urlaubsländern der Deutschen per Videokonferenz ausgetauscht. Dabei ging es darum, ob und wie sich der der Sommerurlaub in diesem Jahr in der EU umsetzen lässt. Dazu sollen einige Maßnahmen in Kraft treten. Konkret heißt das: Aufhebung der Grenzkontrollen, Wegfall der Quarantänemaßnahmen und Schutz der Urlauber vor Infektionen. Zwar sei man ein gutes Stück vorangekommen, Ergebnisse konnten Maas & Co.  allerdings noch nicht vorlegen. »Wir brauchen einheitliche Kriterien, aber keine Einheitslösung«, sagte Maas. 

Auch die Türkei macht Druck. Das Land will im Sommer ebenfalls wieder Urlauber aus Deutschland empfangen. Dazu machte Mevlüt Cavusoglu, Außenminister der Türkei, in einem Gespräch mit Heiko Maas einen ungewöhnlichen Vorschlag: Der deutsche TÜV soll das Corona-Hygienekonzept in den türkischen Hotels und Tourismusstätten zertifizieren. Bereits Mitte Juni, wenn die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung ausläuft, sollen die Deutschen wieder in die Türkei reisen könne, so der Wunsch der Türken. Die Bild berichtete über das Gespräch. Nägel mit Köpfen macht derweil Nachbarland GriechenlandRegierungschef Kyriakos Mitsotakis will am 15. Juni wieder Touristen ins Land lassen, dann sollen auch die Hotels im Land öffnen. 

Erst gestern berichteten wir an dieser Stelle über eine Umfrage, dass viele Deutsche in diesem Sommer entweder nur innerhalb Deutschlands oder gar nicht verreisen wollen. Jetzt bestätigt eine weitere Umfrage diesen Trend. Einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des »ARD Extra« von gestern Abend zufolge wollen von denen, die bereits wissen, ob und wohin sie verreisen wollen, 50 Prozent der Deutschen nach dem jetzigen Stand dieses Jahr wohl zu Hause bleiben und die Koffer gar nicht packen. 31 Prozent planen für den Sommer eine Urlaubsreise innerhalb Deutschlands, 19 Prozent wollen ins europäische Ausland. 3 Prozent denken trotz der bestehenden Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr gegenwärtig darüber nach, ihren Urlaub außerhalb Europas zu verbringen. Mit 84 Prozent gibt das Gros der Bürgerinnen und Bürger an, bereits zu wissen, ob und wohin sie diesen Sommer in den Urlaub verreisen werden. 15 Prozent sind sich noch unsicher.

Heute beginnt das erste lange Wochenende nach den Lockerungen der vielen Corona-Verbote. Während vielerorts schon Touristen innerhalb Deutschlands verreisen, ist es in Mecklenburg-Vorpommern noch ruhig. Das hat einen Grund: Das Bundesland ist immer noch für Touristen aus anderen Bundesländern gesperrt. Erst am Montag ändert sich das; dann startet der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern voll durch. Pfingsten dürfte es entsprechend voll werden an der Ostsee und der Mecklenburgischen Seenplatte.

Auch in Brandenburg tut sich was. Dort wird Europas größte tropische Urlaubswelt den Gästebetrieb in wenigen Wochen wieder aufnehmen: Der Vergnügungspark Tropical Islands wird am 15. Juni wieder eröffnen. »Unser Konzept sieht vor, die Kapazitäten zu halbieren, so dass für jeden Gast ausreichend Platz vorhanden ist, um die Abstandsregelungen zu wahren«, sagte General Manager Wouter Dekkers. Derzeit werden im Tropical Islands die letzten Vorkehrungen für die Wiedereröffnung getroffen und langsam alles zurück auf Betriebstemperatur gefahren. Tagestickets sind bis auf Weiteres nur online erhältlich.

20. Mai: Maas spricht abermals mit Länderkollegen, Touristen in Niederlande wieder willkommen, Frankreich plant Werbekampagne, Spanien verlängert Ausnahmezustand nur noch um zwei Wochen, Studie: Deutsche verhalten bei Urlaubsplanung, Köln will Karneval 2021, Hamburg startet durch

Zu einigen Nachbarländern sind die Grenzen wieder offen (Luxemburg, Niederlande), zu anderen werden sie es bald wieder sein (Österreich, Frankreich, Schweiz), zu wiederum anderen weiß man nicht, wann es so weit sein wird (Polen, Tschechien). Kurzum: ein ziemliches Durcheinander. Das soll nicht so bleiben. Darum berät sich Außenminister Heiko Maas heute abermals mit Amtskollegen aus neun Nachbarländern. Es geht vor allem um die Lockerung der Reisebeschränkungen. Ob man sich am Ende auf eine einheitliche Linie wird einigen können, steht in den Sternen. Frank Ulrich Montgomery, der Vorsitzende des Weltärztebundes, äußert sich unterdessen kritisch zu Auslandsreisen in diesem Sommer.

Das Wochenende ab Christi Himmelfahrt ist das erste seit Ausbruch der Pandemie, an dem ein Kurzurlaub wieder bei unseren Nachbarn in den Niederlanden möglich ist. Zwar sei die Nachfrage groß, aber auch für Kurzentschlossene gibt es wohl noch Platz in den Hotels und Pensionen, berichtet der WDR heute Morgen.

Frankreich gibt nun Gas in Sachen Sommerurlaub. Nachdem sich in den letzten Tagen bereits abzeichnete, dass die Franzosen im Sommer wieder Urlauber begrüßen wollen, soll bald dazu auch eine Kampagne starten. Ab Juni 2020 wird unter der Federführung von Atout France die Werbekampagne »Cet été je pars en France« (Diesen Sommer fahre ich nach Frankreich) für den Neustart der Branche und der Bewerbung von Inlandsreisen in enger Abstimmung mit den Regionen und lokalen Tourismusbehörden lanciert. Mit der stufenweisen Wiedereröffnung der Grenzen soll diese Kampagne anschließend auch auf die Grenzländer und den Schengen-Raum ausgeweitet werden. Caroline Leboucher, Generaldirektorin von Atout France sagte: »Noch geben wir diese Saison aber nicht verloren, auch nicht für europäische Urlauber. Wir wollen gemeinsam mit unseren Freunden aus Deutschland anstoßen«.

Eigentlich hatte die spanische Regierung vor, den Ausnahmezustand um einen weiteren Monat zu verlängern. Daran gab es aber heftige Kritik, vor allem im Parlament. Jetzt der Teilrückzug: Die Regierung will im Parlament eine Verlängerung »nur noch« bis zum 7. Juni beantragen, heißt es nun aus Madrid. Ob damit auch der Tourismus in Spanien früher als ursprünglich geplant beginnen kann, ist unklar. Derzeit solltet ihr es aber tunlichst unterlassen, in den Flieger nach Spanien zu steigen, wenn ihr dort euren Urlaub verbringen wollt: Erst gestern wurden drei Deutsche am Flughafen auf Mallorca zurückgewiesen. Die beiden Männer und eine Frau kamen mit einem Flug aus Köln.

Doch die Mehrheit der Deutschen dürfte sich nicht blindlings ins neue Reiseabenteuer stürzen. Das zeigt der erste ReisePuls Deutschland, eine neue repräsentative Erhebung zum Reiseverhalten der Deutschen. Nur 17 % der Deutschen wollen sofort, bereits nach den ersten Lockerungen, reisen; 50 % jedoch erst, wenn fast alle Angebote am Reiseziel wieder zur Verfügung stehen. Und 22 % verschieben ihre nächste Reise auf die Zeit, zu der ein Impfstoff vorhanden und normales Reisen wieder möglich sein wird. Das zeigen die Ergebnisse des ersten ReisePuls Deutschland der Tourismus-Branchenplattform destinet.de. Dazu wurden 1.001 Deutsche repräsentativ nach Alter (18 bis 75 Jahre), Geschlecht und Bundesland befragt. Die unvermeidliche und bereits erlernte Maskenpflicht in frequentierten Räumen und Orten scheint viele Urlauber stärker zu stören als gemeinhin angenommen. Nur 55 % halten sie für akzeptabel. Urlaubsstimmung sieht offenbar anders aus. Hier könnte einer der Gründe dafür liegen, warum einige sich einen Urlaub in Corona-Zeiten gar nicht oder nur schwer vorstellen können und ihn auf später verschieben wollen.

Rock am Ring: abgesagt. Bayreuther Festspiele: abgesagt. Das Oktoberfest in München: abgesagt. Die Liste abgesagter Veranstaltungen in Deutschland aufgrund der Covid-19-Pandemie ließe sich beliebig fortsetzen. In Köln dagegen herrscht Optimismus – jedenfalls, wenn es um die nächste Karnevalssaison geht. In der Domstadt hat man sich schon festgelegt: Der Karneval soll stattfinden. »Dass es Karneval geben kann und muss, steht für uns aber außer Frage. Dafür ist dieses Fest zu wichtig in seiner sozialen Bedeutung und Strahlkraft für die Stadt und das ganze Rheinland«, sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn den Kölner Zeitungen. 

Nun heißt es auch in Norddeutschlands Metropole wieder: »Willkommen in Hamburg!«. Die Hamburger Hotels, Restaurants und Cafés sowie erste Freizeitbetriebe begrüßen wieder Gäste und starten vorsichtig in eine etwas andere Tourismussaison. Nachdem der Hamburger Senat in der letzten Woche erste Lockerungen für das Gast- und Freizeitgewerbe in der Stadt durchgeführt hat, haben in Hamburg viele Hotels und Attraktionen wieder geöffnet und das touristische Leben startet vor den langen Himmelfahrts- und Pfingstwochenenden langsam wieder. Etwas augenzwinkernd ist dies in einem Video der Hamburger Gastgeber zu sehen, das unter dem Motto »Wir stehen zusammen« in den sozialen Medien gestartet wurde.

19. Mai: Spanien bremst, Algarve bereit für Sommer, Lufthansa großzügiger bei Umbuchungen, Riesen-Ansturm auf Campingplätze in NRW, Kritik an 60-Prozent-Belegungsregel in Mecklenburg-Vorpommern, Söder: Geld für Urlaub daheim, Akropolis wieder geöffnet, Plasberg-Talk zum Sommerurlaub

Gefühlt halb Europa trommelte in den letzten Tagen dafür, dass Touristen in diesem Sommer wieder ihren Urlaub bei ihnen verbringen sollen. Darunter solche Schwerkaliber wie ItalienKroatien und Österreich. Selbst aus Frankreich kamen solche Signale. Ein Land allerdings tut sich noch immer schwer: Spanien. »Wir können nicht die Einreise von Ausländern erlauben, während wir die spanische Bevölkerung noch einer Ausgehsperre unterziehen« – mit diesen Worten umschreibt Spaniens Verkehrsminister José Luis Ábalos das aktuelle Dilemma des Landes. Erst Ende Juni sollen die Corona-Beschränkungen nach dem Willen der Regierung beendet werden. Die Balearen wollen ab dann Touristen auf die Inseln lassen, die aus den deutschen Regionen kommen, in denen es nur wenige Covid-19-Fälle gibt.

Schon seit Wochen bereitet man sich an Portugals Sonnenküste, der Algarve, auf den Wiedereinstieg in den Tourismus vor. Rund ein Drittel aller Hotels hat bereits wieder geöffnet, im Juni sollen es schon 75 Prozent sein und die restlichen sollen bis Juli folgen. Restaurants werden ab dem 18. Mai mit fünfzigprozentiger Kapazitätsbeschränkung wieder geöffnet. Die Golfplätze sind bereits in Betrieb, die Autovermietungen waren auch während des Lockdowns unter strengen Hygiene-Vorschriften aktiv. Ab Juni oder Juli erwarten auch die Vergnügungsparks wie Zoomarine oder Slide & Splash wieder Besucher. Derzeit werden noch Regeln für den Zugang zu den Stränden festgelegt.

Die Lufthansa-Group-Airlines Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Air Dolomiti kommen euch bei Umbuchungen stärker entgegen. Wer in den nächsten Wochen einen Flug bucht, kann sein Reisedatum einmalig gebührenfrei umbuchen – für dieselbe Strecke und dieselbe Reiseklasse. Dabei kann die Reise auch in die zweite Jahreshälfte 2021 verschoben werden. Das neue Reisedatum muss dabei vor dem 31. Dezember 2021 liegen. Diese Regelung gilt für Tickets, die bis einschließlich 30. Juni 2020 gebucht wurden und ein bestätigtes Reisedatum bis einschließlich 30. April 2021 haben. Die Umbuchung muss dabei vor dem ursprünglich geplanten Reiseantritt vorgenommen werden. Bisher galt, dass bei Umbuchung die neue Reise bis zum 30. April 2021 angetreten werden musste.

Ihr spielt mit dem Gedanken, mit dem Campingwagen in den Urlaub zu fahren? Dann habt ihr in NRW aktuell schlechte Karten. Die Plätze dort sind nämlich landesweit so gut wie ausgebuchtDer Ansturm sei der »Wahnsinn«, ist zu hören. Auf einigen Campingplätzen sei man schon nicht mehr in der Lage, die Anfragen zu beantworten. Für Professor Jürgen Schmude vom Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung in München ist die große Nachfrage keine Überraschung: »Der Campingurlaub steht deshalb hoch im Kurs, weil er in Zeiten von Corona es erlaubt, die Abstandsregelungen relativ einfach einzuhalten.« Ähnlich verhalte es sich bei den Ferienwohnungen, sagte er heute Morgen im WDR 5 Morgenecho.

In Mecklenburg-Vorpommern dürfen Beherbergungsstätten derzeit nur zu 60 Prozent belegt werden. Manch Hotelier fragte sich da in den letzten Wochen schon: Lohnt sich das überhaupt? Die Antwort: nein. Gerecht sei das auch nicht, denn in Schleswig-Holstein dürfen die Hotels, Pensionen & Co. zu 100 Prozent belegt werden. Bald sollen die Gerichte entscheiden: Eine erste Klage gegen die Regel liege bereits dem Greifswalder Verwaltungsgericht vor, berichtet der Nordkurier.

Die Tourismusbranche in Deutschland ist – wen wundert es? – stark von der Coronakrise betroffen. Das gilt besonders für die Hotels im Lande. Nach dem Willen des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder soll Bundesbürgern, die wenig Geld haben, ein Urlaub in Deutschland ermöglicht werden. Denkbar sei etwa ein Urlaubsgutschein, sagte Söder gestern. Die Grünen in Bayern halten davon wenig. Sie glauben, dass die Hotels in Bayern sowieso rasch ausgebucht sein werden. Ihr Vorschlag: billige Bahntickets für die Sommerferien.

Zwei Monate lang waren sie geschlossen, gestern haben sie endlich wieder aufgemachtAthens archäologische Stätten unter freiem Himmel. Dazu gehört auch die Akropolis. Griechenlands berühmteste Sehenswürdigkeit (fast drei Millionen Besucher 2019) wurde sogar von Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou feierlich wiedereröffnet. Die Museen des Landes sollen Mitte Juni wieder eröffnen.

Gestern Abend den Spätfrühling auf dem Balkon oder im Biergarten genossen? Das bot sich natürlich an. Vielerorts war es ja schon sommerlich warm. Dann aber habt ihr womöglich den sehenswerten ARD-Talk »Hart aber fair« verpasst. Dort ging es um das Thema »Sommer, Sonne, Sicherheitsabstand: Was bleibt vom Urlaub 2020?«. Wer in der Mittagspause oder nach Feierabend noch nichts vorhat: bitte sehr.

18. Juni: Weltweite Reisewarnung endet wohl am 14. Juni, Touristenattraktionen in Frankreich sollen in der zweiten Juni-Hälfte öffnen, Lufthansa schreibt Vielfliegern, keine Anzahlung bei FTI, Tourismus in NRW startet heute

Sie macht uns aktuell einen gehörigen Strich durch die Rechnung, wenn es um die Planung des Sommerurlaubs in diesem Jahr geht: die weltweite Reisewarnung der BundesregierungBis zum 14. Juni sollte man es tunlichst unterlassen, ins Ausland zu fliegen. Und was dann? Wird die Reisewarnung verlängert? Wer die Diskussionen in den letzten Wochen und vor allem Tagen – auch in diesem Ticker – verfolgt hat, weiß: wohl eher nicht. Zu viele Urlaubsländer in Europa signalisierten, dass sie in diesem Sommer wieder Touristen begrüßen wollen. Das hat natürlich auch das Auswärtige Amt mitbekommen. Deren Chef, Außenminister Heike Maas, sagte gestern Abend in der ARD, dass es ab dem 15. Juni keine weltweite Reisewarnung mehr geben werde. »Wir wollen das ersetzen durch Reisehinweise«, so Maas. Heute berät Maas mit seinen Amtskollegen aus zahlreichen beliebten europäischen Ländern, wie Beschränkungen gelockert werden könnten.

Eines der Länder, das bisher nur sehr zögerliche Signale in Sachen Öffnung des Tourismus gesendet hat, ist Frankreich. Doch auch dort sich jetzt etwas. Jean-Baptiste Lemoyne, Frankreichs Staatssekretär für Tourismus, sprach sich in einem Interview des »Le Journal du Dimanche« dafür aus, dass bis zum 21. Juni dieses Jahres so viele Touristenattraktionen wie möglich wieder geöffnet haben sollen. Nägel mit Köpfen sollen am 25. Mai gemacht werden. An diesem Tag wolle man festzurren, ob und wann der Tourismus in Frankreich wieder hochgefahren werden könne.

Wer als Vielflieger bei der Lufthansa fleißig Meilen sammelt, um seinen Vielfliegerstatus zu behalten, guckte in den letzten zwei Monaten in die Röhre. Denn auch die Lufthansa und ihre Star-Alliance-Partnerairlines haben ihr Flugangebot während der Coronakrise ziemlich ausgedünnt. Da gab es kaum noch Möglichkeiten, Meilen zu sammeln – der Verlust des wertvollen Status drohte. Für die Vielflieger hat die Lufthansa nun eine Kulanzregelung entwickelt, »um Sicherheit mit Blick auf den Statuserhalt zu bieten«. Die Lufthansa verlängert den aktuellen Statussollte er im Februar 2021 auslaufen, um ein Jahr. Darüber hinaus werde die Gültigkeit der eVoucher mit Verfallsdatum 2020 bis Ende 2021 verlängert, kündigte Christina Foerster, Mitglied des Vorstandes, in einer E-Mail an die Vielflieger an. Kritik an der Regelung gibt es von den Betreibern der Website travel-dealz. Sie schreiben: »Sehr enttäuschend ist die Tatsache, dass nur Status verlängert werden, die Ende Februar 2021 ausgelaufen wären. Somit werden eben alle restlichen Statusmitglieder benachteiligt, die ihren Status 2020 ebenfalls nicht wirklich nutzen konnten.«

Bisher musste man bei der Buchung einer Reise bei einem Veranstalter sofort eine Anzahlung leisten und die Restzahlung dann 30 Tage vor Reiseantritt. Stornogebühren wurden dann auch sofort erhoben. Damit ist es jetzt bei FTI vorbei. Damit ihr als Reisegast jetzt mehr Sicherheit habt, wenn ihr euren Urlaub bucht, hat sich FTI dazu entschlossen, keine Anzahlung zu veranschlagen und die Zahlung auch erst 14 Tage vor Abreise einzufordern. Man kann auch bis 14 Tage vor Abreise kostenlos stornieren.

Ab heute dürfen Hotels, Gasthöfe und Pensionen in Nordrhein-Westfalen wieder Zimmer an Touristen vermieten. Die Freude hält sich allerdings in Grenzen, vor allem in den großen Städten, wo viele Hotels von den Gästen der Großfestivals und Messen leben. Kleinere Betriebe in den Ferienregionen in der Eifel und im Sauerland haben zumindest schon ein paar Buchungen erhalten, wie der WDR berichtet. Im Münsterland dagegen ist die Zahl dagegen noch sehr niedrig.

17. Mai: Airlines rüsten sich für Sommerurlaub, Thailand-Urlaub nicht vor Juli, Reisen in die Niederlande möglich, Niedersachsen in Corona-Zeiten, Sachsen-Anhalt startet Werbekampagne für Touristen

Wie wird es wohl sein, wenn wir demnächst in den Urlaubsflieger steigen? Schließlich werden auch dann noch Corona-Schutzmaßnahmen gelten. Die Prognose der FAZ fasst dies in wenige Worte so zusammen: Ohne freie Mittelsitze an Bord. Mit Maskenpflicht. Ohne Fiebermessung. Mit vielen Abstandsmarkierungen in Terminals. Den ganzen Bericht lest ihr hier.

Wer mit dem Gedanken spielt, in diesem Sommer in Thailand seinen Urlaub zu verbringen, der hat vorerst schlechte Karten. Die thailändische Regierung hat das Verbot für internationale Passagierflüge abermals verlängert, dieses Mal bis zum 30. Juni dieses Jahres.

Über ein Land haben wir in den vergangenen Wochen wenig berichtet, dabei ist es eines unserer Nachbarländer: die Niederlande. Das Land ist besonders bei Urlaubern aus NRW beliebt: Viele nutzen die Nähe für einen Wochenendausflug an den Strand. Das ist ab diesem Wochenende wieder möglich. Gänzlich unbeschwert ist es aber auch in den Niederlanden noch nicht. Noch immer gelten dort Corona-Schutzmaßnahmen. Was euch in Holland aktuell erwartet, erfahrt ihr hier.

In Niedersachsen verbringen aktuell bereits die ersten Touristen ihren Urlaub. Seit Montag sind in Niedersachsen Übernachtungen in Ferienwohnungen und auf Campingplätzen wieder erlaubt. Allerdings ist ein Mindestaufenthalt von einer Woche vorgeschrieben. Hotels sollen in Niedersachsen ab dem 25. Mai wieder öffnen dürfen. Wer mit dem Gedanken spielt, auf eine der nordfriesischen Inseln zu reisen, sollte sich rechtzeitig um ein Ticket mit der Fähre kümmern. Die Fähren dürfen nur mit maximal fünfzigprozentiger Auslastung fahren. Was ihr sonst noch bei eurem Urlaub in Niedersachsen in den nächsten Wochen beachten müsst, erfahrt ihr hier.

Auch in Sachsen-Anhalt läuft der Tourismus wieder an. Ab kommenden Freitag sind Hotels & Co. wieder geöffnet, allerdings zunächst nur für die Bewohner des Bundeslandes. Ab dem 28. Mai dann für alle Deutschen. Die Investitions- und Marketinggesellschaft (IMG) Sachsen-Anhalts hat anlässlich des Neustarts des Tourismus eine Werbekampagne gestartet. Sie trägt den Namen »Echt schön. Sachsen-Anhalt«.

16. Mai: HRS: Deutschland-Urlaub-Buchungen gehen durch die Decke, Schleswig-Holstein will keine Ballermann-Urlauber, Italien will am 3. Juni loslegen, Slowenien bereit für Urlauber, Warten auf den Dänemark-Urlaub, Kaliforniens Strände wieder geöffnet, Flugzeug-Parkplätze auf der ganzen Welt, erste Jugendherbergen in Deutschland nehmen wieder Betrieb auf

Es kommt, wie es kommen musste: Viel mehr Deutsche als in den Vorjahren wollen ihren Sommerurlaub in der Heimat verbringen. In Zeiten von Corona, vielen geschlossenen Grenzen und der gleichzeitigen Öffnung des Tourismus in Deutschland erleben insbesondere die heimischen Ferienunterkünfte eine Hochkonjunktur – vor allem Ferienhäuser und -wohnungen. Zu diesem Ergebnis kommt die Unternehmensgruppe HRS, die eine umfangreiche Analyse für Buchungen in den anstehenden Sommermonaten vorgenommen hat. Das Buchungsvolumen stieg seit der Ankündigung von Öffnungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 200 Prozent, teilte das Unternehmen mit. Die Folge: Wer an Deutschlands Küste will, dürfte schon bald in die Röhre gucken: Schon jetzt sind die Regionen an Ostsee- und Nordseeküste sowie die Inseln bereits gut ausgelastet. »Wir empfehlen Deutschland-Urlaubern daher einen genauen Blick auf weitere, sehr schöne Bereiche des Landes, die ihnen womöglich nicht unmittelbar in den Sinn kommen«, sagt Timo Beyer, Geschäftsführer der HRS-Tochter DS Destination Solutions. Für die Regionen Schwäbische Alb, Spessart, Spreewald, Sächsische Schweiz, Schwarzwald, Sauerland oder Rheinland sei die Auslastung zum Beispiel noch verhältnismäßig niedrig.

Wer gern eine Urlaubsreise mit partysüchtigen Freunden unternimmt und viel Sympathie für den Spruch »Viel Bier ab halb vier« hegt, für den ist der Ballermann auf Mallorca wohl erste Wahl. Aber der Urlaub dort steht bekanntlich in diesem Sommer auf der Kippe. Welche Alternative gäbe es denn da, dürfte sich daher so manch fidele Urlaubstruppe gerade fragen. In Kiel will man gegenüber dieser Spezies gewappnet sein. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther jedenfalls schickte schon mal eine Warnung an den Partyzirkus: »So etwas wie den Ballermann wird es in diesem Jahr weder in Schleswig-Holstein noch sonst irgendwo geben. Wir alle werden uns darauf einstellen müssen, dass die Abstands- und Hygieneregeln dauerhaft gelten«, so Günther in einem Interview mit der WELT. Er kündigte Kontrollen durch die Sicherheitsbehörden an.

Shopping in Mailand, Wanderungen in SüdtirolSightseeing in Rom oder mit der Gondel durch Venedig – wer in den letzten Wochen nach Italien blickte, dürfte gedacht haben: All das wird in diesem Sommer nichts mehr. Pustekuchen. Auch Italien scheint in Sachen Coronavirus-Bekämpfung über den Berg zu sein und will deshalb schon bald wieder Touristen begrüßen. Interesse? Dann bitte den 3. Juni im Kalender vermerken. Italiens Regierung plant ab diesem Tag, die Grenzen für EU-Bürger zu öffnen. Auch für Touristen.

Deutlich schneller geht es in Slowenien. Wie im Nachbarland Kroatien sind dort Touristen wieder gern gesehene GästeSlowenien hatte gestern die Coranvirus-Beschränkungen an seinen Grenzen überraschend aufgehoben und die komplette Reisefreiheit für ankommende Bürger der EU in Kraft gesetzt. Auf der englischsprachigen Website von Visit Slovenia heißt esab dem 18. Mai können Restaurants, Hotels und Campingplätze wieder genutzt werden. Allerdings gibt es weiter Einschränkungen. Spas, Swimmingpools, Fitnessstudios und Clubs bleiben weiter geschlossen.

Gute Nachrichten also aus Italien, Kroatien und Slowenien. Und wie sind die Aussichten für Dänemark-Liebhaber? Wir würden sagen: verhalten optimistisch. Dänemarks Regierung scheint gewillt zu sein, im Sommer Touristen ins Land zu lassen. Aber ab wann, das steht noch in den Sternen. Das Problem aktuell: Dänemarks Regierung will eine einheitliche Lösung für alle Grenzen, auch für die nach Schweden.

Wochenlang war das Gros der Strände in Kalifornien wegen der Corona-Schutzmaßnahmen geschlossen. Seit Mittwoch nun sind sie wieder geöffnet. Allerdings unter Auflagen. So darf man weder ein Bad in der Sonne nehmen noch ein Picknick machen. Spaziergänge sind nur mit Mundschutz erlaubt. Nicht allen Bürgern gefallen diese strengen Maßnahmen. 

Auch wenn viele Airlines angekündigt haben, in den nächsten Wochen ihren Flugbetrieb wieder aufzunehmen oder deutlich zu erweitern: Im Moment sind die Lufträume auf der ganzen Welt noch ziemlich leer. Die FAZ ist der Frage nachgegangen: Wo parken jetzt eigentlich all die Flugzeuge? Die Antwort ist überraschend: Auf der ganzen Welt, an Orten, von denen ihr vermutlich noch nie etwas gehört habt …

Und noch einmal ein Blick in die Heimat: Etwas weniger als ein Drittel der insgesamt 450 Jugendherbergen in Deutschland öffnet schon in der kommenden Woche wieder ihre Pforten. Welche genau das sein werden, ist allerdings noch unklar. Offenbar gibt es noch einige Fragen zu klären.

15. Mai: Lufthansa veröffentlicht Städteziele ab Juni, Balearen wollen im Juni durchstarten, Kroatien schon jetzt bereit für Touristen aus Deutschland, Reise-Umfrage in Zeiten von Corona: Mehrheit wartet ab, Knatsch um Kurz im Kleinwalsertal

Letzte Woche kündigte die Lufthansa ja an, dass sie in der ersten Juni-Hälfte wieder durchstarten will. Ein paar Namen von Städten teilte die Airline mit, aber eine komplette Übersicht fehlte. Gestern nun wurde der Nebelschleier gelüftet. Die zusätzlichen Lufthansa-Wiederaufnahmen in der ersten Juni-Hälfte in Deutschland und Europa sind ab Frankfurt: Hannover, Mallorca, Sofia, Prag, Billund, Nizza, Manchester, BudapestDublin, Riga, Krakau, Bukarest und Kiew. Ab München sind es Münster/Osnabrück, Sylt, Rostock, WienZürich, Mallorca und Brüssel. Und sogar an die Langstrecke wagt sich die Lufthansa wieder heran. Insgesamt bieten die Airlines Lufthansa, SWISS und Eurowings bis Mitte Juni über 70 wöchentliche Frequenzen nach Übersee an, fast viermal so viele, wie noch im Mai. Für die zweite Juni-Hälfte sind weitere Wiederaufnahmen von Langstreckenflügen in Planung. Die Langstrecken-Wiederanflüge von Lufthansa ab Frankfurt im Detail (vorbehaltlich eventueller Reisebeschränkung): TorontoMexiko-Stadt, Abuja, Port Harcourt, Tel Aviv, Riad, Bahrain, JohannesburgDubai und Mumbai. Die Destinationen New York (Newark), ChicagoSao PauloTokio und Bangkok werden weiterhin angeboten.

Der Sommer rückt immer näher – und damit auch die Urlaubsreise vieler Deutscher. Traditionell hoch im Kurs bei den Reisenden steht Mallorca. Doch Spanien ist von der Coronakrise besonders heftig betroffen. Von heute an müssen alle nach Spanien Einreisenden zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Das ist der Regionalregierung der Balearen ein Dorn im Auge. Sie hat auf den Inseln nur mit einer geringen Zahl von Coronavirus-Infizierten zu kämpfen und pocht darauf, in der zweiten Junihälfte wieder Touristen auf die Inseln zu lassen. Auch aus Deutschland. »Wir sind absolut in der Lage, uns europäischen Residenten und Urlaubern in sicherer Weise zu öffnen«, sagte am Donnerstag die balearische Regionalpräsidentin Francina Armengol in einer Videokonferenz unter anderem gegenüber der FAZ. Im Gespräch seien bilateriale Abkommen mit Deutschland. Ob die Regierung in Madrid den Alleingang der Balearen erlauben wird, ist derzeit unklar. Auch auf den Kanaren werden die Rufe nach baldiger Grenzöffnung lauter.

Das ging flott: Vor einigen Wochen bereits kündigten Kroatiens Tourismusverantwortliche an, dass Touristen aus dem Ausland in Kroatien ihren Sommerurlaub verbringen können (wir berichteten). Damit dachten wohl die meisten an die Monate Juni oder Juli. Jetzt die Überraschung: Seit Anfang der Woche sind dürfen EU-Staatsbürger ins Land, die eine Hotelbestätigung nachweisen können. Viele Hotels in dem Land haben bereits geöffnet. Die Botschaft aus Kroatien also: Man wartet auf die Deutschen.

Fassen wir mal zusammen: Die Lufthansa nimmt ab Juni wieder ordentlich Fahrt auf, die Balearen und die Kanaren wollen ebenso wie Kroatien schnell wieder Urlauber begrüßen. Fehlt nur noch eins: Der Wunsch der Deutschen, bald wieder in den Flieger zu steigen und in südlichen Gefilden den Urlaub zu verbringen. Das aber ist ein Problem. Eine deutschlandweit repräsentative Online-Befragung unter 1.011 Personen, die das Bayerische Zentrum für Tourismus in Zusammenarbeit mit der GfK im Mai durchgeführt hat, hat ergeben: Erst einmal abwarten wollen 45 Prozent und 29 Prozent haben dieses Jahr vor, überhaupt nicht zu verreisenDie Aussicht auf Mund-Nasen-Schutz und Abstandsregelungen passen bei 35 Prozent der Befragten, die noch nicht oder gar nicht reisen wollen, nicht zu deren Vorstellungen eines Urlaubs. Rund ein Drittel hat momentan keine Lust zu verreisen. Ein Viertel verweist auf die leere Reisekasse und jeder Fünfte hat Angst vor einer Infektion mit dem Corona-Virus.

Österrreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz besuchte gestern eines der von dem Coronavirus besonders gebeutelten Regionen unseres Nachbarlandes: das traditionell stark vom Tourismus abhängige Kleinwalsertal. Das war ein historisches Ereignis. Seit 1973 besuchte kein Bundeskanzler mehr die RegionEntsprechend groß war der Rummel. Die Menschen klatschten und jubelten, als Kurz aus seinem Wagen stieg. Der Kanzler ließ es sich nehmen, mit den Menschen zu reden und Fotos zu machen. Das Problem: Der gebotene Mindestabstand ging flöten, und Kurz trug keinen Mund-Nasen-Schutz. Dafür wurde Kurz im Netz und von der Opposition heftig kritisiert.

 

 

14. Mai: Weiterhin gähnende Leere am Frankfurter Flughafen, europaweites Reisezertifikat gefordert, TUI sieht sich gerüstet für Sommerurlaub, Reiseanwalt warnt Touristen, Sylt will keine Tagestouristen, Center Parks öffnen wieder bis Ende des Monats

Können wir bald wieder nach Österreich? Sogar nach Griechenland, in die Türkei oder gar auf die Balearen? Darüber wurde in den letzten Tagen oft diskutiert. Aber das ist aktuell noch Zukunftsmusik, im Moment herrscht in vielen Ferienorten immer noch tote Hose. Das merkt man ganz besonders, wenn man Deutschlands größten Flughafen, den in Frankfurt/Main, besucht. Im April zählte der Flughafen Frankfurt 188.078 Passagiere, das ist ein Rückgang von sage und schreibe 96,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Diese Zahl gab der Betreiber Fraport heute Morgen (14. Mai) bekannt. Immerhin: Der Frankfurter Flughafen ist der Airport in Europa, wo noch am meisten los ist. Gemäß aktueller Daten der europäischen Flugsicherungsbehörde Eurocontrol fanden in Frankfurt im April mit durchschnittlich 218 Starts und Landungen pro Tag mit Abstand die meisten Flugbewegungen von allen europäischen Flughäfen statt.

Sollen die Hotels und Restaurants in ganz Europa dieselben Hygienstandards beherzigen müssen? Man könnte sagen: Eher nicht, denn die Ausbreitung und damit das Maß der notwendigen Schutzmaßnahmen dürfte wohl in jedem Land Europas unterschiedlich sein. Manfred Weber, EVP-Fraktionschef im Europaparlament, sieht das anders. Um den Tourismus in Europa trotz der Krise wieder in Gang zu bringen, fordert der Politiker in einem Interview der Passauer Neuen Presse ein »europaweites Reisezertifikat«. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr hier.

Der Reiseveranstalter TUI ist nach eigenem Bekunden startklar für den Sommerurlaub in Deutschland und Europa. Knapp zwei Monate nachdem nahezu alle Geschäftsbereiche aufgrund der weltweiten Reiseverbote stillgelegt werden mussten, werden die ersten Hotels der TUI auf Sylt und in Mecklenburg-Vorpommern in den kommenden Tagen ihre Türen für Gäste öffnen. Auch in den europäischen Destinationen sind die Hotels und Clubs der TUI bereit, Urlauber zu empfangen. Weltweit wird in den Häusern des Konzerns aktuell ein 10-Punkte Katalog für erhöhte Hygiene- und Schutzmaßnahmen umgesetzt. Damit soll den Gästen eine »größtmögliche Sicherheit« geboten werden. »Sommerurlaub in Europa kann jetzt schrittweise wieder möglich gemacht werden – verantwortungsvoll und mit klaren Regeln«, sagte Fritz Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI Group.

Das Corona-Chaos treibt viele Urlauber samt Ferienpläne in den Wahnsinn. Was kann ich in diesem Sommer überhaupt machen? Welche rechtlichen Fallstricke muss ich in diesen Zeiten beachten? Darf mir das Hotel einfach so wegen Überbuchung wieder meinen Urlaub stornieren? Und: Kann ich trotz weltweiter Reisewarnung in den Urlaub fliegen? Wir haben einmal bei Rechtsanwalt Arndt Kempgens nachgefragt. Hier könnt ihr das ausführliche Interview mit ihm lesen.

Mal eben einen Tagesausflug auf die schöne Insel Sylt machen – das war in der Vergangenheit für viele Besucher eine Verlockung. Angesichts der formidablen Wetterprognose für die nächsten 14 Tage dürfte auch in diesem Jahr der eine oder andere mit diesem Gedanken spielen. Auf Sylt ist man darüber aber nicht erfreut. In einem Schreiben der Sylter Verantwortlichen an Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen fordern sie, das Betretungsverbot der Insel für Tagestouristen bis Mitte Juni aufrechtzuerhalten. Grund des für eine Tourismusinsel ungewöhnlichen Anliegens ist die Befürchtung, dass besonders an Christi Himmelfahrt und Pfingsten wieder viele trink- und partyfreudige Tagestouristen auf die Insel kommen und die Corona-Abstandsregeln dann nicht eingehalten werden würden.

Nach den Parkschließungen im März öffnen bald wieder alle sechs deutschen Center Parks ihre Pforten. Ab dem 25. Mai sind Aufenthalte im Park Nordseeküste, Bispinger Heide und Park Hochsauerland möglich. Park Eifel, Park Bostalsee und Park Allgäu heißen ab dem 29. Mai wieder Gäste willkommen. Auch ein Großteil der Serviceleistungen soll den Urlaubern während ihres Aufenthalts wieder zur Verfügung stehen: Restaurants, Supermärkte, Geschäfte und diverse Indoor- und Outdoor-Unternehmungen wie die Kids Farm öffnen unter besonderen Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen. »Unsere Parks befinden sich in ländlichen und großräumigen Gebieten, die Urlauber einfach mit dem eigenen Auto erreichen können. In unseren voll ausgestatteten Ferienhäusern inmitten idyllischer Natur und mit privater Terrasse genießen Gäste zudem Privatsphäre, Behaglichkeit und ein Gefühl der Sicherheit wie in den eigenen vier Wänden«, sagte Frank Daemen, Geschäftsführer Center Parcs Deutschland.

13. Mai: EU-Wirtschafts­kommissar Paolo Gentiloni will Sommerurlaub retten, Grenze zu Österreich ab 15. Juni offen, Island-Urlaub im Sommer mit Auflagen, Ryanair-Comeback ab 1. Juli

Auch bei der EU in Brüssel macht man sich Gedanken darüber, ob und wie wir in diesem Sommer in den Urlaub fahren können. Dass mit Blick auf die Grenzschließungen jeder Staat sein eigenes Süppchen kocht, ist der EU dabei besonders ein Dorn im Auge. In Brüssel will man daher heute Vorschläge unterbreiten, wie die Grenzkontrollen und Reisebeschränkungen zwischen EU-Staaten bald aufgehoben werden können. EU-Wirtschafts­kommissar Paolo Gentiloni sagte in einem Interview der Süddeutschen Zeitung mit Blick auf die Sommerurlaubssaison in diesem Jahr: »Wir werden definitiv im Sommer eine Touristensaison haben, allerdings mit Sicherheitsmaßnahmen und Einschränkungen«.

In Österreich wird derweil Nägel mit Köpfen gemacht. Am 15. Juni soll die Grenze zwischen Deutschland und Österreich wieder vollständig geöffnet sein. Das berichten mehrere österreichische Medien unter Berufung auf das Kanzleramt in Wien. Angeblich sollen bereits heute einzelne Grenzübergänge geöffnet werden, allerdings nur für Anrainer, Pendler und Landwirte. In Österreichs Hotellerie wurden in den letzten Wochen die Rufe nach Öffnung der Grenze zu Deutschland immer lauter.

Wer im Sommer seinen Urlaub in Island verbringen will, für den haben wir eine gute Nachricht: Das könnte ebenfalls ab dem 15. Juni klappen. Islands Regierung jedenfalls geht davon aus, dass die Reise-Beschränkungen für Gäste aus dem Ausland »spätestens am 15. Juni« aufgehoben werden. Allerdings kündigte die Regierung Auflagen für Touristen an. So müssen sich Reisende nach der Ankunft vermutlich zwischen einem Covid-19-Test und einer zweiwöchigen Quarantäne entscheiden. Auch sollen Ankömmlinge während ihres Aufenthalts die offizielle Rückverfolgungs-App verwenden müssen.

Knapp 14 Tage nach der anvisierten Öffnung der deutsch-österreichischen Grenze will auch Ryanair wieder durchstarten: Am 1. Juli soll mit rund 1.000 Flügen der Start in die Normalität beginnen»Nach vier Monaten ist es an der Zeit, Europa wieder zum Fliegen zu bringen«, sagte Ryanair-Chef Eddie Wilson. Passagiere und Crews müssen dann eine Maske an Bord tragen. Ob der Neustart am 1. Juli tatsächlich gelingen wird, hängt natürlich davon ab, ob die vielen Grenzschließungen in Europa bis dahin wieder aufgehoben sein werden.

12. Mai: Mecklenburg-Vorpommern warnt Auswärtige vor verfrühter Anreise, Urlaub in Coronazeiten: TUI präsentiert Zehn-Punkte-Plan für Hotels, Bareiß will Frühbucher privilegieren, Mindestaufenthalt auf Nordseeinseln, Kroatien scharrt mit den Hufen, Scherbenhaufen in Malaysia

Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern erinnert heute daran, dass Hotels, Campingplätze und Ferienunterkünfte in dem Bundesland erst ab dem 25. Mai wieder Besucher aus der gesamten Republik aufnehmen dürfen. Bereits eine Woche zuvor öffnen sie ihre Pforten für Gäste mit Erst- und Zweitwohnsitz im Bundesland. Bei aller Vorfreude sollten Reisefreudige aus anderen Teilen des Landes dieses wichtige Detail jetzt nicht übersehen, warnt der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern. Hintergrund: Die Regelung für das kurze Zeitfenster zwischen den Stichtagen sei bei manchen Reiseportalen nicht klar genug ersichtlich, so dass Kunden sie leicht übersehen könnten.

Wie wird der Urlaub im Hotel in diesem Sommer aussehen? Darüber machen sich wohl auf der ganzen Welt Hoteliers und Gäste ihre Gedanken. Die TUI und auch RIU Hotels & Resorts haben jetzt  Maßnahmenkataloge präsentiert. Was genau geplant ist, erfahrt ihr ausführlich hier.

In vielen Bundesländern dürfen die Hotels und Pensionen bald wieder öffnen. Es gibt vielerorts allerdings eine Einschränkung: Wegen der umfangreichen Abstands- und Hygieneregeln dürfen sie nicht komplett ausgelastet sein. Gerade in Deutschland dürfte das im Sommer ein Problem werden, denn viele Deutsche werden in der Heimat ihren Urlaub verbringen. Die Nachfrage dürfte also steigen, während das Angebot an Hotelzimmern gesunken ist. Und wer darf dann kommen? Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß plädiert dafür, das Buchungsdatum bei möglichen Überbelegungen in Hotels zum Maßstab zu machen, sagte er im RTL/ntv »Frühstart«. Frei nach dem Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Wer Pfingsten einen Kurzurlaub auf den niedersächsischen Nordseeinseln plant, sollte seine Pläne vielleicht noch einmal überdenken. Seit gestern können dort Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Campingplätze besucht werden. Die Hotels sollen am 25. Mai folgen. Was vielen aber nicht bekannt ist: Der Mindestaufenthalt in einem Beherbergungsbetrieb beträgt voraussichtlich eine Woche. Ein Besuch der Inseln »nur« fürs Pfingstwochenende ist somit nicht möglich. Entsprechende Hinweise finden sich auf den Websiten der Inseln, so zum Beispiel hier auf der von Wangerooge.

Kroatien hat die Sommersaison noch nicht abgeschrieben. Ganz im Gegenteil. In den nächsten Wochen soll der Tourismus in dem Land stufenweise wieder angeschoben werden. Vermutlich ähnlich wie in Deutschland zunächst für Zweitwohnbesitzer und Campingurlauber. Kroatiens Regierung will in den kommenden Tagen entscheiden, wann Touristen wieder ins Land dürfen.

Malaysia hatte sich für dieses Jahr eine Menge vorgenommen. Es sollte für die Tourismusbranche ein Aufbruch werden. Dazu wurde extra die Kampagne »Visit Malaysia 2020« kreiert. Das südostasiatische Land bereitete sich auf Millionen von Besuchern vor. Gekommen ist das Coronavirus. Was das für das Land bedeutet und wann Malaysia wieder in die Normalität zurückkehren will, könnt ihr hier nachlesen.

11. Mai: Stimmung in Österreichs Urlaubsregionen, Großbritannien-Besuchern droht Quarantäne, Türkei macht Hoffnung auf Urlaub ab Juni, TUI-Chef optimistisch mit Blick auf Sommerurlaub 2020, auch Nationalparks in Afrika leiden unter fehlenden Touristen

Österreichs Regierung kündigte Ende April ja an, dass ab dem 29. Mai die Hotels im Lande wieder öffnen dürfen. Schön und gut für die Hoteliers, aber solange die Gäste aus Deutschland nicht kommen dürfen, ist ihnen mit der Wiedereröffnung nur wenig geholfen. »Sie sind ganz entscheidend. Jeder zweite internationale Gast ist Deutscher. Betriebe mit großer Bettenzahl, und damit meine ich die über 200 Betten, werden keine Chance haben, diese mit Österreichern zu füllen«, prophezeit Ingrid Hochfilzer, Chefin des Hotel Hochfilzer in Ellmau am Wilden Kaiser in Tirol, in unserem aktuellen Artikel über die Stimmung in Österreichs Urlaubsregionen.

Wer mit dem Gedanken spielt, in den nächsten Wochen nach Großbritannien zu fliegen, muss sich vermutlich nach der Ankunft zwei Wochen in Quarantäne begeben. Das kündigte Regierungschef Boris Johnson gestern Abend im Fernsehen an. Das klingt alles andere als verlockend – und dürfte wohl sehr viele Reisende davon abhalten, in nächster Zeit nach London, Brighton & Co. zu reisen. Die Ankündigung der Maßnahme stößt bei den Betreibern des Londoner Großflughafens Heathrow auf denkbar wenig Gegenliebe.

Noch ein Kandidat, der in der Corona-Pandemie-Zeit sein Comeback ankündigt: die Türkei. Tourismusminister Mehmet Ersoy hatte am Sonntag im TV-Sender CNN Türk einen Auftritt. Dabei ging es unter anderem um den Sommertourismus in der Türkei. Ende des Monats soll der Inlandstourismus wieder starten, im Juni sollen peu à peu Urlauber aus dem Ausland wieder ins Land kommen dürfenDeutschland könne zu den Ländern gehören, die in der ersten Phase der Wiedereröffnung Touristen in die türkischen Ferienorte entsenden. Die Touristen sollen bei der Einreise auf das Coronavirus getestet werden.

»Wann können wir endlich wieder nach Malle fliegen?« Mit dieser und anderen Fragen rund um den Sommerurlaub 2020 konfrontierte die Bild am Sonntag gestern TUI-Chef Friedrich Joussen. »Wir haben einen Gesundheitscheck für alle Urlaubsziele ausgearbeitet und werden Urlaub nur dort anbieten, wo er auch sicher ist«, sagte Joussen dem Blatt. Und wo wird das in diesem Sommer der Fall sein? Ganz oben auf der Prioritätenliste stünden Mallorca, Griechenland, Zypern, Kroatien, Bulgarien, Österreich und Dänemark.

Für die Menschen in und um die Nationalparks in Afrika sind Touristen wichtig. Überlebenswichtig. So auch in der Massai Mara in Kenia. Normalerweise besuchen jährlich rund 140.000 Touristen aus aller Welt Kenias berühmtesten Nationalpark. Doch jetzt herrscht Totenstille. Der Tourismus liegt am Boden. Das trifft die Nationalparks und privaten Schutzgebiete hart. Aber auch alle, die für den Schutz der Wildtiere kämpfen, berichtet das ZDF.

10. Mai: Hotels auf Mallorca dürfen schon morgen wieder öffnen, Färöer-Inseln frei von Corona, Robotor kontrolliert Social Distancing in Park in Singapur

Das geht nun flott: Auf der Lieblingsinsel der Deutschen, auf Mallorca, dürfen die Hotels bereits morgen wieder öffnen. Allerdings wird dies kaum ein Hotel tatsächlich tun. »Warum sollen wir denn öffnen, wenn es keine Flüge gibt, mit denen unsere Gäste anreisen können?«, zitiert die Mallorca Zeitung Christoph Gräwert, Direktor des Großhotels »Samos«. Doch die fehlenden Flüge und somit Gäste seien nicht das einzige Problem. So sei derzeit noch unklar, unter welchen Hygienevorschriften die Hotels wieder eröffnen dürfen.

Auf den Färöer-Inseln gibt es keine Coronavirus-Infizierten mehr. Schon bald werde das Land so weit wie möglich zur Normalität zurückkehren können, teilte Ministerpräsident Bárður á Steig Nielsen mit. Die Färöer-Inseln punkten mit herzerwärmender Gastfreundschaft, einer intensiven Küche, beispiellosen Landschaften und einer tief verwurzelten Kultur. Neugierig geworden? Hier könnt ihr einen Fotospaziergang durch das grüne Inselreich unternehmen.

Verlockende Aussicht auf die technischen Möglichkeiten der Zukunft oder verstörendes Beispiel für Kontrollwahn in der Gegenwart? Seit Freitag marschiert im Bishan-Ang Mo Kio Park in Singapur ein vierbeiniger Roboter durch den Park. Seine Aufgabe ist es, die Social-Distancing-Regeln zu kontrollieren. Registriert der Roboter einen Verstoß, wird eine aufgezeichnete Sprachnachricht abgespielt, die die Parkbesucher daran erinnern soll, auf Distanz zu bleiben. Mehr Hintergründe dazu gibt es hier.

 

9. Mai: Südtirols Hotels öffnen Ende Mai, Lufthansa kehrt langsam zurück, Airline-Branchenverband hält freien Mittelsitz für überflüssig, Caravaning Industrie Verband begrüßt Neustart bis Ende Mai, Europa Park öffnet am 29. Mai, Öffnungstermin des Phantasialands unklar

Gestern verabschiedete der Südtiroler Landtag mit großer Mehrheit ein Landesgesetz zur Öffnung der Wirtschaft und des Alltags. Ab 9. Mai darf der Einzelhandel öffnen, ab 11. Mai Bars und Restaurants ebenso wie Museen sowie Friseure. Ab 25. Mai können Hotels, andere Beherbergungsbetriebe und Seilbahnen wieder öffnen. Auf den Gemeinschaftsflächen von Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben wird die Anzahl der Personen, die sich gleichzeitig aufhalten dürfen, beschränkt. Grundsätzlich gilt es, einen Abstand von zwei Metern einzuhalten. Ausnahmen gibt es für Familien und Personen, die im selben Zimmer nächtigen. Freibäder dürfen öffnen, Hallenbäder und Saunen im Moment nicht – außer es handelt sich beim Betrieb um eine sogenannte »Covid-Protected-Area«, wo Mitarbeiter und Gäste auf Covid-19 getestet sein müssen.

Seit Wochen schon steht das Gros der Lufthansa-Flieger am Boden. Ab Juni nun scheint es so langsam wieder aufwärts zu gehen. Das Unternehmen kündigte gestern an, ab Juni wieder deutlich mehr Ziele in Deutschland und Europa anzufliegen. Mit dem »Juni-Flugplan« werden insgesamt 80 Flugzeuge reaktiviert. Dadurch können im kommenden Monat insgesamt 106 Ziele angeflogen werden. Ab dem 1. Juni sind bei den Passagierairlines der Gruppe somit 160 Flugzeuge im Einsatz. Die Airlines der Lufthansa Group reagieren damit auf das wachsende Interesse der Kunden nach Flugreisen, nachdem schrittweise Restriktionen und Beschränkungen in den Bundesländern und Einreiseregeln anderer Länder in Europa gelockert werden. So werden u.a. Mallorca, Sylt und Kreta wieder im Programm sein.

Der europäische Branchenverband Airlines for Europe (A4E) hält Forderungen nach einem freien Mittelsitz wegen Corona für Mumpitz. Es gebe »ein sehr geringes Riskio der Virusübertragung an Bord«, erklärte der Verband am Freitag.

Die letzten Wochen waren hart für die Caravaningbranche. Wegen der Corona-Pandemie standen die Bänder in den Werken der Reisemobil- und Caravanhersteller still, der Fachhandel durfte keine Freizeitfahrzeuge mehr verkaufen oder vermieten und durch das Verbot von touristischen Reisen herrschte auf den Camping- und Reisemobilstellplätzen gähnende Leere. »Nachdem die Produktion von Reisemobilen und Caravans wieder läuft und der Handel und die Vermieter wieder eine steigende Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen spüren, wird es Zeit, dass auch die Camping- und Stellplätze bundesweit wieder öffnen dürfen«, fordert Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD). Dass Camping- und Reisemobilstellplätze im Mai wieder Camper begrüßen dürfen, ist für die Branche essentiell, da bereits der Start der Camping-Saison an Ostern dem Corona-Virus zum Opfer fiel. Umso wichtiger sei, dass nicht auch noch das wichtige Pfingst-Geschäft verloren gehe.

Einer der populärsten Freizeitparks Deutschland wird am 29. Mai – und damit zwei Monate später als geplant – wieder seine Pforten öffnen. Das kündigte die Geschäftsführung des Europa Parks in Rust bei Freiburg gestern an. Bereits am ab dem 18. Mai wird es eine schrittweise Wiedereröffnung der Hotelgastronomie geben. Zu den Sicherheits- und Hygienemaßnahmen des Parks gehören u.a. die Begrenzung der Besucherzahlen mit Hilfe von tagesbasiertem Online-Ticketing. Das Phantasialand in Brühl bei Köln dagegen könnte schon ab kommenden Montag öffnen. Tut es aber nicht. Offenbar fehlen weiterhin die konkreten Vorgaben für die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen durch die Behörden.

8. Mai: Bundesländer nennen Termine für Hoteleröffnungen: NRW und Schleswig-Holstein zuerst, Bayern zuletzt, Knatsch um geschlossene Grenzen, A-Rosa will Pfingsten wieder loslegen, Mallorcas Hoteliers erwarten Gäste Anfang Juli

Gestern berichteten wir an dieser Stelle, dass man um Pfingsten herum überall in Deutschland wieder einen Urlaub im Hotel verbringen kann. Das ist mittlerweile Makulatur. Denn: Es geht schon früher los. Beginnen wir im hohen Norden. Dort setzt Schleswig-Holstein das Einreiseverbot für Touristen ab dem 18. Mai aus. Schon seit Montag dürfen Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper wieder nach Schleswig-Holstein reisen. Auch NRW peilt den 18. Mai für den Start des Tourismus an. Ab dem 30. Mai sollen in NRW sogar Tourismus-Führungen und kleine Gruppen- und Busreisen erlaubt werden.

Eine Woche später folgt Mecklenburg-Vorpommern. Dort sollen ab dem 25. Mai wieder Touristen ihren Urlaub verbringen dürfen. Aber: Urlaubshungrige aus deutschen Hochrisiko-Gebieten für Covid-19-Erkrankungen dürfen auch dann nicht nach Mecklenburg-Vorpommern reisen. Etwas mehr Zeit nimmt man sich auch in Deutschlands Städtereiseziel Nummer eins, BerlinIn der Hauptstadt dürfen Hotels ab dem 25. Mai für touristische Übernachtungen wieder öffnen. Ab dem dem gleichen Datum sind auch Ausflugs- und Stadtrundfahrten sowie Stadtführungen unter bestimmten Bedingungen wieder möglich.

Last but not least der Urlaubshotspot im Süden der Republik: Bayern. Wer statt an Nord- oder Ostsee lieber an Bergen, Seen oder in Städten wie München urlauben will, kann seinen Sommerurlaub ab dem 30. Mai im Hotel in Bayern verbringen.

Trotz zahlreicher Lockerungen der vergangenen Tage bleiben die Grenzen zu vielen unserer Nachbarländer dicht, u.a. zu Luxemburg, Frankreich, der Schweiz und Österreich. Das sorgt mittlerweile für reichlich Verdruss. In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisierten zwölf CDU-Bundestags- und Europaabgeordnete Innenminister Horst Seehofer dafür. Sie wollen nach über sieben Wochen, dass die Zeit der »Gitterzäune und Schlagbäume im Herzen Europas« beendet wird. Aber Seehofer bleibt bei seiner Linie. Bis zum 15. Mai soll sich nichts ändern.

Auf Basis der Meldungen deutscher Bundesländer sowie von Österreich zur Lockerung der herrschenden Beschränkungen, die u.a. die Öffnung von Hotels, Gastronomie, Flusskreuzfahrten und Ausflugsschifffahrt für Touristen bis spätestens Ende Mai vorsehen, plant der Flusskreuzfahrtanbieter A-ROSA, seine Reisen auf Rhein und Donau bis Pfingsten zu starten. Auch für Frankreich und Portugal werden in den nächsten Tagen neue Informationen erwartet.

Nun also doch Sommerurlaub auf Mallorca? Die Chancen scheinen jedenfalls zu steigen, glaubt man einer Nachricht, die das Mallorca Magazin verkündet. Wie das Portal berichtet, rechnen die Hoteliers auf der Insel fest damit, dass bereits Anfang Juli die ersten ausländischen Touristen kommen. Angeblich seien bereits entsprechende Verträge mit großen Reiseveranstaltern abgeschlossen worden.

7. Mai: Termine für Hotelöffnungen in vielen Bundesländern, Covid-Immunitätsausweis für Reisen ins EU-Ausland in der Diskussion, Griechenlands Tourismusminister kündigt Plan für Sommerulaub an, Riesenfrust auf »Mein Schiff 3«

Gestern tagte Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten via Videokonferenz – und was dabei beschlossen wurde, hat es in sich: Die Bundesländer dürfen fortan in Eigenregie entscheiden, wann und welche im Zuge der in der Coronakrise beschlossenen Maßnahmen liberalisiert werden dürfen. Das betrifft auch die Wiedereröffnung von Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätzen. Mal kurz zusammengefasst in einer guten Nachricht: Schon bald, vermutlich um Pfingsten herum, könnt ihr innerhalb Deutschlands wieder in den Urlaub fahren. Die schlechte Nachricht: In jedem Bundesland ist dafür ein anderes Datum angesetzt. Ein ziemliches Kuddelmuddel also. Allzu lang solltet ihr mit der Buchung eures Sommerurlaubs aber nicht warten. Experten gehen nämlich davon aus, dass es auf Deutschlands Urlaubsregionen einen ziemlichen Ansturm geben wird.

In den letzten Tagen wurde ja in Deutschland über das Für und Wider eines Immunitätsausweises diskutiert. Damit soll der Inhaber nachweisen, dass er bereits eine Covid-19-Infektion hinter sich hat und damit immun gegen das Virus ist. Doch es gibt hier ein Problem: Es gibt bislang keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass man sich nach einer Corona-Erkrankung nicht doch wieder mit dem Virus anstecken kann. Das hält aber einige Tourismusminister in der EU nicht von der Überlegung ab, einen solchen Immunitätsausweis als »Eintrittskarte« für einen Sommerurlaub in ihren Urlaubsländern einzuführen. Die Kritik an solchen Überlegungen ist aber stark.

Auch in Griechenland sorgt man sich darum, dass die Sommerurlaubssaison ins Wasser fallen könnte. Darum macht man dort jetzt Tempo. Im Tourismusministerium in Athen ist man gerade dabei, mit Medizinexperten ein Papier auf den Weg zu bringen, das klären soll, unter welchen Vorgaben die Hotels am 1. Juli wieder Gäste empfangen dürfen. Das Ergebnis soll in wenigen Tagen vorliegen, sagte Tourismusminister Haris Theocharis in einem Interview der FAZ. Die Bild-Zeitung will schon die Details wissen.

Auf dem TUI-Kreuzfahrtschiff »Mein Schiff 3« in Cuxhaven sind derzeit rund 2.900 Besatzungsmitglieder untergebracht. Sie wurden dort auf das Covid-19-Virus getestet. Die Besatzung soll nun bald in viele Länder der Welt nach Hause geflogen werden. An Bord aber liegen mittlerweile die Nerven blank. Nach NDR-Informationen musste die Polizei aufs Schiff, weil Mobiliar zerschlagen wurde. Die Besatzung spricht von »knastähnlichen Zuständen« an Bord.

6. Mai: Bareiß hält Sommerurlaub am Mittelmeer doch für möglich, Bayern zieht nach, Österreich erhöht den Druck, Stimmung auf den Nordfriesischen Inseln, Reise-Plattform mit Umfrage zu Airline-Reaktionen infolge der Flugausfälle, Petition fordert rasche Öffnung der Camping- und Wohnmobilstellplätze

Thomas Bareiß, Tourismusbeauftragter der Bundesregierung, schließt es nun doch nicht mehr aus, dass die Deutschen im Sommer ihren Urlaub in Spanien oder Griechenland verbringen können. Wenn die Entwicklung bei Covid-19 so weitergehe, wird der Sommerurlaub in Deutschland stattfinden können und auch in den europäischen Nachbarländern, in denen sich die Infektionszahlen ebenfalls günstig entwickeln, sagte er im Tagesspiegel. Mit Blick auf die Länder am Mittelmeer fügte er hinzu: »Aber ich würde auch andere Regionen in Europa noch nicht abschreiben, etwa die Balearen oder die griechischen Inseln

Wochenlang war Bayern Meister in Sachen strenge Coronaregeln, jetzt aber haben sich die Zeiten geändert. Nachdem Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen vorgestern bekanntgaben, Hotels und andere Herbergungsstätten schon bald wieder zu öffnen, zog Bayern gestern nachAm 30. Mai dürfen in dem Bundesland wieder die Hotels öffnen. Die Gastronomie ist noch früher dran: Dort dürfen ab dem 18. Mai draußen und ab dem 25. Mai drinnen wieder Gäste bedient werden.

Weiter südlich wächst die Ungeduld: Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger will schon bald erreichen, dass die Grenze zu Deutschland wieder geöffnet wird. Der Bild-Zeitung sagte sie: »„Ich werde in dieser Frage nicht locker lassen. Österreich schafft alle Voraussetzungen für einen sicheren und schönen Urlaub.«

Derweil macht man sich auf Sylt, Amrum und Föhr Gedanken darüber, wann die Touristen wieder auf ihren Inseln Urlaub machen werden. Denn nur weil es den Nordfriesischen Inseln wieder erlaubt ist, Gäste zu empfangen, heißt dies noch lange nicht, dass die alten Zeiten wieder anbrechen werden. Touristen werden sich fragen, ob sie Lust haben, sich im Urlaub an strenge Abstands- und Hygienemaßnahmen zu halten. Wie soll es also auf den Inseln weitergehen? Der NDR hat sich einer Reportage auf den Inseln umgehört.

Mit Blick auf die Kundenfreundlichkeit haben viele Airlines in den letzten Wochen keine sonderlich gute Figur abgegeben. Nachdem etliche Flüge infolge der Corona-Pandemie gestrichen werden mussten, wandten sich viele Kunden an die Airlines und verlangten ihr Geld zurück – oder zumindest eine Gutschrift. Doch das war offenbar nicht so einfach. Die Reise-Plattform BoardingArea.DE hatte deshalb dazu eine Online-Befragung gemacht. Ergebnis: Obwohl die EU-Kommission Anfang April nochmals die Passagierrechte gestärkt und eine Gutscheinlösung für stornierte Flüge zurückgewiesen hat, bot nur ein Viertel der Airlines ihren Kunden eine vollständige Erstattung des Ticketpreises an. Besonders vorbildlich aus Kundensicht handelten hierbei Air China, Finnair und American Airlines. Besonders schlecht kommen hier die Airlines der Lufthansa Group weg. Knapp die Hälfte der befragten Lufthansa-Group-Passagiere gab an, für ihre Anfrage keine kundenfreundliche Lösung erhalten zu haben. Dabei wurden 27 Prozent der Kunden auf einen späteren Zeitpunkt der Bearbeitung vertröstet, ein Viertel (22 Prozent) erhielt sogar überhaupt keine Antwort. Eine vollständige Erstattung ihres Ticketpreises erhielten lediglich 14 Prozent der befragten Passagiere.

Die Betreiber der Campingplattform Camping.Info fordern die stufenweise Öffnung der Campingplätze. Gemeinsam mit dem Ausstatter von Freizeitfahrzeugen Truma hat das Unternehmen eine Online-Petition dazu gestartet. »Im Campingurlaub kann das Social Distancing wie bei keiner anderen Urlaubsform gewährleistet werden. Urlauber, die mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen unterwegs sind, können kontaktarm und damit gefahrlos reisen. Camper schlafen und wohnen in ihren eigenen vier Wänden und zudem verfügen die meisten Freizeitfahrzeuge auch über eine entsprechende sanitäre Ausstattung. Auch für Abstand ist auf den Camping- und Wohnmobilstellplätzen ausreichend gesorgt«, sagte Maximilian Möhrle, Geschäftsführer von camping.info.

5. Mai: Sommerurlaub 2020: Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen drücken aufs Tempo, Grenzkontrollen bis 15. Mai, Visit Berlin rechnet 2020 mit nur wenigen Gästen aus dem Ausland, EU: Zwangsgutscheine für entgangene Flugreisen vom Tisch, Reederei Carnival Cruise Line will ab August wieder loslegen, Landesgartenschau in NRW ab heute geöffnet

Das geht nun ziemlich schnell: Die nördlichen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen wollen deutlich früher als erwartet wieder Touristen empfangen. Bereits vor Pfingsten (31.5.-1.6.) sollen auswärtige Besucher wieder an die Ostsee ihren Urlaub verbringen dürfen. Darauf einigte sich gestern Abend die Task Force Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Demnach dürfen bereits am kommenden Samstag Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen wieder öffnen. Am 25. Mai soll dann das seit mehr als zwei Monaten geltende Einreiseverbot für Auswärtige aufgehoben werden. Bedingung: Die Hotels dürfen maximal 60 Prozent ihrer Bettenkapazitäten vermieten.

In Niedersachsen sieht es so aus: Ab Montag, den 11. Mai an sollen Ferienhäuser und -wohnungen sowie Campingplätze wieder öffnen dürfen. Allerdings dürfen die Übernachtungsherbergen zunächst nur maximal 50 Prozent der möglichen Gäste aufnehmen. Hotels folgen am 25. Mai – ebenfalls mit der 50-Prozent-Regel.

Wer darauf spekuliert, schon bald seine Koffer für eine Reise gen Ausland zu packen, muss sich dagegen noch gedulden. Die Grenzkontrollen zu Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Dänemark werden bis 15. Mai verlängert.

Was wird eigentlich mit den Städtereisen in diesem Jahr? Auch in Berlin macht man sich darüber natürlich viele Gedanken. Visit-Berlin-Chef Burkhard Kieker sagte in einem Interview der Berliner Morgenpost, er rechne in diesem Jahr nur mit wenigen Gästen aus dem Ausland. »Ich denke, dass insbesondere aus dem deutschsprachigen Ausland und aus den Kernmärkten, die nicht so stark gebeutelt sind, Gäste kommen werden«, sagte er. Kieker sieht seine Stadt gut gerüstet in Zeiten der Coronakrise: »Berlin ist eine entspannte, auseinandergezogene Großstadt mit mehreren Zentren. Und wir sind vor allen Dingen eine Stadt mit viel Grün und viel Wasser.«

Die EU-Kommission hat entschiedenKein Urlauber muss einen Gutschein annehmen, wenn sein Flug in der Corona-Krise ausfällt. Stattdessen empfiehlt die EU »Gutscheine für Verbraucher wirtschaftlich interessant zu machen und diese gegen Insolvenz abzusichern«. In den letzten Wochen hatten sich die Fluggesellschaften für Gutscheine statt Erstattungen ausgesprochen. Die Bundesregierung schloss sich dieser Meinung an, während Verbraucherschützer darauf pochten, dass so etwas nur freiwillig geschehen könne.

Auch in der Kreuzfahrtbranche tut sich etwas: Die US-amerikanische Reederei Carnival Cruise Line will ab August wieder Schiffe auf die Weltmeere schicken. Der Kreuzfahrtbetrieb soll mit insgesamt acht Schiffen von amerikanischen Häfen aus wieder starten, teilte das Unternehmen gestern mit.

Coronakrise zum Trotz: Heute öffnet die NRW-Landesgartenschau in Kamp-Lintfort ihre Pforten. Ein Besuch ist allerdings nur mit Sicherheits- und Abstandsregeln möglich.

4. Mai: Deutscher Tourismusverband: Urlaub auf dem Land in diesem Jahr angesagt, Flughafen Wien bietet Corona-Schnell-Tests direkt nach Ankunft, Urlaub in Frankreich unwahrscheinlich

Den Sommerurlaub im eigenen Land verbringen – das raten angesichts der Coronavirus-Krise viele Politiker und Experten den Deutschen in diesem Jahr. Aber wo? An den Hotspots von Nord- oder Ostsee? In Bayern? Womöglich keine gute Idee. Denn dort könnte es ziemlich voll werden. Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, spricht sich für eine Entzerrung der Urlauberströme aus: »Generell wird der ländliche Raum in diesem Jahr beim Sommerurlaub eine besondere Rolle spielen. Denn der Tourismus muss sich ein bisschen besser verteilen«, sagte Kunz.

Passagiere, die derzeit am Flughafen Wien ankommen, müssen gemäß der geltenden behördlichen Regelungen bei der Einreise entweder ein Gesundheitszeugnis mit einem negativen Covid-19-Befund (nicht älter als 4 Tage) vorweisen oder eine 14-tägige Quarantäne antreten. Viele dürften weder das eine haben noch das andere wollen. Der Flughafen will nun für Abhilfe sorgen. Ab heute können ankommende Passagiere im Rahmen eines sogenannten PCR-Tests direkt am Flughafen Wien einen Befund erhalten. Das Ergebnis soll innerhalb von 2 bis 3 Stunden vorliegen. Bei negativem Befund ist keine 14-tägige Quarantäne im Inland notwendig. Allerdings muss dafür tief in die Tasche gegriffen werden: 190 Euro soll der Spaß kosten.

Frankreich ist besonders stark von dem Coronavirus betroffen. Wie in Italien und Spanien herrschten dort über Wochen besonders starke Ausgangsbeschränkungen. Und so schnell werden diese so schnell nicht gelockert werden. Der Ausnahmezustand soll sogar bis zum 24. Juli dieses Jahres verlängert werden. Die Strände in Frankreich sollen für Besucher und Sportler bis mindestens 1. Juni geschlossen bleiben. Gesundheitsminister Olivier Véran sagte der Zeitung »Le Parisien«, er wisse nicht, ob die Strände wieder öffnen könnten. Damit dürfte ein Sommerurlaub in Frankreich für viele Interessierte wohl ins Wasser fallen. Vorerst.

3. Mai: Seehofer und Maas weiter zurückhaltend mit Blick auf Sommerurlaub im Ausland, Zwangs-Quarantäne für Einreisende in Frankreich, Eurostar führt Maskenpflicht ein, Tschechien erwägt Grenzöffnung im Juli

Bundesinnenminister Horst Seehofer äußert sich zurückhaltend zu den Forderungen aus Österreich, die Grenze bald wieder zu öffnen. »Solange das Virus keinen Urlaub macht, müssen auch wir uns mit unseren Reiseplänen beschränken – so verständlich der Wunsch für die Menschen und die Tourismusbranche auch ist«, sagte Seehofer der Bild am Sonntag. Auch Außenminister Heiko Maas bremst: »Es darf dabei aber keine Schnellschüsse geben. Wir können und werden im Sommer nicht noch einmal eine Viertelmillion Menschen aus dem Urlaub zurückholen«, sagte Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Der Sommerurlaub in Frankreich dürfte wohl ausfallen. Wer ab dem 11. Mai in unser Nachbarland einreisen will, soll sich nämlich künftig in eine vierzehntägige Quarantäne begeben – und zwar auch dann, wenn keine Coronavirus-Symptome vorliegen.

Passagiere des Hochgeschwindigkeitszuges Eurostar müssen ab morgen ihr Gesicht mit einer Mund-Nasen-Maske bedecken. Das Unternehmen teilte mit, die neue Regel decke sich mit den Richtlinien der französischen und belgischen Regierung. Jede Art von Gesichtsbedeckung sei erlaubt, »solange sie effektiv Nase und Mund bedeckt«, heißt es in einer Erklärung. Eurostar hat im Zuge der Coronakrise den Fahrplan stark ausgedünnt. Laut auf der Website des Unternehmens veröffentlichten Fahrplänen verkehren täglich nur vier Züge zwischen London und Paris sowie zwischen London und Brüssel.

Tschechien will nun doch im Sommer bereits die Grenzen öffnen. Das sagte Außenminister Tomas Petricek am Samstagabend. »Ich würde im Juli gerne die Grenzen zu Deutschland, Österreich, Polen und der Slowakei öffnen«, so der Politiker.

2. Mai: Tourismusexperte aus Mecklenburg-Vorpommern nennt Details zu Abstands- und Hygienemaßnahmen im Sommerurlaub, Tausende Menschen in Kalifornien protestieren gegen Strandschließungen, Honeymoon-Paar auf Hawaii wegen Quarantäneverstoß festgenommen

Mecklenburg-Vorpommerns Pläne für den Sommerurlaub in dem Bundesland nehmen immer stärker Konturen an. Das bestätigte Matthias Gründling, Intensivmediziner und Mitglied der Task-Force »Sicherer Tourismus« in Mecklenburg-Vorpommern. In einem Gespräch mit der FAZ sagte er, er sei sich sicher, dass die Menschen bereit seien, »im Urlaub ein paar neue Regeln« zu akzeptieren. Dazu gehören Mund-Nasenschutz in öffentlichen Bereichen, bargeldlose Zahlungen und besondere Hygienemaßnahmen in den Hotels. Kinder unter acht Jahren sollten besser nicht mit in den Hotelurlaub fahren.

Tausende Menschen versammelten sich am Freitag in Huntington Beach in Kalifornien. Sie protestierten gegen die Anweisung des Gouverneurs, alle Strände in Orange County zu schließen. Laut Robert Handy, Polizeichef von Huntington Beach, nahmen zwischen 2.500 und 3.000 Menschen an der Demonstration teil. Unterdessen haben zwei Gemeinden in Südkalifornien beschlossen, eine einstweilige Verfügung gegen die Anordnung des Gouverneurs einzureichen.

Wer dieser Tage seinen Urlaub auf Hawaii verbringen möchte, hat schlechte Karten: Jeder, der seit dem 26. März auf der Insel ankommt, muss sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Das interessierte ein junges Honeymoon-Ehepaar (26 und 20 Jahre) aus Kalifornien aber wenig. Das Paar checkte am vergangenen Mittwoch in einem Hotel in Honolulu ein. Als ein Mitarbeiter der Rezeption die beiden auf die Quarantänevorschrift hinwies, kam es zum Streit. Das Ehepaar teilte dem Manager mit, dass das Flughafenpersonal ihnen andere Informationen zu den Vorschriften mitgeteilt habe und sie insofern nicht gedenken, sich in Quarantäne zu begeben. Sie verließen das Hotel und kehrten nach Mitternacht zurück. Dort kam es abermals zum Streit; das Paar weigerte sich abermals, sich in Quarantäne zu begeben. Am Donnerstagmorgen schließlich wurden die beiden Kalifornier festgenommen. 

1. Mai: Tourismus-Experte warnt vor zu wenig Hotelbetten in Deutschland, TUI baut Deutschland-Angebote aus und plant für Mittelmeer im Spätsommer, Montenegro will ab 18. Mai wieder Touristen empfangen, Umfrage: ein Drittel der Deutschen hofft auf Sommerurlaub

Wenn alle oder zumindest ein großer Teil der Deutschen aufgrund der weltweiten Reisewarnung den Sommerurlaub in Deutschland verbringen sollte, könnte es hierzulande ganz schön eng werden. Torsten Kirstges, Studiengangsleiter für Tourismuswirtschaft an der Jade-Hochschule in Wilhelmshaven, geht in einem Interview des Spiegel davon aus, dass dann die Übernachtungskapazitäten »niemals ausreichen«. Er hoffe, dass zumindest die Reisewarnung für die Länder des Schengenraums bald aufgehoben werden.

Auch beim Reiseveranstalter TUI geht man davon aus, dass viele Deutsche in diesem Jahr ihren Urlaub in der Heimat verbringen werden. Der Tourismuskonzern hat bereits in den vergangenen Monaten das Programm für innerdeutsche Reisen auf über 2.300 Hotels und Unterkünfte ausgebaut. Den Urlaub am Mittelmeer hat die TUI aber noch nicht abgeschrieben. Der Konzern geht von einer schrittweisen Öffnung der Urlaubsregionen aus, da die Länder und Regionen Europas unterschiedlich von Einschränkungen betroffen sind. Dazu finde aktuell ein enger Austausch zwischen dem Tourismuskonzern und Ländern wie Griechenland, Zypern, Portugal, den Balearen und Kanaren sowie Bulgarien statt.

Die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung ist eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist die Coronavirus-Situation in den jeweiligen Ländern. Ob Italien, Spanien, Griechenland oder die Türkei im Sommer Touristen wieder willkommen heißen, steht derzeit in den Sternen. Montenegro aber schreitet schon jetzt mutig voran; das Land fährt seine Tourismus-Betriebe wieder hochAb dem 18. Mai sollen alle nötigen Einrichtungen wieder geöffnet sein, berichtet die Bild.

Planen die Deutschen in diesen ungewissen Zeiten, im Sommer zu verreisen? Im Auftrag von ROLAND Rechtsschutz hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov eine repräsentative Befragung durchgeführt. Eines der Ergebnisse: Die Hälfte aller Befragten richtet sich auf einen Urlaub daheim ein. Immerhin jeder Dritte hofft, dass es mit dem Sommerurlaub doch noch klappt: 21 Prozent der Befragten möchten in diesem Jahr innerhalb Deutschlands verreisen, 13 Prozent planen sogar im Ausland zu urlauben. Weitere 19 Prozent sind sich noch nicht sicher.

Hier findest du unseren Corona-Reiseticker aus dem März 2020 und hier aus dem April 2020.