Neapel ist wie ein riesiges Freilufttheater. An allen Ecken der quirligen kampanischen Hauptstadt gibt es etwas zu staunen. Ob am wuseligen Fischmarkt oder in der eleganten Galleria Umberto, an der weitläufigen Hafenpromenade oder in den engen Gassen der Altstadt. In der Stadt am Fuße des Vesuvs steckt das pralle Leben. Wir haben einige Insider-Tipps.
Auf den Vomero fahren
Vomero, das schicke Wohnviertel Neapels, liegt hoch über der Stadt auf einem Hügel. Man kann es gut zu Fuß, mit der Zahnradbahn oder mit der Seilbahn erreichen. Mit seinen Grünanlagen ist es eine Oase der Ruhe. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Vesuv und den gesamten Golf von Neapel. Besonderer Tipp: unbedingt einen Abstecher zum altehrwürdigen Kloster Certosa di San Martino unternehmen. Es thront auf einem Vorsprung des Hügels.
Einen echten Caffé trinken
Der Espresso heißt hier schlicht und ergreifend Caffé und der muss folgendermaßen sein: klein, rabenschwarz, zuckersüß und mit ganz viel »Crema« drauf. Am besten man sucht sich eine kleine gut besuchte Bar, in der die Kaffeemaschine ständig dampft. Dann nämlich schmeckt der kleine Schwarze am besten. Wer ihn besonders stilvoll genießen will, kann das im altehrwürdigen »Caffé Gambrinus« direkt an der Piazza del Plebiscito tun.
Sonntagmittag in Mergellina speisen
Der charmante Hafen von Mergellina liegt im Stadtviertel Chiaia. Hier gehen die Neapolitaner in einem der Hafenlokale sonntags ausführlich Mittag essen. Anschließend gönnt man sich an einem der »chioschi«, den kleinen Kioskbars an der Promenade, eine köstliche, mit Vanillecreme gefüllte Blätterteigsünde namens Sfogliatella.
Das Blutwunder erleben
San Gennaro wacht über die Geschicke von Neapel. Die Einwohner der Stadt verehren ihren Stadtpatron zutiefst. Kaum ein Neapolitaner, der nicht schon einmal um dessen Hilfe gebeten hätte. Dreimal im Jahr – am Samstag vor dem ersten Mai, am 19. September sowie am 16. Dezember – hoffen die Gläubigen im Dom von Neapel auf das Blutwunder. Hierbei soll sich das sonst verklumpte Blut des Heiligen in einer Ampulle verflüssigen. Passiert dies, bricht bis auf Weiteres kein Unglück über die Stadt herein, so der Volksglaube. Da der Dom bei der Zeremonie stets brechend voll ist, wird diese neuerdings auch ins Freie übertragen.
Einen »Cuoppo« essen
Den Cuoppo findet man in den Altstadtgassen an fast jeder Ecke. An Ständen oder speziellen Bars werden die kleinen Tütchen mit frittierten Leckereien verkauft. Ob Fisch, Oliven, Hackfleisch oder Mozzarella – der typisch neapolitanische Cuoppo ist der ideale Snack zum Mitnehmen.
Den Fischmarkt besuchen
Direkt in der Nähe des Hauptbahnhofs, zwischen Piazza Garibaldi und der Porta Nolana, brüllen hier vormittags auf dem Markt, dem »Mercato del Pesce« die Fischhändler um die Wette. Hier gibt es von Vongole und Miesmuscheln bis hin zu Calamari und Seppia alles, was das Mittelmeer zu bieten hat. Doch auch wer nur zuguckt und nichts kauft, wird an dem kunterbunten Treiben seine Freude haben.