Ihr möchtet ein Stück unberührte Natur für euch allein haben? Dann seid ihr in Schweden genau richtig! Das Land mit seinen vielen Seen und seiner 3.218 Kilometer langen Küstenlinie ist mit unzähligen schönen und idyllischen Plätzen gesegnet. Wir stellen einige der schönsten Orte in der Natur Schwedens vor, die Ruhe und Exklusivität versprechen.

In einer Zeit, in der der Alltag geprägt ist von Globalisierung und Digitalisierung, ist der wahre Luxus der Abstand zur Zivilisation und das Leben mitten in der Natur – wenn auch nur für ein paar Tage oder Wochen. In Schweden gibt es Dutzende Zufluchtsstätten, die das bieten. Orte, an denen man eins sein kann mit der Natur. Nun können wir an dieser Stelle nicht all diese Orte vorstellen. Ein paar aber schon. Aufgeteilt in die verschiedenen schwedischen Regionen. Da müsste doch für jeden etwas dabei sein …

Frau steht vor einem See in Lappland (Schweden) und strecke die Hände in die Höhe

Agnieszka Boeske

Nordschweden und Lappland

Nordschweden ist generell immer eine Reise wert! Wo sonst kann man am Ende eines aufregenden Tages mit einem samischen Guide am Lagerfeuer sitzen und Geschichten über Hundeschlittenabenteuer erzählen, während man sich die regionale Spezialität Souvas schmecken lässt?

Schwedisch Lappland Nordlichter sehen

Ted Logardt/www.swedishlapland.de

Und wo sonst hat man einen besseren Blick auf das fantastische Nordlicht als von der Aurora Sky Station? Im Sommer geht man im Schein der Mitternachtssonne Fliegenfischen oder man schnürt die Wanderstiefel und begibt sich auf den Königsweg (Kungsleden). Die am Polarkreis liegenden Städte Luleå und Kiruna sind die letzten Vorposten der Zivilisation, Modernität und Bequemlichkeit – nur Minuten von unberührter Wildnis entfernt. Nordschweden und Lappland sind unvergleichlich.

Das Straßennetz in Lappland ist freilich sehr begrenzt. Deshalb sollte man sich auf längere Fußwege einstellen, wenn man die Region richtig kennenlernen möchte. Aber die Ausflugsziele sind alle unglaublich schön und allemal die Mühe wert. Bei vielen hat man die Möglichkeit, ein Bad in einem See zu nehmen. Wer sich abgelegene Fleckchen aus Ausflugsziel ausgesucht hat, kann Kajaks und Kanus mieten. Sie werden überall in der Region zum Ausleihen angeboten. Und wer es richtig abgeschieden mag, kann sich mit dem Hubschrauber in die Einsamkeit fliegen lassen und ein paar Tage in der Wildnis verbringen.

Zelter in Tolpagorni, Lappland, Schweden

Tomas Utsi/imagebank.sweden.se

Region Västerbotten: Sehnsuchtsziel für Outdoor-Liebhaber

Ab Ende Mai scheint in der Region Västerbotten die Sonne zwei Monate lang rund um die Uhr. Das Reich der Mitternachtssonne ist ein exotisches Sehnsuchtsziel für Outdoor-Urlauber, die unbegrenzt wandern und campen wollen. Dank dem Jedermannsrecht können Reisende ihr Zelt aufschlagen, wo sie möchten.

Die langen Sommertage in Lappland machen Ausflüge und der Natur leicht. Lappland Emotions zum Beispiel lädt Besucher zu einer Wanderung mit Huskies ein. Die athletischen Hunde, die aussehen wie Wölfe, aber ein Herz aus Gold haben, flitzen im Winter mit Schlitten im Schlepptau durch die Wälder. Im Sommer haben sie genauso viel Energie und zeigen Gästen aus aller Welt die nordschwedische Natur.

Huskys rennen durch die Natur in Schweden

Anna Öhlund/ imagebank.sweden.se

Aber auch ohne eigene Ausrüstung kommen Urlauber in Nordschweden der Natur nahe. Das Wildniscamp Svansele etwa verfügt über urige Holzhütten, Sauna und Whirlpool mitten im Wald von Västerbotten. Abends sitzt man bei einem Feuer in der Gemeinschaftshütte zusammen und tauscht sich aus über das Erlebte.

Im Sommer sind dort zudem jederzeit Spontanbesuche in Schwedens größter Wild-Ausstellung möglich. Aber wer braucht schon Strom, wenn man die Mitternachtssonne hat und auf Rentierfell gebettet ist?

Wer auf der Suche nach Schwedens bestem Aussichtspunkt ist, ist im Norden Schwedens übrigens goldrichtig. Genauer gesagt im Sarek-Nationalpark nördlich des Polarkreises. Sich hier auf einen einzigen Top-Spot festzulegen fällt allerdings schwer, denn die alpine Berglandschaft übertrifft sich immer wieder selbst mit spektakulären Panoramablicken.

Blick auf den schwedischen Sarek-Nationalpark mit seinen Seen und schneebedeckten Bergen

Anders Ekholm/Folio/ imagebank.sweden.se

Unesco-Weltnaturerbe Höga Kusten: Hoch über dem Meer

Zwischen den Städten Härnösand und Örnsköldsvik, liegt das Unesco-Weltnaturerbe Höga Kusten – die »Hohe Küste«. Durch dieses Gebiet zieht sich der ca. 130 Kilometer lange Wanderweg Höga-Kustenleden. Der Name »Hohe Küste« bezieht sich auf die Landhebung, die im Vergleich zu anderen Orten stärker ist und näher am Meer stattfindet. Besucher haben es also mit einer relativ hohen Küste zu tun, die keine gerade Linie ist, sondern eine zerfurchte Landschaft mit Buchten, Bergen und Inseln. Nirgendwo sonst in Schweden kann man so hoch steigen und gleichzeitig so nah am Meer sein.

Vor der Küste findet man viele kleine, unbewohnte Inseln, die man mühelos mit dem Kajak erreicht. Von einer dieser Inseln stammt der vergorene Hering, und kühne Feinschmecker haben Gelegenheit, verschiedene Sorten zu probieren.

Blick über die vorgelagerten Inseln in Höga Kusten bei Sonnenuntergang

Friluftsbyn Höga Kusten/ imagebank.sweden.se

Wandern entlang der Küste in der Natur Schwedens

Für die ultimative Höga-Kusten-Erfahrung wandert man den 128 Kilometer langen Küstenweg entlang. Er verbindet viele Sehenswürdigkeiten der Region. Danach kann man seine müden Beine einen Tag lang auf den warmen Felsen am Strand von Rotsidan ausruhen. Oder man verbringt eine Nacht am Strand oder man fährt auf die Insel Högbonden, wo man in einem Leuchtturm auf den Klippen übernachten kann. Hat auch was.
Das Kronjuwel der Höga Kusten sind die 30 Quadratkilometer am höchsten Punkt der Küste, die 1984 zum Nationalpark Skuleskogen erannt wurden.

Wanderer im Nationalpark Skuleskogen in Schweden

Moa Karlberg/imagebank.sweden.se

Am besten beginnt man im Besucherzentrum. Dort gibt es Karten, und mehrere Wanderwege haben hier ihren Ausgangspunkt. Zu den vielen faszinierenden geologischen Phänomen gehört die Felsspalte Slättdal. Das ist ein 100 Meter langer, 30 Meter tiefer senkrechter Riss im Felsen. Es gibt diverse Wanderhütten. Wild Camping ist im Sommer auf den gekennzeichneten Flächen erlaubt, solange man nicht länger als drei Nächte am selben Ort bleibt.

Auch schön: In den vergangenen Jahren wurden entlang des Weges neun außergewöhnliche Schutzhütten errichtet – moderne Architektur aus Holz im Einklang mit der Natur. Sie bieten nicht nur Schutz, sondern auch ein sensationelles Fotomotiv.

ArkNat - Errichtete Holzhütten bei Höga Kusten bieten Platz zum Ausruhen

Martin Edström/ imagebank.sweden.se


Mittelschweden: Heimat von Nils Holgersson

Die Region Värmland dagegen ist eine gigantische Naturattraktion: Im Süden, am Vänern, gibt es Schären. Im Norden ist Värmland bergig. Dazwischen liegen 10.000 Seen, der Fluss Klarälven und viel Wald. Bekannt wurde die Region durch den Roman »Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen« und dessen Verfilmungen. Der beste Weg, die Natur der Region zu erkunden, ist bei einer Wanderung oder Radtour. Das Wegenetz »Värmlandsleder« besteht aus 18 ausgeschilderten Qualitätswegen mit insgesamt 45 Kilometer Länge, die sich für Tagestouren eignen.

Elch spaziert durch die Natur in Schweden

Anders Tedeholm/ imagebank.sweden.se

Außerdem wurde vor fünf Jahren der 100 Kilometer lange Wanderweg Fryksdalsleden eingeweiht, der von Kil nach Torsby durch eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft führt. Die Strecke nutzt teilweise alte Handels- und Reiserouten, die Menschen schon seit der Bronzezeit beschritten haben. Unterwegs kann man den Elchpark in Ekshärad besuchen oder sich im Hotel Dömle Herrgård mit einer Übernachtung in einem schicken Herrenhaus mit Wellnessabteilung verwöhnen lassen. Am Weg liegt auch das Haus der Schriftstellerin Selma Lagerlöfs in Mårbacka.

Wem der Sinn nach einem Angelabenteuer und großen Hechten steht, ist am See Stora Le an der richtigen Stelle. Der See ist 80 Kilometer lang, beherbergt mehr als 300 kleine und große Inseln und erstreckt sich sozusagen als natürlicher Grenzverlauf bis nach Norwegen.

See Stora Se in Schweden/Grenze Norwegen

Gabriele mAs Salamone/Shutterstock.com

Auf der norwegischen Seite des Sees findet sich auch der Campingplatz Stora Lee Camping, der als letzte Station empfohlen wird, bevor es ab Oslo mit der Fähre zurück nach Kiel geht.

Sälenfjäll: Ideal für Familien

Das mittelschwedische Sälenfjäll bietet klares Licht und Plustemperaturen bis in den November hinein und macht die Bergwelt rings um den Skiort Sälen zu einer Spielwiese für Naturliebhaber. Passionierte Wanderer kennen das Sälenfjäll als Ausgangspunkt des Südlichen Königsweges (Södra Kungsleden).

Der 340 Kilometer lange Fernwanderweg verbindet Sälen mit Storlien und ist der südliche Bruder des berühmten Kungsleden, der die Bergwelt Lapplands erschließt. Schnuppern erlaubt: Die ersten Kilometer sind sogar für Kinderwagen befahrbar. Wenn es schneller gehen soll, gibt es quer über das Gebirge, das im Gegensatz zu den Alpen eher weit als steil ist, jede Menge Mountainbike-Tracks und Möglichkeiten zum Cross-Country-Fahren.

Familie wandert in Dalarna, Schweden

Tobbe Nilsson/Visit Dalarna

Die Essenz des Ganzen bietet der Sälen Bike Park: Downhill-Pisten für Kinder, Anfänger und Vollprofis auf der Suche nach Herausforderungen können auf Wunsch auch unter Anleitung getestet werden. Noch mehr Adrenalin setzt eine rasante Gleitpartie mit einer Zipline frei, für die die Teilnehmer allerdings schwindelfrei sein sollten.

Tipps zum Übernachten in Mittelschweden

Korså ist ein pittoreskes Dorf in der mittelschwedischen Provinz Dalarna. Am See Hinsen hat der Veranstalter Wild Sweden, der auch geführte Wanderungen durch die Natur anbietet, zwei Glamping-Zelte aufgestellt. Man kann naturnah schlafen wie beim Zelten, aber in Betten wie im Hotel. Das geräumige Zelt steht auf einer Holzplattform, die auch als Terrasse dient. Zwischen den hohen Kiefern baumelt eine Hängematte, und im Schatten der Bäume lässt es sich herrlich frühstücken.

Korså Forest Camp in Schweden

Photo_Jakob_Wallin

Das Camp Naturbyn liegt versteckt zwischen Tannen und Kiefern in einer ruhigen Bucht am See Eldan und bietet luxuriöse Outdoor-Erlebnisse ohne Schnickschnack. Die Gäste erwarten hier verschiedene, von Hand gebaute Holzhütten – wahlweise auf dem Wasser, an Land oder in den Baumwipfeln – sowie über dem offenen Feuer zubereitete Mahlzeiten, eine holzbeheizte Sauna mit abkühlendem Bad im See und die Möglichkeit, die Seele beispielsweise beim Angeln, Wandern oder Kanu fahren einfach baumeln zu lassen – und zwar ohne Elektrizität, WLAN und das ewige Always-on-Gefühl.

Wunderschön ist auch das Happie Camp. Es bietet ein Glamping-Erlebnis mitten in der Wildnis von Värmland. Es liegt abgeschieden und dennoch leicht zugänglich am Ufer des Sees Vänern inmitten der Landschaft der Inlandschären südöstlich von Karlstad – ein Refugium vom Alltag, umgeben von Wasser und Natur und dennoch mit viel Komfort.

Happie-Camp Hagfors

Staffan Svantesson

Noch einen Schritt konsequenter ist das Angebot der Happy Celery Glass Cabins in Dalsland: Die Gastgeber des Kronkulle-Hofes, auf dessen weitläufigem Grund zwei Glashütten entstanden sind, bieten unter anderem naturverbundene Verpflegung an. Während des maximal dreitägigen Aufenthaltes in den abgeschieden für sich liegenden Unterkünften wird auf Wunsch frisches Obst sowie veganes und biologisches Essen serviert. Auf Wunsch können ein Lunch oder Dinner auf einem Holzfloss im nahen See serviert werden. Gastgeber und Besitzer des Kronkulle-Hofes sind die Schwedin Cecilia, eine auf Lebensmittel spezialisierte Gesundheitsberaterin und Hypnotherapeutin, sowie ihr niederländischer Mann Jacob.

Frau sitzt in einer Glass Cabin im schwedischen Dalsland

Anna-Lena Lundqvist/imagebank.sweden.se


Küstenregion Bohuslän in Westschweden

Zusammen mit der Region Westschweden gibt Göteborg ein lohnendes Ziel für den Sommerurlaub ab. Das gilt vor allem für Feinschmecker und Naturliebhaber. Vor der schwedischen Westküste sind nämlich Tausende Inseln aus Granit ins Meer gestreut, auf denen es sich herrlich wandern und sonnenbaden lässt. Auch eine Tour mit einem Fischer ist möglich.

Frau begleitet Fischer auf seinem Kutter in Schweden

Ulf Svane/Westsweden.com

Nördlich von Göteborg liegt die Küstenregion Bohuslän mit sehenswerten Schäreninseln, Hafenstädtchen, Naturschutzgebieten und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Ein Highlight ist die Insel Marstrand mit einer hübschen Uferpromenade und einer über 450 Jahre alten Festung. Gut wandern lässt es sich auf der Insel Bohus-Malmön mit Schärenfeeling vom Feinsten dank kleinen Buchten, versteckten Stränden und fotogenen Felsformationen.

Außerdem tummeln sich in den sauberen Gewässern von Skagerrak und Kattegat erstklassige Meeresfrüchte wie Austern, Muscheln und Hummer. So sind die maritime Landschaft und Kulinarik der Region untrennbar miteinander verbunden.

Dunkler Lobster liegt auf einer Landkarte

Henrik Trygg/ imagebank.sweden.se

Wandern auf dem Gotaleden

In der Region wurde 2020 ein neuer, 71 Kilometer langer Wanderweg eingeweiht: Der Gotaleden verläuft von Göteborg nach Alingsås und verspricht vier abwechslungsreiche Tage in der Natur Schwedens; gespickt mit kulturellen Sehenswürdigkeiten, gemütlichen Hotels und Gaststätten. Der Weg beginnt in Göteborg am Kungsportsplatsen und führt über Alleen in die westschwedische Landschaft.

Lysekil in Schweden

Madeleine Landley/Westsweden.com

Etwa auf halber Strecke liegt Floda am Fluss Säveån, wo sich eine Stärkung in den Biobistros Garveriet und Jernbruket anbietet. Weitere Highlights sind das Schloss Nääs, Aspenäs Herrgård und die restaurierten Industriegebäude von Nääs Fabriker mit Hotel, Wellness und Geschäften. Eingeteilt in neun Etappen und mit  Anschlüssen an Bus und Bahn lassen sich Wanderung und Stopps individuell planen.

Aber was wäre der schwedische Sommer ohne richtig schöne Badefelsen, von denen es bekanntlich in Schweden ja nur so wimmelt? Die schönsten befinden sich im Naturreservat Ramsvikslandet in der Region Bohuslän. Denn hier treffen nahezu unendlich viele glattgeschliffene Badefelsen auf das kristallklare Wasser des Meeres und eine faszinierende Natur mit ihren ganz eigenen Kontrasten.

Menschen springen in das Wasser vor der Küste Schwedens

Asaf Kliger/ imagebank.sweden.se


Radfahren und Wandern in Südschwedens Natur

Milde Sommertemperaturen, wenig Leute, urige Natur und viel Wasser: Auch und vor allem Südschweden ist ein Sehnsuchtsziel für Liebhaber des Landes. Besonders Radfahrer und Wanderer kommen in der Region auf ihre Kosten. Der Skåneleden etwa ist mit über 1.250 Kilometern Schwedens längster Wanderweg. Er ist allerdings kein einzelner Weg von A nach B, sondern ein Netz aus sechs Teilwegen mit insgesamt 114 Etappen. Ob Küstenstrecken mit Fischerdörfern, Sandstränden und dem Kullaberg oder das Landesinnere mit dem verwunschenen Nationalpark Söderåsen – alles dabei.

Frau und Kind vor Wander-Hinweistafel in Skaneleden, Schweden

Mickael Tannus

Etwas weiter nördlich, an der strandreichen Westküste, liegt Halland. Auch dieser Landstrich hat ein Wanderwegenetz: den 453 Kilometer langen Hallandsleden mit drei Teilwegen und insgesamt 26 Etappen. Zu den Höhepunkten dieses Weges zählen das Kaltbadehaus von Varberg und das Naherholungsgebiet Åkulla. Einen besonderen Reiz der Regionen Skåne und Halland macht die Nähe zum Meer aus: Zusammen verzeichnen sie eine rund 650 Kilometer lange Küstenlinie. Skåne wird an drei Seiten von der Ostsee umspült, während Halland der Meerenge Kattegat ausgesetzt ist.

Mit dem Fahrrad durch den Nationalpark Åsnen

Der erst 2018 eröffnete Nationalpark Åsnen liegt an der etwa 140 Kilometer langen Radroute rund um den See Åsnen im südlichen Småland. Hier kann man problemlos E-bikes, Mountainbikes und Tourenfahrräder für eine komplette Umrundung des Sees Åsnen als auch für Teilstrecken und ganz andere Touren in Småland buchen – etwa auf dem 2020 angelegten Radweg »Sydostleden«. Der Fahrradrundweg »Åsnen runt« ist ausgeschildert und führt an mehreren Stellen durch bzw. direkt am Nationalpark Åsnen entlang.

Radfahrer in Asnen

Visit Sweden

Ein guter Startpunkt ist die Stadt Växjö im Herzen von Småland, die für ihre doppeltürmige Domkirche, das Schwedische Glasmuseum und die vielen gemütlichen Gassen bekannt ist. Von Växjö aus sind es nur 25 Kilometer bis zum See Åsnen. Eine gute Entfernung, um mit dem E-Bike direkt ab Växjö eine See-Umrundung zu starten. Mehrere Campingplätze, davon einige mit Hütten, stehen für Übernachtungen zur Verfügung.

Als schönsten Spot können wir das Naturreservat Kullaberg in der Region Skåne empfehlen. Denn schon alleine der faszinierende Kontrast aus sanften Buchenwäldern, steilen Felsklippen und der Brandung des Meeres zieht wie magisch in seinen Bann.

Menschen wandern im Naturreservat Kullaberg

Apelöga/ imagebank.sweden.se

Schwedens Natur im Eriksberg Wild- und Naturpark

Der Eriksberg Wild- und Naturpark bei Karlshamn umfasst eine Land- und Wasserfläche von 1.300 Hektar, von denen rund 900 zum Schutz von rund 1.500 vornehmlich europäischen Säugetieren umzäunt sind. Ein zehn Kilometer langer Rundweg erschließt den Park für eine klassische Autosafari. Zentrum der Anlage ist der Gutshof Eriksberg, auf dessen Gelände sich eine Hotelanlage mit 29 Zimmern und mehrere historische Gebäude befinden, die unter anderem zwei Restaurants, ein kleines Café, einen Hofladen und Ausstellungen über die Geschichte von Eriksberg beherbergen.

Auf dem Gutshof gibt es eine spektakuläre Übernachtungsmöglichkeit: Drei Meter über dem felsigen Boden des Naturschutzgebietes schwebend, bietet die verspiegelte Designlodge SynVillan die Möglichkeit, direkt über Bison, Rotwild, Wisent & Co zu wohnen und die Tiere bei ihrer Fütterung durch einen Glasboden zu beobachten.

Eriksberg Wild- und Naturpark

Die voll verspiegelte 50 Quadratmeter große Hütte mit Edelstahlwänden und Strohdach steht auf stählernen Stelzen mitten im riesigen Naturschutzgebiet, in dem Eriksberg Gebäude aus fünf Jahrhunderten unterhält. Eine Übernachtung in SynVillan kostet für zwei Personen ab 4.000 SEK, ca. 400 Euro. Der Wild- und Naturpark ist von Ende März bis Ende August geöffnet, die Hotelanlage mit Wellnessangeboten und Restaurant ganzjährig.

Raus aus Stockholm: Östergötland statt Schärengarten

Eine Alternative zum besonders im Hochsommer überlaufenen Schärengarten von Stockholm ist die Inselwelt der etwas südlicher gelegenen Region Östergötland. Die Östgötaschären südlich der Stadt Norrköping sind in drei Regionen eingeteilt: Arkösund, St. Anna Skärgård und Gryts Skärgård.

Harstena in Schweden

Skargardskompaniet

Das St. Anna-Archipel liegt in der Mitte und becirct mit seiner Landschaft aus Tausenden von kleinen, nah beieinanderliegenden Inseln, malerischen Buchten und Naturschutzgebieten. Gute Voraussetzungen also für einen typisch schwedischen Sommerurlaub mit Baden, Sauna, Wandern, Angeln, Faulenzen, Paddeln und gutem Essen von Fika bis Fisch. Die Fähren der Skärgårdslinjen ermöglichen unkompliziertes Inselhüpfen. Im Sommer starten täglich Touren im Küstenort Arkösund. Das 1899 erbaute Schiff M/F Svanö fährt die Insel Harstena an, die weit draußen im Archipel von Gryt liegt.

Die Insel mit einer 500-jährigen Geschichte eignet sich sowohl für einen Tagesausflug als auch für einen längeren Sommerurlaub. Das auf Harstena ansässige Unternehmen Skärgårdskompaniet vermietet Unterkünfte in roten Schwedenhäuschen, die bei unschlagbaren 48 Euro pro Nacht starten. Praktisch: morgens gibt es frischgebackene Brötchen (und Zimtschnecken) in der Inselbäckerei.

Rote Ferienhütte in Östergötland, Schweden

Peter Gerdehag/Folio/imagebank.sweden.se

Vor allem aber hat Skärgårdskompaniet während der Sommersaison Bootstouren vom Festland bis an den Rand der Schären (ca. 38 Euro pro Person, Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hälfte) – teilweise mit fotogenen Zwischenstopps, Robbensafaris und Kajakverleih im Angebot. Die Anreise nach Östergötland erfolgt bevorzugt über Stockholm. Vom Flughafen Stockholm-Arlanda, der einen Fernbahnhof im Keller hat, gehen regelmäßig Züge nach Norrköping. In Norrköping wiederum starten Lokalbusse in die Küstenorte, darunter Arkösund und Valdemarsvik.


Buchtipp: Wild Guide Skandinavien

Cover des Buches "Wild Guide Skandinavien"Diese und viele weitere Tipps zu den schönsten Orten in der Natur in Schweden findet man im Reisebuch »Wild Guide Skandinavien«, erschienen bei Haffmanns/Tolkemitt. Mit dem Wilde Guide entdeckt man die schönsten Ecken Norwegens, Schwedens, Dänemarks und Islands, köstliche regionale Spezialitäten und magische Locations für die Nacht unter freiem Himmel. Mit seinen wunderschönen Fotos und spannenden Tipps ist dieser Reiseführer perfekt für jeden, der neue Abenteuer abseits ausgetretener Pfade sucht. 272 Seiten, ISBN: 978-3-942048-74-3, € 22,95.