Innsbruck mit neuen Augen entdecken: Wir stellen Routen und Sehenswürdigkeiten vor, auf denen man die Hauptstadt der Alpen auf interessanten Pfaden erkunden kann.

Innsbruck klassisch: Goldene Dachl, Hofburg, Schloss Ambras

In der 800 Jahre alten Altstadt von Innsbruck gibt es viel zu sehen. Das Goldene Dachl zum Beispiel. Von hier sind es nur ein paar Minuten zu Fuß zur kaiserlichen Hofburg. Dort kann man die Prunkräume und die kaiserlichen Appartements sowie die Kapelle besichtigen.

Hofburg in Innsbruck

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Im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum kann man mehr über die Geschichte Tirols erfahren. Das Ferdinandeum bietet einen Rundgang von der Steinzeit bis in die Gegenwart – eine Zeitreise von sage und schreibe über 30.000 Jahren. Zu sehen sind Meisterwerke wie der »Altar von Schloss Tirol« (1370/72), der älteste erhaltene Flügelaltar des Alpenraums oder der »hl. Hieronymus« (um 1525) von Lukas Cranach d. Ä.

Im Zeughaus wandelt man dagegen auf den Pfaden der Kulturgeschichte Tirols. Der Rundgang zeigt zu Beginn Geologie und Mineralogie des Landes. In den folgenden Stationen wird Typisches aus verschiedenen geschichtlichen Epochen präsentiert: Bergbau, Religion, die Napoleonische Ära, das 19. Jahrhundert mit dem aufkommenden Tourismus und die Weltkriege. Ein Riesenrundgemälde zeigt im Tirol-Panorama auf 1.000 Quadratmeter und 360-Grad-Sicht den Tiroler Freiheitskampf. Sehr beeindruckend!

Ein bisschen außerhalb wartet Schloss Ambras.

Schloss Ambras bei Innsbruck

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Der Tiroler Landesfürst Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595), Sohn Kaiser Ferdinands I., ließ die mittelalterliche Burg Ambras als Geschenk für seine Frau Philippine Welser zum Renaissanceschloss ausbauen. Der humanistisch gebildete Habsburger brachte seine weltberühmten Sammlungen in einem eigens errichten Museumbau unter. Schloss Ambras Innsbruck ist damit das älteste Museum der Welt.

Kletter’ doch mal!

Draußen mal Regen angesagt? Macht nichts. Wer bei bescheidenem Wetter Lust hat, sich richtig auszupowern, schaut im Kletterzentrum Innsbruck vorbei. Rund 500 Kletterrouten und 200 Bouldermöglichkeiten stehen bereit. Es spielt keine Rolle, ob man Anfänger oder Profi ist. Wenn man sich erst mal Inspirationen holen will, kann man in dem Kletterzentrum Innsbruck auch Profis zuschauen. Denn hier gibt es neben einer Freizeitkletterhalle eine moderne Wettkampfstätte für Spitzensportler. Die Kletterhalle ist täglich von 9 bis 23 Uhr geöffnet. Das hauseigene Bistro ist außerdem öffentlich zugänglich. Wer also keine Lust auf Schwitzen an der Wand hat, chillt einfach bei Kaffee und Kuchen und schaut den Anderen beim Kraxeln zu.

Kletterzentrum in Innsbruck

Alpenverein/norbert-freudenthaler.com

Auf den Gipfel, in den Zoo!

Von der Stadt auf den Gipfel? In Innsbruck gar kein Problem. Den Trip auf den Gipfel auf der Nordkette in 2.300 Metern Seehöhe erreicht man ziemlich fix. In gerade einmal 30 Minuten geht es vom Zentrum der Stadt rauf auf den Berg. Auf diesem Weg kann man – unterstützt durch die Nordkettenbahnen – erleben, wie nah Stadt und Berg in Innsbruck doch beieinander liegen. Sensationeller Ausblick inklusive.

Nordkettenbahn in Innsbruck

Innsbruck Tourismus / Christof Lackner

Außerdem kann man an verschiedenen Stationen unterwegs noch auf weitere Entdeckungstouren gehen. Für Tierfreunde lohnt sich beispielsweise ein Besuch bei Luchs, Bär und Co. im Alpenzoo.

Unterwegs in Innsbrucks Canyon

Hoch hinaus und tief hinunter: Auch auf dieser Route erlebt man die Nähe von Stadt und Natur auf engstem Raum. Der Weg führt nicht nur in die Sillschlucht, Innsbrucks »Canyon«, sondern auch auf die Bergiselschanze. Sowohl der Sprungturm als auch das nahe gelegene Museum Tirol Panorama lohnen einen Abstecher.

Auf den Spuren von Kaiser Maximilian

Vom Goldenen Dachl bis hin zum eindrucksvoll »bemannten« Grabmal in der Hofkirche: Kaiser Maximilian I. hinterließ in ganz Innsbruck seine Spuren. Er war jedoch nicht der einzige Habsburger, der sich in der Hauptstadt der Alpen über die Jahrhunderte verewigte. Vorbei am Innsbrucker Dom, dem Tiroler Landestheater, der Kaiserlichen Hofburg und der Hofkirche macht dieser Weg ein Stück europäischer Geschichte erlebbar und gibt Einblick in die Habsburger Dynastie.

Goldenes Dachl Innsbruck

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Innsbrucks Moderne erkunden

Das Wechselspiel von historischen und zeitgenössischen Bauten zwischen Nordkette und Patscherkofel sowieso Moderne und Tradition kann man prima auf einer Route erkunden. Sie führt aus dem Trubel der Altstadt und präsentiert ein weiteres Stück Stadtgeschichte in den historischen Vierteln. Das markanteste Merkmal, das bunte Ensemble der Häuser und Kirchtürme von »Anpruggen«, erstreckt sich entlang des Inns. Es lädt zum Stöbern in Manufakturen und kulinarischen Kleinoden ein. Wenn man durch die Gässchen von St. Nikolaus und Mariahilf flaniert, kann man förmlich das ursprüngliche Innsbruck spüren. Vermutlich fühlt man sich um Jahrzehnte, gar Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt.

Mariahilf in Innsbruck

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Innsbrucks Stadtviertel entdecken

Manch einer, der schon alle Sehenswürdigkeiten in Innsbrucks Innenstadt gesehen hat, ist vielleicht neugierig auf Neues. Spannende Orte lassen sich auch in den Innsbrucker Stadtteilen entdecken. Wilten etwa. Das Viertel ist bekannt als Sitz des jahrhundertealten Familienunternehmens Glockengießerei Grassmayr und der Trachtenmanufaktur. Schön auch der Wiltener Platzl wo samstags ein Bauernmarkt lockt. Die Grande Dame unter den Stadtteilen Innsbrucks ist aber St. Nikolaus. Viele kleine kreative Lädchen finden sich hier, stylische Cafés laden zum Innenhalten ein. Wer ein Mitbringsel sucht, kann sich aufmachen zur Seifenfabrik Walde, wo neben Seifen auch hübsche Kerzen zu kaufen gibt. In Hötting dagegen wird Dorfatmosphäre großgeschrieben. Urige Gaststätten und alte Bauernhäuser finden sich hier. Aufgrund seiner Hanglange bietet sich von Hötting aus ein toller Ausblick auf die Innenstadt Innsbrucks.

Blick auf die Kirche in Hötting/Innsbruck

Innsbruck Tourismus/Mario Webhofer

Last but not least lockt Saggen. Der illustre Stadtteil mit seinen vielen Traum-Villen, den Viaduktbögen und den vielen Häusern der Barmherzigen Schwestern darf auf keiner Innsbrucker Entdeckungstour fehlen.

Surfen auf dem Inn

Surfen in Innsbruck? Das geht? Das fragten sich schon so manche Besucher der Stadt ganz erstaunt. Ja, und zwar mitten auf dem Inn. Ein junges Start-up-Unternehmen bietet unter dem Motto »Upstream Surfing« Action auf dem Fluss an. Mit einem Unterwasser-Segel und einem Flaschenzug kann so bis zu 300 Meter flussaufwärts surfen. Wer schon etwas Übung hat, erreicht dabei eine Geschwindigkeit von 35 km/h. Wer Interesse daran hat: Für drei Stunden Surfen müssen 69 Euro hingeblättert werden. Guides, Leihbrett und Neoprenanzug gibt es dafür inklusive.

Bobfahren im Sommer

Erfunden haben das Bobfahren wohl die Russen, im Alpenraum dann die Engadiner. Aber auch Innsbruck kann auf eine lange Tradition im Bobsport zurückblicken. So war der eineinhalb Kilometer lange Eiskanal schon Austragungsort von Bob-, Rodel- und Skeleton-Weltmeisterschaften sowie den Olympischen Winterspielen 1976. Und im Sommer? Da kann man mit einem erfahrenen Piloten die Eisbobbahn mit bis zu 100 km/h hinunterheizen. Dabei saust man durch 13 Kurven und einen Kreisel. Im August finden die rasanten Abfahrten jeweils Mittwoch bis Freitag um 16 Uhr statt. Individuelle Termine gibt es für Gruppen ab 16 Personen.

Bobfahrer in Innsbruck

Knauseder Event Concept

Bungee-Jumping von der Europabrücke

Die Europabrücke im Norden Innsbrucks ist ein Bauwerk der Superlative: Mit einer Höhe von 190 Metern war sie bei ihrer Fertigstellung 1963 die höchste Brücke Europas. Auch heute noch ist sie die höchste Brücke Österreichs. Und Schauplatz eines Adrenalinrausches ohne Vergleich: Bungee-Jumping! Seit Rupert Hirner anno 1993 den ersten Sprung wagte, taten es ihm Tausende nach. Heute gibt es über 60 Termine für einen der spektakulärsten Bungee-Jumps der Welt! Von Mitte Juni bis Oktober kann man sich samstags und sonntags in die Tiefe stürzen. Der Sprung kostet 192 Euro, das Video dazu 34 Euro.

Bungee Jumper von der Europabrücke

Rupert Hirner Bungy Jumping/Ch. Birbaumer

Reiten auf den Islandpferden im Kühtai

Somi, Joki, Hjörvar, Grimnir und Vaka lauten die Namen der fünf Musketiere vom Kühtai. Die Islandpferde, die übrigens nicht Ponys genannt werden wollen, leben hier auf 2.000 Meter Höhe. Das Kühtai ist im Winter der höchstgelegene Skiort Tirols. Und im Sommer die Sommerfrische der Städter. Hier oben ist man ganz nah und doch unendlich weit von Innsbruck entfernt. Genau richtig, um sich mal in den Sattel zu schwingen. Kinder sowie Erwachsene Anfänger werden im Schritt geführt. Fortgeschrittene reiten in etwa vier Stunden zur Drei-Seen-Hütte, wo eine zünftige Jause auf einen wartet. Und frisches Wasser für die fünf Musketiere.

Islandpferde in Tirol

Innsbruck Tourismus/Markus Moser

Wandern auf dem Innsbruck Treck

Wie wäre es mit einer Wandertour? Wir reden hier aber nicht von einem kleinen Spaziergang. Der Innsbruck Trek erschließt vielmehr alle Bergmassive Innsbrucks und führt dich in einer Woche zu den schönsten Wanderrouten der Region wie Kalkkögel oder den Zirbenweg.

Wanderer auf dem Innsbruck Trek Zirbenweg Patscherkofel

Innsbruck Tourismus, Christian Vorhofer

Die erste Etappe beginnt in der Innsbrucker Altstadt und endet in den Höhen des Karwendelgebirges. Der Weg führt über das von lichten Lärchenwäldern geprägte Mieminger Plateau, weiter in die Stubaier Alpen nach Kühtai, wo du eine Nacht auf über 2.000 Meter Seehöhe verbringen kannst.

Von dort aus werden die Bergsteigerdörfer St. Sigmund und Gries im Sellrain angesteuert, die massiven Dreitausender der Zentralalpen ständig im Blick, ehe es in die Axamer Lizum geht. Als Highlight dieser Etappe wartet auf dich eine spektakuläre Aussicht auf die Kalkkögel, die Dolomiten Nordtirols.

Innsbruck Trek Sanfte Lärchenwiesen

Innsbruck Tourismus, Christian Vorhofer

Die letzte Etappe der Tour führt über den von uralten Zirben gesäumten Zirbenweg am Patscherkofel wieder zurück nach Innsbruck.

Zwischen Stubaier Alpen und Nördlichen Kalkalpen: das Sellrain

Keine halbe Autostunde von Innsbruck entfernt, versteckt sich zwischen Stubaier Alpen und Nördlichen Kalkalpen das Sellrain. Hier könnt ihr super wandern. In dem Hochtal mit seinen bis zu 2.000 Meter hohen Startpunkten locken einige einfache Dreitausender. Zwei Beispiele: Der Sulzkogel (3.016 m) ist vom Kühtai in rund drei Stunden erreichbar. Und am Zischgeles (3.004 m) braucht man rund vier Stunden für seinen ersten Dreitausender. Steigeisen und Klettergurt? Die können getrost im Tal bleiben!

Bergsteiger im Sellrain

Innsbruck Tourismus/Christian Vorhofer

Bares sparen mit der Welcome Card

Wer mindestens zwei Nächte in einem der Partnerbetriebe von Innsbruck Tourismus übernachtet, der bekommt gratis die Gästekarte Welcome Card ausgehändigt. Und die lohnt sich, es gibt damit einige Angebote und Ermäßigungen. Vor allem Besucher, die gern wandern oder Bike-Touren unternehmen möchten, profitieren davon: Die Teilnahme an den Touren ist gratis. Außerdem kann man mit der Welcome Card alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Region gratis nutzen.