Nachhaltigkeit und Umweltschutz liegen vielen Menschen am Herzen. Das Thema ist so wichtig wie nie – auch wenn es ums Reisen geht. Aber wie können Urlaubsreisen umweltfreundlicher werden? Hier sechs Tipps, wie man schon mit kleinen Veränderungen die nächste Flugreise nachhaltiger gestalten kann.

Umweltfreundlicher fliegen: Meist besser direkt statt übers Drehkreuz

Flugzeuggesellschaften sind seit jeher bemüht, den Kerosinverbrauch zu senken. Das hat allerdings oft weniger mit Umweltbewusstsein zu tun, als mit dem Ziel, die Kosten zu senken. Denn jeder gesparte Liter Kerosin senkt die Kosten – und erhöht damit den Gewinn der Airline. Die Senkung des Kerosinverbrauchs ist für viele Fluggesellschaften also extrem wichtig. Deshalb sind sie stets bemüht, die neueste Flugzeuggeneration in ihrem Portfolio zu haben. Denn die fliegen effizienter.

Aber auch als Flugreisende kann man einen kleinen Beitrag leisten, um weniger Kerosin zu verbrauchen. Beim Starten und Landen wird mehr Treibstoff verbraucht, als beim Fliegen in der Höhe. Für Flugreisende bedeutet dies: Ein Direktflug von A nach B ist meist effizienter, als eine Reise mit Zwischenstopp an einem Drehkreuz. Das gilt ganz besonders für Flüge, die über ein Drehkreuz führen, das in der entgegengesetzten Richtung liegt. Wer beispielsweise von Frankfurt in die USA fliegen will, sollte das via Direktflug machen – und nicht über ein Drehkreuz in Warschau, Athen oder gar Istanbul. Umgekehrt gilt: Wer nach Asien oder Australien will, sollte beispielsweise nicht erst nach Madrid, Lissabon oder London fliegen und dort umsteigen.

Junge Frau im Flughafen blickt auf große Abflug-Anzeigetafel

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Was man allerdings beachten sollte bei Drehkreuzen, die auf dem Weg liegen (zum Beispiel die Drehkreuze in Madrid und Lissabon bei Reisen nach Südamerika): Bei Langstreckenflügen kann das Flugzeug durch den Treibstoff schwerer sein, so dass es ab einer bestimmten Entfernung günstiger und besser ist, einen Zwischenstopp zum Auftanken einzulegen. Bei einer Boeing 777 ist dies beispielsweise bei 5.600 Kilometern der Fall.

Economy fliegen und wenig Gepäck mitnehmen

Gute Nachrichten für preisbewusste Reisende: Wer mit Lowcost-Fluggesellschaften reist, verbraucht oft vergleichbar weniger Emissionen. Das liegt zum Teil daran, dass die Billigfluggesellschaften das Gewicht an Bord maximal reduzieren und den Platz im Flugzeug pro Reisenden optimal nutzen. Für sie zählt jedes Kilogramm – was auch erklärt, warum Billigairlines für jedes Gepäckstück extra Gebühren verlangen. So werden die Kunden »erzogen«, sich zweimal zu überlegen, mit wie viel Gepäck sie in den Urlaub verreisen.

Kleiner gepacker Koffer, Fotoapparat und Notebook

Anete Lusina

Handgepäck ist daher bei Flügen mit Billigfliegern für viele Reisende zur Norm geworden. Wer auf das zusätzliche Paar Schuhe verzichtet und mit leichtem Gepäck reist, spart nicht nur Geld, sondern trägt auch dazu bei, die Emissionen des Fluges zu reduzieren. Größere Flugzeuge und mehr Fluggewicht bedeuten mehr Emissionen bei Start und Landung. Ein grober Richtwert besagt, dass eine Verringerung des Flugzeuggewichts um ein Prozent den Treibstoffverbrauch um 0,75 Prozent senkt.

Bei den traditionellen Airlines gibt es auf Langstrecken-, manchmal auch auf Mittelstreckenflügen, eine Business und First Class. Die sind natürlich äußerst komfortabel. Einerseits. Andererseits nehmen sie mehr Platz im Flugzeug ein. Sie sind außerdem viel schwerer, was die Zahl der Personen, die pro Flug mitfliegen können, verringert – und den Treibstoffverbrauch des Flugzeugs erhöht. Die neuesten Economy-Sitze bringen nur vier, ein typischer Business-Class-Sitz bringt dagegen etwa 82 Kilogramm auf die Waage. Dies entspricht etwa dem durchschnittlichen Gewicht einer zusätzlichen männlichen Person.

Flugreise nachhaltiger gestalten und keine Extras buchen

Bei der Flugbuchung werden Reisende schnell dazu verleitet, einfache Flüge zu All-inclusive-Paketen aufzuwerten. Wer das nötige Kleingeld hat, kann zusätzliches Gepäck, Snacks während des Fluges, mehr Beinfreiheit oder Kissen, Decke und Kopfhörer hinzubuchen. Komfortables Fliegen ist verlockend, klar. Doch all diese Zusatzleistungen gehen zu Lasten der Umwelt. Tarife ohne Zusatzleistungen bedeuten, dass Reisende nur für das bezahlen, was nötig ist. So wird weniger Abfall und Einwegplastik produziert, und durch das geringere Gewicht des Flugzeugs eine höhere Treibstoffeffizienz erreicht. Merke: Kleinvieh macht auch Mist.

Zwei junge Frauen sitzen im Flugzeug

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Emissionen der Airlines vergleichen

Ein Vergleich der Emissionen verschiedener Fluggesellschaften ist eine einfache Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und somit die Flugreise nachhaltiger zu gestalten. Mit dem Skyscanner-Filter »Greener Choice« etwa finden Reisende Flüge, die im Vergleich zum Durchschnitt der gewählten Route weniger C02 ausstoßen. Wer zum Beispiel nach Flügen von Frankfurt nach New York sucht, findet Optionen, die 11 Prozent weniger CO2 ausstoßen als der Durchschnittsflug für diese Strecke – und das bei gleichem Preis.

Flugreise nachhaltiger gestalten: Kompensation erwägen

Eine CO2-Kompensation ist ähnlich einer Spende. Kompensationen werden für viele Projekte verwendet; etwa für die Anpflanzung von Bäumen, die Installation von Solarenergie oder die Bereitstellung erneuerbarer Energieressourcen für arme Länder. Die Programme sind sehr unterschiedlich. Deshalb ist es wichtig, dass Reisende sich vorher informieren, wohin genau das gespendete Geld fließt. Der Betrag wird durch eine Schätzung des persönlichen CO2-Fußabdrucks ermittelt. Berücksichtigt werden Häufigkeit und Strecke der Flüge, Kategorie, Direktflüge und aufgegebenes Gepäck. Wem die bei der Buchung angebotene Option zur Kompensation nicht zusagt, kann selbständig an eine gemeinnützige Organisation der Wahl – unabhängig von der Flugbuchung – spenden.

Flugzeug in der Luft

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Der Dow Jones Sustainability Index gibt Auskunft darüber, was die einzelnen Fluggesellschaften tun, um die Flugreise nachhaltiger zu gestalten, etwa durch Investitionen in umweltfreundlicherer Flugkraftstoffe. Wer sich genauer dafür interessiert, kann sich durch eine einfache Online-Suche informieren. Skyscanner hat einen Leitfaden für umweltfreundlichere Flugkraftstoffe (auf Englisch) veröffentlicht.