Der Sommerurlaub im Hotel wird in diesem Jahr ganz anders aussehen als sonst. Die wegen der Coronavirus-Pandemie notwendigen Abstands- und Hygienemaßnahmen zwingen die Hotels dazu, umzudenken. Die TUI und Riu Hotels haben jetzt Pläne vorgelegt – wir zeigen, was drinsteht!

In ganz Europa zerbrechen sich derzeit die Hotelexperten darüber den Kopf, wie die Corona-Sicherheitsstandards in den Hotels am besten umgesetzt werden können. Das letzte Wort darüber werden überall die Gesundheitsbehörden haben. Sie müssen festlegen, ob und unter welchen Auflagen Hotels wieder Gäste empfangen dürfen. Aber das hält natürlich viele Hoteliers nicht davon ab, eigene Konzepte zu erarbeiten. Schließlich kennen sie ihre Häuser am besten.

So auch die TUI Group. Der weltweit führende Touristikkonzern ist in mehr als 100 Ländern aktiv und hat über 400 Hotels und Resorts mit Marken wie RIU, TUI Blue und Robinson im Portfolio. Jetzt hat der Konzern einen 10-Punkte-Plan zur Wiedereröffnung der Hotels erarbeitet. »Die Maßnahmen erlauben einen sicheren und unbeschwerten Urlaub, der den höchsten Hygienestandards in Bezug auf Covid-19 entspricht«, heißt es in dem Papier. Auch die RIU-Gruppe hat einen Plan erstellt. Was genau steht da drin? Woraus müssen sich Hotelgäste in diesem Corona-Sommer gefasst machen? Wir stellen euch die Pläne von TUI und RIU, die eine Blaupause für viele andere Hotels sein könnten, einmal vor.

Check-in: Online und später als sonst

Ankunft am Flughafen, Transfer mit dem Bus ins Hotel, Check-in an der Rezeption: Das ist das, was ihr kennt. Bisher. Wenn es nach der TUI geht, dann solltet ihr in diesem Sommer in vielen Hotels über die Website des Hotels oder übers Smartphone online einchecken. Der Check-in erfolgt somit weitestgehend kontaktlos.

Mann am Check-In-Schalter im Hotel

Helena Lopes

In den RIU Hotels & Resorts ist darüber hinaus angedacht, den Check-out auf 11 Uhr vorzuverlegen, während der Check-in auf 16 Uhr verschoben wird, um genug Zeit zu haben, die Zimmer gründlich zu reinigen. Die Rezeption soll aber nicht geschlossen werden. Allerdings sollen dort Trennwände aufgebaut werden. Ebenfalls angedacht bei RIU: eine Temperaturkontrolle der Gäste bei Ankunft.

Keine Kaffeemaschinen, Zeitschriften, Broschüren oder Wäschebeutel im Zimmer

Auch in den Zimmern soll ordentlich aufgeräumt werden. Und zwar überall dort, wo die Sicherheitsexperten Infektionsmöglichkeiten vermuten. So sollen bei RIU sämtliche nicht grundlegende Elemente entfernt werden. Als Beispiele werden Kaffeemaschinen, Zeitschriften, Broschüren oder Wäschebeutel genannt.

Luxusapartment

Ralph Kayden

Die Amenities sollen auf das Wesentliche reduziert werden. Ein Spender mit hydroalkoholischem Gel soll in jedem Zimmer aufgestellt werden. Da versteht es sich von selbst, dass alle Zimmer in den TUI Hotels vor der Ankunft neuer Gäste mit speziellen Reinigungsmitteln gesäubert werden.

Corona-Sicherheitsstandards in den Hotels: Bitte halten Sie Abstand!

Das, was mittlerweile in Deutschland gang und gäbe ist, soll auch im Urlaub gelten: Abstand halten. Für alle Mitarbeiter soll in den öffentlichen Bereichen des Hotels wie in den Restaurants, auf den Korridoren oder den Fitness-Räumen die Verpflichtung gelten, einen Abstand von 1,5 bis zwei Metern untereinander und zu den Gästen einzuhalten. So werden zum Beispiel Tische im Restaurant nur dann gesäubert, wenn ihr euch nicht am Tisch aufhaltet.

Büfett mit Handschuhen und Maske

In vielen Hotelrestaurants ist es ja so, dass euch das Büfett von 18 bis 21 Uhr serviert wird. Das dürfte sich in diesem Sommer ändern. Die Restaurant-Öffnungszeiten sollen deutlich verlängert werden, damit nicht zu viele Gäste auf einmal die Büfetts stürmen. Auch das gehört zu den neuen Corona-Sicherheitsstandards in den Hotels.

Blick auf Frühstücksbüfett

Tim Cooper

Bei RIU sollen Turnusse zum Mittag- und Abendessen festgelegt werden. Zudem werdet ihr dort verpflichtet sein, eure Hände bei Eintritt zu desinfizieren. Außerdem sollt ihr Handschuhe und Mundschutz tragen müssen, wenn ihr euch an den Buffets bedienen wollt. Am Büfett sollen mehr Einzelportionen, mehr verpackte Produkte und mehr Show-Cooking angeboten werden. Im Restaurant werden die Tische mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern aufgestellt. Dadurch soll automatisch die Anzahl der Gäste im Restaurant begrenzt werden.

Weniger Sonnenliegen am Pool und weniger Entertainment

Der Run auf die Sonnenliegen könnte sich in diesem Sommer in den Hotels noch einmal verstärken. Denn: Es stehen deutlich weniger Liegen zur Verfügung. Die Auswahl der Plätze fürs Sonnenbad am Pool dürfte also begrenzt werden. Sonnenliegen und -schirme werden weiter auseinander gestellt. In den RIU Hotels & Resorts soll die Karte zum Austausch von nassen Handtüchern am Ende des Badetages abgeschafft werden. Dass die Hotelpools auch tatsächlich benutzt werden dürfen, daran scheint RIU nicht zu zweifeln. So heißt es in dem Papier: »Die Häufigkeit der Reinigung und Desinfizierung der Poolbereiche und der Whirlpools wird erhöht und es werden der gegenwärtigen Situation entsprechende Desinfektionsmittel für das Wasser verwendet, ebenso wird durch das Tragen von Mundschutz und Handschuhen vonseiten des Personals auf die persönlichen Schutzmaßnahmen geachtet.«

Corona-Sicherheitsstandards in den Hotels: Hotelpool eines Luxushotels

Valeriia Bugaiova

Auch in Sachen Entertainment wird auf Sparflamme gekocht. Es sollen nur Events, Sportarten und Entertainment-Angebote mit geringer Teilnehmerzahl und ohne engeren Kontakt angeboten werden. Golf oder Tennis beispielsweise kann stattfinden, ein Fußballturnier dagegen nicht.

Luftaufnahme Hotel nachts

John Matychuk

Ob und in welchem Umfang man ins Hallenbad, in die Sauna oder zur Massage darf, steht noch in den Sternen. Das hängt davon ab, welche Corona-Sicherheitsstandards in den Hotels in den jeweiligen Urlaubsländern vorgeschrieben werden.