Urlauber-Boom in Mecklenburg-Vorpommern, Diskussion über Quarantäne für Urlaubsrückkehrer, Türkei macht Druck: unser Corona-Reise-Ticker im Juni 2020.

30. Juni: Ende Oktober Hälfte der Lufthansa-Flieger wieder in der Luft, TUI-Sommersaison auf den griechischen Inseln gestartet, Corona-Tests auch am Münchner Flughafen, Touristen-Boom in Rheinland-Pfalz

Weil anscheinend immer mehr Menschen Flüge buchen (wollen), wird die Lufthansa bereits Ende Oktober wieder über 380 Flugzeuge einsetzen. Damit wäre dann wieder die Hälfte der Flotte der Lufthansa Group in der Luft. Das sind 200 Flugzeuge mehr, als noch im Juni. Ende Oktober werden über 90 Prozent aller ursprünglich geplanten Kurz- und Mittelstreckenziele und über 70 Prozent der Langstreckendestinationen der Group wieder angeflogen. Die neuen Flüge sind seit gestern buchbar. Sämtliche Tarife von Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines bleiben weiter umbuchbar – beispielsweise auch der Economy Light-Tarif nur mit Handgepäck. Fluggäste, die das Reisedatum ihres bestehenden Flugs ändern möchten, können einmalig eine gebührenfreie Umbuchung für dieselbe Strecke und dieselbe Reiseklasse vornehmen. Die Regelung gilt für Tickets, die bis einschließlich 31. August 2020 gebucht wurden und ein bestätigtes Reisedatum bis einschließlich 30. April 2021 haben.

Mit 170 deutschen Urlaubern startete gestern um 14 Uhr der TUI-fly-Flug X3 4364 von Hannover nach Kos. Die Boeing 737-800 war der erste europäische Ferienflieger, der zur Sommersaison 2020 wieder direkt eine griechische Insel ansteuerte. In der ersten Saisonwoche bis zum 5. Juli wird TUI fly die griechischen Inseln bereits mit 56 Flügen verbinden. Beliebtestes Ziel wird dann wieder die Insel Kreta sein, gefolgt von Kos, Rhodos, Korfu und Patras auf der Peloponnes. Gestartet wird in den ersten Tagen ab Hannover, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, München, Köln/Bonn und Basel. »Wir haben die vergangenen Wochen genutzt, uns gut auf die Saison 2020 vorzubereiten. Die Abstimmung zwischen TUI, den Hotels vor Ort und den Behörden in Griechenland ist eng und gut«, sagte Sebastian Ebel, verantwortlicher Konzernvorstand für den Bereich Holiday Experiences. Es bleibt abzuwarten, ob der Griechenland-Boom anhalten wird. Gestern wurde bekannt, dass Griechenlands Regierung mit komplizierten Melde- und Genehmigungsverfahren im Internet überwachen will, wer ins Land kommt.

Am Frankfurter Flughafen könnt ihr ja ab sofort einen Corona-Schnelltest machen (wir berichteten gestern). Entsprechende Tests könnt ihr entweder am Vortag (59 Euro) oder vor Reiseantritt am Tag der Abreise in einem Eilverfahren (139 Euro) vornehmen lassen.

Gleiches gilt nun auch am Münchner Flughafen. Entsprechende kostenpflichtige Tests bietet die MediCare, eine Tochtergesellschaft der Flughafen München GmbH, im medizinischen Zentrum des Airports (Terminal 1, Bereich E) an. Wer an einem solchen Test interessiert ist, muss sich telefonisch über die Notfallambulanz des Airports unter der Rufnummer 089/975-63399 dafür anmelden. Die Testergebnisse liegen vier Stunden nach Durchführung der Abstriche vor.

Dass in diesem Sommer der Urlaub in Deutschland bei vielen hoch im Kurs stehen wird, dürfte keine große Überraschung sein. Aber: Es sind nicht nur klassische Urlaubsländer wie Bayern, Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern, die von der Corona-Pandemie »profitieren«. Auch die rheinland-pfälzischen Ferienregionen Rheinhessen, Pfalz, Eifel und Westerwald berichten von vielen neuen Gästen. »Wir entdecken eine völlig neue Klientel«, so eine Sprecherin gegenüber der Saarbrücker Zeitung.

29. Juni: Spekulation über Veröffentlichung Covid-19-sicherer Länder am Dienstag, Corona-Testzentrum am Frankfurter Flughafen, Österreich hebt NRW-Reisewarnung wieder auf, Urlauber strömen an Ostsee

Die weltweite Reisewarnung ist ja bekanntlich für die meisten Länder Europas vom Tisch. Aber wie geht es nun weiter mit den anderen Ländern? Geht das nun Stück für Stück voran? Oder müssen wir warten, bis die Corona-Pandemie vorbei ist? Vieles spricht für die erste Variante. Die EU brütet wohl schon seit einiger Zeit über eine Liste von Ländern, in denen Reisen schon bald wieder möglich sein sollen. Das bestätigte Spaniens Außenministerin Arancha Gonzalez Laya. Angeblich gebe es eine Liste von 15 Ländern, in die wir schon bald wieder reisen können. Sie soll am Dienstag veröffentlicht werden, so die Spanierin.

Auch wenn wir in Zukunft wieder in deutlich mehr Länder reisen können: In manchen Ländern wird ein negativer Covid-19-Test bei der Einreise verlangt. Am Frankfurter Flughafen soll deshalb ein neuer Service entstehen: das Corona-Testzentrum. Was es damit auf sich hat, wird heute Vormittag am Frankfurter Flughafen vorgestellt.

Das war’s auch schon wieder: Österreich hat seine Reisewarnung für NRW wieder zurückgenommen. Das gilt für das gesamte Bundesland – mit einer Ausnahme: Der Kreis Gütersloh bleibt auf der Liste. Das sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger gegenüber der Internetsendung »Bild live«. Und: Wer aus dem Kreis Gütersloh in Österreich Urlaub machen will, braucht einen negativen Coronavirus-Test, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober im ORF-Fernsehen.

In sechs Bundesländern starteten am Wochenende die Sommerferien. Wie aus vielen Umfragen hervorging, bleiben in diesem Jahr viele Deutsche zu Hause oder verbringen den Urlaub im eigenen Land. Einen Vorgeschmack darauf gab es am Wochenende an der Ostsee: Urlauber, soweit das Auge reicht. In einigen Gemeinden an der Ostsee mussten schon am Samstagmittag die Zufahrtsstraßen zu den Stränden gesperrt werden.

28. Juni: Großbritannien schafft Quarantäne ab 7. Juli ab, Spanien verbietet Kreuzfahrten »bis Ende der Corona-Krise«, Boom im Sauerland

Jetzt auch die Briten: Medienberichten zufolge will Großbritannien ab dem 7. Juli Reisen ohne anschließende Quarantäne ermöglichen. Damit können die Briten ihren Sommerurlaub am Mittelmeer antreten und wir im Gegenzug unseren Städtetrip nach London, Manchester & Co. Allerdings werden nicht alle Länder von der Quarantänepflicht befreit. Portugal und Schweden beispielsweise müssen wohl noch warten.

Schock für Kreuzfahrtliebhaber: Spanien will es Kreuzfahrtschiffen weiterhin verbieten, in den Häfen des Landes einzulaufen. Die spanische Regierung veröffentlichte eine Verordnung, mit der das derzeitige Verbot »bis zum Ende der Coronavirus-Krise« verlängert wird.

Viele Deutsche wollen in diesem Sommer nicht in den Urlaub fliegen. Stattdessen ist Urlaub in Deutschland angesagt. Eine der Regionen, die davon profitiert, scheint das Sauerland zu sein. Eine neu aufgelegte Kampagne der Region komme bei den Menschen sehr gut an. »Unser Feedback zu dieser Kampagne ist bombastisch«, sagte Rouven Soyka, Sprecher des Touristik-Verbands, dem WDR.

27. Juni: Rückholaktion: Bundesregierung verschickt Rechnungen, Türkei-Knatsch geht in die nächste Runde, Norwegen-Urlaub ab 15. Juli, Hurtigruten-Kreuzfahrt im Corona-Sommer: nur gucken, nicht anfassen, Urlaub in Deutschland: Hotel nur mit Attest, wenn aus Corona-Hochburg

Erinnert ihr euch noch? Vor ein paar Wochen, auf dem Höhepunkt der Corona-Krise, waren mehr als 200.000 Urlauber aus Deutschland in vielen Ländern der Welt gestrandet. Sie kamen nicht mehr zurück nach Deutschland, weil viele Länder ihre Grenzen schlossen oder die Airlines die Flüge stornierten. Das Auswärtige Amt startete seinerzeit eine Rückholaktion und holte fast alle zurück in die Heimat. Eine Herkulesaufgabe, die auch ins Geld ging: 94 Millionen Euro kostete der Spaß. Damit der Steuerzahler nicht auf den Kosten sitzen bleibt, verschickt die Bundesregierung nun Rechnungen an die seinerzeit Gestrandeten. Die Rechnungshöhen sind gestaffelt. Für Flüge von den Kanarischen Inseln und aus Nordafrika müssen 200 Euro, aus der Karibik und dem südlichen Afrika 500 Euro auf den Tisch gelegt werden. Wer aus Südamerika und Asien zurückgeholt wurde, muss 600 Euro, aus Neuseeland und Australien 1000 Euro bezahlen.

Die Absicht, in diesem Sommer den Urlaub in der Türkei zu verbringen? Have fun! Spaß beiseite. Denn, das mit dem Sommerurlaub in der Türkei wird in diesem Corona-Sommer schwierigDie Bundesregierung will nämlich nicht die weltweite Reisewarnung für die Türkei aufheben, obwohl sie deshalb von der türkischen Seite seit Wochen unter Beschuss genommen wird. Nun gibt es neue Wendungen: Wie der Spiegel unter Berufung auf »Eingeweihte« berichtet, erwarte die Bundesregierung, dass die Türkei anders mit Corona-Infizierten umgeht. Und darum geht es: Infizierte in der Türkei müssen sich umgehend in ein Krankenhaus zur Behandlung mit Hydroxychloroquin begeben. Das Malaria-Mittel ist in Deutschland hoch umstritten und nicht zur Therapie von Covid-19-Patienten zugelassen. Am Donnerstag geht es in die nächste Runde: Dann wollen Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy und Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu nach Berlin kommen.

Ab dem 15. Juli wird Norwegen seine Grenzen inklusive Häfen und Flughäfen wieder für Touristen öffnen. Diese Regelung gilt neben einigen anderen Ländern der EU auch für Urlauber aus Deutschland. Eine Quarantänepflicht bei der Ein- oder Rückreise besteht dann nicht mehr. Voraussetzung für die Öffnung der norwegischen Grenzen ist, dass die Anzahl der Neuinfizierten im Verhältnis zur Bevölkerung 20 Fälle pro 100.000 Einwohner nicht übersteigt.

Die Corona-Pandemie versetzte der Kreuzfahrtindustrie einen mächtigen Stoß vor den Bug. Nichts ging mehr. Nun geht es ganz langsam wieder los. Ein Schiff der Reederei Hurtigruten legte in Hamburg ab. Es nahm Kurs auf Norwegen. Doch während der Kreuzfahrt ist einiges anders als früher. An Bord sind deutlich weniger Gäste, auf Landgänge wird verzichtet. Credo der Kreuzfahrt: nur gucken, nicht anfassen. 

Menschen aus Gebieten mit starkem einem Corona-Ausbruch waren in den letzten Tagen ganz schön ausgegrenzt: Einige Bundesländer verboten ihnen die Einreise, anderen wollten sie in Quarantäne stecken. Dass diese Form der Sippenhaft nicht in Ordnung ist, war schnell klar. Nun haben sich die Chefs von Bundeskanzleramt und Staats- und Senatskanzleien der Länder geeinigt: Wer aus einem Landkreis oder einer Stadt mit hohen Corona-Zahlen kommt, braucht einen negativen Covid-19-Test, um in Deutschland ohne Probleme Urlaub zu machen. 

26. Juni: ARD-Umfrage: Deutsche im Corona-Sommer Urlaubsmuffel, Strand-Ansturm in Großbritannien, Teile Lissabons wieder im Lockdown, Menschen in Kreisen Gütersloh und Warendorf sorgen sich um Sommerurlaub, Eiffelturm wieder geöffnet, Tunesien ab 27. Juni ohne Corona-Test offen, Studiosus startet Europa-Programm wieder

In den letzten Wochen präsentierten wir euch an dieser Stelle schon einige Umfragen, die sich mit den Sommerurlaubsplänen der Deutschen in diesem Jahr beschäftigten. Der Tenor all dieser Umfragen: Viele Befragte sind skeptisch und wollen zu Hause bleiben oder nur innerhalb Deutschlands verreisen. Nun gab es in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens in den letzten drei Wochen weitere Lockerungen im öffentlichen Leben, unter anderem wurde die weltweite Reisewarnung für die meisten Länder Europas aufgehoben. Haben sich dadurch die Reisepläne der Deutschen geändert? Dieser Frage ist das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap im Auftrag der ARD nachgegangen. Die Antwort: eher nicht. Von denjenigen, die sich mit Blick auf den Sommerurlaub schon festgelegt haben, gibt mehr als die Hälfte (51 Prozent) an, zu Hause zu bleiben. Etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) plant eine Urlaubsreise innerhalb Deutschlands. Nur 17 Prozent wollen im europäischen Ausland ihren Urlaub verbringen.

Strahlend blauer Himmel und 33 Grad: In Großbritannien war es gestern verdammt heiß. Da sagten sich die Briten: Dann mal ab ans Meer! Das ist auch wieder erlaubt in Großbritannien. Denn die Regierung hatte erst am Mittwoch viele Lockerungen nach den monatelangen Corona-Einschränkungen verkündet. Aber mit so einem Ansturm auf die Strände hatte dann noch niemand gerechnet. In Bournemouth klagten die Einsatzkräfte über eine nicht mehr beherrschbare Lage. Alkoholexzesse und Schlägereien verschlimmerten die Lage noch mehr. 

Wer seinen Urlaub in diesem Sommer in Lissabon verbringen möchte, sollte die Ohren spitzen: Weil die Infektionszahlen in der Hauptstadt seit Anfang Juni wieder steigen, hat die Regierung für weite Teile des Großraums Lissabons ab dem 1. Juli einen erneuten Lockdown angekündigt. Die Maßnahmen gelten allerdings nicht für das von vielen Touristen aufgesuchte Zentrum der Stadt. 

Viele Menschen in den NRW-Landkreisen Gütersloh und Warendorf wollten am Wochenende in den Urlaub fahren. Schließlich ist Sommerferien-Beginn in NRW. Aber daraus wird wohl nichts, selbst in vielen deutschen Bundesländer stehen die Bewohner der Kreise unter Generalverdacht. In Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gibt es ein sogenanntes »Beherbergungsverbot«. Nicht viel besser sieht es In Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz aus. Dort ist eine zweiwöchige Quarantäne für Besucher aus den Kreisen vorgeschrieben.

Darauf haben viele Franzosen sehnsüchtig gewartet: Der Eiffelturm, das Symbol von Paris schlechthin, hat wieder geöffnet. Der Eiffelturm darf wieder bestiegen werden, ein Fahrstuhl fährt aber nicht. Der Turm kann zu Fuß und unter strengen Regeln genutzt werden. So ist das Ticketkontingent begrenzt, und die Besucher müssen die festgelegten Besuchszeiten beachten. 

Bereits am 14. Juni berichteten wir an dieser Stelle, dass Tunesien ab Samstag, 27. Juni wieder Touristen ins Land lassen will. Und genauso wird es kommen. Touristen aus Deutschland können von kommendem Samstag an wieder ohne Beschränkungen oder vorherige Corona-Tests in das Land reisen. Die Bundesregierung hat die weltweite Reisewarnung für das Land aber noch nicht aufgehoben.

Der Reiseveranstalter Studiosus startet sein Europa-Programm wieder. Die erste Tour des Marktführers bei Studienreisen führt vom 8. bis 12. Juli nach Wien. In kurzen Abständen folgen Reisen nach Island, ins Baltikum, nach Polen, Frankreich und Griechenland. Ende August kommen dann Italien und Spanien hinzu. Zudem hat Studiosus sein Repertoire in Deutschland erweitert und sieben neue Reisen vom Bodensee bis an die Ostsee ins Programm genommen. Insgesamt hat Studiosus für den Sommer und Herbst über 300 Reisen im Angebot, auf denen Studiosus-Gäste Europa entdecken können.

25. Juni: Gerichtsurteil: Eurowings muss Ticketpreis zurückzahlen, Malediven öffnen am 15. Juli, Österreich lockert weiter, Ernüchterung in Griechenland, Wut und Verzweiflung in Gütersloh, DTV kritisiert Krisenmanagement, TV-Tipp: ZDF-Doku über den Brennerpass in Corona-Zeiten

In den letzten Wochen und Monaten häuften sich die Beschwerden über die Airlines, weil sie ihren Kunden nicht die Ticketkosten für die im Zuge der Corona-Krise ausgefallenen Flüge erstatteten. Mal reagierten die Airlines gar nicht, mal boten sie lediglich einen Gutschein an. Das Amtsgericht Nürtingen urteilte nun: So geht’s nicht. Der Fall: Ein Passagier wollte im April von Stuttgart nach Budapest fliegen; der Flug wurde aber storniert, dem Mann wurde ein Gutschein angeboten. Das lehnte er ab und verlangte stattdessen den Flugpreis zurück. Eurowings lehnte ab. Der Mann klagte schließlich gegen Eurowings mit Hilfe eines Flugrechtsportals – und gewann.

Und noch ein Urlaubsparadies öffnet bald wieder seine Grenzen für Touristen: die Malediven. Ab Mittwoch, 15. Juli können Urlauber wieder in das Land reisen, kündigte Ibrahim Mohamed Solih, Präsident des Inselstaates, gestern an.

Wer im Sommer seinen Urlaub in Österreich verbringt, muss immer weniger mit Corona-bedingten Einschränkungen rechnen. So werden ab dem 1. Juli alle Einschränkungen beim Mannschafts- und Kontaktsport entfallen. Fußballspielen sollte dann wieder ohne Probleme möglich sein. Auch in der Gastronomie ändert sich was: Kellner müssen dann nicht mehr Mund und Nase mit einer Maske bedecken. Last but least sollen ab September wieder Events und Veranstaltungen mit bis zu 10.000 Teilnehmern im Freien und bis zu 5.000 Teilnehmern drinnen erlaubt sein.

Das hatten sich die Griechen wohl anders vorgestellt: Als die weltweite Reisewarnung Mitte Juni aufgehoben wurde, rechneten sie mit vielen Touristen, auch aus Deutschland. In einigen Regionen kommen aber offenbar nur wenige Touristen, vielerorts klagen Hoteliers über die hohen Kosten, die die Abstands- und Hygienemaßnahmen verursachen. Vagkelis Katsaras, Präsident der Hoteliersvereinigung von Naxos und den Kleinen Kykladen, sagt: »Obwohl die Grenzen offen sind und wir gehofft haben, dass Bewegung in den Tourismus kommt, sehen wir einen täglichen Rückgang.«

Die Sommerferien in NRW stehen vor der Tür, am Wochenende fällt der Startschuss. Ganz NRW steht in den Startlöchern. Nicht so in dem vom Coronavirus besonders hart betroffenen Landkreis Gütersloh. Dort hängen die Einwohner erst mal fest: Nach Bayern und Mecklenburg-Vorpommern hat jetzt auch Niedersachsen ein Beherbergungsverbot für Gäste aus der Region ausgesprochen. Bei den Menschen herrsche Wut und Verzweiflung, berichtet das ZDF. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) forderte Bund und Länder unterdessen dazu auf, umgehend für bundesweit einheitliche Verfahren, Prozesse und Zuständigkeiten zu sorgen. »Es kann doch nicht sein, dass jetzt der Vermieter einer Ferienwohnung in die Pflicht genommen wird, bei jedem seiner Gäste zu prüfen, ob er aus einem als Risikogebiet eingestuften Landkreis kommt. Noch schwieriger wird das, wenn es sich um Gäste aus dem EU-Ausland handelt«, sagt Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes.

Der Brenner ist der meistbefahrene Alpenpass und als Urlauberroute ein Nadelöhr Richtung Italien. Viele Wochen war die österreichisch-italienische Grenze aufgrund der Coronapandemie für den Pkw-Verkehr – mit wenigen Ausnahmen – geschlossen. Seit dem 16. Juni 2020 gibt es keine Kontrollen mehr. Die »ZDF.reportage« zeigt am Sonntag, 28. Juni 2020, 17.55 Uhr, in “Der Brenner – Freie Fahrt nach Süden”, wie sich die Öffnung der Grenzen auswirkt und wie die Situation vorher war. Der Film von Daniela Agostini steht ab Freitag, 26. Juni 2020, 9.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung.

24. Juni: Laschet warnt vor Start der NRW-Sommerferien vor Stigmatisierungen, Reiseziel Deutschland klettert bei Wikinger Reisen auf Platz eins, Sommerurlaub ab Nürnberg: wieder Flüge zu 25 Zielen, Dänemark lockt mit Sommerangeboten, Robinson Clubs in Österreich, Italien, Spanien und Griechenland vor Wiedereröffnung

Wegen der massiven Ausbreitung des Coronavirus in einer Fleischfabrik wurde in den Kreisen Gütersloh und Warendorf der sogenannte Lockdown verhängt. Das sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet dazu. Denn: Bisher seien die Infektionen in der Fleischfabrik kaum auf die restliche Bevölkerung übertragen worden. Das ist für die Bewohner aus den Kreisen freilich nur ein geringer Trost, denn immer Urlaubsregionen winken ab, wenn sie dort ihre Ferien verbringen möchten. So hat Schleswig-Holstein beschlossen, dass Reisende aus Corona-Hotspots 14 Tage lang in Quarantäne gehen müssen. Bayern nimmt keine mehr auf, und Mecklenburg-Vorpommern schickt sie auch wieder zurück. Das findet Laschet nicht in Ordnung. In den Tagesthemen gestern Abend sagte er: »Ich warne nur davor, jetzt die Bewohner dieses Kreises zu stigmatisieren.«

Der Veranstalter Wikinger Reisen ist eigenen Angaben zufolge Marktführer für Wanderurlaub in kleinen Gruppen oder individuell. Die Coronakrise hat das Unternehmen schwer getroffen. 22.000 Gästen musste der Urlaub bisher abgesagt werden und es werden noch viele folgen, da zahlreiche Länder weiterhin als Reiseziele ausfallen. Aber nun geht es aufwärts, wenn auch langsam. Eine vorsichtige Kursänderung kommt ab Juli in Sicht, dann starten wieder bei Wikinger wieder Wander- und Radgruppen. »Wir haben den Vorteil, dass unser typischer Reisestil Abstand halten leichter macht: Wir sind überwiegend draußen in freier Natur, wandern und radeln abseits der Hotspots, wohnen meist in kleinen, familiär geführten Hotels. Und die Gruppen sind nicht groß«, sagte Daniel Kraus, geschäftsführender Gesellschafter von Wikinger Reisen. Deutschland sei seit Jahren drittstärkstes Ziel bei Wikinger Reisen hinter Spanien und Italien. Nun werde es auf Rang eins klettern, so Kraus.

Von Nürnberg aus sind bald wieder 25 Ziele in zehn Ländern nonstop erreichbar. So nehmen Airlines wie Corendon, Turkish Airlines, Ryanair, TUI fly, Sun Express, Wizz Air und andere Fluggesellschaften sukzessive Verbindungen in beliebte Feriendestinationen und zu Städtezielen auf. Zur Auswahl stehen fünf Ziele in Griechenland, zwei in Italien, fünf in Spanien (mit Kanarischen Inseln und Mallorca), vier in der Türkei und drei in Rumänien. Außerdem geht es nach Frankreich und Portugal, in die Niederlande, nach Serbien und Bulgarien sowie innerdeutsch nach Hamburg.

Damit nach den Wochen des Lockdowns wieder möglichst viele Touristen nach Dänemark kommen, hat die Regierung des Landes einige Sonderangebote für Besucher aufgelegt. Deutsche Touristen können im Sommer gratis Fährtickets für Fußgänger und Radfahrer im dänischen Inselreich, 50 Prozent Rabatt auf Tickets für Kulturerlebnisse sowie ein vergünstigtes 8-Tage-Ticket für öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch nehmen. Beispiele gefällig? Im August und September werden innerdänische Fährüberfahrten zu den kleinen Inseln inklusive Fanø, Læsø, Ærø und Samsø sowie auf der Route Ystad-Rønne nach Bornholm preislich deutlich reduziert. Darüber hinaus gibt es in den dänischen Sommerferien vom 27. Juni bis zum 9. August Tickets für Kulturerlebnisse zum halben Preis – dies umfasst unter anderem Museen, Theater, Zoos und Konzerte. Für den Zeitraum der dänischen Sommerferien sind außerdem vergünstigte 8-Tage-Tickets für den öffentlichen Verkehr erhältlich. Die Tickets sind auf 50.000 Stück begrenzt und gelten landesweit für Züge der DSB und Arriva, Busse und Metro sowie Regional- und Straßenbahn. Das Ticket kostet für Erwachsene umgerechnet rund 40 Euro, für Kinder zwischen 12 und 15 Jahren umgerechnet rund 20 Euro.

Robinson, der Premium-Clubanbieter der TUI, öffnet seine Anlagen schrittweise wieder. Nach dem Robinson Club Fleesensee in Mecklenburg-Vorpommern, der bereits am 25. Mai wieder für seine Gäste eröffnet hat, folgten in der vergangenen Woche auch der Robinson Club Quinta da Ria in Portugal, der Robinson Club Cala Serena auf Mallorca sowie der Robinson Club Landskron und Robinson Club Amadé in Österreich. In den nächsten Wochen stehen weitere Wiedereröffnungen in Österreich, Italien, Spanien und Griechenland an. Der ganz neue Robinson Club Ierapetra auf Kreta wird am 15. Juli erstmals seine Pforten öffnen.

23. Juni: Usedom weist Touristen aus Gütersloh ab, gähnende Leere am Ballermann, Südtirol startet Corona-Tests, Eurowings fliegt ab 6. Juli an die Schwarzmeerküste Bulgariens, Emirates baut Streckennetz ab 7. Juli aus

In Mecklenburg-Vorpommern können wir ja seit einigen Wochen wieder Urlaub machen. Allerdings mit einer nicht ganz unwichtigen Einschränkung: Wer aus einem Landkreis oder einer Stadt kommt, wo in den letzten sieben Tagen vor Einreise die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner höher als 50 ist, muss leider draußen bleiben. Das trifft auf den Kreis Gütersloh zu, wo es zu einem heftigen Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik der Firma Tönnies kam. Nun traf es ein Ehepaar aus dem Kreis, das in Heringsdorf auf Usedom Urlaub machen wollte: Es wurde abgewiesen und musste den Heimweg antreten.

Wer dieser Tage nach Mallorca reisen möchte, um dort am Ballermann Party zu machen, sollte wissen: ist nicht. Der Bierkönig, Megapark und die vielen anderen Clubs haben derzeit immer noch geschlossen. Denn: Tanzlokale, Nachtclubs und ähnliche Einrichtungen dürfen nicht öffnen, wenn ihre Kapazität 300 Personen übersteigt. Ob sich daran in diesem Sommer etwas ändern wird, ist mehr als fraglichEine Gruppe junger Touristen aus Thüringen ist trotzdem hingereist – und schockiert über die Leere. Der Ballermann im Ausnahmezustand.

In Südtirols Gastbetrieben sollen Antikörper-Sars-CoV-2-Schnelltests die Sicherheit erhöhen. Das Vorhaben wurde gestern in Bozen vorgestellt. Insgesamt sind in ganz Südtirol 22.000 Tests für die Mitarbeitenden und Betriebsleiter vorgesehen. Die Tests werden vom Land mitfinanziert. Zusätzlich können die Betriebe auf eigene Kosten Urlaubsgäste testen. Das Testsystem umfasst die Betriebsinhaber und alle Mitarbeitenden der Beherbergungs-, Schank- und Speisebetriebe; auf freiwilliger Basis der Betreiber zudem auch die Hotelgäste. Das Ziel ist es, Infektionen auf ein Mindestmaß zu reduzieren oder im Idealfall zu vermeiden. Das System sieht nicht nur Tests vor, sondern auch eine klare Vorgehensweise (Protokolle), was im Falle eines positiven Tests zu tun ist.

Die Lufthansa-Tochter Eurowings baut ihr Strecken-Portfolio Richtung Südosteuropa aus und wird in wenigen Wochen erstmals in großem Stil die Schwarzmeerküste Bulgariens anfliegen. Die bulgarischen Ferienziele Warna und Burgas sind bereits unter eurowings.com oder über die Eurowings.-App buchbar. Sie werden ab 6. Juli gleich von sechs deutschen Flughäfen aus angeboten: Neben den großen Eurowings-Stationen Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart werden ab Juli auch die Flughäfen München, Hannover und Leipzig direkt mit der bulgarischen Küste verbunden. Das Eurowings Programm wird dann mehr als 20 wöchentliche Flüge nach Burgas und Warna bieten.

Die Einreise sowohl für Geschäfts- als auch Urlaubsreisende nach Dubai wird ab dem 7. Juli wieder möglich sein (wir berichteten gestern). Derzeit verbindet die Airline Emirates Dubai mit 40 Städten weltweit. In der Folge soll das Streckennetz ausgebaut und zusätzliche Destinationen angeboten werden. Diese werden in den kommenden Tagen bekanntgegeben. Emirates hat nach eigenen Angaben bereits ein Konzept eingeführt, um die Sicherheit seiner Kunden und Mitarbeiter am Boden und in der Luft zu erhöhen. Dazu gehört die Verteilung kostenloser Hygienesets mit Masken, Handschuhen, Handdesinfektionsmitteln und antibakteriellen Tüchern an alle Passagiere. Hier gibt es weitere Informationen dazu und zu weiteren Maßnahmen.

22. Juni: Türkei macht weiter Druck, Dubai öffnet am 7. Juli Grenzen für Touristen, hohe Urlaubernachfrage in Mecklenburg-Vorpommern, Rügen: Touristen haben in diesem Sommer andere Prioritäten

Die Türkei lässt nicht locker: Die türkische Regierung möchte so schnell wie möglich wieder Touristen aus Deutschland in dem Land willkommen heißen. Dem steht derzeit noch die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung entgegen. Außenminister Mevlüt Cavusoglu und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy wollen bald sogar nach Berlin reisen, um die Bundesregierung von den Corona-Schutzmaßnahmen in den beliebten Urlaubsregionen in der Türkei zu überzeugen. Außerdem publizieren die Türken nun auch die Corona-Infektionszahlen für die Tourismus-Regionen.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten haben sich bisher rund 45.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Wie sehr viele Länder der Welt schlossen auch die VAE ihre Grenzen. Seit fast drei Monaten ist das nun so. Nun die Wende, zumindest im Touristen-Hotspot Dubai: Dort sollen ab Dienstag, 7. Juli wieder Touristen ins Land dürfen. Ein Test auf Covid-19 ist aber Pflicht. Dieser kann bei der Einreise am Flughafen gemacht werden. Fällt das Ergebnis positiv aus, muss man 14 Tage in Quarantäne. Außerdem müssen sich Touristen eine spezielle Corona-App auf ihr Handy herunterladen.

Mit Beginn der Sommerferien in Deutschland rechnet Mecklenburg-Vorpommern mit einem hohen Besucheraufkommen. »Im Sommerferienzeitraum erwarten wir rund vier Millionen Gäste, die ihren Urlaub zwischen Ostseeküste und Seenplatte verbringen. Darunter werden sich viele Stammgäste, aber auch neue Gäste befinden, die sich im Zuge der Corona-Pandemie erstmals für den Nordosten entschieden haben«, sagte Birgit Hesse, Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Die erwartete durchschnittliche Auslastung in den Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen bewegt sich für die Monate Juli und August bei rund 80 Prozent; für September liegt sie etwas unter 70 Prozent. »Die Nachfrage ist erfreulich groß, aber es sind auch für die Sommerferien noch einige freie Quartiere zu finden«, so Hesse weiter.

Einer der beliebtesten Urlaubsorte in Mecklenburg-Vorpommern ist die Insel Rügen. Kai Gardeja, Kurdirektor in Binz, stellt fest: Die Struktur der Gäste hat sich seit Corona verändert. Es seien Gäste auf der Insel, die noch nie vorher da waren. Die neuen Gäste auf Rügen seien jünger, aktiver und unternehmungslustiger als die bisherige Stammkundschaft, berichtet der NDR.

21. Juni: Spanien legt los, Schweizer Urlauber in der Schweiz, Beschwerden über Bahn und Airlines reißen nicht ab

Heute nun ist es so weit: Spanien öffnet seine Grenzen wieder für Urlauber aus dem Schengen-Raum. Damit endet auch ein Pilotprojekt für einige Tausend deutsche Urlauber auf den Balearen, mit dem Spanien die Corona-Maßnahmen testete. Die Touristen, die auf Mallorca waren, genossen außergewöhnliche Ruhe, berichtet die ARD. Auch am Ballermann.

Die Schweiz ist ein Urlaubsland, das traditionell sehr beliebt bei Reisenden aus den USA ist. Seit einigen Jahren gesellten sich Touristen aus Asien hinzu. Wegen der Corona-Pandemie können sowohl die Amerikaner wie auch die Chinesen & Co. in diesem Sommer nicht anreisen. Was also tun, damit die Seilbahnen, Hotels und Restaurants in den Schweizer Urlaubsgebieten nicht leerbleiben? Nun soll die Schweizer Bevölkerung aufs Jungfraujoch fahren und in den Luzerner 4-Sterne-Häusern übernachten, berichtet die ZEIT.

Der Umgang vieler Airlines und der Bahn mit den eigenen Kunden in der Corona-Zeit verärgert zunehmend viele Menschen. Davon weiß auch die Schlichtungsstelle öffentlicher Personenverkehr (SÖP) ein Lied zu singen. Die Stelle erhalte aktuell zwei bis dreimal so viele Beschwerden wie in den Vorjahreszeiträumen, sagte SÖP-Geschäftsführer Heinz Klewe dem »Handelsblatt«.

20. Juni: Eurowings-Flüge nach Mallorca nehmen wieder deutlich zu, Karlsruhe nimmt nach lange Corona-Pause wieder HopOn/HopOff-Rundfahrten auf, Mauritius macht sich locker, Polen entdecken versteckte Orte in der Heimat

Mit Beginn der Sommerferien in vielen Bundesländern fliegt Eurowings wieder deutlich häufiger auf die Ferieninsel Mallorca. Der Erstflug nach rund drei Monaten Flugpause findet am 27. Juni um 7.45 Uhr von Palma nach Hannover statt. Mit den zusätzlich auf der Baleareninsel stationierten Flugzeugen bedient Eurowings einen Flugplan, der zahlreiche Mallorca-Verbindungen an großen Eurowings-Standorten wie Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Köln/Bonn um weitere Ziele in Deutschland und Österreich ergänzt. Vornehmlich werden von Mallorca aus Eurowings Flüge nach Berlin, Bremen, Dresden, Hannover, Leipzig, Karlsruhe/Baden-Baden, München, Münster-Osnabrück, Nürnberg und Saarbrücken bedient. In Österreich verbindet Eurowings Salzburg und Innsbruck mit Mallorca. Zur Ferien-Hochsaison ab Ende Juli steigt das Angebot auf 168 wöchentliche Mallorca-Flüge. Insgesamt 16 Flughäfen in Deutschland und Österreich sind dann wieder mit Eurowings an Mallorca angebunden.

Einige haben ihn schon im Stadtbild Karlsruhes vermisst: Den roten Doppeldeckerbus, der Gäste und Karlsruher zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt bringt. Gestern startete die City Tour Karlsruhe wieder zur HopOn/HopOff-Rundfahrt – vorerst mit einem reduzierten Fahrplan und strengen Sicherheitsauflagen. Susanne Wolf, Leiterin der Tourist-Information Karlsruhe sagte: »In Absprache mit dem Betreiber bieten wir für das Erste unsere Touren Freitag bis Sonntag um 10:00 ,12:45 und 15:30 Uhr an. Wir müssen abwarten, wie die Resonanz ausfällt, sollten wir feststellen, dass die Nachfrage da ist, werden wir unser Angebot entsprechend erweitern.« Neben den City Touren mit dem roten Doppeldeckerbus starten in Durlach wieder die Eat the World Touren. Getreu dem Motto »Support your locals« werden bei den kulinarisch-kulturellen Entdeckertouren kleine inhabergeführte Gastronomiebetriebe besucht und dort erlesene Köstlichkeiten abseits der üblichen Touristenwege gekostet.

Mauritius scheint die Corona-Pandamie glimpflich überstanden zu haben. Auf der Insel wurden nahezu alle Corona-Beschränkungen wiederaufgehoben. So seien die Strände und Lagunen ebenso wie Märkte, Casinos und Diskotheken wieder geöffnet. Das meldet die FAZ unter Berufung ihres langjährigen Korrespondenten in der Region. Die Außengrenzen seien aber weiter geschlossen.

Auch in Polen hat die Corona-Pandemie das Reiseverhalten der Einheimischen stark verändert. Die Nachfrage nach Urlaubsunterkünften in der Heimat sei um 400 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, so eine Reiseplattform. Besonders die Betreiber von ruhig gelegenen Resorts in der Natur profitieren davon, berichtet Reuters. Dort können die Abstands- und Hygienemaßnahmen besonders gut eingehalten werden.

 

19. Juni: Durch Wegfall der Reisewarnung steigt Angebot zu europäischen Urlaubszielen in Frankfurt deutlich an, Volksinitiative in Amsterdam gegen Touristen-Ansturm, Lufthansa-Rückholgarantie in der Kritik, Deutsche trotz Reisewarnung in der Türkei im Urlaub

Die Aufhebung der Reisewarnung für einen Großteil Europas ist auch am Flughafen Frankfurt (FRA) deutlich spürbar: In der zweiten Junihälfte nimmt das Angebot von Flügen in die klassischen Urlaubsregionen am Mittelmeer nämlich stark zu. Das teilte die Betreibergesellschaft Fraport heute mit. So steige die Zahl der wöchentlichen Verbindungen nach Mallorca von sechs auf 26. Auch die griechischen Inseln werden erstmals seit März wieder ab Frankfurt angeflogen. Nach Heraklion auf Kreta seien ab dem 29. Juni neun wöchentliche Flüge geplant. Insgesamt seien Ende Juni bereits wieder Verbindungen zu 175 Destinationen (davon etwa 50 interkontinental) geplant. Ein leicht erhöhtes Angebot sei auch für einige Fernziele in Fernost und Südamerika geplant. Hinzu kämen weitere Ziele in Nordamerika, die ab dem 29. Juni wieder bedient werden, so Fraport.

Die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie hatten in Amsterdam für die Einwohner auch etwas Gutes: Ihr Leben war deutlich entschleunigter. Das lag vor allem daran, dass so gut wie keine Touristen mehr in der Innenstadt unterwegs waren. Wobei Touristen natürlich nicht per se schlecht sein müssen. Die in Amsterdam aber schon, jedenfalls in den Augen der Einwohner; sie beklagen sich regelmäßig über die lärmenden und kiffenden Partybesucher aus aller Welt. Nun sind die ersten wieder da – und die Amsterdamer wollen jetzt die Gunst der Stunde nutzen und dem Party- und Sex-Tourismus den Garaus machen. In einer Volksinitiaitve, die bereits 25.000 Bürger unterzeichnet haben, fordern sie eine drastische Beschränkung des Tourismus in der Stadt. Das Stadtparlament muss sich nun mit den Forderungen befassen.

Der Lufthansa-Konzern hatte ja für seine Passagiere eine grundsätzliche Rückfluggarantie auf allen europäischen Strecken angekündigt. Die Rückfluggarantie gelte unabhängig vom gebuchten Tarif für alle Kunden. Sie würden mit den Airlines der Lufthansa Group nach Deutschland, Österreich oder die Schweiz zurückgebracht – notfalls auch per Sonderflug, so die Lufthansa. Aber so wie das nun geplant ist, gefällt das nicht allen. So fordert der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) eine Nachbesserung. Denn diese sei derzeit hauptsächlich über direkte Distributionskanäle verfügbar und schließe damit Kunden aus, die über andere Vertriebssysteme oder -Kanäle ihre Flugtickets buchten. »Es kann nicht angehen, dass sich der Lufthansa-Konzern einerseits damit brüstet, Kunden eine Rückfluggarantie zuzusichern, andererseits aber einen Großteil der Vertriebskanäle ihrer Kunden davon ausschließt«, kritisiert VIR-Vorstand Michael Buller. »Und dies vor dem Hintergrund, dass Reisebüros und Reiseveranstalter in den vergangenen Wochen aufgrund nicht geleisteter Refund-Zahlungen von Lufthansa selbst in große Liquiditätsprobleme getrieben wurden. Zugleich zwang man ihnen unglaubliche manuelle Prozesse auf, da die Refund-Funktion in den globalen Distributionssystemen (GDS) abgeschaltet wurde.«

Für die Türkei gilt bekanntlich weiterhin die Reisewarnung der Bundesregierung. Das Robert-Koch-Institut stuft das Land sogar als Risikogebiet ein (wir berichteten). Was bedeutet das nun, wenn ich trotzdem dort meinen Sommerurlaub verbringen möchte? Flüge gibt es zwar mittlerweile wieder, aber die Reiseveranstalter bieten wegen der Reisewarnung keine Reisen in die Türkei an. Man muss also individuell und auf eigenes Risiko dorthin reisen. Das haben auch ein paar Deutsche gemacht, die ARD-Tagesthemen berichteten über sie – und interviewten Mevlüt Cavusoglu, den Außenminister der Türkei.

18. Juni: Reisewarnung und Risikogebiet: Türkei gallig, TUI-Flüge nach Ibiza ab 27. Juni, Ryanair startet am 1. Juli in Deutschland, Meldeschein auf Papier in Hotels fällt weg, Lob für Berlin-Kampagne für Urlaub im Grünen

Rückschlag für das Urlaubsland Türkei: Die Bundesregierung scheint derzeit keine Anstalten zu machen, für die Türkei die Reisewarnung aufzuheben. Das fordern die Türken aber seit Wochen. Anfang der Woche legte Berlin sogar noch eins drauf: Seitdem stuft das Robert-Koch-Institut das Land als Corona-Risikogebiet ein. Das erzürnt zunehmend die Türken. »Eine solche Einstufung stimmt unseres Erachtens auf keinen Fall mit der objektiven Sachlage überein und die Türkei verdient nicht eine solche Klassifizierung«, erklärte ein Sprecher der türkischen Botschaft in Berlin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das Gleiche gelte selbstverständlich für die Reisewarnung.

Nachdem die ersten TUI-Urlauber auf Mallorca gelandet sind, sind jetzt auch die kleinen Baleareninseln Ibiza und Formentera startklar und empfangen schon bald die ersten Gäste. Ab 27. Juni starten die ersten TUI fly-Flüge wieder nach Ibiza und eröffnen damit die Sommersaison 2020 auf den Inseln. Vorerst startet TUI fly immer samstags ab Hannover und immer montags ab Düsseldorf. Mit seinem Flugprogramm deckt TUI die Balearen nahezu flächendeckend ab und bringt das Gros der Urlauber. »Die Balearen setzen mit ihren hohen Gesundheitsstandards Maßstäbe im Tourismus. Das Feedback unserer ersten Gäste  auf Mallorca ist überwältigend und durchweg positiv”, sagt Stefan Baumert, touristischer Geschäftsführer TUI Deutschland.

Nun legt auch Ryanair bald wieder los: Ab dem 1. Juli will der irische Billigflieger wieder von und nach Deutschland fliegen. Die Rede ist von 200 Strecken von und nach Deutschland. Bei den Preisen soll sich angeblich nicht viel ändern. Trotz gesunkener Nachfrage und den Folgen der Corona-Krise wirbt Ryanair wieder mit Ticketpreisen um die 20 Euro.

Wer kennt es nicht? Ihr checkt im Hotel ein und dann wird euch ein Meldeschein zum Ausfüllen hingelegt. Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, beruflicher oder privater Grund des Besuchs. Oft nervig – und irgendwie ziemlich altbacken. Das Formular soll bald der Vergangenheit angehören. Ein elektronisches Identifizierungverfahren wird jetzt auf dem Weg gebracht, teilte Innenminister Horst Seehofer gestern mit. Die Corona-Krise und das Abstandsgebot haben das neue Verfahren wohl deutlich beschleunigt. Unnötiger Kontakt zwischen Rezeption und Gästen soll so vermieden werden. »Wir begrüßen, dass der Hotelmeldeschein mit der Unterschrift auf Papier nun durch ein elektronisches Identifizierungsverfahren mittels Personalausweis oder – für die Praxis wohl relevanter – mittels Kreditkarte ersetzt werden kann. Diese von uns seit vielen Jahren geforderten Änderungen kommen gerade noch rechtzeitig, um den Hotels in Zeiten der Corona-Pandemie beim Wiederhochfahren der Betriebe auch einen kontaktlosen, digitalen Check-in der Gäste rechtssicher zu ermöglichen«, sagte Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA).

Manchen Berlinern gefällt die Stadt gut im Moment. Keine Touristen, das bedeutet mehr Platz auf Straßen, Rad- und Gehwegen und freie Tische im Lieblingsrestaurant. Aber das Pandemie-bedingte Ausbleiben der Berlin-Besucher bedeutet eine Katastrophe für die Stadt. Tourismus, Gastronomie, Hotels und verwandte Dienstleistungen sind mit die wichtigste Branche der immer noch industriearmen Hauptstadt. Ohne Touristen stehen Zigtausende Jobs und Tausende Unternehmer-Existenzen auf dem Spiel. Visit Berlin, das Fremdenverkehrsbüro der Stadt, wirbt jetzt damit, die grünen Seiten der Stadt kennenzulernen. Nach Ansicht der Berliner Morgenpost der richtige Schritt: »Menschen nach Berlin einzuladen, wo sich auch ein eher anstrengender Stadturlaub mit Erholung im Grünen verbinden lässt, ist die richtige Strategie. Im Sinne der Beschäftigten und der künftigen Steuereinnahmen sollten alle Berliner den Bemühungen der Tourismus-Werber Erfolg wünschen. Auch wenn es dann wieder voller wird in Berlin«, heißt es in dem Kommentar.

17. Juni: Australien-Schock: Touristen sollen bis 2021 draußen bleiben, Flughafenverband wäre zufrieden mit 30 Prozent des Vorjahresniveaus am Ende des Sommers, Eurowings: Flight Guide stößt auf großes Interesse, weitere Lockerungen in Bayern

Diese Nachricht dürfte Australien-Liebhabern gar nicht schmecken: Das Land will »wahrscheinlich« bis Ende des Jahres keine Touristen ins Land lassen. Das sagte heute Australiens Handelsminister Simon Birmingham. Allerdings wolle die Regierung versuchen, die Einreisebestimmungen für Studenten und andere Langzeitbesucher zu lockern. Birmingham sagte, dass die Quarantäneregel für zurückkehrende Bürger auf internationale Studenten und andere Besucher angewendet werden könnte, die längere Zeit in Australien bleiben wollen.

Die am Montag aufgehobenen Reisewarnungen für 27 europäische Länder machen dem Flughafenverband ADV Mut für die bevorstehende Sommerferiensaison. Der Verband hat die Flugpläne der deutschen Airports zum Stichtag 15. Juni analysiert. »Nach Wochen des Lock-Downs füllen sich sukzessive wieder die Flugpläne und ermöglichen Fluggästen das Reisen. Seit dieser Woche sind 215 Zielorte von deutschen Flughäfen wieder erreichbar. Nach und nach kehrt das Leben wieder an die Flughäfen zurück«, so Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV. Er fügte hinzu: »Wenn wir am Ende des Sommers bei ca. 30 Prozent des Vorjahresniveaus liegen, müssen wir zufrieden sein. Noch liegt das Passagieraufkommen bei unter 10 Prozent des Vorjahresniveaus. Bis das Streckenangebot der deutschen Flughäfen von 600 Zielen, die im Direktflug vor der Corona Zeit erreichbar waren, wieder verfügbar sein wird, benötigt es noch sehr viel Zeit. Aktuell liegen wir mit 215 erreichbaren Zielen bei etwa einem Drittel der normalerweise von deutschen Flughäfen angebotenen Destinationen.«

Eine Viertelmillion Aufrufe soll er bereits in den ersten Tagen gehabt haben: Der neue digitale Reiseassistent »Eurowings Flight Guide« stößt nach Angaben der Airline vom Start weg auf großes Interesse – nicht nur bei Fluggästen, sondern auch bei Menschen, die im Zuge der Corona-Krise noch überlegen, ob und wann sie das nächste Mal fliegen. Die Unsicherheit sei kurz vor dem Start der Sommersaison in der gesamten Touristik noch überall spürbar, so Eurowings. Nach Aufhebung der Reisewarnung für 27 europäische Länder ändert sich die Lage in zahlreichen Feriendestinationen oft kurzfristig. Ob Einreisebestimmungen, Flugangebote oder Gesundheitsschutz-Regeln: Fluggäste suchen nach Klarheit, insbesondere bei der Frage: Wohin kann ich bereits fliegen – und wohin nicht? Eurowings hat dafür den digitalen Reiseassistenten entwickelt, der diese Fragen beantwortet. Kunden geben auf eurowings.com ihr gewünschtes Ziel ein und erhalten anschließend Informationen über aktuelle Einreisebestimmungen und Schutzmaßnahmen vor Ort: Was gilt für Hotels, Ferienhäuser und Gastronomie im Land? Wo ist das Tragen einer Maske notwendig, und was müssen Gäste bei Aktivitäten im Land berücksichtigen?

Die bayerische Staatsregierung hat gestern weitere Lockerungsmaßnahmen der Corona-Beschränkungen bekanntgegeben. Demnach können ab kommenden Montag, den 22. Juni in Gaststätten wieder Veranstaltungen wie Hochzeits- und andere Feiern stattfinden, mit bis zu 50 Personen in Innenräumen bzw. 100 Personen im Freien. Darüber hinaus dürfen Gaststätten und Biergärten bis 23 Uhr öffnen, eine Stunde länger als bisher. In der Hotellerie können Wellness- und Spa-Bereiche in Hotels für die Gäste geöffnet werden, ebenso sind Busreisen wieder erlaubt. Bereits ab Morgen dürfen sich allgemein wieder bis zu zehn Personen gleichzeitig im öffentlichen Raum treffen, unabhängig davon, aus welchem Haushalt sie kommen.

16. Juni: Erste Urlaubsflieger aus Deutschland auf Mallorca, DRV fordert Aufhebung der Reisewarnung für weitere Länder, EU-Kommission stellt Corona-Reise-Website online, Thalys fährt wieder nach Belgien und Frankreich, Reisen nach Kopenhagen wieder möglich

Mit 165 deutschen Urlaubern an Bord ist gestern um 8:30 Uhr der TUI fly Flug X3 2312 von Düsseldorf nach Palma de Mallorca gestartet. Die Boeing 737-800 war die erste Maschine, die im Rahmen des »Pilotprogramms zur Öffnung sicherer Touristenkorridore in der Autonomen Gemeinschaft der Balearen« den Son Sant Joan Flughafen wieder anfliegen durfte. Alle Fluggäste mussten und müssen in Zukunft eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Der Comeback-Flug auf Mallorca war von einem riesigen Medienrummel begleitet: Rund 200 Pressevertreter hatten sich bei der Flughafenverwaltung angemeldet. Als gegen 11:30 Uhr die ersten Passagiere aus der Schiebetür kamen, gab es kein Halten mehr, berichtet Oliver Neuroth, Spanien-Korrespondent der ARD.

»Mit der heutigen Aufhebung der Reisewarnung für zahlreiche europäische Reiseziele, steht der Sommerurlaub im wahrsten Sinne des Wortes in den Startlöchern« – mit diesen Worten kommentierte der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV) Norbert Fiebig den gestrigen Tag. Aber das reiche nicht aus: »Jetzt müssen zeitnah weitere Länder außerhalb Europas folgen«, fordert er. Dort wo die Corona-Infektionszahlen und die individuelle Situation des Gesundheitssystems es zulassen, müssten Reisen wieder ermöglicht werden.

Seit gestern könnt ihr euch auf der neuen Reise-Website »Re-open EU« über die Corona-Regeln in den Ländern der EU informieren. Sobald ihr euch für ein Land entschieden habt, werden euch eine Karte des Landes sowie Informationen über die Rubriken Reise, Dienstleistungen sowie Gesundheit und Sicherheit angezeigt. In der Rubrik Infos könnt ihr erfahren, ob es eine Maskenpflicht gibt oder wie der Mindestabstand beträgt. Auch Infos zu den Regeln in Restaurants und Geschäften sind verfügbar.

Seit gestern fährt der internationale Hochgeschwindigkeitszug Thalys wieder von Deutschland nach Belgien und Frankreich. Aufgrund internationaler Reisewarnungen hatte das Zugunternehmen seine Verbindungen von und nach Deutschland am 21. März 2020 eingestellt. Mit der Wiederaufnahme des Zugbetriebs hat Thalys auch seine Sicherheits- und Hygienemaßnahmen entsprechend der Vorgaben der Länder, in denen das Unternehmen aktiv ist, verschärft. Allerdings lässt es Thalys langsam angehen: Bis zum 11. Juli 2020 fährt lediglich ein Zug pro Tag auf der Strecke von Paris über Köln nach Dortmund und zurück. Danach wird die Frequenz schrittweise erhöht. Bis Ende August wird es zwei Züge pro Tag auf der deutschen Teilstrecke geben. Ab September sind drei Hin- und Rückfahrten pro Tag geplant. Das Tragen einer Schutzmaske und die Einhaltung der Abstandsregeln sind Pflicht.

Gestern öffnete Dänemark seine Grenzen für Urlauber aus Deutschland. Bei der Verkündung der Grenzöffnung vor zwei Wochen beschränkte die dänische Regierung den Urlaub noch auf Aufenthalte außerhalb Kopenhagens und der Gemeinde Frederiksberg. Diese Beschränkung hob die dänische Regierung nun auf und erlaubt damit auch touristische Übernachtungen in der Hauptstadt. Durch die Öffnung Kopenhagens für Übernachtungen sind jetzt nicht mehr nur städtische Tagesausflüge, sondern auch Kombinationen von Küsten- und Stadturlaub oder reine Stadturlaube in Dänemark möglich. Bestehen bleibt die Mindestdauer von sechs Übernachtungen als Bedingung für die Einreise. 

15. Juni: Bundesregierung verärgert über Airlines, Sommerurlaub in Spanien ab 22. Juni, Touristen meiden Italien, Knatsch in New York wegen Besuchermassen vor Bars und Partys auf der Straße, ADAC-Stauprognose für Corona-Sommer

Wem in den letzten Wochen und Monaten der Flug wegen der Corona-Pandemie gestrichen wurde, der hat in der Folge oft eine unschöne Erfahrung gemacht: Die Airlines zahlten das Geld nämlich in vielen Fällen nicht zurück. »In den letzten Wochen hat sich die Zahl der Schlichtungsanträge im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt bis verdreifacht«, bestätigte Heinz Klewe, Geschäftsführer der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP)Auch die Verbraucherzentralen bestätigen eine hohe Zahl von Beschwerden gegen die Fluggesellschaften. Das ist mittlerweile auch der Bundesregierung zu Ohren gekommen. Sie will nicht länger dazu schweigen. »Was da passiert, ist eine Frechheit«, sagte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), gegenüber der Bild-Zeitung. Ob und welche Maßnahmen die Regierung dagegen ergreifen wird oder ob sie es bei der öffentlichen Schelte belässt, ist nicht bekannt. Dass sich überdurchschnittlich viele Airlines bei der Rückzahlung der Gelder viel zu viel Zeit lassen, ist indes nicht neu. Schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie kritisierten Flugrechteportale und Verbraucherzentralen die Airlines harsch. reisen EXCLUSIV berichtete zuletzt im Januar dieses Jahres darüber.

Jetzt geht es also doch schneller als ursprünglich geplant: Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez kündigte gestern an, die Grenzen bereits ab kommenden Sonntag (21. Juni) für Reisende aus den EU-Staaten des Schengen-Raums zu öffnen. Ursprünglich war der Beginn der Sommerurlaubssaison für Touristen aus dem europäischen Ausland für den 1. Juli geplant.

Das hatten sich die Italiener vermutlich anders vorgestellt: Am 1. Juni, vor zwei Wochen, hatten sie ihre Grenze für Touristen wieder geöffnet. Doch die Resonanz unter den Touristen fällt bisher mau ausNur wenige Urlauber haben sich in den vergangenen zwei Wochen nach Italien aufgemacht. Fazit: Urlaub in der Touristenhochburg Italien wird zu einem ziemlich exklusiven Erlebnis derzeit. Das kann sich freilich bald ändern, denn ab heute ist die weltweite Reisewarnung für viele europäische Länder, darunter Italien, vom Tisch.

Im US-Bundesstaat New York dürfen jetzt auch wieder Restaurants und Bars Essen und Getränke to-go anbieten. Hinsetzen darf man sich dort aber nicht. Auch dürfen sich nur bis zu 10 Personen in der Öffentlichkeit treffen. Wer eins und eins zusammenzählen kann, ahnt, was passiert ist: Es bildeten sich große Menschentrauben vor den Bars, die Partys wurden kurzerhand ins Freie verlagert. Besonders in Manhattan wurde das beobachtet. In der Folge gingen Tausende Beschwerden ein. New Yorks Gourverneur Andrew Cuomo war not amused über die Bilder und Videos, die ihn übers Wochenende erreichten …

 

In Mecklenburg-Vorpommern fällt am kommenden Wochenende der Startschuss zu den Sommerferien. Dann dürfte die erste Reisewelle losgehen. In Richtung Meer oder in den Süden unterwegs sind aber auch Autourlauber aus Skandinavien, wo die Schulen nun ebenfalls geschlossen sind sowie Reisende, die nicht an Ferientermine gebunden sind. Endloslange Blechlawinen erwartet der ADAC zum Saisonauftakt auf den Ferienautobahnen zwar noch nicht. Der Club geht aber davon aus, dass in dieser Saison als Folge der Corona-Krise deutlich mehr Deutsche Urlaub im eigenen Land oder in angrenzenden Nachbarländern und weniger Auslandsreisen per Flugzeug machen werden. Daher könnten die deutschen Straßen noch stärker belastet sein als in den Vorjahren. Aber auch im Ausland erwartet der ADAC Ungemach: Zu den Problemstrecken zählen Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten.

14. Juni: Finnland: Warten auf den 14. Juli, Sommerurlaub: Tunesien verhandelt mit Deutschland, Griechenland verstärkt Medizinpersonal auf Inseln, Fluggesellschaften klagen gegen Quarantänepflicht in Großbritannien

Ab morgen können wir wieder in viele Länder Europas verreisen. Das Auswärtige Amt hatte ja vor einigen Wochen die Reisewarnungen für zahlreiche Länder Europas aufgehoben. Aber nicht alle EU-Länder sind dabei: Schweden nicht (wir berichteten gestern), Spanien nicht (erst ab dem 1. Juli) und – Überraschung – Finnland auch nicht. Das liegt aber nicht an uns, sondern an den Finnen. Denn die haben ihre Einreisesperre für Bürger aus den meisten Ländern Europas verlängert. Und zwar bis zum 14. Juli. Nur Bürger aus Norwegen, Dänemark, Island, Estland, Lettland und Litauen dürfen das Land schon besuchen.

Sommerurlaub in Tunesien? Geht da vielleicht noch was? Das nordafrikanische Land jedenfalls erklärt sich bereit. Ab dem 27. Juni sollen Reisende wieder in Tunesien ihren Urlaub verbringen dürfen. Aber das Auswärtige Amt hat dazu noch kein grünes Licht erteilt. Allerdings ist Bewegung in der SacheTourismusminister Mohamed Ali Toumi sagte, man sei unter anderem mit Deutschland darüber im Gespräch, ob und wann Touristen wieder in das Land reisen dürfen.

Sicher ist sicher: Griechenland will für den Fall der Fälle gewappnet sein. Aus diesem Grund werden Griechenlands Inseln in der Ägäis und im Ionischen Meer mit weiterem Medizinpersonal verstärkt. Das sagte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis gestern während eines medienwirksamen Auftritts auf der Insel Santorin. Geplant sind auch verbesserte Transporte mit Flugzeugen und Hubschraubern, falls ein Urlauber auf den Inseln krank werden sollte. Der Tourismus in Griechenland startet ab morgen durch. Laut einer Google-Suchanfragen-Auswertung des Portals vergleich.org steht Griechenland bei den Deutschen überraschend hoch im Kurs: Das Land interessiert jeden Monat 133.020 Google-Nutzer und ist damit hinter Spanien auf Platz 2.

Wer aus dem Ausland nach Großbritannien einreist, muss sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Die Regelung, die seit Montag gilt, bedeutet de facto, dass der Tourismus in Großbritannien tot ist. Sowohl für Touristen, die in England Urlaub machen wollen, als auch für die Briten, die ihren Sommerurlaub auf dem Kontinent verbringen wollen. Die Airlines sind stinksauer darüber – und ziehen vor Gericht. British Airways, Ryanair und Easyjet haben nun Klage gegen die Quarantänepflicht eingereicht.

13. Juni: Auswärtiges Amt verschickt Rechnungen für Rückholaktion, Flughafen Hannover startet wieder durch, Umfrage-Schock für Airlines, Degoha-Kritk an Bayerns strengen Corona-Vorschriften, wie Treueprogramme von Airlines, Hotelketten und Mietwagenfirmen mit Corona-Krise umgehen, Cafés und Restaurants in San Francisco dürfen wieder draußen Gäste bedienen

Bis in den Monat Mai hinein war das Auswärtige Amt damit beschäftigt, rund 250.000 gestrandete Deutsche in einer beispiellosen Rückholaktion aus dem Ausland zurückzufliegen. Das war eine Mammutaufgabe – und kostete eine Menge Geld. Aber wer muss dafür bezahlen? Die Steuerzahler? Die Gestrandeten? Außenminister Maas hielt sich mit einer Antwort zurück, bisher mussten die gestrandeten Touristen nichts zahlen. Damit ist es jetzt vorbei. Das Auswärtige Amt wird die zurückgeholten Urlauber bald zur Kasse bitten. Maas begründet dies mit dem Gleichheitsgrundsatz. Wie hoch die Kosten für die Betroffenen werden? Man weiß es noch nicht. Vermutlich wird dabei mit Pauschalen in dreistelliger Höhe gearbeitet, je nach Entfernung.

Wir haben an dieser Stelle häufig über die Corona-Entwicklung am Frankfurter Flughafen berichtet – ist ja auch der größte Airport in Deutschland. Dort gehen immer mehr Flieger wieder in die Luft. Aber auch anderenorts tut sich etwas. So zum Beispiel am Flughafen Hannover. Von dort fliegt die Lufthansa bereits nach München und Frankfurt. Die Frequenz wird ab Montag auf jeweils zwei tägliche Flüge erhöht. Auch andere Airlines fliegen ab Hannover bald wieder: Eurowings startet am 27. Juni mit den Zielen Palma de Mallorca und Wien. Auch nach Amsterdam können Passagiere wieder fliegen: Die KLM nimmt die tägliche Verbindung am 4. Juli auf. Mit Air France geht es dann auch zweimal wöchentlich nach Paris. Turkish Airlines und SunExpress fliegen noch im Juni zu einigen anatolischen Zielen. Ab Juli geht es dann mit Turkish Airlines auch wieder nach Istanbul. Die türkische Fluggesellschaft Corendon startet ab 27. Juni mit mehreren Flügen täglich in die Türkei, Griechenland, nach Mallorca und auf die Kanaren. Auch die TUI fly hat angekündigt, ab 18. Juni wieder Touristen nach Palma de Mallorca und in portugiesische Faro zu fliegen. Weitere Destinationen werden im Juli folgen. Für den Ferienflieger Condor geht es ab Ende Juni ebenfalls zu verschiedenen touristischen Zielen rund ums Mittelmeer.

Aber ob auch tatsächlich viele Leute in den Flieger steigen werden, ist fraglich. Der Spiegel hat gestern eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Magazins veröffentlicht. Und deren Ergebnisse sehen gar nicht gut aus für die Airlines. Nur 13,4 Prozent der Deutschen planen demnach, in den kommenden drei Monaten aus beruflichen oder privaten Gründen zu fliegen. Die große Mehrheit, 83,1 Prozent, hat nichts dergleichen vor. Der Grund: Viele haben offenbar Angst, sich an Bord mit dem Coronavirus anzustecken.

Bayern hat ja bekanntlich von Anfang an mit strengen Maßnahmen auf die Corona-Pandemie reagiert. Daran hat sich bis heute im Vergleich zu den anderen Bundesländern, aber auch im Vergleich zu Österreich nichts geändert. In Bayern ist in vielen Bereichen weniger erlaubt als anderswo. Das ärgert zunehmend den Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern. »Die einseitig strengen Auflagen ergeben bei offenen Grenzen keinen Sinn, wenn zeitgleich alle Länder rund um Bayern wesentlich geringere Schutzmaßnahmen verlangen. Der einzige Effekt ist, dass nicht nur Urlaubsgäste einen Bogen um Bayern machen, sondern mittlerweile auch Feiern und Feste sowie Veranstaltungen und Kongresse jenseits der Grenzen stattfinden«, kritisierte Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Verbandes. Jetzt sei es an der Zeit, Wellnessbereiche zu öffnen, Feiern und Veranstaltungen zuzulassen, Hochzeiten und Beerdigungen wieder einen würdigen Rahmen zu bieten, die Sperrzeitverkürzung aufzuheben sowie die Mindestabstandsregelung und das Maskengebot zumindest im Außenbereich zu überdenken, fordert Geppert.

Hilfe, mein Gold-Status geht mir flöten! Diese Sorge haben derzeit einige Sammler von Meilen bei den Treueprogrammen von Airlines, Hotelketten und Mietwagenfirmen. Denn: In den letzten Wochen und Monaten konnten sie kaum noch reisen und ergo keine Meilen sammeln. Der Verlust des Statuslevels drohte. Aber einige der Programme haben ihre Regeln wegen der Corona-Krise überarbeitet und kommen den Meilensammlern mit erleichterten Konditionen entgegen.

Darauf haben viele Menschen in San Francisco sehnsüchtig gewartet: Die Cafés und Restaurants in der bei vielen Touristen beliebten US-Westmetropole dürfen wieder draußen Gäste bedienen. Doch müssen sich Besucher weiter an Regeln halten. So ist die Anzahl der Gäste an einem Tisch limitiert, und Besucher müssen eine Maske tragen, bis sie ihren Sitzplatz eingenommen haben.

 

12. Juni: Sorgenkind Schweden, Türkei in der Warteschleife, Kuba: Touristen aus dem Ausland nur in All-inclusive-Resorts, Ägypten bereit ab 1. Juli, wieder deutlich mehr AirBnB-Buchungen, neue Zugverbindung von Köln nach Sylt

Außenminister Heiko Maas hat sich gestern via Videokonferenz mit einigen seiner EU-Kollegen unterhalten. Thema war der Sommerurlaub und wie der Coroan-Infektionsschutz und die Gesundheitsversorgung denn derzeit in den Ländern aussehen. Denn eins ist klar: Auch wenn grünes Licht für den Sommerurlaub in vielen Ländern Europas gegeben wird, die Gesundheit hat weiter Vorrang. Und da will man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Am 15. Juni nun soll es für uns möglich sein, in die meisten Länder Europas zu reisen. Ein paar Ausnahmen gibt es aber: Reisen nach Spanien sind erst ab dem 1. Juli möglich; eine Sonderrolle nehmen die Balearen ein, da geht es in einem Pilotprojekt bereits ab kommenden Montag los (wir berichteten gestern).

Ein Sorgenkind ist dagegen Schweden. Zu dem Land heißt es auf der Website des Auswärtigen Amtes: »Überschreitet ein Land die Neuinfiziertenzahl im Verhältnis zur Bevölkerung von weniger als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner kumulativ in den letzten 7 Tagen, bleibt die Reisewarnung bestehen oder wird wieder ausgesprochen. Dies gilt aktuell für Schweden.« Damit ist fraglich, ob und wann die weltweite Reisewarnung auch für Schweden aufgehoben wird.

Die Türkei muss dagegen weiter auf Urlauber aus Deutschland warten. Das Auswärtige Amt hob die weltweite Reisewarnung für das Land bisher nicht auf. Das sorgt weiter für Kritik aus der Türkei. Außenminister Mevlüt Cavusoglu ist »enttäuscht« über die Nichtberücksichtigung und fordert die Aufhebung für die Türkei »zum frühestmöglichen Zeitpunkt«, berichtet der Spiegel. Das Magazin spekuliert darüber, dass Außenminister Maas den Covid-19-Infiziertenzahlen in der Türkei nicht traut.

Kuba will bald wieder Touristen empfangen. Das erklärte Staatspräsident Miguel Díaz-Canel am Donnerstag. Am Anfang werden ausländische Touristen aber nur in All-Inclusive-Resorts erlaubt sein, sagte er. Außerdem sollen Touristen bei der Einreise auf das Coronavirus getestet werden. Einen Termin nannte Díaz-Canel allerdings nicht. Karibik-Nachbar Puerto Rico nannte dagegen schon einen: Am 15. Juli sollen wieder Touristen ins Land dürfen.

Das bei vielen Deutschen beliebte Reiseland Ägypten möchte am 1. Juli wieder Touristen aus dem Ausland empfangen. Allerdings soll das nur für bestimmte Regionen des Landes gelten, unter anderem für die bei Touristen beliebten Urlaubsorte Hurghada und Scharm el Scheich. 

Auch AirBnB hat in den letzten Wochen eine harte Zeit durchgemacht. Nur noch wenige Menschen buchten auf der Plattform eine Unterkunft. Brian Chesky, der Chef von AirBnB, sprach von der grauenhaftesten Zeit in der Geschichte des UnternehmensJetzt aber geht es wieder aufwärts. Die Zahlen haben deutlich angezogen. Aber eines ist noch anders: Viele Touristen buchen Unterkünfte, die nicht weit von ihrem Zuhause sind. In Deutschlands buche die Mehrheit der Urlauber Unterkünfte, die bis zu 320 Kilometer entfernt sind.

Aus dem Rheinland und in diesem Corona-Sommer Lust auf Urlaub in der Heimat? Zum Beispiel an der Nordsee? Dann hätten wir eine interessante Neuigkeit: Das Kölner Reisezug-Unternehmen Train4you bietet ab 11. Juli samstags erstmals eine private Fernzug-Linie aus NRW nach Sylt an. Der »Urlaubs-Express« startet in Köln Hbf um 6.30 Uhr und erreicht nach Unterwegshalten in Düsseldorf, Essen, Dortmund, Hamm, Münster, Osnabrück,  Hamburg, Heide, Husum und Niebüll den Bahnhof Westerland um 14.04 Uhr. Die Rückfahrt beginnt um 15:09 Uhr und endet um 22.25 Uhr wieder in Köln.

11. Mai: Umfrage: 43 Prozent der Deutschen verzichten auf Sommerurlaub, Balearen-Start am Montag: Touristen dürfen zuerst nach Playa de Palma und Alcúdia auf Mallorca, Island-Einreise nur mit Corona-Test oder Quarantäne, Unmut in der Türkei über andauernde Reisewarnung, Düsseldorf statt Dublin: viele Urlauberanfragen in NRW, Boom bei Freizeitmobilen

Fahre ich dieses Jahr im Sommer in den Urlaub oder nicht? Diese Frage dürfte sich so manch einer schon gestellt haben. Jetzt zeigt eine neue Umfrage: Viele wollen nicht. 43 Prozent der Deutschen geben an, in diesem Jahr überhaupt keinen Sommerurlaub zu machen. Nur 9 Prozent sagen, dass ihr Urlaub genauso verlaufen wird, wie er auch ursprünglich geplant war. Bei 18 Prozent wird der Urlaub etwas anders verlaufen als ursprünglich geplant, und bei einem Viertel der Deutschen (25 Prozent) wird er sehr anders verlaufen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von YouGov in Zusammenarbeit mit Statista.

Am kommenden Montag ist es so weit: Die Balearen empfangen wieder ausländische Besucher. Den Anfang macht im Pilotversuch eine kleine Gruppe von deutschen Urlaubern, die mindestens fünf Nächte und höchstens 14 Tage bleiben. Insgesamt werden während dieses Pilotversuches maximal 10.900 Touristen auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera erwartet, was 0,91 Prozent der Gesamtzahl der Besucher aus dem Juni 2019 ausmacht. Dabei wird die Ankunft der Flüge über mehrere Tage gestaffelt sein, um die Kontrolle der Touristen durch die Behörden zu erleichtern und Rückschläge zu vermeiden. Die Tests beginnen mit kleinen Gruppen auf Mallorca in zwei verschiedenen Gebieten (Playa de Palma und Alcúdia), wobei die Regierung die Gesamtkoordination übernimmt.

Ab dem kommenden Montag können wir wieder in viele Länder Europas reisen. Mit dabei: Island. Doch so unkompliziert wie in vielen anderen Ländern Europas wird es dort bei der Einreise nicht. Die Isländer wollen nämlich einen Corona-Schnelltest bei jedem Besucher machen. Für die Einreise ist ausschließlich der Schnelltest bei der Ankunft in Island gültig. Nachweise von Testergebnissen und Bescheinigungen aus dem Ausland werden nicht akzeptiert. Die Schnelltests werden für Fluggäste am internationalen Flughafen Keflavík und am Hafen in Seydisfjördur für Passagiere der Fähre angeboten. Einreisende, die in den Inlandsflughäfen in Reykjavík, Akureyri und Egilsstadir oder weiteren Häfen auf der Insel ankommen, können sich in den örtlichen Gesundheitszentren testen lassen. Zur Erleichterung des Testverfahrens vor Ort und um die Wartezeit auf das Testergebnis zu verkürzen, ist das Ausfüllen eines Anmeldeformulars von Passagieren vor ihrem Reiseantritt vorgesehen. Bis zum 30. Juni werden die Tests für Einreisende in Island kostenlos angeboten. Ab dem 1. Juli werden sie kostenpflichtig: 15.000 isländische Kronen werden dann fällig, das sind umgerechnet etwas weniger als 100 Euro. Wer den Test nicht machen will, muss sich 14 Tage in Quarantäne begeben.

Für viele Länder Europas ist die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung ab kommenden Montag Geschichte. Für den Rest der Welt dagegen nicht. Die Bundesregierung hatte gestern die Reisewarnung für mehr als 160 Länder außerhalb Europas bis zum 31. August 2020 verlängert. Damit ist klar: Die Türkei bleibt auf der Liste dieser 160 Länder. Hoteliers in der Türkei ärgern sich darüber. Sie hatten gehofft, dass ihr Hygienekonzept die Bundesregierung überzeugt. Jetzt heißt es abwarten.

Dass viele Deutsche in diesem Jahr ihren Urlaub im eigenen Land verbringen, dürfte nicht überraschen. Auch NRW profitiert davon. Das Bundesland bietet einige schöne Regionen: Im Süden die Eifel, im Norden das Münsterland, im Osten das Sauerland. Und mittendrin die Metropolregionen Rheinland und das Ruhrgebiet. Es gibt also eine Menge zu entdecken. Die dpa hat sich umgehört bei den Tourismusorganisationen in dem Land. Fazit: Camping, Ferienwohnungen und Ferienhäuser sind besonders stark im Trend in diesem Sommer.

Urlaub mit Reisemobil und Caravan ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Die Corona-Krise und der damit einhergehende Wunsch nach Abstand scheint diesen Trend zu beschleunigen. Mit den Lockerungen der Kontakt- und Reisebeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie stiegen die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen jedenfalls deutlich an. Im vergangenen Monat wurden insgesamt 14.073 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen, berichtet der Caravaning Industrie Verband. Das seien 15,9 Prozent mehr als im Mai 2019 und ein neuer Rekordwert für den Monat.

10. Juni: Weltweite Reisewarnung soll bis Ende August verlängert werden, harsche Reisebüro-Kritik an Maas, Spanien bereitet sich auf Touristen vor, Hotels in Mecklenburg-Vorpommern dürfen ab Montag wieder alle Betten belegen, Slowakei öffnet Grenze ab heute für Deutsche, Frankfurter Airport: so läuft’s beim Abflug, Transit am Flughafen Changi in Singapur wieder möglich

Damit war zu rechnen: Die Bundesregierung wird ihre weltweite Reisewarnung für die meisten Länder außerhalb Europas verlängernDie Verlängerung für diese sogenannten Drittländer soll bis zum 31. August gelten, berichtet der Spiegel. Die Bundesregierung hat offenbar die Sorge, dass sich im Falle einer deutlichen Verschlechterung der Covid-19-Situation in einem Land plötzlich wieder Ausgangssperren verfügt werden und dann abermals Touristen aus Deutschland stranden. Unabhängig davon soll weiter geprüft werden, ob aufgrund des Infektionsgeschehens in einzelnen Ländern die Reisewarnung aufgehoben werden kann. Darauf drängen bei deutschen Touristen beliebte Länder wie etwa Ägypten, Tunesien und die Türkei.

Marija Linnhoff, Vorsitzende des Verbands unabhängiger selbständiger Reisebüros e.V. (VUSR), hat heftige Kritik an jüngsten Äußerungen von Bundesaußenminister Heiko Maas geübt. Er hatte Urlauber in einem Interview mit der »Bild am Sonntag« davor gewarnt, sich auf neuerliche Rückholaktionen der Bundesregierung zu verlassen. »Mit einer solch wenig durchdachten und unqualifizierten Äußerung just zum Ende der allgemeinen Reisewarnungen sät Heiko Maas völlig unangebrachte Zweifel in den Köpfen von Urlaubswilligen«, beanstandet Marija Linnhoff. »Und dies zu einem Zeitpunkt, an dem die über 100.000 Mitarbeiter den deutschen Reisebüros nahezu am Ende ihrer Kräfte sind, da sie über Wochen hinweg hinter geschlossenen Ladentüren ehrenamtlich das Vorort-Krisenmanagement der Veranstalter gestemmt haben.« Die Verbandsvorsitzende weiter: „Die Äußerung des Außenministers hat zudem keinerlei inhaltliche Relevanz, da sich im Rahmen der Pauschalreise immer der Veranstalter für die Beförderung der Reisegäste verantwortlich zeigt und dies auch entsprechend gesetzlich geregelt ist. Nur bei einzeln gebuchten Flügen könnte es zu eventuellen Unwegsamkeiten kommen, die allerdings die Fürsorgepflicht des Staates für seine Bürger nicht aushebelt.“ Ihr Appell an den Spitzenpolitiker: »Herr Maas sollte sich einfach zurückhaltender äußern.«

Nur noch wenige Wochen, dann geht’s wieder los: Ab dem 1. Juli ist Spanien bereit, wieder Touristen aus Deutschland und anderen Ländern Europas zu empfangen. Die Balearen dürfen ja schon früher loslegen, ab dem 15. Juni (wir berichteten). Und wie ist die Stimmung auf den Balearen und im restlichen Spaniens? Der Stern hat sich in dem Land umgehört.

Darauf haben die Hoteliers in Mecklenburg-Vorpommern lange gewartet: Ab kommenden Montag dürfen sie endlich wieder all ihre Hotelzimmer vermieten. Bisher durften sie nur 60 Prozent ihrer Hotelbetten vermieten. Auch Bars und Kneipen dürfen ab Montag bis 00 Uhr geöffnet haben. Clubs und Diskotheken bleiben aber weiter geschlossen. Auch Tagestouristen sind bis zum 30. Juni 2020 in Mecklenburg-Vorpommern unerwünscht.

Der Urlaub in der Slowakei rückt näher – bereits ab heute ist es Deutschen und Bürgern aus 15 anderen Ländern erlaubt, das Land wieder zu besuchen. Ein Expertenrat habe diese Länder als sicher für slowakische Staatsbürger eingestuft, sagte Ministerpräsident Igor Matovic. Hier haben wir Reise-Tipps für einen Urlaub in der Slowakei für euch. 

Fliegen in Zeiten von Corona: Wir haben an dieser Stelle und in einem Artikel bereits darüber berichtet. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Worauf muss ich mich am Frankfurter Flughafen, dem größten Airport in Deutschland, einstellen? Ein neues Video zeigt euch die Abläufe im Terminal bis zum Boarding. »Grundsätzlich hat sich da gar nicht viel verändert, und die einzelnen Hygienemaßnahmen sind auch vielfach bereits aus anderen Alltagssituationen – beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Supermarkt – bekannt«, sagt Thomas Kirner von der Passagierkommunikation des Airports.

Seit ein paar Tagen ist der Transit am internationalen Flughafen Singapurs, Changi Airport, wieder möglich. Die Erlaubnis ist Teil der Maßnahmen Singapurs, die bestehenden Corona-Beschränkungen zu lockern und den Flugverkehr schrittweise wieder zu ermöglichen. Transitpassagiere dürfen sich lediglich in ausgewiesenen Zonen im Transitbereich aufhalten, damit sie während ihres Aufenthalts nicht in Kontakt mit anderen Flughafengästen kommen. Kurzzeitbesuchern ist die Einreise nach Singapur aktuell nicht gestattet.

9. Juni: WHO: Corona noch lange nicht vorbei, Jamaika ab 15. Juni offen, Neuseeland Corona-frei, Balearen starten Pilotprojekt mit Touristen aus Deutschland am 15. Juni, Diskussion über Corona-Ansteckungsgefahr in Flugzeugen und der Bahn, karger Food & Beverage Service bei der Lufthansa-Kurzstrecke in Economy

Die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung am 15. Juni scheint auch bei jenen Touristen Begehrlichkeiten zu wecken, die in die weite Ferne reisen wollen. USA, Kanada, Thailand, Südafrika, Brasilien oder Neuseeland – plötzlich scheint vieles wieder möglich, die Airlines nehmen Stück für Stück den Betrieb wieder auf. Und, Außenminister Heiko Maas sagte es letzte Woche: Reisewarnungen seien schließlich keine keine Reiseverbote. Aber ist das wirklich eine gute Idee? Angesichts der weltweiten (!) Entwicklung der Corona-Infiziertenzahlen eher nicht. Allein am Sonntag seien auf der ganzen Welt 136.000 bestätigte Fälle gemeldet worden. Das sind so viele wie noch nie zuvor an einem Tagsagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern.

Jamaikas Premierminister Andrew Holness hat die schrittweise Wiederöffnung der Landesgrenzen für internationale Reisende ab dem 15. Juni angekündigt. Allerdings gelten ab dann strikte Gesundheitsrichtlinien, die bereits am Flughafen beginnen. So muss jeder Reisende einen Temperaturscanner passieren, um erhöhte Körpertemperatur und somit mögliche Krankheitssymptome auszuschließen. Außerdem gilt im gesamten öffentlichen Raum des Landes eine Maskenpflicht – ausgenommen sind nur Aktivitäten im Wasser – sowie ein Abstandsgebot. Von Reisen nach Jamaika wird derzeit allerdings weiter dringend abgeraten. Die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung der Bundesregierung gilt bisher nur für die meisten Länder Europas.

Wer aufmerksam die aktuellen Corona-Zahlen in Deutschland verfolgt, stellt fest: Sie gehen immer weiter nach unten, rund 30 Prozent aller Landkreise vermelden keine Neuinfektionen mehr. Die Richtung stimmt also, aber wir sind noch weit davon entfernt, Corona-frei zu sein. Anders dagegen NeuseelandDort gibt es keinen einzigen Corona-Fall mehr. Die Folge: Alle Einschränkungen und Regeln wurden aber in der Nacht zu Dienstag aufgehoben. Bis auf eine, und die dürfte Neuseeland-Liebhabern gar nicht schmecken: Touristen müssen weiter draußen bleiben.

Auf diesen Tag haben viele Mallorca-Liebhaber gewartet: Ab kommenden Montag (15. Juni) dürfen die ersten Touristen aus Deutschland auf die Balearen reisen. 6.000 Touristen sollen im Rahmen eines Pilotprojektes daran teilnehmen dürfen. Und zwar nur Deutsche und auch nur auf die Balearen. Das Ganze dient als Probelauf für den Start der Tourismussaison in Spanien am 1. Juli. Von den 6.000 Touristen sollen allein 4.000 nach Mallorca reisen dürfen, der Rest verteilt sich auf MenorcaIbiza und Formentara. Die Kanarischen Inseln dagegen dürfen noch nicht loslegen. Noch nicht.

Die Deutsche Bahn und viele Airlines werben damit, dass man mit ihnen auch in Coronazeiten unbedenklich unterwegs sein kann. Die Infektionsgefahr sei gering – und das, obwohl das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Meter häufig nicht eingehalten werden kann. Wie sicher ist also eine Reise mit Bahn und Flugzeug? Die WELT ist in dem Artikel »Ansteckung in Fliegern und Zügen? Das Märchen der sauberen Kabinenluft« dieser Frage nachgegangen.

Wer in den nächsten Wochen mit der Lufthansa auf der Kurzstrecke in der Economy Class unterwegs ist, sollte vorher mehr denn je ausreichend gegessen haben. Denn die Airline hat ihr Essensangebot ausgedünntDarauf hat das Portal travel-dealz.de jetzt hingewiesen. Bei Flugzeiten von bis zu 50 Minuten werde es gar keinen Service mehr geben, bei 50 bis 149 Minuten nur eine Flasche Wasser, bei 150 bis 180 Minuten einen regulären Getränkeservice und einen Snack und ab 180 Minuten Flugzeit einen Snack, Getränkeservice und ein vegetarisches Sandwich.

8. Juni: DRV-Kritik an Söder, Großbritannien-Quarantäne tritt in Kraft, auch Dertour wirbt mit Rückholgarantie, Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband fordert weitere Lockerungen, Drive-in-Galerie am Flughafen Köln-Bonn, Studenten-Party am Strand in Spanien aufgelöst

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder versuchte ja in den letzten Wochen mehrmals, den Deutschen den Urlaub im eigenen Land, vorzugsweise in Bayern, schmackhaft zu machen (wir berichteten an dieser Stelle). Nicht überall kommen diese Empfehlungen gut an. Einige Gemeinden in Bayern ächzen bereits über die vielen Tagestouristen. Auch der Deutsche Reiseverband (DRV) ist zerknirscht. Dessen Präsident Norbert Fiebig sieht den Sommerurlaub im Ausland zu Unrecht stigmatisiert. »Die Zahl der aktuell Infizierten ist im Freistaat de facto höher als in den beliebten Urlaubsländern Griechenland, Kroatien und Österreich zusammengenommen. Nach Logik von Herrn Söder müsste dann auch für Bayern eine Reisewarnung gelten«, zitiert die Münchner Abendzeitung Fiebig aus einem Gespräch Fiebigs mit dem Magazin Focus.

Während in ganz Europa Stück für Stück die Grenzen in den letzten Tagen und Wochen geöffnet wurden und somit nach Ende der weltweiten Reisewarnung ein Urlaub in vielen Ländern Europas schon bald wieder möglich ist, sieht es in Großbritannien anders aus. Wer ab heute dorthin fliegt, muss sich anschließend zwingend in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Strafe von 1.000 Pfund rechnen. Darauf wies nochmals die Regierung hin. Wie lange allerdings die Quarantäne-Pflicht bestehen bleibt, ist fraglich: Reiseveranstalter, Flughäfen und Airlines laufen Sturm dagegen.

Nach dem Rückholgarantie-Versprechen der Lufthansa folgt nun auch eines von Dertour: Wer mit dem Reiseveranstalter in den Urlaub fliegt, wird im Fall der Fälle zurückgeholt. Die wichtigste Botschaft des Veranstalters mit den Marken Dertour, ITS, Jahn Reisen, Meiers Weltreisen und ADAC Reisen: »Wer mit der DER Touristik in den Urlaub reist, der wird von der DER Touristik auch zurückgeholt. Das gilt selbstverständlich auch in Zeiten von Corona«, so Dr. Ingo Burmester, CEO der DER Touristik Central Europe. Das heißt: Auch im unwahrscheinlichen Falle einer erneuten Reisewarnung werden Flugpauschalreise zurückgeholt. »Hier zeigt sich erneut die Stärke der Veranstalterreise, wenn der Gast in Not gerät«, so Burmester.

In Bayern gab es zuletzt viele Corona-Lockerungen. Zwar meist später als im restlichen Deutschland, aber immerhin. Gebessert hat sich die Situation für Hotels und Gaststätten aber nicht besonders. Von großen Umsatzeinbrüchen ist die Rede. Darauf wies jetzt Angela Inselkammer, Präsidentin des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, in einem Interview mit dem BR hin. Gerade weil in Österreich schon viel mehr erlaubt sei als in Bayern fordert sie rasche Lockerungen. Das betreffe ganz besonders die Wellness-Einrichtungen in den Hotels.

Not macht erfinderisch: Klassische Veranstaltungen, Ausstellungen und Kunstmessen können derzeit nicht stattfinden. Da muss man sich also was einfallen lassen, um sein Publikum zu erreichen. Das dachten sich auch die Chefs einiger Galerien: Sie verwandelten ein Parkhaus am Airport Köln-Bonn kurzerhand in eine Drive-in-Galerie. Autos fuhren im Schritttempo durchs Parkhaus und bestaunten die rund 300 Exponate, darunter Gemälde, Fotografien und sogar Skulpturen.

Am Strand mit mehreren Leuten feiern – das ist in Coronazeiten gerade schwierig. Jedenfalls dann, wenn es zu viele sind. Das gilt auch und vor allem in Spanien. Doch nicht alle halten sich daran: Am Strand in der Nähe von A Coruña an der Atlantikküste in Nordspanien musste die Polizei am Samstag eingreifen. Dort hatten sich rund 40 Erasmus-Studenten aus vielen Ländern der Welt zum Feiern verabredet. Die Polizei löste die Party auf.

7. Juni: Rückholgarantie bei der Lufthansa, Schleswig-Holstein erwägt App zur Buchung von Plätzen am Strand, Run auf Campingplätze in Deutschland dauert an, neue Nonstop-ICE-Verbindung von Stuttgart nach Rügen, Schloss Versailles wieder geöffnet, Mitternachtsende in Schweizer Clubs

Mit einer Rückholgarantie will die Lufthansa für einen sicheren Urlaub in Corona-Zeiten sorgen. Konzernchef Carsten Spohr kündigte in einen Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung eine entsprechende Garantie an. Sie soll für alle Passagiere gelten, denen am Zielflughafen die Einreise verweigert werde oder die im Urlaubsland in Quarantäne müssten. Ob die Rückkholgarantie für alle Flüge gilt oder ob man diese hinzubuchen muss, ist noch nicht bekannt.

In Schleswig-Holstein fürchtet man offenbar, dass sich im Sommer zu viele Menschen am Strand aufhalten und sich dabei zu nahe kommen. Zwar lief das bisher recht reibungslos, die Polizei und Ordnungsämter kontrollierten entsprechend, aber man will gewappnet sein für die Zukunft. Nun brachte Ministerpräsident Daniel Günther eine neue Idee ins Spiel: In einigen Orten sollen Besucher sich über eine App einen Platz am Strand vorab sichern. So könne man Überfüllungen vermeiden. »Wenn dort noch Platz ist, bucht man sich ein und hat dann eine Zugangsberechtigung«, sagte Günther in einem Interview mit dem Tagesspiegel.

Pincamp, das Campingportal des ADAC, hat nach der Lockerung der Reisebeschränkungen eine starke Nachfrage nach freien Plätzen auf deutschen Campinganlagen registriert. Uwe Frers, Geschäftsführer der ADAC Camping GmbH, Betreiber von PiNCAMP, sagte: »Deutsche Campingplätze haben nur noch sehr wenig freie Kapazitäten für den Sommer, die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem.” Alternativen sind also gefragt. Frers empfiehlt einen Blick auf Kroatien. Das sei Traumziel vieler Camper ist ab sofort wieder geöffnet. Bei der Einreise nach Kroatien benötigt man eine Bescheinigung, wo und wie lange man in Kroatien Urlaub macht. Uwe Frers: »Wir empfehlen dringend, den Campingplatz im Voraus online zu buchen.«

Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern dürfte in diesem Corona-Sommer ja bei vielen Deutschen hoch im Kurs stehen. Und für alle, die bei der An- und Abreise auf Auto und Flugzeug verzichten wollen, gibt es eine gute Nachricht: Vom 31. Juli bis zum 20. September 2020 werden freitags und samstags die ICE-Züge der Bahn von Stuttgart über Würzburg, Kassel, Berlin und Stralsund bis Binz fahren. Die Rückfahrten starten jeweils am Sonnabend und Sonntag am späten Vormittag. »Der Start mitten in der Hauptreisezeit im Sommer ist ein Zugewinn für die Urlauber, die unser schönes Bundesland besuchen wollen und natürlich auch für unsere Gastgeber, die sie empfangen«, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Christian Pegel dazu.

Fast drei Monate lang waren das Schloss und auch der riesige Schlosspark von Versailles für Besucher geschlossen. Nun ist das Schloss eine der ersten großen Touristenattraktionen in unserem Nachbarland, die nach dem Corona-Lockdown wieder geöffnet hat. Aber: nur mit Reservierung! Wie zu hören ist, hat man die drei Monate Zwangsschließung genutzt, um das Schloss auf Vordermann zu bringen: Es wurde geputzt, poliert und ein bisschen gehämmert. Fazit: Es strahlt so schon wie nie zuvor! Wer noch mehr Sehenswürdigkeiten im Raum Paris sehen will, muss sich noch ein bisschen gedulden: Das Centre Pompidou öffnet am 1. Juli, der Louvre erst am 6. Juli.

In der Schweiz dürfen die Clubs und Nachtlokale wieder öffnen. Allerdings hat die Sache einen Haken: Sie müssen schon um Mitternacht wieder schließen. Der Gesundheitsminister des Landes versucht das Beste aus der Situation zu machen und sagte: »Es gibt auch Tagespartys.« Hmmm. Der Zürcher Club Supermarket ging das Wagnis ein und öffnete gestern von 16 Uhr bis Mitternacht. Viele andere Clubs machen da aber nicht mit. Sie bleiben weiter geschlossen.

6. Juni: Tunesien will ab Ende Juni Touristen wieder ins Land lassen, Airline SAS fliegt bald wieder nach Deutschland, TUIfly verlässt Köln, Bremen und Münster-Osnabrück, Aida streicht alle Kreuzfahrten in die USA und nach Kanada 2020, Ostfriesische Inseln wollen weiter keine Tagestouristen, Hessen will Naturtouristen, Zugspitze-Besuch in Corona-Zeiten, Corona-Aus für Hotel-Ikone: Norfolk-Hotel in Nairobi ist dicht

Seit Donnerstag sind in Tunesien wieder Cafés und Restaurants geöffnet. Das Land ist bisher relativ glimpflich durch die Corona-Krise gekommen, die Infektionszahlen sind vergleichsweise gering. Das schürt Begehrlichkeiten, dass schon bald die Tourismussaison durchstarten kann. »Wir hoffen, dass die Touristen schon bald zurückkommen und wir noch eine gute Saison haben werden«, sagte Lobna Jeribi, Ministerin für Großprojekte. Ende Juni sollen die Grenzen wieder geöffnet werden; gern auch für Deutsche, vorausgesetzt, das Auswärtige Amt erteilt grünes Licht für Reisen in das Land. Im vergangenen Jahr besuchten mehr als neun Millionen Touristen Tunesien.

Jetzt zwei Neuigkeiten aus der Welt der Airlines: Die skandinavische Fluglinie SAS will ab Mitte Juni wieder deutlich mehr Ziele in Deutschland anfliegen. Zunächst von Kopenhagen aus nach Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und München, ein paar Tage später (ab dem 20. Juni) dann auch nach Frankfurt. Flüge von und nach Oslo folgen später. TUIfly, die Tochter-Airline des Reisekonzerns TUI, wird dagegen schrumpfen. Bis zur Hälfte der Flieger sollen aussortiert werden. Betroffen davon werden u.a. die Flughäfen in Köln, Bremen und Münster-Osnabrück sein; die Airline wird dort dann nicht mehr hinfliegen. Ab wann, ist noch nicht bekannt.

Diese Nachricht dürften Aida-Kreuzfahrt-Liebhaber gar nicht gern gehört haben: Gestern gab Aida Cruises bekannt, dass infolge der anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie »derzeit die Bedingungen für internationale Reisen mit Ziel USA und Kanada noch nicht gegeben sind«. In Kanada seien Kreuzfahrtanläufe bis Ende Oktober 2020 nicht möglich, in den USA gilt bis auf weiteres ein Einreisestopp für Europäer. Wer schon gebucht hat, dem erstattet Aida Cruises die bisher geleisteten Zahlungen in Form eines Reiseguthabens. On top gibt es einen Bonus in Höhe von 10 % auf die bereits geleistete Zahlung. Wer die Vorauszahlung zurückgezahlt bekommen möchte, der bekommt eine Erstattung.

Wir müssen weiter draußen bleiben: Tagestouristen sind auf den Ostfriesischen Inseln weiter nicht erlaubt. Die Landkreise hätten deshalb entsprechende Allgemeinverfügungen für Verbote in den Schubladen, bestätigte ein Sprecher des Landkreises Wittmund gegenüber NDR 1 Niedersachsen. Das Verbot soll wohl bis zum 22. Juni in Kraft bleiben.

Die Themen Nachhaltigkeit, Natur und Umweltschutz sollen künftig mehr Touristen nach Hessen locken. Schon jetzt interessieren sich über die Hälfte aller potentiellen Hessen-Urlauber für einen Natururlaub. Das passt gut zu Hessen, denn knapp 50 Prozent der Gesamtfläche bestehen aus Nationalparkfläche, Naturparken oder Biosphärenreservaten. »Die Mittelgebirgslandschaften von Rhön, Spessart, Vogelsberg, Taunus, Westerwald und Odenwald, die Auenlandschaften von Rhein, Fulda, Eder und Lahn, die Weinberge des Rheingaus und der Bergstraße, die Seen des Waldecker Landes oder auch die GrimmHeimat in Nordhessen bieten Raum für Erholung, Genuss und Naturerlebnisse. Das sind perfekte Voraussetzungen für unseren Tourismus im ländlichen Raum«, sagte Hessens Umweltministerin Priska Hinz bei der Vorstellung der Landestourismus-Strategie. 

Erst seit ein paar Tagen fahren die alte Zahnradbahn und die wohl beeindruckendste Gondel der Republik wieder hinauf auf den Berg der Berge, wie sie die Zugspitze in Garmisch-Partenkirchen nennen. Doch in Corona-Zeiten ist auch hier vieles anders: Abstandshinweise überall, die Zahl der Besucher ist limitiert, wie unsere Kollegin Emily Neiswirth bei einem Besuch feststellte.

Es ist wohl das berühmteste Hotel Kenias: das Norfolk-Hotel in Nairobi. Die Ex-US-Präsidenten Theodore Roosevelt und Barack Obama stiegen hier ab, viele andere Prominente ebenso. Auch in dem Kultfilm »Jenseits von Afrika« mit Meryl Streep, Robert Redford und Klaus Maria Brandauer wurde in dem Hotel gedreht. Doch jetzt ist für das Fairmont The Norfolk Feierabend: Anfang Juni musste das Vorzeigehotel nach 110 Jahren schließen. Wegen Corona. Wie es weiter geht, ist unklar. Mittlerweile hat sich Kenias Regierung eingeschaltet.

5. Juni: Urlaubsstudie: 40 Prozent wollen in Deutschland bleiben, Touristen-Ärger in Venedig, Sommerurlaub in Bulgarien: Empfehlungen statt Pflichten, Tschechien-Öffnung heute Mittag, Mallorca macht Ballermann in Corona-Zeiten den Garaus

Die Hochschule Fresenius hat die Ergebnisse einer neuen Studie zum Reiseverhalten der Deutschen veröffentlicht. Demnach planen 57 Prozent der Befragten, eine Reise nach Lockerungen der Beschränkungen zu buchen. Eine Reise innerhalb Europas liegt mit 80 Prozent weit vor ferneren Zielen. Innerhalb Europas ist der »Urlaub daheim« mit 40 Prozent am beliebtesten, auf Platz 2 liegt mit 16 Prozent das Nachbarland Österreich. Außerdem: In diesem Urlaubsjahr sind für 80 Prozent der Befragten die politische Lage, die hygienischen Vorschriften sowie die medizinische Versorgung der Destination von großer Bedeutung.

Seit Mittwoch dürfen wir ja wieder ohne Einschränkung nach Italien reisen. Und eine Stadt hat die Touristen ganz besonders erwartet: Venedig. Viele nutzten die Gelegenheit bereits und besuchten die Stadt. Im Großen und Ganzen lief das ganz gut an. Wären da nicht zwei Touristen gewesen, vermutlich aus Deutschland, die gleich für Aufsehen und Ärger sorgten. 

Bulgarien macht sich locker: Ab dem 15. Juni werden die Corona-Regelungen in dem Urlaubsland deutlich liberalisiert. Von Pflichten ist dann kaum noch die Rede, vielmehr spricht man in dem Land dann nur noch von Corona-Empfehlungen. Starttermin für ausländische Urlaubsgäste ist der 1. Juli. Ab dann sind Touristen aus dem Ausland in Bulgarien wieder willkommen.

Eigentlich sollte die Grenze zu Tschechien erst am Montag, dem 15. Juni wieder für uns offen sein. Jetzt geht es aber schneller. Bürger aus Deutschland, Österreich und Ungarn sollen bereits ab heute Mittag wieder in das Land einreisen dürfen, meldet die Website infranken.deErst gestern war noch von Samstag die Rede. 

Und wieder Neuigkeiten aus Mallorca. Dort soll es ja bald wieder mit dem Urlaub losgehen. Ob am 15. oder 21. Juni oder gar erst am 1. Juli, das weiß man immer noch nicht so genau. Wir blicken ehrlich gesagt auch nicht mehr so ganz genau durch. Was aber jetzt schon bekannt wurde: Am Ballermann ist erstmal weiter tote Hose. Die Balearen wollen nämlich die Wiedereröffnung von Nachtklubs, Diskotheken und Bars so lange wie möglich hinauszögern. Auch die Bild-Zeitung nimmt sich des Themas an …

 

4. Juni: Nun offiziell: weltweite Reisewarnung am 15. Juni vorbei, Mallorca-Regeln im Sommer, Tüv Nord und Tüv Süd prüfen Hygiene in Hotels in Ägypten und in der Türkei, Schweden: Hotel wird wegen Corona zu Pop-up-Restaurant, ZDF-Doku: »Robben, Schnaps und keine Gäste – Helgoland in der Krise«

Endlich ist die weltweite Reisewarnung vom Tisch: Ab dem 15. Juni 2020 können wir wieder in den meisten Ländern Europas unseren Urlaub verbringen. Das hat Außenminister Heiko Maas gestern mitgeteilt und dabei den bemerkenswerten Satz »Reisewarnungen sind keine Reiseverbote, und Reisehinweise sind keine Reiseeinladung« gesagt. Vorsicht und Eigenverantwortung sind also in diesem Sommer angesagt. Wir fassen den gestrigen Tag zusammen und wagen einen Ausblick auf die kommenden Wochen.

Die Kompetenz der Prüfer vom Tüv ist weltweit bekannt. Davon profitieren die Prüfer vom Technischen Überwachungsverein jetzt auch in der Corona-Zeit. Die sind nämlich in der Türkei und in Ägypten im Einsatz, um dort die Hygiene-Standards in den Hotels und Restaurants zu prüfen. Es wird eine ganze Menge geprüft und getestet, in den Küchen, Toiletten, am Pool und in den Hotelzimmern, schließlich möchten sowohl die Türkei als auch Ägypten bald wieder Urlaubsgäste empfangen. Während die Mitarbeiter vom Tüv Süd nur in der Türkei unterwegs sind, sind die vom Tüv Nord in der Türkei und in Ägypten am Start.

Weniger Liegen und Sonnenschirme am Strand, Orientierung für den Sicherheitsabstand, und erst einmal kein Shuttlebus-Service: Wer auf Mallorca seinen Urlaub in diesem Sommer verbringen möchte, muss sich auf einige Corona-bedingte Neuerungen gefasst machen. Was in den Gemeinden Santanyí, Andratx, Calvià, Alcúdia und Muro gilt, hat die Mallorca-Zeitung recherchiert.

Auch in Schweden hat die Corona-Krise viele Branchen hart getroffen –nicht zuletzt die Hotelbranche, denn auch in Schweden ist das private Reisen zurzeit nur eingeschränkt möglich. Gleichzeitig macht Not aber auch erfinderisch. Eine besonders kreative Lösung in Corona-Zeiten ist beispielsweise in der westschwedischen Stadt Lidköping entstanden: Das Hotel Stadshotellet hat seine insgesamt 67 Gästezimmer kurzerhand in 67 separate und individuelle Pop-up-Restaurants verwandelt, die viel Abstand zu anderen Gästen garantieren. Jedes dieser Pop-up-Restaurants kann für zwei bis zwölf Personen gebucht werden. Nach dem Check-in erwartet die Gäste in ihrem persönlichen Restaurant eine Speisekarte, und die Bestellung wird per Zimmertelefon aufgegeben, um möglichst viel Abstand zum Service-Personal zu halten.

Helgoland, der rote Felsen im Meer, ist ein Urlaubermagnet. In der Hochsaison fertigen die gut 1500 Helgoländer bis zu 4000 Tages- und 2000 Übernachtungsgäste ab. Doch aufgrund der Corona-Beschränkungen herrschte zuletzt ungewohnte Ruhe: Bis Ende Mai durften keine Gäste auf die Insel kommen. Am Sonntag, dem 7. Juni 2020 um 17.55 Uhr, blickt die »ZDF.reportage« auf »Robben, Schnaps und keine Gäste – Helgoland in der Krise«. Der Film von Torsten Mehltretter ist ab Freitag, 5. Juni 2020, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek zu sehen.

3. Juni: Bundesregierung berät Aufhebung der internationalen Reisewarnung, Mund-Nasen-Schutz wird zur Pflicht bei Lufthansa, Turkish Airlines fliegt ab 18. Juni häufiger von und nach Deutschland, Malta ab 1. Juli offen, Italien ab heute

Wir hatten vor einiger Zeit ja schon an dieser Stelle darüber berichtet, dass die Bunderegierung am 15. Juni die weltweite Reisewarnung aufheben möchte. Heute geht es in die Details. Das Kabinett berät dann darüber, wie die Reisen ab dem 15. Juni in viele Länder Europas wieder möglich sein sollen.

Seit dem 4. Mai baten die Airlines der Lufthansa Group ihre Fluggäste lediglich darum, eine Mund-Nasen-Bedeckung an Bord ihrer Flüge zu tragen. Ab dem 8. Juni wird dies zur Pflicht. Das teilte die Lufthansa gestern mit. »Zum Schutz der Gesundheit sämtlicher Personen an Bord sind Sie dazu verpflichtet, während des Boardings, des Fluges und beim Verlassen des Flugzeuges einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen«, so die Airline. Von der Verpflichtung ausgenommen sind Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren sowie Personen, denen das Tragen einer Maske gesundheitsbedingt oder aufgrund einer Behinderung nachweislich nicht möglich ist. Zum Verzehr von Getränken und Speisen an Bord kann sie natürlich abgenommen werden. Die Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz gilt zunächst für Lufthansa, Eurowings und Lufthansa Cityline.

Ab morgen fährt Turkish Airlines den Flugbetrieb wieder langsam hochZunächst gilt das für Inlandsflüge. Gestern teilte die Fluggesellschaft mit, dass ab dem 18. Juni auch das internationale Streckennetz wieder aufgenommen wird. Auch Deutschland profitiert davon.

Wer in diesem Sommer in Malta seinen Urlaub verbringen möchte, sollte sich den 1. Juli im Kalender vormerken. Ab dann nimmt der internationale Flughafen des Inselarchipels wieder seinen Betrieb auf und empfängt schrittweise Reisende aus dem Ausland. Dies teilten das Ministerium für Tourismus und Verbraucherschutz in Malta und die Malta Tourism Authority (MTA) gestern mit. Die erste Phase der Grenzöffnung ermöglicht zunächst die Einreise für Urlauber aus 19 Ländern, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Gleichzeitig entfällt zum 1. Juli auch die 14-tägige Quarantäneregel sowie der COVID-19-Test für Einreisende der 19 Länder.

Das ging schneller als gedacht: Italien öffnet heute seine Grenzen für Touristen aus 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Zwei Probleme gibt es aber noch: Zum einen die immer noch bestehende weltweite Reisewarnung der Bundesregierung. Zum anderen die noch fehlenden Flüge. Viele Airlines fliegen noch nicht so häufig wie früher nach Italien.

2. Juni: Mallorca-Sommerurlaub-Start: Buch mit sieben Siegeln, Tschechien-Urlaub ab Mitte Juni, Lufthansa öffnet erste Lounges in Frankfurt und München, Mecklenburg-Vorpommern zufrieden mit Pfingsten, Alltag beim Campingurlaub in Zeiten von Corona, Techno-Demo auf dem Landwehrkanal in Berlin gerät aus dem Ruder

In Spanien geht es derzeit bei den Corona-Maßnahmen drunter und drüber. Ministerpräsident Pedro Sánchez will den Alarmzustand bis zum 21. Juni verlängern lassen. Ob ihm das gelingt? Fraglich. Zuletzt hatte er nur noch mit Ach und Krach eine Mehrheit für die Verlängerung des Alarmzustandes bekommen. Warum wir darüber berichten? Mit dem Ende des Alarmzustandes rückt der Starttermin für den Sommerurlaub in Spanien immer näher. Offiziell gilt Mittwoch, der 1. Juli, ab dann sollen Touristen wieder ins Land dürfen. Einen Sonderweg peilen allerdings die Balearen an. Sie wollen im Rahmen eines Pilotprojekts bereits ab dem 15. Juni wieder Touristen auf die Inseln lassen (wir berichteten über Pfingsten). Ob das die Balearen in Eigenregie entscheiden dürfen, ist aber immer noch unklar.

Jetzt auch Tschechien: Nachdem fast alle unsere Nachbarländer die Grenzen für Urlauber ab dem 15. Juni wieder öffnen werden, zieht auch Tschechien nach. Das beschloss das tschechische Kabinett gesternBesucher aus Deutschland dürfen ohne Einschränkungen einreisen. Bereits seit vergangener Woche fahren wieder einzelne Eurocity-Züge zwischen Prag und Berlin, nachdem der Verkehr zuvor wochenlang eingestellt war.

Im Zuge der Corona-Pandemie hatte die Lufthansa all ihre Airport-Lounges geschlossen. Seit heute haben je eine Lounge in den Flughäfen in Frankfurt und München wieder geöffnet. Hohe Erwartungen sollte man an einen Besuch nicht knüpfen: Das Angebot falle »spärlich und traurig« aus, zitiert das Portal travel-dealz.de einen Besucher.

Das lange Pfingstwochenende war der Startschuss für die Sommerurlaubssaison in Mecklenburg-Vorpommern. Nach den Corona-Beschränkungen der letzten Wochen blickten viele neugierig in den Nordosten der Republik. Ob sich viele Touristen auf den Weg machten? Oder ob noch die Corona-Angst überwiegt? Die Antwort fällt relativ klar aus: Man reist wieder an die Ostsee, die Mecklenburgische Seenplatte & Co.: Rund 300.000 Gäste reisten am Wochenende nach Mecklenburg-Vorpommern. Das sind zwar etwas weniger als in den Vorjahren, doch zeigte sich der Chef des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf, in einem Radiointerview mit NDR 1 Radio MV zufrieden.

Sauerland statt Costa Brava: In Zeiten von Corona haben sich auch die Reiseziele der Campingurlauber geändert. Und, wie klappt das so im Alltag auf Deutschlands CampingplätzenWDR 5 hat sich einmal umgehört. Fazit: Es ist doch einiges anders als sonst.

Es sollte eine Demonstration von rund 100 Teilnehmern in Booten auf dem Wasser werden, aber dann geriet die Lage völlig aus dem Ruder: Auf dem Landwehrkanal in Berlin haben gestern Nachmittag rund 3.000 Menschen bei einer Kundgebung unter dem Motto »Für die Kultur – Alle in einem Boot« gegen das Sterben der Nachtclubs demonstriert. Zwar hatten die Veranstalter im Vorfeld eindringlich auf die noch geltenden Abstands- und Hygieneregeln hingewiesen, aber kaum jemand hielt sich daran. Ab dem späten Nachmittag löste die Polizei die Demonstration auf. Anzeigen wurde nicht erstattet.

 

1. Juni: Pfingsten nur wenig los in Bayerns Ausflugsorten, dafür viele Deutsche an Hollands Küste, Strandparty mit rund 3.500 Gästen auf Sylt aufgelöst, noch keine Gruppenreisen bei Wikinger bis 29. Juni, Corona-Folgen: mehr Müll in Thüringens Wäldern

Rechtzeitig vor dem langen Pfingstwochenende hatten in allen deutschen Bundesländern Hotels, Pensionen & Co. wieder geöffnet. Damit stand dem traditionellen Pfingsturlaub in vielen deutschen Urlaubsregionen nichts mehr im Wege. Allerdings scheinen nicht sehr viele in diesem Jahr Lust darauf gehabt zu haben. Die Bahn sprach von einem ruhigen Pfingstwochenende, die Züge waren nicht stark ausgelastet. Auch auf den Autobahnen war der Verkehr normal. Deutlich weniger los als erwartet, war in Bayerns Urlaubsregionen, wie das ZDF berichtet. Einzig auf Rügen war der Ansturm größer.

Auch in Holland war deutlich mehr los. Das gilt vor allem für die Küstenregionen. Die Bild-Zeitung zitiert einen Hotelbesitzer, der von zahlreichen Urlaubern aus Deutschland berichtet. »Normalerweise kommen 50 Prozent der Gäste aus Holland und 35 aus Deutschland. Jetzt haben wir allerdings gerade 85 Prozent Gäste aus Deutschland«, ist zu hören.

Unterdessen musste die Polizei auf Sylt eingreifenIn Kampen versammelten sich bis zu 3.500 überwiegend junge Leute und feierten spontan eine Strandparty. Abstandsregeln wurden dabei augenscheinlich nicht eingehalten. Gegen die Partygäste wurden keine Bußgelder erhoben.

Kein Wander- und Radurlaub in kleinen Gruppen bis Ende Juni: Der Veranstalter Wikinger Reisen hat alle Termine bis einschließlich 29. Juni 2020 abgesagt – für Deutschland und ganz Europa. Grund ist die vor wenigen Tagen verkündete Verlängerung der Kontaktbeschränkung. »Schon bei Gruppen mit 10 oder 12 Teilnehmern überschreiten wir mit dem Reiseleiter die erlaubte Teilnehmergrenze. Von den Absagen sind fast 40 Wander- und Radgruppen betroffen, die bis zum 29. Juni abgereist wären«, so Moritz Mohs von Wikinger Reisen. Ab dem 30. Juni hofft der Veranstalter auf einen schrittweisen Re-Start des Aktivurlaubs.

Zu den Zeiten der Ausgangsbeschränkungen in Deutschland zog es viele Leute in den Wald. Dort konnte man ja prima das Abstandsgebot zu anderen einhalten. So war das auch in Thüringen. Dort gingen viele in den Wäldern spazieren. Manche haben dort offenbar auch ein Picknick gemacht. Ärgerlich dabei: Viele nahmen ihren Müll nicht mit. Von deutlich mehr Verpackungsmüll in den Wäldern ist die Rede.

Hier gibt es unseren Corona-Reise-Ticker für März 2020, April 2020 und Mai 2020.