Die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung wird verlängert, Airlines führen die Maskenpflicht ein, Diskussionen über Sommerurlaub in Deutschland: unser Corona-Reiseticker im April 2020.

30. April: Lufthansa führt Maskenpflicht ein und schafft freien Mittelsitz wieder ab, Drei-Stufen-Plan aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, rege Diskussionen in Spanien und Italien über Sommerurlaub, Hoteleröffnungen in Polen am 4. Mai

Der Schritt war erwartet worden: Die Airlines der Lufthansa Group bitten ab Montag, 4. Mai alle Fluggäste darum, eine Mund-Nasen-Bedeckung an Bord ihrer Flüge zu tragen. Zudem empfiehlt das Unternehmen, diese während der gesamten Reise, das heißt auch vor oder nach dem Flug am Flughafen zu tragen, »wann immer der gebotene Mindestabstand nicht uneingeschränkt gewähr­leistet werden kann«. Die Tragepflicht gilt zunächst bis zum 31.08.2020. Die derzeitige Regelung der Lufthansa, den Nachbarsitz in der Eco­nomy und Premium Economy Class freizuhalten, entfällt dagegen. Branchenexperten haben mit diesem Schritt gerechnet.

Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg haben einen Plan erarbeitet, um den Tourismus in ihren Ländern wieder zu ermöglichen. Der Drei-Phasen-Plan der drei Länder sieht vor, dass zunächst Outdoor-Angebote wieder eröffnet werden können. Dazu zählen etwa Zoos, Freizeitparks und Klettergärten. In Phase zwei sollen Restaurants und – mit Einschränkungen – Ferienwohnungen und Hotels.  In der zweiten Phase sollen Restaurants und mit eingeschränkter Nutzung Ferienwohnungen und Hotels folgen. Später soll dann der Übernachtungstourismus ohne Restriktionen wieder möglich sein. Zu welchem Datum die einzelnen Phasen beginnen, sollen die Länder in Abstimmung mit dem Bund in Eigenverantwortung bestimmen. Für Urlauber bedeuten die aktuellen Vorschläge der drei Bundesländer Aussicht auf Entspannung. »Auch wenn es so aussieht, dass im ersten Schritt nur tagestouristische Aktivitäten möglich sind – in NRW sind alle Tourismusakteure und Regionen in der Lage, Gästen Auszeiten von ihrem jetzigen Alltag anzubieten und es sind genug Angebote da, damit diese auch unter den Auflagen der Kontaktbeschränkungen genossen werden können«, sagte Achim Schloemer, Vorstandsvorsitzender des Tourismus NRW. Sobald die Politik die Vorschläge der drei Bundesländer insgesamt aufgenommen habe, werde Tourismus NRW Informationen und Hinweise für erste tagestouristische Trips bereitstellen.

In Spanien und Italien, den beiden populärsten Urlaubsländern der Deutschen am Mittelmeer, diskutiert man derzeit rege darüber, ob und wann man wieder Touristen ins Land lassen kann. Während Gabriel Escarrer, Vorstandschef des Hotelkonzerns Meliá, damit rechnet, im Juli wieder loszulegen, kommen aus der Politik zurückhaltendere Töne.

Gestern berichteten wir an dieser Stelle, dass Polen im Sommer wieder den Tourismus im Land ermöglichen will. Jetzt aber geht es deutlich schneller. Nun sollen bereits am kommenden Montag Hotels und Pensionen wieder eröffnen. Wann das Einreiseverbot nach Polen aufgehoben wird, ist noch unbekannt.

29. April: Weltweite Reisewarnung bis Mitte Juni, Hoteleröffnungen in Österreich, Polen und Israel angekündigt, Spekulationen über Tourismus-Comeback in Mecklenburg-Vorpommern in der zweiten Mai-Hälfte, Wizz Air fliegt wieder ab 1. Mai

Beobachter der politischen Diskussion der vergangenen Tage dürfte es wenig überraschen: Die Bundesregierung wird die weltweite Reisewarnung verlängern. Wie der Spiegel heute berichtet, wird die Reisewarnung bis mindestens 14. Juni 2020 verlängert werden. Die Tür zum Auslandsurlaub in den Sommerferien ist damit noch nicht geschlossen: Über den Zeitraum ab Mitte Juni wird später entschieden.

In Österreich können Hoteliers aufatmen: Am 29. Mai dürfen sie wieder ihre Herbergen eröffnen, die Gastronomie gar schon am 15. Mai. Wann Touristen aus dem Ausland wieder nach Österreich reisen können, ist dagegen noch unklar. In Hallstatt im Salzkammergut dürfte man darüber sehr erleichtert sein: Der Spiegel hat sich dort dieser Tage umgesehen.

Auch in Polen sollen im Sommer die Hotel wieder geöffnet sein. Das sagte Regierungssprecher Piotr Muller gestern im Radio. Aber nicht nur in Europa nimmt der Tourismus wieder langsam Fahrt auf: Ab dem 3. Mai 2020 dürfen in Israel wieder Hotels und Unterkünfte mit Gästezimmern im Erdgeschoss wie so genannte »Zimmers« und Bed ‘n‘ Breakfasts ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen. Die Maßnahme gilt zunächst nur für den Inlandstourismus.

Wird Mecklenburg-Vopommern das erste Bundesland sein, in dem Gastronomiebetriebe und Hotels wieder öffnen werden? Ein entscheidender Termin werde der 5. Mai sein, wenn es um eine neue Corona-Verordnung in Mecklenburg-Vorpommern gehe, sagte Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes. Wie in Österreich soll zunächst die Gastronomie von den Lockerungen profitieren.

Die Low Cost Airline Wizz Air wird laut eigenen Angaben ihren Flugbetrieb langsam wieder aufnehmen. So soll ab Freitag, den 1. Mai 2020, von Wien aus das Angebot zu 20 Destinationen sukzessive hochgefahren werden. Im Flugplan stehen Thessaloniki, Dortmund, LissabonOslo und Eindhoven zuoberst auf der Wunschliste von Wizz Air. Weitere Ziele wie RomMailandTeneriffa, und Valencia sollen ebenfalls ab Mai wieder angeflogen werden.

28. April: Praxis-Vorschläge für Sommerurlaub in Deutschland werden konkreter, Ärger in Hamburg über Einreiseverbot in Schleswig-Holstein, Kaliforniens Gourverneur kritisiert Strandbesucher, Alpakas via Video-Live-Konferenz

In den letzten Tagen berichteten wir ja fast täglich darüber, wie sich Politiker den Kopf darüber zerbrechen, ob und wo in diesem Jahr der Sommerurlaub stattfinden kann. Mittlerweile scheint klar: außerhalb Europas nicht, innerhalb Europas vielleicht. In Deutschland dagegen schon. Nun ist die Diskussion an dem Punkt angelangt, an dem es darum geht, wie denn der Urlaub in Deutschland in diesem Sommer aussehen könnte. Dass sich nicht jeder Deutsche ein einsames Ferienhaus im Wald oder an der Küste wird mieten können, scheint klar. Also müssen klare Abstands- und Hygieneregeln her. Tourismus NRW erklärte gegenüber dem WDR, dass Mundschutz für KellnerInformationsstände mit Schutzscheiben, die namentliche Erfassung von Besuchern und die Begrenzung ihrer Zahl (etwa in Museen) mögliche Ansatzpunkte für Schutzmaßnahmen im Tourismus seien.

Auch in Schleswig-Holstein macht man sich darüber Gedanken. Um den Gästeverkehr noch mehr zu entzerren, prüft man in der Ferienregion Ostseefjord Schlei (OfS) derzeit ein System von »Schleichwegen« abseits des Radwegenetzes. »Entlang der Schleichwege kann es mal etwas holperig werden, aber dafür wird man mit traumhaften Ausblicken inmitten der einzigartigen Naturlandschaft an Schlei und Ostsee belohnt«, sagt Infrastrukturmanagerin Jana Blaas. Das Team der OfS arbeitet momentan an konkreten Routen. Eine Ausschilderung soll es nicht geben, dafür eine digitale Aufbereitung, die ab Mai auf der Navigations-App »komoot« eingestellt werden wird.

Bleiben wir in Schleswig-Holstein. Dort dürfen Touristen ja immer noch nicht hinreisen. Das sorgt für Kritik in Hamburg. »Das Einreiseverbot ist willkürlich, unverhältnismäßig und sehr wahrscheinlich nicht verfassungskonform«, sagte Henneke Lütgerath, Landesvorsitzender des CDU-Wirtschaftsrats in Hamburg.

Gestern berichteten wir, dass in Kalifornien am Wochenende die ersten Strände wieder geöffnet hatten. Und prompt gibt es deswegen Knatsch. Kaliforniens Gourverneur Gavin Newsom kritisierte die Bilder, die sich ihm am Wochenende von den Stränden boten. Es war zu voll, und die Leute hielten nicht ausreichend Abstand. Newsom rügte das Verhalten der Strandbesucher und erinnerte daran, dass das Coronavirus »nicht nach Hause geht, weil es ein wunderschöner sonniger Tag an unseren Küsten ist«.

Die Tierfarm »Kisselmühle« im hessischen Rheingau bietet Besuchern großartige Attraktionen: Lamas, Alpakas und Kamele. Normalerweise. Aber in Zeiten der Coronakrise ist der Betrieb derzeit noch geschlossen. Inhaber Frank Messing bietet derweil Videokonferenzen mit Interessierten an. Ab 40 Euro kann man daran teilnehmen. Wie das in der Praxis aussieht, seht ihr hier.

 

27. April: Österreich will behutsam vorgehen, erste Strände in Kalifornien wieder geöffnet, ARD-Reportage über Zwangsrückeise eines Kreuzfahrtschiffes, Italien singt »Bella Ciao«

Wer angesichts der fortlaufenden Diskussion über den Sommerurlaub und die vielversprechenden Äußerungen aus Österreich in den vergangenen Tagen glaubt, dass man schon bald seine Koffer packen kann, der wird sich weiter in Geduld üben müssen. Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg sagte der Bild-Zeitung, grenzüberschreitender Tourismus werde »nur vorsichtig und Schritt für Schritt wieder möglich sein«. Österreich werde keine Alleingänge unternehmen, sondern sich auf europäischer Ebene abstimmen.

Im US-Bundesstaat Kalifornien sind die ersten Strände wieder geöffnet worden – allerdings nicht überall, mancherorts bleiben sie weiter geschlossen. Dort, wo sie geöffnet wurden, müssen Sicherheitsabstände und Hygienemaßnahmen eingehalten werden. So gilt u.a. eine Pflicht zum Tragen einer Mundschutzmaske.

Über durch die Coronakrise verursachte Zwangs-Heimfahrt des Kreuzfahrtschiffes MS Amera von Brasilien nach Deutschland berichtet heute Abend die ARD in einer Reportage. 568 Passagiere und 423 Crewmitglieder saßen 18 Tage lang auf dem Schiff fest. Wie hat die Crew das organisiert? Wie ging es den Passagieren an Bord? Das könnt ihr euch heute um 22:45 Uhr im Ersten ansehen.

Und zum Schluss ein schönes Video aus Italien. Dort herrscht seit Wochen eine der strengsten Ausgangssperren Europas. Das hielt viele Italiener aber nicht davon ab, am Tag der Befreiung »Bella Ciao« von Fenstern und Balkonen zu singen.

 

26. April: Maas will gemeinsame Kriterien für Sommerurlaub in Europa, Klöckner wirbt für Urlaub auf dem Land, Niedersachen macht Druck, Kroatien will Sommerurlaub ermöglichen

Das Tohuwabohu in der Diskussion über den Sommerurlaub geht munter weiter. Heute wieder an der Reihe: Außenminister Heiko Maas. Eigentlich ist die hohe Kunst der Diplomatie sein Steckenpferd, aber mittlerweile schlüpft der 54-Jährige immer stärker in die Rolle des heimlichen Tourismusministers. Seit Wochen erklärt er, warum ein Sommerurlaub im Ausland in diesem Jahr vermutlich nicht möglich sein wird. Heute legt er in einem Interview der »Bild am Sonntag« nach. Dieses Mal geht es um das Ansinnen Österreichs, die Grenzen für Urlauber aus Deutschland bald zu öffnen. »Ein europäischer Wettlauf darum, wer touristische Reisen zuerst wieder zulässt, führt zu unvertretbaren Risiken«, sagte Maas. Er strebe stattdessen eine Lösung auf europäischer Ebene an. Ein Datum nannte er nicht.

Eine Politikerin, die bisher in der Diskussion über den Sommerurlaub in diesem Jahr schwieg, meldet sich nun auch zu Wort: Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. »Im ländlichen Raum gibt es viele kleine Ferienwohnungen bis hin zum Urlaub auf dem Bauernhof mit eigenem Wohnbereich«, sagte Klöckner in einem Gespräch mit der WAZ. Mit Blick auf mögliche Ausflugsziele nannte sie auch Landgasthöfe mit großem Außenbereich; hier sei es denkbar, dass sie unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln »Teil unserer Urlaubsplanungen« sein könnten.

Ebenso wie Mecklenburg-Vorpommern will auch Niedersachsen im Sommer Touristen begrüßen. Der Tourismusverband Niedersachsen hat dazu einen Drei-Stufen-Plan ausgearbeitet. Demnach sollen Touristen die Ostfriesischen Inseln und die Nordseeküste im Sommer wieder besuchen könnten. Auf den Inseln Wangerooge, Langeoog und Norderney werden die Pläne unterstützt.

Derweil hat auch Kroatien den Sommerurlaub noch nicht abgeschrieben. Romeo Draghicchio, Chef der kroatischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt, sagte der Bild: »Wir rechnen damit, dass im Sommer, also in der Hochsaison, noch immer eine Tourismussaison möglich ist, da es in Kroatien viele Unterkunftsmöglichkeiten gibt, wo die Einhaltung der Abstände zwischen den Gästen praktizierbar ist.« Eine Entscheidung darüber, ob und wie ein Urlaub in Kroatien in diesem Jahr möglich sein wird, soll Ende Mai gefällt werden.

25. April: Bareiß erwartet »ganz seltsames« Urlaubsjahr 2020, Mecklenburg-Vorpommern stellt Fünf-Phasen-Modell für Tourismus-Comeback vor, TUI pausiert bis zum 15. Mai, keine Kreuzfahrten bei Norwegian bis Ende Juni

In vielen Regionen in Deutschlands denken die Tourismus-Verantwortlichen noch darüber nach, wann und wie sie Urlauber in diesem Sommer begrüßen können. Konkret wurde man vielerorts noch nicht. Anders in Mecklenburg-Vorpommern. Dort ist man schon einen Schritt weiter. »Wir wollen mit einem Fünf-Phasen-Modell den Tourismus wieder hochfahren«, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gestern Nachmittag in einem Statement. Wie diese aussehen, erfahrt ihr hier.

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, kann sich Reisen in diesem Sommer trotz Corona-Pandemie vorstellen. »Das Reisejahr 2020 wird ein ganz, ganz seltsames sein«, sagte Bareiß. Er hoffe, dass viele Menschen dieses Jahr in Deutschland Urlaub machen und neue Ziele in der Heimat ausprobieren können. Allerdings werde auch hierzulande der Gesundheitsschutz im Vordergrund stehen. Dazu sei man derzeit in Gesprächen mit der Tourismusbranche. Konkret gehe es darum, dass Abstand eingehalten wird, Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen und dass Menschen sich vor Ort auf das Coronavirus testen lassen können.

Nach DER Touristik und Schauinslandreisen wird auch TUI Deutschland bis zum 15. Mai keine Reisen anbieten. »Zwar ist heute noch nicht klar, wann Reisen wieder beginnen können, allerdings haben wir schon heute die Gewissheit, dass die Deutschen wieder reisen wollen, sobald dies möglich ist«, sagte Hubert Kluske, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing TUI Deutschland. Für Kluske ist denkbar, erst einmal wieder Reisen innerhalb Deutschlands anzubieten. »Wir stehen bereits in engem Austausch mit den Regierungen in unserem Heimatmarkt und den Urlaubsländern. Sobald einzelne Länder grünes Licht geben, sind wir in der Lage, Reisen dorthin anzubieten. Wir gehen davon aus, dass wir im Hochsommer wieder Gäste in verschiedene Urlaubsziele fliegen werden«, so Kluske.

Der Kreuzfahrtanbieter Norwegian Cruise Line, eines der führenden Kreuzfahrtunternehmen weltweit, das die Marken Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises betreibt, gab gestern die Verlängerung der bereits früher angekündigten freiwilligen Aussetzung aller Kreuzfahrten bekannt. Diese betrifft Reisen aller drei Kreuzfahrtmarken zwischen dem 11. Mai und dem 30. Juni 2020.

24. April: Allianz pro Schiene fordert einheitliche Maskenpflicht, Ryanair will Mittelsitz nicht freilassen, Knatsch um Corona-Schließung von Berlin-Tegel, letzter Rückflug der Corona-Luftbrücke, Optimismus bei Schauinsland Reisen, Kieler Woche 2020 soll stattfinden

In der Allianz pro Schiene organisierte Gewerkschaften und Fahrgastverbände haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten aufgefordert, bei ihrer nächsten Konferenz am 30. April bundesweit einheitliche Regeln für das Tragen von Masken im Öffentlichen Verkehr festzulegen. Beispielsweise sei unklar, in welchen Bundesländern die Maskenpflicht nur für Bus und Straßenbahn gelte und wo sie den gesamten Schienenverkehr erfasse. »Öffentliche Personenverkehrsmittel machen genau wie das Corona-Virus nicht an Bundeslandgrenzen halt«, so die Verbände. Ein Flickenteppich sei für Fahrgäste und Beschäftigte unzumutbar und gesundheitspolitisch nicht zu rechtfertigen.

Wie die Airlines mit der Corona-Krise umgehen werden, wenn die Nachfrage wieder anzieht, das steht derzeit noch in den Sternen. Von Entzerrung in den Flughäfen, einer Maskenpflicht und weiteren Hygienemaßnahmen ist derzeit die Rede. Ebenfalls in aller Munde ist der freie Sitzplatz in der Mitte, um gebührend Abstand zu anderen Passagieren zu halten. Das hält Ryanair-Chef Michael O’Leary allerdings für Mumpitz. Das sei eine »idiotische Idee«, die ohnehin nichts bringe. Ryanair könne kein Geld verdienen, wenn ein Drittel der Plätze im Flugzeug leer bleiben müsse. Sollte die Regelung dennoch verpflichtend werden, werde Ryanair nicht fliegen, berichtet die britische Boulevardzeitung »The Sun«.

Berlin-Besucher, die mit dem Flugzeug reisen, lieben den Flughafen Tegel: Er ist relativ klein, übersichtlich und man ist schnell mit dem Auto oder Bus in der Stadt. Aber auch der Flughafen Berlin-Tegel leidet unter der Corona-Krise, es herrscht kaum noch Flugbetrieb. Gerade einmal neun Flieger sollen heute den Airport verlassen. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup will den Flughafen deshalb ab Mai für zwei Monate schließen. Alle Flüge sollen dann über Berlin-Schönefeld abgewickelt werden. Die Lufthansa ist strikt dagegen.

In den letzten Wochen sind mehr als 240.000 gestrandete Deutsche aus dem Ausland zurückgeholt worden. Im Rahmen der sogenannten Corona-Luftbrücke ist in Kapstadt am Donnerstagabend nun die letzte Chartermaschine gestartet. An Bord waren rund 300 Deutsche.

Trotz der aktuellen Ausnahmesituation blickt der Reiseveranstalter Schauinslandreisen »voller Zuversicht« in die Zukunft. Die Vorarbeiten für das Winterprogramm 2020/2021 sind weitestgehend abgeschlossen. Die Kataloge werden Ende Mai erscheinen, buchbar ist bereits jetzt vieles. »Die ersten und somit sehr frühen Buchungseingänge für die kommende Wintersaison zeigen uns, dass die Menschen reisen möchten und dass viele urlaubsreif sind«, sagte Gerald Kassner, Geschäftsführer des Unternehmens.

Überall in Deutschland wurden in den letzten Wochen Groß-Veranstaltungen abgesagt. Zuletzt das Oktoberfest in München. Ist damit der Festivalsommer in Deutschland mausetot? Nicht ganz. Einige Veranstalter versuchen zu retten, was zu retten ist. So auch die der Kieler WocheDie Organisatoren der Kieler-Woche-Regatten wollen trotz Corona-Pandemie hochkarätige Segelwettbewerbe auf die Beine stellen. Das auf den 5. bis 13. September 2020 verschobene Event soll aber zusammengekürzt werden.

23. April: Maas dämpft Hoffnungen auf Sommerurlaub im Ausland, Kurz spricht über Comeback des Tourismus in Österreich für Deutsche, DER Touristik sagt Reisen bis zum 15. Mai ab, Frankfurt auf dem Sofa entdecken

In den letzten Tagen wurde ja landauf, landab viel über den Sommerurlaub diskutiert. Einer, der dabei immer wieder auf die Bremse trat, war Außenminister Heiko Maas. Jetzt hat er noch einmal nachgelegt. »Wir haben alle eine Reisewarnung – weltweit – in die Welt gesetzt, und irgendwann werden wir uns damit auseinandersetzen müssen, wann man diese Reisewarnung zurücknehmen kann. Es gibt allerdings im Moment keinen einzigen Hinweis, der darauf hindeutet, dass man das tun könnte in absehbarer Zeit«, sagte er gestern Abend in einem ARD Extra zur Corona-Krise.

In unserem Nachbarland Österreich sieht das nicht anders aus. Auch dort wird darüber diskutiert, wie der Sommerurlaub aussehen könnte – allerdings unter anderen Vorzeichen. Denn die Österreicher spekulieren darauf, dass Besucher aus Deutschland im Sommer bei ihnen den Urlaub verbringen können. Gestern Abend meldete sich Regierungschef Sebastian Kurz zu Wort. »Natürlich ist es das Ziel, dass wir die Grenzen wieder runterfahren«, sagte der Kanzler in der ARD-Talkshow «Maischberger«. Schließlich seien sowohl Deutschland als auch Österreich bei der Eindämmung des Coronavirus auf einem guten Weg. Dies sei die Voraussetzung für eine Wiederbelebung des Tourismus. Wann das so weit sein wird, sagte Kurz nicht. Ab Mitte Mai dürfen in Österreich wieder Lokale und Restaurants öffnen. 

Beim Reiseveranstalter DER Touristik Deutschland wird es weiterhin keine Reisen geben – der Zeitraum wurde nun abermals verlängert. »Aufgrund der aktuellen Information der Bundesregierung zur Urlaubsplanung und der geltenden weltweiten Reisewarnung des Auswärtigen Amtes sagt die DER Touristik Deutschland alle Reisen mit Reisezeitraum bis einschließlich 15. Mai 2020 vorsorglich ab«, teilte das Unternehmen mit. Bis gestern waren Reisen »nur« bis Ende April abgesagt.

»Gugge & Gudes tun« – unter diesem Credo könnt ihr derzeit Frankfurt zu Hause gemütlich auf dem Sofa entdecken. Die Macher der Frankfurter Stadtevents haben die letzten zwei Wochen dazu genutzt, mit einigen ihrer Guides Stadtführungen zu drehen. Präsentiert werden u.a. die Neue Altstadt, das Bahnhofsviertel und die ehemaligen Weltkriegsbunker im Stadtteil Griesheim. Die virtuellen Führungen (15 bis 25 Minuten lang) sind kostenlos. Wer etwas spenden möchte, kann dies gerne tun. Die Einnahmen gehen zu einem Drittel an die Guides, zu einem Drittel an die Macher des Frankfurter Stadtevents und zu einem weiteren Drittel an das Obdachlosenprojekt »Straßenblick«.

22. April: Entwicklungsminister Müller hält Auslandsreisen im Sommer für möglich, Tirol nun Quarantäne-frei, Canada Reise Dienst CRD International insolvent, Berlins Museen öffnen im Mai

Wird das noch was mit dem Sommerurlaub oder nicht? Diese Frage wird seit Tagen in der Politik und der Branche heiß diskutiert. Während Außenminister Heiko Maas auf die Bremse tritt, hält Entwicklungsminister Gerd Müller einen Sommerurlaub auch außerhalb Deutschlands für möglich. »Urlaub in Deutschland kann in diesem Sommer wieder möglich sein. Ich glaube auch, dass es in der Mittelmeer-Region eine Chance dazu gibt – einschließlich in Nordafrika«, sagte der Minister der Funke-Mediengruppe.

Aufatmen in Tirol: Ab Donnerstag wird in dem österreichischen Bundesland keine Region mehr unter Quarantäne stehen. In Abstimmung mit Experten und den Behörden habe man sich aufgrund der Coronavirus-Entwicklungen entschieden, die Quarantäne in den Gebieten Sölden, St. Anton und Paznaun von Mittwoch auf Donnerstag aufzuheben, sagte Landeshauptmann Günther Platter. Die Quarantäne-Regeln sollten eigentlich bis zum 26. April andauern. Ob Deutsche im Sommer in Tirol wieder ihren Urlaub verbringen können, ist noch unklar. Derweil müssen wir uns mit schönen Bildern wie diesem begnügen.

 

Wer sich in der Vergangenheit für Reisen nach Kanada oder in die USA interessierte, dürfte das ein oder andere Angebot des Veranstalters CRD gesehen haben. Seit 45 Jahren bietet CRD International Individualreisen in die USA und nach Kanada an. Damit ist es nun vorbei: Mit Beschluss vom 17.04.2020 hat das Amtsgericht Hamburg ein Insolvenzverfahren für die Canada Reise Dienst CRD International GmbH angeordnet.

Wer in den nächsten Wochen einen Städtetrip nach Berlin plant, muss weiterhin auf Restaurants, Bars und Clubs verzichten. Aber, und das ist die gute Nachricht, die Museen werden bald wieder ihre Pforten öffnen. Die seit Mitte März geschlossenen Einrichtungen werden vermutlich am 11. Mai wiederöffnen. Die Schritte sollen unter dem Vorbehalt stehen, dass die Museen die hygienischen Voraussetzungen und Distanzregeln erfüllen.

21. April: Münchener Oktoberfest abgesagt, South African Airways am Ende, Knatsch wegen Erstattung von Airline-Ticketkosten

Damit war zu rechnen: Das Oktoberfest 2020 fällt aus. Zu viele Menschen auf zu engem Raum, Mundschutzmasken undenkbar – das konnte einfach nicht funktionieren. »Wir leben in anderen Zeiten. Mit Corona zu leben, heißt vorsichtig zu leben«, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter.

Dass einige Fluggesellschaften die Coronakrise nicht überleben werden, zeichnete sich in den letzten Tagen und Wochen immer mehr ab. Allerdings dachte man dabei wohl eher an kleinere, weniger »bedeutende« Airlines. Dass es auch die Schwergewichte treffen würde, galt als eher unwahrscheinlich – sie konnten bisher darauf hoffen, dass ihnen die Regierungen ihrer Heimatländer unter die Arme greifen werden. Davon profitierten bisher die US-Fluggesellschaften United Airlines, American Airlines und Delta, aber auch hierzulande die Lufthansa. Dieses Glück hatte South African Airways nicht. Die südafrikanische Traditions-Airline steht vor dem Aus. Südafrikas Regierung will ihr kein Geld geben.

Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), hat keinerlei Verständnis für die Haltung der Airlines in Sachen Erstattung von Ticketkosten: »Die Fluggesellschaften lassen ihre Vertriebspartner und damit auch die Kunden derzeit im Regen stehen«. Sein Vorwurf: Durch das bewusste und absichtliche Erschweren des Rückerstattungs-Prozesses wird es Marktteilnehmern im Ticketvertrieb (vor allem Reisebüros, die Red.) gezielt erschwert, Gelder für die Kunden zurück zu überweisen. »Nur wenige Airlines gestatten derzeit noch einen Refund auf normalem Wege im GDS und damit verbunden auch eine volle Erstattung bei Flugstreichung«, sagt Buller. »Es ist eine Unverschämtheit, dass Tools, die den Refund-Prozess erleichtern, von Marktteilnehmern gezielt abgeschaltet wurden.«

20. April: Sonnenbad am Strand hinter Plexiglas, Gäste der Costa Deliziosa können Schiff verlassen, Hotels in Las Vegas fordern Wiedereröffnungen spätestens Ende Mai, Vogelgezwitscher statt Fluglärm

Immer häufiger wird darüber diskutiert, ob und wie in den nächsten Monaten unser Urlaub aussehen könnte. In der italienischen Touristenhochburg Rimini wurde am Wochenende eine besonders schräge Idee diskutiert: Eine Firma hat dort durchsichtige Plexiglas-Kästen entworfen, die man am Strand aufbauen könnte. Die Kästen sind 4,5 Meter breit und bieten einen 1,5 Meter breiten Eingang. Sie sollen auch in Restaurants oder Fitness-Studios eingesetzt werden können.

Als eines der letzten Kreuzfahrtschiffe, das noch mit Passagieren unterwegs ist, wird die Costa Deliziosa heute in Barcelona anlegenÜber 1800 Gäste und fast 900 Besatzungsmitglieder sind an Bord. In Barcelona sollen nun alle Spanier das Schiff verlassen dürfen, dann steuert die Costa Deliziosa Genua an, wo die restlichen Passagiere von Bord gehen dürfen.

Auch in Las Vegas steht das öffentliche Leben derzeit nahezu still. Nevadas Gouverneur Steve Sisolak ließ alle Casinos und anderen nicht wesentlichen Geschäfte des Staates am 18. März für 30 Tage schließen. Er verlängerte die Schließung bis zum 30. April. Letzte Woche teilte er mit, er wisse noch nicht, wann die Maßnahmen gelockert werden können. Das reicht Matt Maddox, Chef der Wynn Resorts in Las Vegas nicht. Er forderte den Gouverneur von Nevada am Sonntag auf, Mitte bis Ende Mai den Las Vegas Strip wiederzueröffnenMaddox stellte dabei einen Sicherheitskonzept vor. So sollen die Hotels nur eine bestimmte Zahl von Zimmern vermieten dürfen. Auch sollen die Maßnahmen zum Social Distancing in den Häusern überwacht werden.

Die Menschen im Frankfurter Süden sind von dem Lärm der Flugzeuge, die den Frankfurter Flughafen ansteuern, besonders geplagt. Doch in Zeiten der Coronakrise hat sich auch das geändert: Statt Fluglärm ist nun Vogelgezwitscher zu hören.

19. April: Sommerurlaub in Österreich?, Ideen für Ferien in Mecklenburg-Vorpommern, Cookinseln frei von Corona , Strände in Nord-Florida öffnen wieder

In unserem Nachbarland Österreich denkt man darüber nach, im Sommer Touristen aus Deutschland ins Land zu lassen. »Die Einschränkung der Reisefreiheit wird uns in den nächsten Monaten noch erhalten bleiben. Wenn Länder aber auch auf einem sehr guten und positiven Weg sind, wie beispielsweise Deutschland, dann gibt es durchaus auch die Möglichkeit, dass man sich bilateral einigt«, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. in einem Interview der »Presse am Sonntag«. Wann es so weit sein wird, wollte die Ministerin noch nicht sagen.

»Restaurants und Hotels mit weniger Belegung, keine Großveranstaltungen« – so könnte es vielleicht doch noch klappen mit dem Sommerurlaub in Mecklenburg-Vorpommern. An Ideen mangelt es in dem Bundesland derzeit jedenfalls nicht. Tobias Woitendorf, Tourismuschef in Mecklenburg-Vorpommern, kündigte an, dass es nächste Woche Gespräche zwischen der Landesregierung und Tourismusvertretern geben werde. Dabei soll soll sondiert werden, ob und wie Touristen in den nächsten Wochen ihren Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern verbringen können.

Nur sehr wenige Länder auf der Welt haben keine Coronavirus-Infizierten. Ein besonders bei Touristen beliebtes Traumziel gehört dazu: die Cookinseln. Die Inseln im Südpazifik haben sich nun offiziell zu einem coronafreien Gebiet erklärt. Alle Coronavirus-Tests auf den Cookinseln seien negativ ausgefallen, sagte Premierminister Henry Puna. Die Inseln wollen nun langsam zum Alltag zurückkehren.

Aufatmen in Jacksonville im Norden Floridas: Dort sind wieder die Strände geöffnet. Zwischen 6 bis 11 Uhr und von 17 bis 20 Uhr darf man sich an den Stränden aufhalten. Die Strandbesucher sind angehalten, einen Sicherheitsabstand einzuhalten.

 

18. April: Termin für Aufhebung der weltweiten Reisewarnung unklar, Schleswig-Holstein will sich für Sommerurlaub rüsten, Schloss Neuschwanstein bleibt dicht, »Ruby Princess«-Ermittlungen in Australien gehen weiter, Löwen im Krüger-Nationalpark chillen auf Straße

Wann werden wir wieder unbeschwert in den Flieger steigen können, um im Ausland unseren Urlaub zu verbringen? Diese Frage beschäftigt derzeit nicht nur die Menschen, die aktuell über den Sommerurlaub sinnieren, sondern auch die Politik. Denn die muss dazu erst einmal die weltweite Reisewarnung für Touristen aufheben. Doch das kann dauern: »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann man keine Prognose darüber treffen, wie lange die Reisewarnung aufrechterhalten wird«, sagte Außenminister Heiko Maas. Die Warnung gilt aktuell noch bis zum 3. Mai. Sie wird wahrscheinlich verlängert, denn wer will schon in ein Land fliegen, indem eine Ausgangssperre gilt oder jederzeit wieder eingeführt wird?

Womit wir bei der nächsten Frage wären: Und jetzt? Urlaub auf Balkonien oder geht vielleicht doch noch etwas, zumindest in Deutschland? Da sieht es schon besser aus. In Schleswig-Holstein denken die Verantwortlichen darüber nach, wie Touristen im Sommer dort ihren Urlaub verbringen können. So erwägt die Regierung in Kiel, ab Mai den Tourismus schrittweise zu öffnen. Zuerst sollen Besitzer von Zweitwohnungen kommen, dann Ferienwohnungen und Hotels ihre Pforten öffnen dürfen.

Viele Bundesländer lassen Schritt für Schritt ab der nächsten Woche ihre Sehenswürdigkeiten wieder öffnen – dazu gehören unter anderem Zoos, Tierparks und Museen. Auf die Highlights in Bayern muss aber noch gewartet werden. So bleiben alle Objekte der Bayerischen Schlösserverwaltung aufgrund der Corona-Pandemie bis auf Weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen. Dies betrifft unter anderem eines der populärsten Sehenswürdigkeiten Deutschlands: Schloss Neuschwanstein. Ebenfalls dicht bleiben Schloss Nymphenburg, Schloss Linderhof und die Münchener Residenz. Wem es genügt, nur von außen zu gucken statt reinzugehen: Die Park- und Gartenanlagen der Schlösserverwaltung sind weiterhin für einen Spaziergang geöffnet.

In Australien haben die Gesundheitsbehörden und die Justiz einen Hals auf die Betreiber des Kreuzfahrtschiffes «Ruby Princess». Das Mega-Schiff mit 2.700 Passagieren an Bord war nach 11 Tagen auf See im März in Sydney eingelaufen, anschließend durften die Menschen das Schiff verlassen, obwohl sehr viele von ihnen Grippe-ähnliche Symptome zeigten. In der Folgezeit schossen die Corona-Infizierten-Zahlen in Australien in die Höhe. Die Justiz hat daher den Verdacht, dass Informationen über die Gesundheitssituation an Bord vertuscht werden sollten. Tausenden Passagieren wurden nun per E-Mail Fragebögen zugeschickt – sie sollen berichten, was sich an Bord zugetragen hat.

Oh, wie süß! Im Kruger-Nationalpark im Südafrika geht wegen der Coronavirus-Pandemie momentan nichts mehr: keine Touristen, keine Safaris. Für die Könige des Parks, die Löwen, keine schlechte Situation: Für sie ist jetzt noch mehr Platz – und Ruhe. Sie nutzen die Straße zum Chillen, seht selbst:

 

17. April: Politik diskutiert über Sommerurlaub, Söder hält Hotel-Wiedereröffnungen Anfang Juni für möglich, Umfrage: 28 Prozent der Deutschen halten an Sommerurlaub fest, Lufthansa streicht Montreal komplett, CSD Köln auf Oktober verschoben

Je mehr Verbote im Zuge der Coronavirus-Krise aufgehoben werden, desto mehr Menschen fragen sich: Wie sieht es aus mit dem Urlaub im Sommer in diesem Jahr? Auch die Politik diskutiert darüber. Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans plädiert für Zurückhaltung. Er sagte gegenüber dem TV-Sender RTL: »Es ist jetzt zu früh, um über den Sommerurlaub zu debattieren.«

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wird konkreter, er appelliert an die Menschen, sich damit anzufreunden, den Sommerurlaub in Deutschland zu verbringen. »Meine Einschätzung ist, wenn man das Infektionsgeschehen anderer Länder anschaut, ist der Urlaub wohl besser in Deutschland zu machen«, sagte er in »Bild Live«. Es gebe »wundervolle Ziele«. Gleichzeig machte er Hotelliers und Gastronomen Hoffnungen, dass sie »ab Anfang Juni« ihre Betriebe wieder öffnen könnten.

Unterdessen schminkt sich mehr als ein Drittel der Deutschen ihren Sommerulaub ab: 35 Prozent der Wahlberechtigten haben wegen Corona den geplanten Sommerurlaub bereits storniert (14 Prozent) oder angedachte Buchungen verschoben (21 Prozent). Das ergab eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends. An ihren Urlaubsplänen festhalten wollen demnach 28 Prozent, wohingegen 31 Prozent überhaupt nicht vorhatten, in den Urlaub zu fahren.

Die Lufthansa wird ihr Langstrecken-Flugangebot »angesichts der geringen Nachfrage« weiter reduzieren. Das betrifft vor allem eine Stadt: Montreal (Kanada). Dorthin flog die Lufthansa bisher noch dreimal die Woche; diese Verbindung wird nun gestrichen. Damit bleiben noch 15 Langstreckenverbindungen pro Woche übrig: jeweils dreimal wöchentlich von Frankfurt nach Newark und Chicago (beide USA), Sao Paulo (Brasilien), Bangkok (Thailand) und Tokio (Japan). Und sonst? Pro Woche bietet die Lufthansa ab Frankfurt noch 36 Flüge innerhalb Deutschlands und Europa. Ab München werden ab dem 4. Mai nur noch sechs tägliche Verbindungen zu innerdeutschen Städten angeboten.

Der CSD in Köln, Deutschlands größtes LGBT-Festival, das traditionell am ersten Juli-Wochenende gefeiert wird und zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland anzieht, soll nun vom 9. bis 11. Oktober 2020 über die Bühne gehen. Das teilten die Veranstalter gestern Abend auf Facebook mit. Das Berlin Pendant dagegen soll nur online stattfinden. Dagegen regt sich Kritik.

16. April: Sommer ohne Festivals, Oktoberfest auf der Kippe, United Airlines kürzt Flüge um 90 Prozent, Ryanair glaubt an Sommerurlaub 2020, Matterhorn erstrahlt in Deutschland-Flagge-Farben

Es ist die wohl weltweit bekannteste Veranstaltung in Deutschland, die viele Touristen aus dem Ausland anlockt: das Oktoberfest. Dass es in diesem Jahr aber stattfinden wird, wird immer unwahrscheinlicher. Zwar haben Bund und Länder gestern beschlossen, dass Großveranstaltungen »nur« bis zum 31. August verboten bleiben, das es danach aber unbeschwert weiter geht, gilt als ausgeschlossen. Das bestätigt auch Bayerns Ministerpräsident Söder gestern Abend im Bayrischen Rundfunk: »Ich bin sehr, sehr skeptisch und kann mir aus jetziger Sicht kaum vorstellen, dass eine solch große Veranstaltung überhaupt möglich ist zu dem Zeitpunk«, so Söder. Gestern sagte bereits der Veranstalter FKP Scorpio die Festivals Hurricane, Southside, Deichbrand, Elbjazz, Limestone, Highfield und M’era Luna ab.

Auch die Fluggesellschaften in den USA sind von der Coronavirus-Pandamie schwer gebeutelt. Bei United Airlines werden im nächsten Monat nur noch 10 Prozent der sonst üblichen Flugverbindungen bedient werden. Das teilten Geschäftsführer Oscar Munoz und Präsident Scott Kirby in einer Nachricht an ihre Mitarbeiter mit. Unterdessen geht Ryanair-Chef Michael O’Leary davon aus, dass schon ab Juni wieder viele Menschen in den Urlaub fliegen werden. Einen Schritt weiter geht bereits Malaysia Airlines. Die Fluggesellschaft erweitert derzeit sukzessive das internationale Streckennetz für die Monate April und Mai. So wurden insbesondere die Frequenzen nach Australien und Neuseeland, u.a. nach Sydney, Melbourne oder Auckland hochgefahren.

Die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz ist derzeit geschlossen. Auf dem Matterhorn in der Schweiz hat man nun aus Zeichen der Solidarität den Berg in Deutschland-Farben angestrahlt.

15. April: Rückholprogramm fast abgeschlosssen, TUI erhöht Gutschrift für Umbucher, Frankfurter Flughafen: 96,8 Prozent Minus, Amsterdam: leere Grachten, leere Kasssen

Das Rückholprogramm der Bundesregierung für gestrandete Urlauber steht kurz vor dem Abschluss. Rund 225.000 Deutsche sind zurückgeholt worden. Probleme gibt es weiter in Ländern wie PeruSüdafrikaArgentinien und Pakistan und der Türkei. In einigen Ländern wird sich kritisch über das Auswärtige Amt und die Arbeit der Botschaften geäußert.

Der Reiseveranstalter TUI belohnt Reisende, deren Urlaub bis zum 30. April 2020 aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, mit einer zusätzlichen Gutschrift. Als Dankeschön für eine Umbuchung erhöht TUI das Reiseguthaben um bis zu 150 Euro pro Buchung. »Unsere Gäste wollen weiterhin reisen und wir möchten alle Urlauber von abgesagten Buchungen belohnen, wenn sie sich mit ihrem Reiseguthaben für einen neuen Termin entscheiden und TUI damit verbunden bleiben«, sagte Hubert Kluske,Geschäftsführer Vertrieb und Marketing TUI Deutschland.

Deutschlands größter Flughafen wird immer menschenleerer: Am Frankfurter Flughafen betrug in der 15. Kalenderwoche (6. bis 12. April) das Minus 96,8 Prozent im Vergleich zur gleichen Kalenderwoche des Vorjahres. Das Passagieraufkommen war bereits in der ersten Aprilwoche (30. März bis 5. April) im Vergleich zur gleichen Kalenderwoche des Vorjahres um 95,2 Prozent zurückgegangen, teilte der Flughafenbetreiber Fraport mit.

In den letzten Jahren beklagte sich Amsterdam über den »Overtourism«: Viel zu viele Touristen tummelten sich im Zentrum der holländischen Hauptstadt. Doch in Zeiten der Coronavirus-Pandemie hat sich das dramatisch geändert: Die Grachten sind leer, die Kassen der Gastronomen auch, wie die DW in einer Fotogalerie zeigt.

14. April: Urlaub auf Mallorca frühestens ab August, Ansturm auf Nationalpark in China, Paar aus Berlin fährt trotz Coronaverbot nach Mecklenburg-Vorpommern und bleibt am Strand im Sand stecken

Wird es in diesem Jahr möglich sein, auf Mallorca Urlaub zu machen? Diese Frage dürften sich einige Menschen in Deutschland stellen, schließlich gilt Mallorca als Lieblingsinsel der Deutschen. Iago Negueruela, Tourismusminister der Balearen, tritt auf die Bremse. Er geht davon aus, dass man erst im August an einer »behutsamen Rückkehr« zur Normalität denken könne. Für die Monate Mai und Juni hat er keine Hoffnungen.

Oje! Das ging erst mal in die Hose! In China sind nach der monatelangen Ausgangssperre rund 20.000 Chinesen in den Huangshan-Nationalpark im Osten des Landes gestürmt. Der Eintritt war frei. Dicht an dicht liefen sie über die Wanderwege, der Mindestabstand konnte nicht eingehalten werden.

Derzeit sind Urlaubsreisen nach Mecklenburg-Vorpommern verboten. Ein junges Urlaubspaar aus Berlin hielt davon aber wenig und machte sich am Osterwochenende mit dem Auto auf dem Weg zur Ostsee. In Warnemünde angekommen, steuerten sie mit dem Auto den Strand an – und blieben dort im Sand stecken. Ein Abschleppunternehmen musste helfen, was sich aber als schwieriges Unterfangen herausstellte. Die Polizei bekam natürlich Wind von der Sache und leitete Ordnungswidrigksverfahren gegen das Paar ein.

13. April: Justizministerin will Gutscheinlösung zügig umsetzen, US-Gesundheitsbehörde verlängert Kreuzfahrtverbot, ungewöhnliche Strafe für Touristen in Indien, Nicaragua feiert weiter

Wer bereits seine Pauschalreise oder auch nur seinen Flug für den Sommerurlaub gebucht hat, der kann sich immer noch nicht sicher sein, ob er sein Geld zurückerhalten wird oder einen Gutschein akzeptieren muss. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht plädiert für eine Gutscheinlösung. Bevor diese aber in Deutschland gilt, muss die EU-Kommission zustimmen. Das scheint aber fraglich, erst gestern (siehe News vom 12.4. weiter unten) äußerte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen skeptisch zur verpflichtenden Annahme der Gutscheine. Lambrecht sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), niemanden sei gedient, wenn alle betroffenen Reisenden ihre bisher geleisteten Zahlungen zurückfordern und Fluggesellschaften deswegen pleitegingen. Sollte die EU-Kommission den Plänen der Bundesregierung zustimmen, wolle man schnell einen Gesetzentwurf im Bundestag einbringen.

In den USA wird es in den nächsten Monaten keine Kreuzfahrten mehr geben. Grund dafür ist eine Entscheidung des »Centers for Disease Control and Prevention (CDC)«, der US-Gesundheitsbehörde. Sie hat nun die Einschränkungen für Kreuzfahrten bis zum 19. Juli verlängert. In dieser Zeit dürfen Kreuzfahrtschiffe niemanden von Bord lassen. Die sogenannte No Sail Order galt zunächst bis zum 14. April. Sie wurde jetzt um 100 Tage verlängert.

Auch in Indien gelten derzeit strenge Ausgangsbeschränkungen. Zehn Urlauber aus dem Ausland haben dagegen in der Region Tapovan verstoßen. Zur Strafe musste jeder von ihnen fünfhundert Mal den Satz »I did not follow the rules of lockdown so I am so sorry« schreiben. Ausführlichere Informationen und ein Foto der Strafaktion seht ihr hier.

Nicaragua gehört zu den wenigen Ländern auf der Welt, das trotz Coronavirus-Pandemie das öffentliche Leben so gut wie nicht einschränktAm Osterwochenende fand sogar das »Summer Music Fest 2020« in El Trapiche statt – organisiert vom nicaraguanischen Tourismusinstitut (Intur). Wie viele Menschen an dem Festival teilnahmen, ist nicht bekannt.

12. April: von der Leyen rät von Sommerurlaub-Buchung ab, Copacabana Palace erstmals in fast 100-jähriger Geschichte geschlossen, Versuchslabor Mallorca?

Kann ich dieses Jahr in den Sommerurlaub fahren? Oder fällt der wegen des Coronavirus komplett ins Wasser? Diese Frage stellen sich viele Menschen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rät dazu, zunächst keine Entscheidung zu treffen. »Ich rate dazu, mit solchen Plänen noch zu warten. Für Juli und August kann derzeit niemand verlässliche Vorhersagen machen«, sagte von der Leyen in einem Interview der Bild am Sonntag. Zur angestrebten Gutscheinlösung für Reiseveranstalter äußerte sie sich skeptisch. Rechtlich gesehen hätten die Verbraucher die Wahl zwischen Geldrückzahlung und einem Gutschein. Sie appelliert aber an die Solidarität derjenigen, die bereits eine Vorauszahlung geleistet hätten; wer das Geld nicht dringend benötige, solle die Reiseveranstalter unterstützen und einen Gutschein akzeptieren.

Das Copacabana Palace in Rio de Janeiro ist eine Hotellegende. Es beherbergte in der Vergangenheit zahlreiche Hollywoodstars und Rockgruppen wie die Rolling Stones und U2Seit Karfreitag nun hat das Luxushotel zum ersten Mal in seiner fast 100 Jahre alten Geschichte wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen – so wie rund 60 andere Hotels in Rio de Janeiro auch. Laut Andrea Natal, Direktorin der brasilianischen Hotelkette Belmond, die das Copacabana Palace betreibt, wurde die Entscheidung zum Schutz der Mitarbeiter und Gäste getroffen. Das Hotel beschäftigt rund 550 Mitarbeiter. Ende Mai soll das Hotel wieder eröffnet werden.

Auf den Balearen haben sich – im Vergleich zum restlichen Spanien – nur sehr wenige Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Auf Mallorca werden deshalb die Forderungen lauter, die Insel als Erstes wieder für Touristen freizugeben. Von einem »Versuchslabor« für ganz Spanien ist die Rede.

11. April: Zahlreiche Passagiere der »Greg Mortimer« durften Schiff verlassen, Luxus-Reisende in Privatjet am Flughafen Marseille abgewiesen

Das Kreuzfahrtschiff »Greg Mortimer« ist vergangene Nacht (MEZ) in den Hafen der uruguayischen Hauptstadt Montevideo eingelaufen. Zwar befanden sich »nur« 217 Menschen an Bord, davon sollen sich aber rund 60 Prozent mit dem Coronavirus infiziert haben. Das Gros der Passagiere kommt aus Australien und Neuseeland, es sind aber auch US-Amerikaner, Briten und Bürger anderer europäischer Staaten an Bord. Mehr als 120 Neuseeländer und Australier durften bereits das Schiff verlassen. Sie wurden in mehreren Reisebussen und von der Polizei eskortiert zum Aeropuerto Internacional de Carrasco transportiert. Von dort sollen noch heute die Passagiere nach Melbourne geflogen werden.

 

Posse am Flughafen in Marseille: Trotz Coronavirus-bedingter Ausgangssperren in Frankreich landete in Marseille ein Privatjet mit Luxus-Urlaubern. An Bord waren sieben Männer zwischen 40 und 50 Jahren und drei Frauen in den Zwanzigern. Am Flughafen warteten bereits drei gecharterte Hubschrauber, die die Luxus-Reisenden in eine Villa nach Cannes fliegen sollten. Dazu kam es allerdings nicht: Unmittelbar nach der Landung wurden die Reisenden wieder nach Großbritannien zurückgeschickt, wie britische Medien berichten.

10. April: Gestrandete Rucksacktouristen in Cusco, Happiness in Christchurch, Condor jetzt mit Erntehelfer-Flügen, Schauinsland zahlt Gelder zurück

Kein Rauskommen: In der peruanischen Stadt Cusco sitzen Rucksacktouristen aus aller Welt in einem Hostel fest. Die Rückholung der Touristen aus Peru zieht sich bereits seit Wochen hin. Es tauchen immer neue bürokratische Hürden auf, berichten die Gestrandeten. Ein Ende des Zwangsaufenthalts sei derzeit nicht in Sicht.

In keinem anderen Land der Welt saßen bis zuletzt so viele Touristen aus Deutschland fest wie in Neuseeland: rund 12.000 gestrandete Urlauber nämlich. Die Hälfte ist mittlerweile ausgeflogen worden. Zunächst ab Auckland, seit dieser Woche auch ab Christchurch. Die Lufthansa flog – als Dankeschön dafür, dass sich die Neuseeländer so fürsorglich um die gestrandeten Deutschen kümmerten – eine Extrarunde über Christchurch. Mehr zu der Rückholaktion vor Ort und den Reaktionen darauf könnt ihr hier nachlesen.

 

Condor hat in den letzten Wochen über 75.000 Reisende aus aller Welt nach Hause zurückgeholt. Jetzt geht es weiter mit den Sonderflügen. Allerdings nicht wegen weiterer gestrandeter Urlauber. Vielmehr hilft die Airline deutschen Landwirten mit einer eigenen Initiative, Helfer für die anstehenden Ernten in alle Teile Deutschlands zu bringen. Landwirte können ihre Helfer direkt auf der Condor-Webseite einbuchen und erhalten im »Erntehelfer-Paket« nicht nur 30 Kilogramm Freigepäck und den obligatorischen Gesundheitscheck. Sie stellen, so Condor in einer Mitteilung, »durch den Flug mit Condor auch sicher, dass die geltenden Abstandsregeln für ihre Helfer zum Schutz der eigenen Betriebe eingehalten werden, weil auf allen Erntehelfer-Flügen von Condor der Mittelsitz jeder Reihe freibleibt«.

Der Reiseveranstalter Schauinsland arbeitet nach eigenen Angaben »derzeit mit Hochdruck daran die Rückerstattungen von weit über 100.000 Gästen zu bearbeiten«. Die Auszahlung an die Kunden erfolge dabei sukzessive. Die ersten umfangreichen Summen seien bereits erstattet worden. Darüber hinaus werde Schauinsland auch weiterhin alle stornierten Reisen mit dem Abreisedatum bis zum 30. April 2020 voll erstatten. »Wenngleich eine staatliche und abgesicherte Gutscheinlösung von Regierungsseite geplant ist, haben wir uns dazu entschieden, dass wir die Geduld und das Verständnis unserer Kunden nicht länger auf die Probe stellen können. Insbesondere da wir auch um die finanziellen Nöte und Ängste vieler unserer Kunden in Folge von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit wissen«, sagte Gerald Kassner, Geschäftsführer von Schauinsland.

9. April: Oberverwaltungsgericht Greifswald kassiert Ausflugsverbote, trotz Verbots Urlauber auf Sylt, AIDA Cruises sagt Reisen bis Ende Mai ab, Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern will Sommerferien auf August und September verschieben, Existenzangst auf Spitzbergen

Mecklenburg-Vorpommern geht besonders streng in der Coronakrise vor. Die Landesregierung untersagte es ihren Bürgern unter anderem, zu Ostern Ausflüge im eigenen Bundesland zu unternehmen. Dagegen reichten mehrere Bürger Klagen im Eilverfahren ein. Das Gericht gab den Klägern heute recht.

Zur Zeit ist es für Touristen wegen der Coronakrise auch verboten, die nordfriesischen Inseln zu besuchen. Das scheinen nicht alle Urlauber akzeptieren zu wollen; sie wollen trotzdem über Ostern auf eine der InselnAuf Sylt sind nun Wohnungsvermieter aufgefallen, die Urlaubsgäste in ihren Privat-Fahrzeugen in Niebüll abholten und auf die Insel transportierten. Einige Sylter sollen sogar fingierte Arbeitsverträge für Touristen ausgestellt haben, damit Urlauber unter dem Vorwand, auf Sylt zu arbeiten, auf die Insel kommen können.

AIDA Cruises hat alle Reisen bis einschließlich 31. Mai 2020 abgesagt. Alle Gäste, die in diesem Zeitraum eine Reise mit AIDA geplant haben, können den bereits gezahlten Reisepreis in Form eines Reiseguthabens zurückerhalten. »Für das Vertrauen der Gäste bedankt sich AIDA zusätzlich mit einem Bonus in Höhe von 10 Prozent auf die bereits geleistete Zahlung«, teilte der Kreuzfahrtanbieter mit. Wer möchte, kann sich den Reisepreis in Höhe der bereits geleisteten Zahlung aber auch erstatten lassen.

Wie könnte der Sommerurlaub 2020 aussehen? Diese Frage umtreibt viele Menschen, vor allem die, die schon eine Reise gebucht haben. Aber auch unter den Tourismusverbänden überlegt man, wie man die Krise am besten bewältigen kann. Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern kommt mit der Idee um die Ecke, die Sommerferien wegen der Corona-Krise auf den Spätsommer zu verlegen. In ganz Deutschland sollten die Ferien auf August und September gelegt werden. Der Verband geht davon aus, dass im Spätsommer »die meisten Räume für die Ferien- und Freizeitgestaltung wieder freigegeben sind«. Im Bildungsministerium hält man nichts von dem Vorschlag.

Auf der ganzen Welt steht der Tourismus derzeit still. Auch an so abgelegenen Orten wie Spitzbergen – obwohl es dort bisher keinen einzigen bestätigten Coronafall gibt. Aber auch dort sind die Buchungen binnen »zwei, drei Tagen eingebrochen«. Viele Menschen auf Spitzbergen fürchten nun um ihre Existenz, berichtet die Tagesschau.

8. April: Lufthansa beschließt Aus für Germanwings, NRW-Ministerpräsident Laschet: Urlauber in den Niederlanden derzeit unerwünscht, Singapore-Airlines-Flugbegleiterinnen als »Care Ambassadors«

Der durch die Coronakrise schwer gebeutelte Lufthansa-Konzern zieht bei der Tochter Germanwings die Notbremse: Der Flugbetrieb der Airline wird komplett eingestellt – bisher waren 30 Flugzeuge für Germanwings im Einsatz. Außerdem wird der Konzern sowohl bei der Lufthansa als auch bei Eurowings zahlreiche Flugzeuge aus dem Verkehr ziehen. Bis zu 80 Flugzeuge sollen wegfallen. Anders als beispielsweise nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 geht die Lufthansa nicht von einer schnellen Erholung der Luftfahrt aus. Es werde »Monate dauern, bis die globalen Reisebeschränkungen vollständig aufgehoben sind und Jahre, bis die weltweite Nachfrage nach Flugreisen wieder dem Vorkrisen-Niveau entspricht«, teilte der Konzern mit.

Die Osterfeiertage sind für viele Bürger in Nordrhein-Westfalen traditionell ein willkommener Anlass, einen Kurztrip nach Holland zu unternehmen. Das soll in diesem Jahr allerdings unterbleiben. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet appelliert an die Bürger, in diesem Jahr darauf zu verzichten. »Sie sind da derzeit unerwünscht. Als gute Nachbarn sollten wir einen solchen Wunsch der Niederländer akzeptieren«, sagte Laschet.

Normalerweise bedienen die Flugbegleiterinnen von Singapore Airlines Gäste an Bord. Da aber derzeit der größte Teil der Flugzeugflotte von Singapore Airlines am Boden bleiben muss, arbeitet das Kabinenpersonal auf andere Weise – im Krankenhaus. Am Dienstag leisteten die ersten Flugbegleiter als »Pflegebotschafter« im Krankenhaus Khoo Teck Puat in Singapur ihren Dienst. Laut einer Pressemitteilung des Krankenhauses wird die Flugbesatzung von Singapore Airlines überlasteten Krankenhausteams Hilfe leisten. Die Flugbegleiterinnen werden risikoarmen Stationen zugewiesen und sollen in den nächsten Wochen Krankenhauspflegeteams bei einfachen Tätigkeiten unterstützen.

7. April: 14 Tage Quarantäne für Deutschland-Heimkehrer, Kreuzfahrtschiff Greg Mortimer vor Uruguays Küste, Wanderreisespezialist Wikinger sagt Reisen bis Ende Mai ab, alltours zahlt Geld zurück

Wer ab dem 10. April aus dem Urlaub im Ausland nach Deutschland zurückkehrtder muss sich 14 Tage lang in häusliche Quarantäne begeben. Die Regelung gilt nicht für Berufspendler. Da ohnehin bis Ende des Monats eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für die gesamte Welt gilt und bis zum 10. April die meisten Urlauber zurückgeholt worden sein werden, dürfte die Regelung wohl nur für sehr wenige Menschen gelten.

Auf vielen Kreuzfahrtschiffen haben sich in den vergangenen Wochen Passagiere und Crewmitglieder mit dem Coronavirus infiziert. Die meisten Schiffe sind mittlerweile in Häfen zurückgekehrt. Nicht so das Kreuzfahrtschiff Greg Mortimer, das derzeit vor der Küste Uruguays angedockt ist. An Bord des Schiffes sind mindestens 81 Passagier und Bordmitglieder mit dem Coronavirus infiziert. Das uruguayische Außenministerium teilte mit, dass die Passagiere das Schiff nicht verlassen können, solange nicht klar ist, wie die Abreise organisiert wird. Das gilt nicht nur Schwererkrankte; sie wurden in Krankenhäuser gebracht.

Wikinger Reisen sagt alle Flugreisen bis Ende Mai ab. Betroffen davon sind mittlerweile über 10.000 Gäste. Den von Reiseabsagen betroffenen Gästen bietet der Veranstalter Alternativen an. Ein großer Teil bucht auf Sommer- oder Herbsttermine um. »Wir sind dabei so kulant wie möglich und versuchen für die meisten eine kostenfreie Umbuchung zu realisieren«, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Daniel Kraus. Allerdings haben Urlauber weiterhin die Wahl: die Reise verschieben oder Geld zurückzahlen lassen. Trotz der Zustimmung der Bundesregierung werde der Veranstalter den Reisegutschein nicht verpflichtend einführen.

Wer bereits für seine Urlaubsreise im April in Vorkasse getreten ist, fürchtet womöglich die Diskussion mit dem Reisebüro oder Veranstalter darüber, ob das Geld auch zurückgezahlt werden wird. Alltours-Kunden können dagegen aufatmen: Für alle von alltours flugreisen stornierten Reisen aus dem Pauschal- und Individualprogramm mit Abreisen zwischen dem 17. März 2020 und 30. April 2020, werden die geleisteten Zahlungen an die Kunden ab sofort zurückerstattet, teilte der Veranstalter mir.

6. April: Österreich will Coronavirus-bedingte Verbote lockern, Flughafen Stuttgart ab heute geschlossen, Andocken des Kreuzfahrtschiffes Ruby Princess am 19. März in Sydney hat ein Nachspiel, Indien: Bahnwaggons werden Isolierstationen

Österreich will langsam zurück zur Normalität kehren. Einige Geschäfte und Baumärkte dürfen nach Ostern (14. April) wieder öffnen. Auch die Tourismusbranche darf sich Hoffnungen machen. So sollen Restaurants und Hotels ab Mitte Mai wieder öffnen dürfen.

Von heute an bis zum 22. April wird der Flughafen Stuttgart geschlossen. Grund ist die Teilerneuerung der Runway. Es wird ein Abschnitt der Betondecke erneuert. In dieser Phase wird es keinen Flugbetrieb geben. Flüge wie z.B. Frachtflüge mit medizinischen Gütern oder Rettungsflüge werden in dieser Phase umgeleitet. Danach schließen sich die regulären Bauarbeiten an. Diese dauern von Donnerstag, 23.04.2020 bis einschließlich Mittwoch, 17.06.2020. In dieser Zeit kann der Flugbetrieb parallel zu den Bauarbeiten weiterlaufen.

Die Polizei in New South Wales in Australien wird die Umstände untersuchen, unter denen am 19. März das Kreuzfahrtschiff Ruby Princess angedockt ist und Passagiere von Bord gehen durften. Grund sind die vielen Passagiere und Bordmitglieder, die in den Tagen danach positiv auf Covid-19 getestet wurden – zum Zeitpunkt des Andockens des Schiffes wurden aber keine Covid-19-Fälle identifiziert. Es wird erwartet, dass  Tausenden Zeugen befragt werden, darunter der Schiffskapitän, Ärzte, Besatzungsmitglieder und Passagiere sowie Beamte der Bundes- und Landesregierung.

In Indien fahren seit dem 26. März keine Personenzüge mehr. Indian Railways, die Bahngesellschaft des Landes, setzte den Betrieb an dem Tag aus. Nun teilte das Unternehmen mit, bis zu 20.000 alte Eisenbahnwaggons in Isolierstationen für Patienten umzuwandeln. Indian Railways, das der viertgrößte Bahnbetreiber der Welt und Indiens größter Arbeitgeber ist, betreibt bereits 125 Krankenhäuser im ganzen Land und verfügt daher über das nötige Know-how, um solche Isolierstationen aufzubauen und zu betreiben, so der US-Sender CNN.

 

5. April: Coral Princess in Miami angekommen, »Hilfssheriffs« in Mecklenburg-Vorpommern, Tourismus-Professor: »Interkontinental reisen können wir bestenfalls wieder 2021«

Das Kreuzfahrtschiff Coral Princess der US-amerikanischen Reederei Princess Cruises hat gestern den Hafen von Miami erreicht. Unklar ist derzeit, wann alle der über 1.000 Passagiere und 878 Besatzungsmitglieder von Bord gehen dürfen. Zuerst werden die schwer Erkrankten in örtliche Krankenhäuser gebracht, sagte Bürgermeister Carlos Gimenez. Die Reederei hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass 12 Personen an Bord – sieben Gäste und fünf Besatzungsmitglieder – positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Zwei Gäste starben während der Kreuzfahrt an Bord.

Mecklenburg-Vorpommern hat es Touristen untersagt, das Land derzeit zu besuchen. Wer dagegen verstößt, dem drohen Bußgelder. Die Einhaltung der scharfen Bestimmungen und die Angst vor dem Coronavirus ermutigt offenbar Bewohner des Bundeslandes dazu, in die Rolle des »Hilfssheriffs« zu schlüpfenFahrer von Autos mit auswärtigem Kennzeichen berichten von rüpelhaftem Ausfällen der Ortsansässigen. Die negativen Folgen der Coronakrise für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern an Ostern könnt ihr hier nachlesen.

Christian Laesser, Touristik-Professor an der Universität St. Gallen, rechnet damit, dass erst 2021 wieder interkontinentale Reisen möglich sein werden. Er gehe nicht davon aus, dass alle Beschränkungen auf einmal wieder aufgehoben werden: »Wahrscheinlich tritt zuerst im Inland eine Lockerung ein, wodurch es mehr Inlandsreisen gäbe. In einer weiteren Phase ist eine europäische beziehungsweise eine kontinentale Lockerung denkbar«, so Laessers Einschätzung. Erst in einer letzten Phase, wenn wirklich alle Restriktionen aufgehoben seien, werde der Tourismus wieder zwischen den Kontinenten stattfinden, sagte Laesser in einem Interview der Neue Zürcher Zeitung.

4. April: Kritik an Einreisebeschränkungen innerhalb Deutschlands, Australiens Einwanderungsminister droht Touristen mit Strafen, USA: Spring-Break-Urlauber infiziert

Spätestens ab morgen heißt es in ganz Deutschland: Hallo, Frühling! Sonne satt und Temperaturen von bis zu 25 Grad erwarten die Metereologen für die komplette nächste Woche. Mit Blick auf die Tagesausflügler bereitet dies den Behörden Sorgen: Sie sorgen sich darum, dass sich an populären Touristen-Hotspots zu viele Ausflügler drängeln könnten. Verschiedene Bundesländer und Landkreise wollen daher schon ab heute ihre populären Ausflugsziele abriegeln oder sie durch Ordnungsamt und Polizei kontrollierenDas wird von Politikern der Linken und der Grünen kritisiert.

Australien hat Touristen damit gedroht, sie rauszuschmeißen, wenn sie die Distanz-Regeln des Landes nicht einhalten. Während einer Pressekonferenz hatte Einwanderungsminister Alan Tudge eine klare Botschaft an Reisende, die negativ auffallen: Dann würden nicht nur Geldstrafen fällig. Man werde sie auch außer Landes befördern und ihnen in Zukunft verbieten, wieder nach Australien einzureisen. Unabhängig davon appelliert er an internationale Touristen, das Land zu verlassen. Die meisten von ihnen sind Briten. »Allein nächste Woche gibt es 150 Flüge nach London – also gibt es Möglichkeiten für Leute, nach Hause zu kommen. Und wir bitten sie, davon Gebrauch zu machen.« Auch Premierminister Scott Morrison schloss sich dem Appell an.

Die Spring Breaks haben in den USA eine lange Traditionen. Studenten nutzen die Ferien zwischen Winter- und Sommersemester, um gemeinsam in den Urlaub zu fahren und ausgiebig zu feiern. Besonders Mexiko und Florida stehen bei den US-Studenten hoch im Kurs. 211 Studenten der University of Texas in Austin flogen vom 14. bis zum 19. März nach Cabo San Lucas in Mexiko, obwohl die US-Behörden zu diesem Zeitpunkt bereits vor Ansammlungen von mehr als 10 Personen warnten. Nun teilte die Universität in Austin mit: Mehrere Dutzend der 211 Studenten wurden positiv auf das Coronavirus getestet. 

3. April: Heimflüge aus Neuseeland gestartet, Frankfurter Flughafen nutzt Stille zur Erneuerung der Piste, Bundesregierung: Gutscheine statt Rückzahlung, Tourismusminister der Türkei hofft auf Sommersaisonbeginn Ende Mai, ADAC warnt vor Osterausflügen, Ahrtal appelliert: Bitte keine Ausflüge

Nun ist auch Neuseeland an der Reihe: Die dort gestrandeten Touristen aus Deutschland und anderen Ländern der EU werden an diesem Wochenende endlich ausgeflogen.

Die südliche Start- und Landebahn am Flughafen Frankfurt wird ab kommenden Montag vorübergehend außer Betrieb genommen. Die Zeit der Stilllegung nutzt der Flughafenbetreiber für eine anstehende Instandsetzungsmaßnahme der Piste. Kurz vor Ostern sollen Asphaltfräsen auf die Südbahn rollen. Die Bahn erhält dann eine neue Deckschicht. Die Arbeiten finden ausschließlich tagsüber über einen Zeitraum von rund drei Wochen statt.

Bekomme ich mein Geld für eine gebuchte Urlaubsreise zurück oder muss ich mich mit einem Gutschein zufrieden geben? Diese Frage umtreibt aktuell viele Menschen, die bereits ihren Urlaub gebucht haben. reisen EXCLUSIV berichtete ausführlich darüber; die Gutscheinlösung ist höchst umstritten, vor allem Verbraucherschützer lehnen sie ab. Die Bundesregierung will nun offenbar die Gutscheinlösung durchsetzen, allerdings muss die Europäische Kommission noch zustimmen.

Mehmet Nuri Ersoy, Kultur- und Tourismusminister der Türkei, hofft, dass der Tourismus in dem Land zum Ende des Ramadan-Festes wieder aufgenommen werden kann. Das Fest endet am 23. Mai. Man wolle zunächst mit dem Inlandstourismus beginnen, so der Minister.

Der ADAC rät – auch in Bundesländern ohne strenge Ausgangsbeschränkungen – nach Möglichkeiten Fahrten über Ostern zu unterlassen und am besten zu Hause zu bleiben. Zu bedenken sei auch, dass an Ausflugszielen der Mindestabstand möglicherweise nicht eingehalten werden könne. Von Ausflügen an beliebte Orte werde daher abgeraten. Es könne außerdem zu regionalen Ausflugsverboten und Sperrungen von Parkplätzen bekannter Ausflugsziele kommen. So hat die Regierung in Mecklenburg-Vorpommern bereits ausdrücklich Ausflüge an die Ostsee und die Mecklenburgische Seenplatte verboten.

Das Ahrtal ist ein beliebtes Ausflugsziel für Menschen in NRW und Rheinland-Pfalz. Vor allem am Wochenende. In der Coronakrise ist das allerdings problematisch. Cornelia Weigand, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Ahrtal, blickt daher mit Sorge auf das Wochenende, wenn im Rheinland Sonne und Temperaturen von bis zu 22 Grad erwartet werden.

2. April: Wohin die Lufthansa noch fliegt, Terminal 2 am Frankfurter Flughafen schließt, Neuseeland erlaubt Ausreise Tausender Touristen, Grand-Canyon-Nationalpark komplett geschlossen, deutscher Botschafter in Katar dankt Qatar Airways für Flüge

Die Lufthansa bietet aktuell nur noch eine »dringend notwendige Grundversorgung« an, teilte die Airline heute mit. Insgesamt 18 wöchentliche Langstreckenverbindungen stehen auf dem Flugplan: jeweils dreimal wöchentlich von Frankfurt nach den US-Städten New York-Newark und Chicago, Montreal (Kanada), Sao Paulo (Brasilien), Bangkok (Thailand) und Tokio (Japan). Darüber hinaus bietet die Airline aus ihren Drehkreuzen Frankfurt und München noch rund 50 tägliche Verbindungen zu den wichtigsten Städten in Deutschland und Europa an.

Aufgrund des geringen Passagieraufkommens infolge der Coronakrise hat sich die Fraport AG dazu entschlossen, Terminal 2 des Frankfurter Flughafens zu schließen. Ab dem 7. April wird das derzeit nur noch im Bereich E betriebene Terminal 2 bis auf Weiteres nicht mehr für die Passagierabfertigung genutzt. Alle Check-ins werden ab dem 7. April in Halle B und C im Terminal 1 gemacht, das Boarding an den Flugsteigen A und B.

Das hat lang gedauert, aber nun gab Neuseelands Regierung grünes Licht: Tausende gestrandete Urlauber, darunter rund 12.000 Deutsche, dürfen Neuseeland in den nächsten Tagen verlassen. Vize-Premierminister Wilson Peters sagte, man habe die Ausreise sorgfältig organisieren müssen. Unter den vielen Touristen aus Deutschland sollen auch viele sein, die in den vergangenen Tagen von Südseeinseln zusammengezogen worden seien.

Auch wenn die Berichterstattung über die Coronavirus-Pandemie in den USA den Eindruck vermittelt, im ganzen Land stünde das Leben still: Dem ist nicht so. In vielen US-Bundesstaaten haben einige Attraktionen noch geöffnet. Aber es werden immer weniger. Jetzt hat auch der Grand-Canyon-Nationalpark seine Pforten komplett geschlossen. In den letzten Tagen und Wochen hatte der Park als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie den Betrieb kontinuierlich eingestellt, einschließlich der Nichterhebung von Eintrittsgeldern an den Stationen Desert View und South Entrance, der Schließung von Campingplätzen, einigen Wanderwegen, Hotels und Lodges, Touren, Besucherzentren und Museen. 

 

Akbar Al Baker, Chef von Qatar Airways, traf sich mit Hans-Udo Muzel, dem deutschen Botschafter in Katar. Dieser sprach der Airline seinen Dank dafür aus, dass sie in dieser schwierigen Zeit Tausende von Deutschen aus ganz Asien nach Deutschland geflogen hat, trotz großer Herausforderungen angesichts der weltweiten Pandemie, Flugausfälle und Flughafensperrungen. Auch wenn die Einreise nach Deutschland seit dem 18. März 2020 eingeschränkt ist, hält Qatar Airways weiterhin folgende Verbindungen für deutsche Staatsbürger, ihre Familienangehörigen sowie andere in Deutschland ansässige Personen offen: bis zu drei tägliche Flüge nach Frankfurt, einen täglichen Flug nach München und vier wöchentliche Flüge nach Berlin-Tegel.

1. April: Drama um MS Zandaam und MS Rotterdam geht weiter, letzte Rettungsflüge aus Thailand vor Flughafenschließung, Mallorca droht Verlust von 1,4 Milliarden Euro

Nur noch sehr wenige Kreuzfahrtschiffe sind derzeit auf den Weltmeeren unterwegs. Die MS Zandaam und die MS Rotterdam der Reederei Holland America Line gehören dazu. Beide Schiffe sind auf dem Weg nach Fort Lauderdale, nachdem mehrere Staaten in Lateinamerika es ihnen untersagten, in ihren Häfen einzulaufen. Nun gibt es auch Probleme in Fort Lauderdale. Floridas Gouverneur Ron DeSantis will vor allem die MS Zandamm, auf der sich vermutlich einige Passagiere mit dem Coronavirus infiziert haben, nicht in Florida anlegen lassen. DeSantis sagte, es wäre »ein Fehler«, die Passagiere des Luxusliners zur Behandlung an Land zu bringen, da Süd-Florida bereits eine hohe Anzahl neuer Coronavirus-Infektionen aufweise und diese Rate steige.

In Thailand sind besonders viele Touristen aus Deutschland im Zuge der Coronakrise gestrandet. Viele von ihnen sitzen noch immer fest. Zwischen dem 2. und 7. April sollen die letzten Individualreisenden aus Bangkok und Phuket ausgeflogen werden. Alle Rückholflüge werden durch die Condor durchgeführt. Spätestens bis zum 10. April sollten alle Urlauber aus Phuket ausgeflogen sein, denn dann soll der Flughafen dort schließen. Die Fluggesellschaft Bangkok Airways stellt den Flugbetrieb in Thailand vom 7. bis 30. April komplett ein.

Wie nahezu überall in Europa, ist der Tourismus auch auf Mallorca zum Erliegen gekommen. Die Insel ist besonders hart getroffen, da sie sehr stark vom Tourismus lebt. Ein Ökonom rechnet damit, dass Mallorca 1,4 Milliarden Euro durch die Krise verliert.

 

Hier geht es zum Corona-Reiseticker im März 2020.