Raue Wildnis, ungestüme Natur und die einzigartige Kultur der Sami: Eine Reise nach Lappland verspricht Abenteuer. Und wie jeder weiß, machen Abenteuer auch ziemlich hungrig. Gut, dass Lappland auch kulinarisch so einiges zu bieten hat. Eine Besonderheit der samischen Küche ist die Verbundenheit mit den Jahreszeiten. In den Restaurants des Nordens kommt fast nur das auf den Teller, was die Natur gerade hergibt. Die Zutaten aus der Region reichen von wilden Beeren und frischen Königskrabben bis hin zu Waldpilzen und natürlich Rentierfleisch. Dazu kommen Erlebnisse der besonderen Art, wie Private Dining am offenen Feuer oder überraschende Kombinationen aus Kunst und Köstlichkeiten. Hier kommt unser kulinarischer Guide für Lappland.
Der Geschmack der Wildnis: Aanaar, Inari
Tief in der Tundra von Inari findet sich ein ganz besonderes Restaurant, das mit einzigartigen Aromen den Geschmack der ungestümen arktischen Natur einfängt. Dazu beruft das Restaurant Anaar sich auf uralte Traditionen und Zutaten des Volkes der Sami. Das sind zum Beispiel die traditionelle Engelwurzel, Flechten oder das Fleisch der Rentiere. Und weil alle Zutaten nicht nur regional, sondern auch frisch sein sollen, passt das Menü sich den Jahreszeiten an. Abgerundet wird das kulinarische Erlebnis von der Location: Im Winter hat man vom Restaurant aus eine Aussicht auf die verschneite Nordlandschaft, im Sommer auf die Stromschnellen des Juutua-Flusses.
Exklusives Private Dining: Glowing Ember, Rovaniemi
Eines Tages ging Nachwuchskoch Joel Manninen auf die Jagd und beschloss, seine Ausbeute direkt am Abend frisch vor den Augen der Restaurantgäste vorzubereiten. Das bereitete ihm so viel Freude, dass er sich mit dieser Idee selbstständig machte. Seitdem begeistert er Kleingruppen mit seinen exklusiven Fine Dining Events in Rovaniemi. In der gemütlichen Umgebung einer Holzhütte bereitet er ein 5-Gänge Menü auf offenem Feuer zu. Einfach nur wow!
Kunst und Kulinarik: Tundra, Kuusamo
Meistens zählt ja, was auf den Teller kommt und nicht der Teller selbst. Im Tundra ist das aber ein bisschen anders. Jarmo Pitkänen ist nämlich nicht nur ein begnadeter Koch, sondern dazu auch noch Keramik-Designer. Sein Restaurant ist zugleich sein Studio. Die ungewöhnlichen Teller und Schüsseln nutzt er direkt in seinem Restaurant und schafft so ein Gesamtkunstwerk aus Keramik und Kulinarik. Einfach einzigartig!
Übrigens: Das Tundra ist eine Art Privatrestaurant, in dem man sich mit Kleingruppen anmelden kann.
Jetzt wird es abenteuerlich: Outdoor-Essen mit Sonja Lassila, Inari
Ein eher rustikales Erlebnis bietet Wildnis-Führerin Sonja Lassila in Inari an. Gemeinsam mit ihren Gästen macht sie sich auf in die Natur Lapplands, um gemeinsam am offenen Feuer zuzubereiten, was Mutter Erde anbietet. Wander- und Survival-Freunde können zudem lernen, wie man Essen dehydriert oder ohne mitgebrachte Nahrung überleben kann. Dazu kommen Pilzsammelkurse, Naturkunde und Angelausflüge. Die einzigartigen Angebote Lassilas sind perfekt für alle, die ein Erlebnis der anderen Art suchen!
Kaffee am Lagerfeuer: Campfire Barista, Levi
Kaffee-Hipster aufgepasst! Cooler könnte man sich ein Kaffee-Erlebnis kaum ausmalen. Hier in Levi, an einem Outdoor Schlitten-Stand, gibt es den aromatischen Kaffee der Rösterei Metsäpaahtimo. In einer Mokka Kanne werden die Bohnen mit kristallklarem Brunnenwasser auf einem offenen Feuer gekocht. Dazu gibt es leckere vegane Cookies oder frisch gegrillte „S´mores“, also Marshmallows mit karamellisierter Kruste zwischen zwei Keksen. Mit dem modernen Konzept hat sich das Team 2022 sogar einen Global Culinary Travel Award gesichert.
Wo lappländische Tradition hochgehalten wird: Deatnu, Utsjoki
Im Restaurant Deatnu dreht sich alles um die traditionelle Küche der Sami. Zu den klassischen Zutaten gehören je nach Saison Beeren, Pilze, Fisch und Rentier. Auch wird besonders auf frische und nachhaltige Produkte Wert gelegt. Praktisch ist, dass man gleich über Nacht bleiben kann! Das Deatnu ist Teil es Holiday Village Valle, einem familiengeführten Hotel mit Wurzeln in der samischen Kultur. Für den extra Kick übernachtet man statt im modernen Holzgebäude in einer der gemütlichen Hütten direkt am wild plätschernden Teno Fluss. Und auch für Unterhaltung ist gesorgt, ob beim Kanufahren im wildromantischen Sommer oder bei der Husky-Schlittenfahrt im verschneiten Winter.
Zu Besuch beim Krabbenkönig: King Crab House, Levi
Wer seinen Urlaub im schönen Lappland verbringt, der sollte sich den frischen Fisch aus dem arktischen Polarmeer auf keinen Fall entgehen lassen. Eine der besten Adressen für Seafood ist der Crab King in Levi. Neben jeder Menge Krabben, Lobster und heimischen Krustentieren fokussiert sich das Restaurant hauptsächlich auf lappländische Gerichte. Aber auch für die vegetarischen Gäste hat der Koch so einiges in petto. Die perfekte Location für alle, die Lust auf Lunch ganz ohne Chi Chi haben.
Lieblingscafé-Anwärter: Jolie Lounge & Café, Äkäslompolo in Ylläs
Die Jolie Lounge kommt mit Potential zum Lieblings-Café. Schweizerin Jo hat einen Ort geschaffen, an dem man sich wohlfühlen kann. Auf der überschaubaren Karte, die Ganze acht Mal im Jahr wechselt, stehen hausgemachte Backwaren. Von Sandwiches bis leckeren Kuchen und Törtchen ist alles dabei. Dazu kommen sorgfältig ausgewählte Gerichte wie Rentier-Pasta oder saisonale Salatteller. Geachtet wird besonders auf Flexibilität: Die meisten Gerichte können Gäste selbst zusammenstellen. So kommen auch Vegetarier und Veganer auf ihre Kosten.
Essen wie ein Holzfäller: Savu Rafla, Kotisaari
Seit diesem Sommer hat Lappland ein neues Food-Highlight, und zwar auf der Insel Kotisaari. Die legendäre Insel unweit der ehemaligen Holzhochburg Rovaniemi galt früher als beliebte Zwischenstation für Holzfäller. Jetzt wurde das historische Bootshaus zu einem Restaurant umfunktioniert. Die Menüs im Savurafla Kotisaari setzen sich aus traditionellen BBQ-Gerichten und lappländischen Spezialitäten mit modernem Twist zusammen. Zu der Erfahrung gehört eine Bootsfahrt auf dem malerischen Kemijoki Fluss!
Lappland mit allen Sinnen: Nili, Rovaniemi
Der aromatische Duft des gebratenen Fleisches steigt einem schon beim Betreten des Restaurants Nili in die Nase. Dank der offenen Küche können Gäste hautnah miterleben, wie die lappländischen Gerichte zubereitet werden. Dazu gehören Delikatessen wie Bärenbraten, Elch und Weidenhuhn oder lappländischer Käse mit Moltebeeren. Besonders empfehlenswert ist das aufwendig zusammengestellte Überraschungsmenü des Küchenchefs, das den wahren Geschmack der Arktis einfängt. Auch der Rest des Restaurants ist ein Eyecatcher: Naturbelassenes Holz, warmes Licht und Rentiergeweihe sorgen für eine heimelige Atmosphäre.