Unsere Kolumnistin Ala Zander lässt uns jede Ausgabe an ihren Jetset-Reisen teilhaben. Der PR-Profi ist eine unermüdliche Weltenbummlerin. Ihr Lieblingsreiseziel: Los Angeles. Und auch ihre nächste Reise nach Corona führt sie wieder in die Stadt der Stars und Millionäre. Ganz bestimmt. Text: Ala Zander
Meine erste Reise nach Los Angeles war zugleich der Besuch meines ersten kalifornischen Geschäftskunden und der Beginn einer großen Liebe zu Land und Leuten. Seitdem war ich viele Male dort, auf das erste Business-Projekt folgten zahlreiche weitere, und die vielen Freunde, die ich dort mittlerweile habe, bezeichnen mich als waschechtes California Girl.
Damals war ich so aufgeregt und gespannt auf alles, was man seit Jahren aus Hollywood-Filmen kannte. Ich wollte über den Walk of Fame flanieren, am Melrose Place Promis gucken und auf dem Rodeo Drive shoppen gehen – und natürlich heiße Surferboys in Venice Beach daten und mit denen dann am Santa Monica Pier auf den spektakulären Sunset warten.
Erst mal eine Enttäuschung in Venice
Alles sollte perfekt sein, und so buchte ich mich damals im vermeintlich besten Hotel am Platz ein, direkt am Strand und mit Deluxe-Blick auf das vielleicht bekannteste Riesenrad der Welt. Deluxe war auch der Preis fürs günstigste Zimmer, das ich mir aber unbedingt leisten wollte. Das ging natürlich nach hinten raus, war winzig klein und eine riesige Enttäuschung. Ich war danach nie wieder in einem Hotel in Venice, zum einen, weil ich viele Male das Haus eines großzügigen Kunden nutzen durfte, zum anderen, weil sich Airbnb zu einer
fabelhaften Alternative zu überteuerten Hotelnächten mauserte, was besonders praktisch ist, wenn man wie ich immer ein paar Wochen bleibt.
Als ich im letzten November in L.A. landete und am Flughafen die Stornierung meines gebuchten Airbnb-Apartments erhielt, hatte ich das Thema »gutes Hotel in Venice Beach« längst abgehakt und checkte für eine »Notfall«-Nacht im Hotel Erwin in Venice ein.
Ich kannte das Hotel vom Sehen und vom Vorbeispazieren, denn es liegt quasi im Epizentrum von Venice, nur wenige Meter von Arnold Schwarzeneggers bekanntem Muscle Beach entfernt, und ist in meiner Vorstellung von viel zu viel Lärm und Trubel umgeben.
Hotel Erwin in Venice: Sofort verliebt in die Ocean View Suite
What can I say … ich habe mich verliebt. Hals über Kopf. Erst in den smarten Hotel-Manager und dann in meine Ocean View Suite.
Wobei die Bezeichnung »Suite« eigentlich gar nicht so zutreffend ist. Es ist vielmehr ein »One bedroom apartment«, wie man es sich am liebsten kaufen würde, könnte man sich dort auch nur annähernd etwas Eigenes leisten. Das Hotel Erwin in Venice gibt es schon seit den 1970er-Jahren, als es in Venice schon Surfer, aber noch keine Hipster gab. Die Lage ist unschlagbar, und entgegen meiner Befürchtung ist es nachts totenstill.
Auf der Rooftop-Terrasse ist man dem leuchtenden Sunset Sky näher als sonst wo auf der Welt, und der Service toppt trotz »nur« vier Sternen die meisten Luxushotels, die leider allzu oft schlecht gemanagt sind. Der
heute so gern genutzte Hashtag #homeawayfromhome trifft selten so ins Schwarze wie im Erwin, es ist wie im eigenen stylischen Zuhause, und man will nicht mehr weg. Oder ganz schnell wieder hin. So wie ich nach Corona.