Am 10. November 2021 tritt der neue Bußgeldkatalog in Deutschland in Kraft. Auf Verkehrssünder, die zu schnell fahren, kommen dann deutlich höhere Geldstrafen zu. Im Vergleich zu anderen Ländern Europas kommen Raser in Deutschland aber auch dann immer noch vergleichsweise günstig davon. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung.

Ab dem 10. November dieses Jahres wird es für Verkehrssünder auf Deutschlands Straßen ungemütlicher. Ab dann nämlich müssen sie deutlich mehr berappen, wenn sie erwischt werden. Mindestens 260 Euro etwa werden fällig, wenn man in der Stadt 30 km/h zu schnell fährt. Falschparken auf Rad- oder Gehwegen kostet bis zu 110 Euro. Aber ist das viel im Vergleich zu anderen europäischen Ländern? Was muss man zahlen, wenn man im Urlaub anderenorts beim Zuschnellfahren erwischt wird?

Tempolimit-Markierung auf Fahrbahn

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Verizon Connect, einer der Experten für Fuhrparkmanagement, hat nun in einer Studie untersucht, in welchen europäischen Ländern die höchsten Geldstrafen bei Verkehrsdelikten drohen. Unter anderem wurde der Frage nachgegangen, wie hoch die Geldstrafen laut Bußgeldkatalog ausfallen, wenn ein Autofahrer innerorts mit 21 km/h über der zugelassenen Geschwindigkeit kontrolliert wird.

Zu schnell fahren in Europa: Deutschland bei Geldstrafen im Mittelfeld

Dafür wurden die Bußgeldkataloge aus 23 EU-Staaten sowie Norwegen, Schweiz und Großbritannien herangezogen. Ergebnis: Die höchsten Geldstrafen drohen laut der Studie in Norwegen. Mit 944 Euro Strafe für zu schnelles Fahren innerorts zahlt man in dem skandinavischen Land mehr als das achtfache als in Deutschland – trotz des neuen Bußgeldkatalogs. Auch in der Schweiz (560 Euro), in Schweden (345 Euro), Dänemark (405 Euro), Estland (400 Euro) und Portugal (360 Euro) wird das Rasen innerorts deutlich höher bestraft als hierzulande. Deutschland ist in Europa damit aber mitnichten der Billigheimer für Raser – vielmehr liegen wir im europäischen Ranking im Mittelfeld. Am wenigsten haben Raser in Tschechien zu befürchten. Hier drohen lediglich 38 Euro Verwarngeld.

Gleiches gilt, wer eine rote Ampel missachtet. Auch liegt Deutschland bei der Strafzumessung im europäischen Mittelfeld. Während in Tschechien (38 Euro), Lettland (40 Euro), Österreich (70 Euro) und Polen (75 Euro) die Strafe geringer als in Deutschland (90 Euro) ausfällt, wird es in Luxemburg (145 Euro), Ungarn (156 Euro) und in Litauen (170 Euro) deutlich teuer.