Golden sind die Kuppeln der vielen mittelalterlichen Bauten, die Tschechiens Hauptstadt Prag auf den sieben Hügeln im Moldau-Tal ihr charakteristisches Aussehen verleihen. Das Schöne für Besucher: Prag kann schon allein wegen seiner vergleichsweise geringen Größe lässig zu Fuß entdeckt werden. Ein Aufstieg zur Prager Burg mit dem Veitsdom und dem Goldenen Gässchen gehört dabei zum Pflichtprogramm. Auch die Karlsbrücke und den Altstädter Ring sollte man sich nicht entgehen lassen. Und sonst? Diese Sehenswürdigkeiten in Prag sollte man sich ansehen.

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Rachel Martin
Sehenswürdigkeiten in Prag: Altstädter Ring und Klementinum
Um sich erst einmal mit der Stadt vertraut zu machen, sollte man den Stadtrundgang am Altstädter Ring beginnen. Viele behaupten: Hier schlägt das Herz Prags. Das lässt sich auch geografisch gut begründen, denn hier laufen die verwinkelten Gassen der Altstadt zusammen. Hier ist eine Menge los, man kann Künstler beobachten, einen Kaffee trinken oder einfach nur das quirlige Treiben beobachten. Wer auf Fototour ist, sollte unbedingt einen Blick auf den Rathausturm und dessen astronomische Uhr werfen. Wer Zeit und Lust hat, sollte sich hier unbedingt das ehemalige Jesuitenkolleg Klementinum anschauen. Die Barockbibliothek, die als eine der schönsten der Welt gilt, beeindruckt mit ihren wunderschönen Fresken und historischen Globen. Ein Besuch ist allerdings nur im Rahmen einer – täglich mehrmals angebotenen – Führung möglich.

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Unter dem Klementinum befindet sich der Meridiansaal, in dem einst Messungen und Berechnungen vorgenommen wurden. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die schöne gotische Teynkirche und die barocke Kirche des Heiligen Nikolaus.

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Deutlich ruhiger, aber historisch nicht weniger interessant ist es auf dem alten jüdischen Friedhof zwischen Pinkas und Klaus-Synagoge in der Altstadt. Zahlreiche der rund 12.000 Grabmäler sind verziert mit Zeichen, die Familiennamen symbolisieren (z. B. Löwen, Blumen, Trauben). Genug gesehen und geknipst? Dann auf zur Karlsbrücke – eine der schönsten Brücken der Welt!

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Auf zur Prager Burg nach Hradschin!

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Feine Landschaftsarchitektur unter der Prager Burg

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St.-Veits-Dom und Goldenes Gässchen
Bevor ihr wieder zurück ins Zentrum geht, solltet ihr noch das Goldene Gässchen besuchen. Hier kann man viele kleine Häuschen bestaunen, die sich an die Burgmauer gegenüber dem Rosenberg-Palais schmiegen. Zwar ist das Gässchen – wie man aufgrund des Namens vielleicht vermuten könnte – mit Gold gepflastert, dafür ranken sich viele Sagen und Legenden um diese bezaubernde Gasse.

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Manch einer fühlte sich während eines Besuchs gar ins 16. Jahrhundert zurückversetzt. Schaut auch mal bei dem blauen Haus mit der Nummer 22 vorbei. Hier verfasste Franz Kafka einige Werke. Wer mehr über Kafka erfahren möchte, sollte das Franz-Kafka-Museum besuchen, das das Leben des berühmten Schriftstellers beleuchtet.
Wenzelsplatz: Komm, wir gehen zum Pferd!
Der Wenzelsplatz ist ein beliebter Treffpunkt der Prager. Und das hat Tradition: Auf dem Platz wurden schon immer Feiern, Demonstrationen und öffentliche Versammlungen abgehalten. Und verdammt groß ist er auch, 750 mal 60 Meter. Damit ist er der zweitgrößte Stadtplatz Tschechiens. Solltet ihr euch hier mit Pragern verabreden wollen, könnt ihr als Treffpunkt ruhig »beim Pferd« vereinbaren. Jeder Prager weiß, dass damit die Reiterstatue des Schutzheiligen der böhmischen Länder (Statue des Heiligen Wenzel) gemeint ist. Sie dominiert den Wenzelsplatz. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr hier auch das Nationalmuseum im Neorenaissance-Stil besuchen. Gezeigt werden Geschichte, Natur, Anthropologie und Kunst Tschechiens.

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Lohnend ist auch ein Besuch der Festung Vyšehrad, des Karlsplatzes mit dem Neustadtrathaus und dem Faust-Haus.
Diese Museen in Prag sind 2025 neu
Prag überrascht 2025 mit ein paar Museumseröffnungen, die wir hier kurz vorstellen möchten: Die Villa Bertramka wird zum Karel-Gott-Museum. Das plant dessen Witwe Ivana Gottová. Das Domizil in der Nad-Bertramkou-Straße im Stadtteil Smichov war seit 1974 Lebensmittelpunkt des Sängers. Karel Gott, bekannt als „Goldene Stimme von Prag“, lebte hier bis zu seinem Tod im Herbst 2019. Besucher sollen ab Mitte des Jahres die Möglichkeit haben, das Lebenswerk des Sängers in dem neuen Museum zu bestaunen.

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Ebenfalls neu ist das Mucha-Museum im Savarin-Palast, das dem berühmten Jugendstilkünstler Alfons Mucha gewidmet ist. Interessenten können sich hier Werke des Jugendstilmalers und Grafikers ansehen, darunter auch welche, die noch in der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Ausgestellt werden unter anderem Ölgemälde, Plakate, Zeichnungen und Artefakte. Das Museum eröffnet am 24. Februar 2025.
Klassik-Fans können sich auf das interaktive Mozart-Museum freuen, das modernste Technologien nutzt, um das Leben und Schaffen des Komponisten unterhaltsam zu präsentieren. Besucher haben sogar die Gelegenheit, Instrumente zu spielen und Musik zu dirigieren. Das Museum liegt direkt neben der St.-Nikolaus-Kirche und ist bereits eröffnet.
Bootsfahrt auf der Moldau

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Wer Sightseeing in Prag mit einer privaten Party verbinden möchte, mietet sich dagegen ein Bierboot. Es bietet Platz für bis zu 12 Personen und lässt Reisende die Stadt aus einer neuen Perspektive entdecken – Spaß, Musik und Getränke inklusive. Die Fahrt dauert 90 Minuten und wird von einem zertifizierten Führer begleitet. Ein Muss für alle Party- und Bierfans.
Baden am Žluté lázně
Prag liegt bekanntlich nicht am Meer. Wer aber an der richtigen Stelle sucht, findet auch in der Stadt sommerliche Strandatmosphäre. Der Žluté lázně ist ein Moldauabschnitt abseits des touristischen Treibens der Innenstadt, der einen Ausflug mehr als wert ist. Er liegt südlich des Zentrums und ist im Sommer bei den Einheimischen sehr beliebt. Ihr könnt hier entspannt an Strandbars und Liegewiesen chillen oder euch sportlich auf Beachvolleyball-Feldern und an Tischtennis-Platten betätigen. Abenteuerlustige können am Žluté lázně sogar Kanus ausleihen und die eher sanfte Strömung der Moldau für eine Flussfahrt nutzen.
Auf den Spuren des Prager Frühlings
Einen »Sozialismus mit menschlichem Antlitz« wollte Generalsekretär Alexander Dubček im Frühjahr 1968 für die Menschen in der Tschechoslowakei schaffen. Der Reformversuch ging gründlich daneben; er wurde am 21. August mit dem Einmarsch bewaffneter Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten blutig niedergeschlagen. Ein zentrales Mahnmal für die Opfer der damaligen Ereignisse und der kommunistischen Ära im Allgemeinen wurde 2002 am Fuße des Prager Petřín (Laurenzibergs) enthüllt. Das Werk von Olbram Zoubek zeigt sieben sich in Auflösung befindende Bronzefiguren auf einer Treppe. Ein Bronzestreifen im Boden führt die geschätzte Zahl der Opfer auf.
Am Gebäude von Radio Tschechien in der Vinohradská-Straße erinnert eine Gedenktafel an die Mitarbeiter, die am 21. August 1968 bei den Kämpfen um den Sender ums Leben kamen. Auf dem Wenzelsplatz, wo die Menschen sich den sowjetischen Panzern entgegenstellten, erinnert ein in den Boden eingelassenes Mahnmal an die Studenten Jan Palach und Jan Zajíc, die sich 1969 kurz nacheinander als Zeichen des Protestes selbst verbrannten.

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Schaurig-schön: die Geister- und Legendenführung
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Spektakuläre Ausblicke vom Prager Fernsehturm und vom Petřín

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Restaurants in Prag

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Prager Sternerestaurants und coole Bars
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