Schwedens zweitgrößte Stadt Göteborg ist bei Touristen berühmt für ihre „Fischkirche“, den Hafen, Nordeuropas größten Vergnügungspark Liseberg und nicht zuletzt für die Nähe zum westschwedischen Schärengarten. Und sonst? Unsere Tipps für eine Reise nach Göteborg.

Göteborg ist Schwedens zweitgrößte Stadt und dennoch ein Geheimtipp, der dazu einlädt, das Land auf urbane und doch gemütliche Weise zu entdecken. In entspannter Atmosphäre naschen Einwohner süße Kanelbullar am Hafen oder gönnen sich ein Lachsbrot entlang der zahlreichen Kanäle der Stadt. Köstliche, schwedische Gerichte hält auch die Speisekarte der Fischkirche bereit ‒ eine Markthalle, die schon seit 1874 als beliebtes Restaurant dient. Genauso im Trend liegt das Szene-Viertel Haga, dessen entzückende Holzhäuser Besucher mit dem Fahrrad erkunden können.

Panoramablick über Göteborgs Stadtteil Haga

Per Pixel Petersson

Doch auch die alte, himmelblaue Straßenbahn oder ein Kanu auf dem Meer bringen Gäste durch das angesagte Göteborg. Wer sich für die Fähre entscheidet, kann zudem beim Inselhüpfen die einsamen Buchten und roten Häuschen der Göteborger Schären erleben.

Frau einsam an Küste im Schärengarten Göteborg

Peter Kvarnström/Göteborg & Co

Göteborg vom Wasser aus entdecken

König Gustaf II. Adolf (1594-1632) – der »Löwe aus dem Norden« –, der im Jahr 1621 keine 800 Meter vom Wasser entfernt stand, soll mit dem Finger auf den Boden gezeigt und gesagt haben: »Hier soll meine Stadt liegen.« Eine Statue hat dieser Geste ein Denkmal gesetzt.

Statue von König Gustav II Adolf in Göteborg

Tommy Alven/Shutterstock.com

Und er wollte nicht irgendeine Stadt: Wo der Fluss Göta Älv in die Nordsee mündet, sollte eine »See- und Handelsstadt« entstehen. Vom ersten Moment an war Göteborg also dem Wasser zugewandt; heute zählt der Hafen zu den größten in Nordeuropa.

Wer die Stadt besucht, tut gut daran, sie auch vom Wasser aus zu besichtigen. Vor Ort gibt die informative, knapp einstündige Rundfahrt im offenen »Paddan«-Boot einen guten Überblick. Und die Guides haben immer einen Scherz auf Lager, schließlich sind die Göteborger für ihren Wortwitz bekannt. Außerdem wissen sie, was es mit der mysteriösen Adresse „Stora Nygatan 17 ½“ auf sich hat und warum sich die Statue der »Seemannsfrau« trauernd vom Meer ab- statt zuwendet.

Paddelboot- und Kajaktouren in der City

Die Reederei Strömma hat außerdem zwei längere Bootstouren im Angebot: um die Insel Hisingen (ab April) und durch die Göteborger Schären (ab Mai). In der warmen Jahreszeit macht es außerdem Spaß, eigenhändig in See zu stechen. Mehrere Unternehmen in und um Göteborg vermieten Paddelboote, darunter Point 65 im Zentrum und Långedrags Kanotcentral in einer Bucht am Meer. Ab April vermietet außerdem »Let’s Boat« Elektroboote für bis zu zwölf Passagiere. Um Kapitän für eine Stunde oder einen Tag zu sein, braucht man weder Vorkenntnisse noch Bootsschein. Die Minireederei ist am Brunnsparken angesiedelt, genau im Blickfeld der Statue von König Gustaf II. Adolf.

Kajakfahrer in Göteborg

Beatrice Tornros

Kayakomat lautet das Zauberwort für Wassersportler in Göteborg. Wer in der schwedischen Stadt auf Entdeckungstour gehen möchte, der kann auf eine der zahlreichen Kajak-Verleihstationen zurückgreifen, die in den letzten Jahren geschaffen wurden. Point 65 Sweden, einer der führenden Outdoor-Anbieter für Kajaks in Schweden, setzt auf die Selbstbedienung an gleich vier Orten in Göteborg. Über eine App lässt sich das Kajak unkompliziert auswählen und buchen, eine E-Mail informiert zum Gebrauch und der sicheren Nutzung.

Fun im Vergnügungspark Liseberg

Der Vergnügungspark Liseberg, der mitten in Göteborg liegt, ist eines der beliebtesten Besuchsziele in ganz Schweden. Eines der Highlights in dem Park: die Achterbahn »Helix«. Mit knapp 1,4 Kilometer Länge ist sie die längste und mit einer maximalen Geschwindigkeit von 100 km/h auch die schnellste Achterbahn des Parks. Mehr als zwei Minuten Spaß verspricht die Bahn, die mit einer maximalen Beschleunigung von 4,3 g daher kommt. Der Höhenunterschied beträgt 52 Meter – wer flink ist, kann also zusätzlich den Blick über die Dächer von Göteborg genießen, bevor es wieder hinunter geht. Was besonders groß gewachsene Achterbahn-Fans freuen wird: In Reihe 10 jedes Wagens befinden sich Sitze für »Big Boys«. Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens wird der Freizeitpark 2023 mit neuen Attraktionen aufwarten. Liseberg war übrigens ein Geschenk an die Einwohner von Göteborg zum 300. Geburtstag der Stadt.

Eingang des Vergnügungsparks Liseberg in Göteborg

Peter Kvarnström/Göteborg & Co

Seefahrtsmuseum im neuen Glanz

Nach einer Renovierung und Erweiterung öffnet das Maritime Museum & Aquarium im Göteborger Stadtteil Majorna zum 10. Dezember 2022 wieder seine Pforten. Das neue Glanzstück des seit 1933 bestehenden Maritimen Museums ist ein Aquarium in einer hochmodernen Anlage unter der Erde. Es umfasst ein zehnmal größeres Wasservolumen als sein Vorgänger. Neben der Aquarienhalle mit 15 geplanten Aquarien, die die Ozeane, deren Organismen und Lebensräume in den Mittelpunkt stellen, legt das »Ocean Lab« seinen Fokus auf die Meerespädagogik. Labortische, Versuchsaquarien und Streichelbecken sollen zukünftig Besuchern sowie auch Schulklassen mit diesem fragilen Ökosystem vertraut machen. Darüber hinaus gewährt es einen Einblick in die laufenden Forschungsprojekte des Museums. Das Maritime Museum & Aquarium befasst sich mit Themen über und unter der Wasseroberfläche, mit der Schifffahrt im Allgemeinen, Göteborg als Hafenstadt im Besonderen sowie Meeresmythologien.

Familie im Maritime Museum Göteborg

Kim Svensson

Kurios: Die Lounge im Maul eines Blauwals

In Göteborgs Naturhistorischem Museum zieht ein 16 Meter langer Blauwal die Blicke auf sich. Im Jahre 1865 in der südlich der Stadt gelegenen Aksim-Bucht gestrandet, wurde er vom damaligen Kurator des Göteborger Museums, August Wilhelm Malm, präpariert und der Öffentlichkeit präsentiert. Die Walhalle des Museums gibt einen Einblick in die Evolution der Wale. An wenigen ausgewählten Tagen im Jahr werden die immensen Dimensionen eines der größten Tiere der Welt auf besondere Weise deutlich: Museumsbesucher steigen durch das aufgeklappte Maul in den Bauch des Tieres hinab.

Klassisch oder spektakulär: Ein Bad in den Pools der Stadt

Bereits im 19. Jahrhundert zog es jene der Badekultur frönenden Gäste in den Göteborger Stadtteil Haga. Hier findet sich bis heute – untergebracht in einem historischen Gebäude – das, für die Öffentlichkeit zugängliche, Jugendstilbad Hagabadet.

Innere des Hagabadet in Göteborg

Peter Kvarnström/Göteborg & Co

Keine zwei Kilometer weiter, am Korsvägen-Platz, traut seinen Augen nicht, wer einen Blick gen Himmel in Richtung des 18. Stockwerks der Gothia Towers wirft. Im Upper House Spa – einem Fünf-Sterne-Hotel – wellnessen Gäste nicht nur im höchstgelegensten Hamam Göteborgs, sondern entspannen zudem in einem spektakulären Pool mit Glasboden über den Dächern der Stadt. An heißen Tagen versprechen öffentliche und kostenlose Schwimmbäder wie das Plaskis in Majorna Abkühlung.

Das langersehnte öffentliche Schwimmbad im Jubiläumspark in Frihamnen besteht aus drei Becken im Fluss Göta älv. Die Eröffnung ist für Juni 2023 geplant. Badefreunde wird hier ein rundes Tauchbecken, einen Pool mit Rutsche und ein längeres Schwimmbecken erwarten. Die Becken haben keinen Boden, und das Wasser wird technisch aufbereitet, so dass die Besucher das ganze Jahr über in Süß- und Salzwasser baden können. Der Eintritt ist kostenlos, und die Anlage bietet Platz für 500 Personen. Die legendäre öffentliche Sauna gleich nebenan wird derzeit renoviert. Danach kann sie ebenfalls kostenlos genutzt werden. Der Jubiläumspark beherbergt außerdem einen ausgedehnten, neuen Spielbereich, der 2022 eröffnet wurde.

Shopping in Göteborg

Wenig überraschend: In kaum einem anderen Viertel gibt es so viele verschiedene Gelegenheiten zum Shoppen wie im Stadtzentrum. Eine Erkundungstour startet im Shopping-Center Nordstan, von dort geht es an den Arkaden und dem Kaufhaus NK vorbei zum Kungstorget mit der Markthalle. Von dort aus folgt man den drei parallelen Fußgängerzonen Södra Larmgatan, Vallgatan und Kungsgatan.

Shopping in Göteborg

Elisabeth Dunker

Kungsgatan ist etwas belebter und bietet vor allem skandinavische Modemarken wie H&M, Lindex, Gina Tricot und Din Sko. Der Kungstorget und die Markthalle eignen sich hervorragend für eine Mittagspause. Das Gleiche gilt für die Magasinsgatan 17, wo in der Mittagspause Food Trucks aufschlagen.

Korsgatan ist die Querstraße, die die drei oben genannten Einkaufsstraßen miteinander verbindet, direkt neben dem Dom zu Göteborg. Hier findet man noch mehr inhabergeführte Geschäfte und traditionsreiche Läden, zum Beispiel das Handtaschengeschäft A. Hinricsson und das Café Ahlströms Konditori.

Auf der Magasinsgatan ballen sich anerkannte Shops wie Designtorget, Artilleriet und Norrgavel für Wohnaccessoires und Skandimode. Die Adresse Vallgatan 12 vereint ein Café mit Conceptstore, und der Schreibwarenladen Rum för Papper ist ein Paradies für alle, die Notizbücher lieben. Anfang Oktober sind die Regale mit den Herbst-Neuheiten gefüllt, und skandinavisches Design gibt sowohl der Garderobe als auch dem Wohnzimmer neuen Schwung für die unausweichliche kalte Jahreszeit.

In der Hafenstadt hat auch die Grafikdesignerin Emma von Brömssen ihr Atelier, deren Muster mit verspielten Vogelmotiven Kissen, Tassen und Tapeten zieren und als Klassiker gelten.

Slottsskogen-Park: Entspannung mitten in der Natur

Der Slottsskogen-Park ist die grüne Oase der Stadt. Die Mischung aus angelegtem Park und natürlichem Wald schafft eine schöne Umgebung für verschiedene Unternehmungen, vom Laufen bis zum gemütlichen Picknick. Bei einem Spaziergang auf den verschlungenen Wegen wird man als Besucher schnell feststellen, warum Slottsskogen eine der chilligsten Orte der Einheimischen zum Entspannen ist.

Ein großer Teil des Parks besteht aus einer natürlichen Parklandschaft mit einheimischen Bäumen wie Linden, Buchen, Ahorn und verschiedenen Eichenarten. Der Urwelt-Mammutbaum und die stattliche serbische Fichte sind nur einige Beispiele für die exotischeren Pflanzen, die hier zu sehen sind. Im und in der Nähe des Parks gibt es Cafés, Spielplätze und vieles mehr. Nicht nur das: Es gibt auch Volleyballplätze, eine Minigolf-Anlage und Spielplätze im Freien. Einer der beliebtesten von ihnen ist der Abenteuerspielplatz Plikta. Auf der anderen Seite des Parks befindet sich der Spielplatz Naturleken.

Volleyballplatz und Wiese im Slottsskogen Park Göteborg

Steampipe Production Studio AB/Göteborg & Co

Die Sternwarte Slottsskogsobservatoriet befindet sich im nördlichen Teil des Parks, auf der Spitze des Hügels. Sie ist ein idealer Ort, um mehr über Sterne und Planeten zu erfahren.

Last but not least beherbergt der Park einen Zoo, in dem man Elche, Gotlandponys, Guteschafe und andere nordische Tiere beobachten kann. Der Zoo im Park ist das ganze Jahr über geöffnet, und der Eintritt ist frei. Der Streichelzoo und das Ponyreiten-Areal sind von April bis September geöffnet.

Wer anschließend hungrig ist, kann eines der Cafés im Slottsskogen aufsuchen. Das Café Azalea etwa befindet sich an der Kreuzung von Säldammsbacken und Vedbacken. Auf der Speisekarte stehen leichte Mahlzeiten, Sandwiches und Patisserie. Ebenfalls beliebt: das Café Björngårdsvillan aus dem Jahr 1906. Auch hier werden Kaffee und leichte Mahlzeiten serviert. Wer mehr Appetit verspürt, sollte die gemütliche Villa Belparc am Teich Stora dammen besuchen.

Schöne Gärten in und um Göteborg

Göteborg und die Umgebung bietet Gartenfreunden in rund 100 öffentlichen Gärten Inspiration und grüne Erlebnisse. Das überregionale Projekt »Trädgårdsresan«, zu Deutsch »Gartenreise«, listet die 40 schönsten Gärten auf einer Webseite mit interaktiver Karte, die es auch auf Deutsch gibt. Das Spektrum reicht von imposanten Schlossgärten über wildromantische Oasen und Bio-Gärten mit Verkauf bis hin zu botanischen Gärten und minimalistischen Anlagen. Hier ein paar besonders schöne Orte:

In der Nähe von Göteborg ruht die gut erhaltene Sommervilla Gunnebo Slott im klassizistischen Stil in einer üppigen Oase. Ein strukturierter Terrassengarten nach französischem Vorbild, ein Gemüse- und Kräutergarten und ein englischer Landschaftspark werden von Spazierwegen verbunden.

Sommervilla Gunnebo Slott

Trygve Finkelsen/Shutterstock.com

Etwas weiter nördlich geht die Erkundungstour im Zeichen des grünen Daumens im Garten Jonsered und dem gleichnamigen Herrenhaus weiter. Erst 2014 wurde der Park, ein Projekt der Universität Göteborg, als freie Interpretation des Gartens wiedereröffnet, der im 19. Jahrhundert an derselben Stelle lag. Er besteht traditionell aus vier Teilbereichen: einem Nutzgarten, einem englischen Rosengarten, einem dekorativen Garten mit kunstvollen Blumenbeeten und einem Ausstellungsbereich, der sich jedes Jahr ändert.

Am Vänern, dem größten See in Schweden, liegt das Herrenhaus Hellekis Säteri. Der prächtige Garten faszinierte 1746 schon Carl von Linné, den Vater der Botanik. Wer auf dessen Spuren wandelt, entdeckt unter anderem eine besondere Magnolie und einen hundertjährigen Gingkobaum. Ein Teil des Gartens ist einzig Rosen gewidmet.

Göteborg im Winter

Sobald Schnee gefallen ist, zieht es die Göteborger zum Skifahren auf die Langlaufloipen. Eine gute Adresse ist das Naherholungsgebiet Sisjön, das etwas südlich von Göteborg liegt. Dort sind die Loipen sogar beleuchtet, sodass man bis in die Abendstunden fahren kann. Auch die Stadtparks Trädgårdsföreningen und Slottsskogen werden an verschneiten Tagen gerne von Langläufern besucht. Letzterer hat außerdem einen schlittenfreundlichen Hügel (Bragebacken), ebenso wie das Naturschutzgebiet Delsjön (Brudarebacken).

Langläufer im Schnee im Park in Göteborg

Beatrice Tornros

Wer es dagegen rasant mag, hat in und um Göteborg einige Möglichkeiten zum Schlittschuhfahren, entweder auf einer angelegten Eisbahn oder in einer Eishalle oder – typisch schwedisch – auf einem zugefrorenen See. Ein guter Anlaufpunkt ist der See Rådasjön, der an sich schon groß ist, aber zudem noch Anschluss an den Nachbarsee Stensjön hat. Zwischen den beiden Gewässern liegt das Schloss Gunnebo mit Geschäft und Gasthaus, das verschneit einen besonders entzückenden Anblick bietet.

Um den Winterblues zu vertreiben, überwinden sich auch immer mehr Schweden zum Eisbaden. Das Kaltbadehaus in Hovås südlich von Göteborg ist eine Oase im Grünen. Dort wärmt man sich in der Sauna auf; Handtücher und Bademäntel können gemietet werden. Nach dem Sprung ins kalte Wasser schmeckt der Fischeintopf im dazugehörigen Restaurant besonders gut.

Im nördlichen Schärengarten liegt die Insel Öckerö, wo das Gästehaus Nimbus Zimmer, Verpflegung und eine Sauna anbietet. Und weil die Fähren, die zum öffentlichen Nahverkehr gehören, das ganze Jahr über verkehren, sind Ausflüge in die Schären im Winter nicht nur möglich, sondern äußerst empfehlenswert. Die idyllischen Holzhaussiedlungen, die vereisten Steinstrände und die schummrig beleuchteten Gassen strahlen eine unvergleichliche Friedlichkeit aus. Dazu leckere Meeresfrüchte, Zimtschnecken und Sonnenuntergang am Meer – fertig ist Mys, die schwedische Art der Gemütlichkeit.

Tipps für einen Tagesausflug rund um Göteborg

Von April bis September gehen Fähren von Göteborg auf die Insel Hönö im nördlichen Teil des Schärengartens; im Frühling und Herbst immer sonntags, im Sommer dienstags bis sonntags sogar mehrmals am Tag.

Häuser auf der Insel Hönö in Schweden

Peter Kvarnström

Am ersten Aprilwochenende wird die helle Jahreszeit mit dem Frühlingsfest im Schärengarten (Vårfest i Skärgården) begrüßt. Dann gibt’s auf Hönö allerlei gutes Essen, wenn die Restaurants im Hafenviertel Hönö Klåva Tische und Stühle rausstellen und zum Durchkosten einladen. Außerdem kommen um die 20 Aussteller auf einem Markt zusammen.

Eine entspannte Wanderung dagegen bietet sich auf dem Skärgårdsleden an: Der 27 Kilometer lange Weg passiert die vier Nachbarinseln Hälsö, Öckerö, Hönö und Fotö, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Dann haben dort auch die Cafés, Restaurants und Geschäfte geöffnet. Eine Hälfte der Wanderung verläuft durch die Natur mit rundgewaschenen Klippen, die andere führt durch die krummen Gassen der Schärensiedlungen.

Als Unterkunft empfiehlt sich das familiengeführte Skärgårdshotellet, das erst 2021 nach umfassender Renovierung wiedereröffnet hat. Die Gäste können sich auf gemütliche Zimmer mit maritim angehauchter Einrichtung freuen. Im dazugehörigen Restaurant Skafferiet (»Vorratskammer«) wird regional und saisonal gekocht. Weil der Göteborger Schärengarten im Sommer gut besucht ist, sollten Urlauber rechtzeitig buchen.

Unterwegs auf dem Wanderweg Gotaleden

Der 71 Kilometer lange Wanderweg Gotaleden verläuft von Göteborg nach Alingsås und verspricht vier Tage in der schwedischen Natur, gespickt mit kulturellen Sehenswürdigkeiten, gemütlichen Hotels und authentischen Gaststätten. Der Weg beginnt zentral in Göteborg am Kungsportsplatsen und führt über Alleen in die westschwedische Landschaft. Etwa auf halber Strecke liegt Floda am Fluss Säveån, wo sich eine Stärkung in den Biobistros Garveriet und Jernbruket oder eine Übernachtung in einem Cottage anbietet.

Frau im Garten eines Landhauses in Schweden

Faramarz Gosheh/imagebank.sweden.se

Weitere Highlights sind das Schloss Nääs, Aspenäs Herrgård und die wunderbar restaurierten Industriegebäude von Nääs Fabriker mit Hotel, Wellness und Geschäften. Eingeteilt in neun Etappen und mit zahlreichen Anschlüssen an Bus und Bahn lassen sich Wanderung und Stopps individuell planen.

Ausflug mit dem Zug in den Süden

Halmstad–Göteborg: Die sogenannte Västkustbanan geht, wie der Name schon sagt, entlang der schwedischen Westküste: in 78 Minuten von Göteborg in Richtung Süden, über Varberg nach Halmstad. Der Blick auf den Kattegatt und die Tausenden Inseln aus Granit, die in der Sonne rosa schimmern, braucht keine weitere Erklärung. Auf halber Strecke gleitet der Zug bei Varberg direkt am Meer entlang und bietet einen fantastischen Blick auf die pittoreske Küste und die vorgelagerte Festung.

Unbedingt probieren: die Zimtschnecke im Café Husaren

Ein absoluter Klassiker und jedem Schweden-Fan ein Begriff ist die schwedische Zimtschnecke, die in so ziemlich jedem Café oder Supermarkt in Schweden das ganze Jahr über zu haben ist. Prinzipiell sind sich die Schweden natürlich einig, dass frische, hausgemachte Zimtschnecken immer die besten sind. Es gibt aber auch viele Cafés in Schweden, deren Kanelbullar dort durchaus mithalten können. Am bekanntesten sind vielleicht die Zimtschnecken des Göteborger Cafés Husaren, die so groß sind, dass eine locker für zwei oder drei Personen reicht.

Zimtschnecke

Simon Paulin/Imagebank.sweden.se

Göteborgs Kaffeehaus-Kultur genießen

Wer einfach nur guten Kaffee genießen möchte, sollte eine Filiale von Schwedens beliebten Röstern Johan & Nyström aufsuchen. So etwa jene im Herzen der Innenstadt (Östra Hamngatan 46-48), am Bahnhof (Nordstadstorget 10) sowie auf der Kungsportsavenyen 21 unweit der Universität. Alle drei Kaffeebars halten eine Besonderheit für Fans des koffeinhaltigen Lebens-Elixiers bereit. Sie bieten nämlich außer umfangreicher Kaffeeauswahl und Instagram-freundlichen Interieur eher unerwartete Angebote wie Tischtennisplatten, ein Indoor-Gewächshaus oder die faszinierende Kulisse eines ehemaligen Theaters.

Zu den etablierten Cafés in Göteborg, die eine Fika mit Kaffee oder Tee und einem der vielen leckeren süßen Stückchen wert sind, gehören in der Innenstadt unter anderem die Bäckerei und Rösterei Da Matteo und im südlich gelegenen Mölndal das mehrfach ausgezeichnete Gunnebo Kaffehus & Krog, ein ehemaliges Herrenhaus mit Hofgelände. Außerdem ist das Café Brogyllen bekannt für seine großen leckeren Zimtschnecken.

Angestellte und Kunde im Fika Da Matteo Göteborg

House of Vision/Göteborg & Co

Essenstipp: Das sind Göteborgs Spitzenrestaurants

Das Restaurant Project ihrer Gründer Cameron und Anna Irving bietet Gästen Menüs der Spitzenklasse aus Zutaten der Saison zu bieten, ergänzt um Weine aus dem eigenen Keller. Bei der Sterne-Vergabe des Guide Michelin wurde dieses Bemühen bereits mit einem leuchtenden Himmelskörper belohnt.

Den Traum eines eigenen Restaurants hat sich der Sterne-Koch und »Koch des Jahres 2019« Martin Moses erfüllt.

Koch Martin Moses in Göteborg

Kristian Sahlberg

Nach mehreren Jahren in Spitzenhäusern der Stadt führt er im Restaurant Human jetzt selbst Regie. Seinen Anspruch formuliert er in Nordeuropas White-Guide-Restaurantführer so: Das Restaurant will persönlich sein, modern und nordisch mit einer schnörkellosen Note. Fünf-Gang-Lunchmenüs und die Abendkarte orientieren sich an den Zutaten der Saison.

Der Name ist Programm im Restaurant Wagners: Sternekoch Ulf Wagner, der früher Küchenchef im Fiskekrogen, Sjömagasinet und The Place war – letzteres wurde Göteborgs erstes Sterne-Restaurant – macht jetzt sein eigenes Ding. Statt großer Menüs in fester Reihenfolge können die Gäste bei ihm jetzt einfach vorbeikommen und nur ein oder mehrere Gerichte à la carte bestellen. Auf die Karte kommt, was er selbst gut leiden kann, darunter Spezialitäten wie Hummersalat und Boeuf Bourguignon, aber auch Trüffel und Kaviar.

Essen in Haute Cuisine Restaurant

Tina Stafrén/imagebank.sweden.se

Lateinamerikanische und asiatische Küche im Allgemeinen, japanisch-peruanische Küche im Detail. Diese nicht nur in Schweden unorthodoxe Kombi bietet das Restaurant Botánico unter dem Motto Urban Jungle Dining. Seine Köche können so Dinge wie Sashimi vom Heilbutt oder Bao mit Schweinefleisch. In den Tiefen des Regenwaldes genießt man in der hauseigenen Cocktailbar mehr oder weniger Hochprozentiges unter Rhythmus-Aufsicht eines DJs.

Göteborg: Tipps zum Übernachten

Das neue Scandic-Hotel Göteborg Central liegt direkt am Hafen, bietet eine einmalige Aussicht von der Terrasse und ist auch im Inneren vom Leben auf See inspiriert.

Fassade des Hotel Scandic Göteborg Central

Scandic Göteborg Central

Schon länger hingegen gibt es das Boothotel Barken Viking direkt im Hafen, was auch ein beliebter Lunch-Spot für Besucher ist. Fun Fact: Aufgrund eines Rechenfehlers kann es den Hafen nie wieder problemlos verlassen. Der Mast ist einfach zu hoch, um unter der zwischenzeitlich neu gebauten Älvsborgs-Brücke hindurchzukommen. Oder die Brücke zu tief.

Das 5-Sterne-Hotel »Upper House Gothia Towers« lockt mit spektakulärer Architektur, einer Imkerei auf dem Dach und einem Pool mit Glasboden, der hoch über der Stadt schwebt. Opulenter gibt sich das Boutiquehotel »Dorsia« im Stil der Belle Époque, dessen 37 Zimmer mit Samtsesseln, pinkfarbenen Teppichen und goldgerahmten Gemälden ausgestattet sind.

Das Abay Hotel im Süden von Göteborg heißt mit seinem farbenfrohen Interieur viele junge Gäste willkommen. Mit dem Thema Jahrmarkt als Leitmotiv hat Innenarchitektin Lina Östlundh 223 Zimmer gestaltet, in denen Pastelltöne, verspielte Möbel und Fotokunst an den Wänden an einen stilisierten Zirkus erinnern.

Direkt neben dem größten Freizeitpark des Nordens empfängt das neue Liseberg Grand Curiosa Hotel ab 22. April 2023 seine Gäste mit einer Rutsche direkt in der Lobby, einem echten Karussell im Restaurant und viel Raum für Phantasie. Auf einer Fläche von 30.000 Quadratmetern und neun Stockwerken verfügt das  Familienhotel mit dem sternenförmigen Grundriss über 457 Zimmer mit je mindestens fünf Betten.

Zimmer im Liseberg Grand Curiosa Hotel

Quarry Fold StudioLiseberg AB

Anreise mit dem Flieger und der Fähre

Der Flughafen Göteborg Landvetter wird aus Berlin, Wien und vielen anderen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz direkt angeflogen und ist der beste Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise durch und um Göteborg.

Als entspannte und nachhaltige Anreise bietet sich die Fährfahrt über Nacht von Kiel nach Göteborg mit der Reederei Stena Line an.