England ist nicht nur die Heimat der Royals, sondern auch die der größten Rockstars der Musikgeschichte wie The Beatles, David Bowie, Queen, The Rolling Stones oder Elton John. Und die sind heute gefragt wie eh und je. David Bowie hat nach seinem Tod eine wahre Bowie-Manie ausgelöst, Queen, Elton John und The Beatles sind dank grandioser Kinofilme in aller Munde.

Lust und Zeit, auf den Spuren britischer Rockstars wandeln? Kein Problem – wir zeigen, welche Städte auf der britischen Insel besonders lohnen.

Soho – cool

Die Reise geht im Süden Englands los, genauer gesagt in Londons stylischem Viertel Soho. In den 60ern und 70ern war es das Epizentrum der Musikszene. Hier befanden sich die coolsten Clubs, Recordstores und Musikstudios, wie zum Beispiel Trident in der St. Annes Street. Hier haben Queen »Bohemian Rhapsody« und David Bowie »Space Oddity« aufgenommen.

Hipster Bart Tattoos Sonnenbrille Kopfhörer

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Sonst ist Soho etwas braver geworden, aber wenn man durch die verwinkelten Gässchen schlendert, kann man spüren, dass hier Musikgeschichte geschrieben wurde. An jeder Ecke verbergen sich hippe Buchläden oder Secondhand-Plattenläden, in denen man den ein oder anderen Schatz britischer Rockstars findet. Auch Pubs und Clubs gibt es zur Genüge. Mein persönlicher Favorit ist das kultige Pub »Spice of life«. Hier spielten und feierten Musiker wie Cat Stevens, Bob Dylan und später die Sex Pistols. Bei einem kühlen Glas Cider kann man im Keller auch heute noch lokale Bands entdecken.

Live from – Abbey Road

Der 18. August 1969, 11.38 Uhr: Paul, Ringo, John und George überqueren den Zebrastreifen vor den Abbey Road Studios und ihr Fotograf drückt den Auslöser. Vielleicht ahnten sie schon damals, dass das Albumcover eine wahre Ikone wird.

The Beatles Zebrastreifen

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Hunderte von Beatles-Fans versuchen täglich, das Foto der britischen Rockstars nachzustellen. Das Studio selbst nimmt es mit Humor. Mittlerweile wird das Zebrastreifen-Spektakel 24 Stunden live auf der Abbey Road Website übertragen. Wer mag, kann den Official Abbey Road Shop auch besuchen. In den dortigen Studios haben nicht nur die Beatles aufgenommen, sondern auch Sting, Radiohead, Amy Winehouse, Ed Sheeran und viele mehr.

Guns of – Brixton

In ihrem Lied »Guns of Brixton« besingen The Clash die »Brixton Riots« – gewaltsame Auseinandersetzung zwischen frustrierten Demonstranten und der Polizei. Was früher eines der ärmsten Viertel Londons war, ist heute ein richtiges In-Viertel. Heruntergekommene Straßenzüge sind hippen Märkten, coolen Co-Working-Spaces und schicken Cafés gewichen. Hier ist übrigens kein anderer als Musikikone David Bowie geboren!

David Bowie

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Der Künstler James Cochran hat die Wand gegenüber Bowies Geburtshaus mit einem knalligen Ziggy-Stardust- Gemälde geschmückt. Echte Bowie-Jünger dürfen sich den Spot nicht entgehen lassen. Danach geht es in die Brixton Academy, einer der bekanntesten Konzert-Locations in England.

All you need is Love – And the Beatles

Mit dem Zug dauert es ungefähr zwei Stunden von London bis nach Liverpool, der Heimatstadt der Beatles. Wie könnte es anders sein, hat die Stadt ihren berühmtesten Kindern ein ganzes Museum gewidmet. Die Beatles Story liegt direkt an den Albert Docks und entführt Besucher in die 60er Jahre. Im Audio Guide erzählt John Lennons Schwester die Geschichte der Band, von dem ersten Zusammentreffen bis hin zur »Beatlemania«.

Beatles Statuen Liverpool

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Im kostenlosen Museum of Liverpool direkt gegenüber gibt es ebenfalls eine kleine Beatles-Ecke. Das  Highlight ist die bestickte Decke unter der John und Yoko ihr »Bed-In« gemacht haben. In der Innenstadt liegt das Magical Beatles Museum mit einer Sammlung des Ex-Beatles-Drummers Pete Best. Neben Schmuck und ikonischen Outfits der Band, kann man auch George Harrisons Futurama Grazio Gitarre bewundern.

Cavern Club – Wo britische Rockstars aufgetreten sind

Der Cavern Club ist ein legendärer Rock ´n´ Roll Club in Liverpool, in dem Brian Epstein die Beatles entdeckt hat. Außerdem sind hier Musikgrößen wie die Rolling Stones, Elton John, The Kinks, The Who, Black Sabbath und viele weitere aufgetreten. Der Club schloss 1973 und wurde im Zuge von Bauarbeiten zugeschüttet. Kurz danach öffnete er allerdings wieder auf der gegenüberliegenden Straßenseite, in der Matthew Street 7.

Cavern Club Liverpool

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Trotz einiger finanzieller Schwierigkeiten hält sich der Club bis heute. Was von dem originalen Cavern Club übrig ist, sind die alten Steine, die die Rückwand der Bühne schmücken. Hunderte von Cavern-Club-Mitgliedern haben sich dort mit ihren Unterschriften verewigt. Auch einige der ersten Werbeposter wurden rekonstruiert und versetzen einen zurück in die Zeit des Liverpool-Beats. Hin und wieder gibt sich übrigens sogar Paul McCartney die Ehre!

A day in the life of … John Lennon & Paul McCartney

Der Höhepunkt eines jeden Liverpool-Trips sind die Häuser der Beatles. »Mendips« in der Menlove-Avenue 251 ist ein halb-freistehendes Haus aus den 50er Jahren. Das Geburtshaus von John Lennon wird bis heute von seiner Tante Mimi betreut und sieht fast noch genauso aus wie in Lennons Kindheit.

Geburtshaus John Lennon

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Etwas bescheidener geht es in der Sozialbausiedlung zu, in der Paul McCartney aufgewachsen ist. Das klassische englische Arbeiterhaus wurde von Paul, seinem Bruder und ihrem alleinerziehenden Vater bewohnt. Beide Häuser gehören dem National-Trust, einer englischen Organisation, die historische Gebäude in ganz England in Stand hält. Um die Häuser besuchen zu dürfen, muss man im Voraus eine Tour auf der Website des National-Trust buchen.

Mad about – Britische Rockstars in Manchester

Nicht weit entfernt von Liverpool liegt die ehemalige Industriestadt Manchester. In den 60ern war Manchester der etwas weniger coole kleine Bruder Liverpools. Bands wie Hermans Hermits, The Hollys und den Bee Gees sprossen aus jeder Ecke. In den späten 70ern und frühen 80ern formierten sich hier Joy Division und The Smiths, und in den 90ern eroberten die Manchester-Jungs von Oasis die ganze Welt!

Street Art in Manchester

Valentin Petkov

Auch wenn sich in Manchester seitdem vieles geändert hat, kann man sich vor der Musikgeschichte der Stadt kaum verstecken. Im hippen Northern-Quarter reihen sich Konzertbars wie Soup, The Whiskey Jar und Night & Day aneinander, und im Afflecks Palace findet sich der ein oder andere coole Plattenladen. Fans von Oasis und The Smiths können bei Vinyl-Revival Musiktouren buchen, die sie zu den wichtigsten Orten der Bandgeschichten führen.