In Dublin verwischen die Grenzen zwischen Großstadt, Dorf und Landschaft fließend. Hier kann man auch in nur einem Tag eine ganze Menge erleben und danach das Gefühl haben, man sei schon etliche Male in Irlands cooler Hauptstadt gewesen. Das Beste daran: Auf den Spuren von Guinness, Irlands beliebtestem Bier, kann man auch das ein oder andere Pint trinken, denn alle Highlights lassen sich bequem zu Fuß abklappern. Hier sind unsere Tipps für die perfekte Walking Tour durch Dublin.
Best Breakfast im Mochaland Café
Bevor es auf Erkundungstour durch die Stadt geht, solltet ihr euch bei einem klassischen Full Irish Breakfast stärken. Im Mochaland Café gibt es gebratenen Speck, jeweils eine Scheibe Leber- und Blutwurst und kleine gebratene Schweinswürste. Dazu kommt entweder ein Spiegelei, das von beiden Seiten gebacken wurde oder klassisches Rührei. Baked Beans mit Tomatensoße, gebratene Champignons und Tomatenscheiben machen die deftige, warme Mahlzeit zur perfekten Grundlage für den Tag!
Von dem gemütlichen Café aus ist es nur ein kleiner Verdauungsspaziergang von zwanzig Minuten bis es zu dem ersten Highlight: das Guiness Storehouse.
Mehr Dublin geht nicht: Besuch bei Guiness
Hätte Arthur Guiness, der Unternehmensgründer des weltbekannten »Black Stuff« 1759 hier nicht den Mietvertrag für die heruntergekommene Brauerei im Arbeiterviertel The Liberties unterzeichnet, säßen die Iren heute auf dem Trockenem – alleine deswegen ist das Guiness Storehouse ein absolutes »Must-Do«.
Die Herstellung des Signature-Getränks werden hier unterhaltsam inszeniert und die verschiedensten Aromen fachmännisch erläutert. Aber auch für Nicht-Guiness-Fans lohnt sich ein Besuch. Von der Gravity Bar aus schwebt man hoch über den Dächern der Stadt und kann einen perfekten 360-Grad-Blick über Dublin genießen.
Mit dem kostenlosen Pint Guiness in der Hand könnte der Moment kaum besser sein! Unser Tipp: Tickets schon vorab online bestellen. Das erspart nicht nur die lästige Wartezeit, sondern auch den einen oder anderen Euro. Lange warten müsst ihr aber nicht auf das nächste Highlight: In nur zwanzig Minuten seid ihr da!
Gruselstimmung im Dublin Castle
Das Dublin Castle schreibt in vielerlei Hinsicht Geschichte. Wurde noch im Jahr 1204 durch König Johann von England der Grundstein gelegt, nahm im späten 18. Jahrhundert die Erfolgsgeschichte von Irlands beliebtesten Bier hier seinen Lauf.
Nachdem Arthur Guinness hier offiziell zum Brauer von Dublin Castle ernannt wurde, ist das Schloss auch zum Hauptquartier der englischen Regierung ernannt wurden. Zu einem richtigen Schlosserlebnis gehört aber auch ein bisschen Gruselstimmung: Bis heute konnte das Verbrechen um die im Jahr 1907 verschwundenen Kronjuwelen nicht gelöst werden. Und die Tatsache, dass Bram Stoker, der Autor von Dracula, als Staatsbeamter im Dublin Castle gearbeitet hat, lässt einem zusätzlich einen Schauer über den Rücken laufen, wenn man in gut 20 Minuten über das Schlossgelände wandert…
Noch mehr Geschichte gibt es im Little Museum of Dublin. Das preisgekrönte Museum ist nur 15 Minuten entfernt und schafft es, die ganze Geschichte Dublins in nur zwei Räume zu packen. Eine geführte Tour durch das alte georgianische Haus dauert ca. 30 Minuten und beinhaltet nebenbei sogar die Geschichte der Familie Guiness.
Chillen im St. Stephan’s Green Park
Nach so viel alten Gemäuern kommt etwas Frischluft gerade richtig. Nur zwei Minuten entfernt lässt sich im großen St. Stephan’s Green Park eine perfekte Pause zum Lunch einlegen. Der 27 Hektar große Park gilt auch als das grüne Herz Dublins und ist gerade an warmen Sommertagen der »place-to-be«.
Danken können wir dafür niemand anderem als Arthur Edward Guiness, denn er sorgte 1877 durch eine Parlamentsabstimmung dafür, dass er das Gelände kaufen durfte. Während man sich also gemütlich auf den Rasenflächen auf ein Pint trifft und Mittagskonzerten zuhört, erinnert eine Statue an sein Werk.
Wahrzeichen der Stadt: St. Patrick’s Cathedral
Dublin zu erleben, ohne mindestens einmal den Weg von St. Patrick, dem Schutzpatron der grünen Insel, gekreuzt zu haben, ist kaum möglich. Deswegen geht es in nur zehn Minuten weiter zu der größten Kathedrale des Landes und damit auch zu dem Wahrzeichen Dublins, der St. Patrick’s Cathedral.
Auch hier kommt ihr um die Spuren der Guiness-Familie nicht herum. Sir Benjamin Guinness finanzierte in den 1860er Jahren die aufwändige Renovierung der alten Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert.
Unser Geheimtipp: dem stimmungsvollen Even Song des berühmten Chores im Kirchenschiff lauschen und danach bei einem Abendspaziergang durch den St. Patrick’s Park das Klangerlebnis noch nachwirken lassen. Den Park hat übrigens – wer hätte es anders erwartet – auch ein Teil der Guiness-Familie, nämlich Edward Cecil Guiness, anlegen lassen.
Auf den Spuren der Kräuter und Gärten
Dublin erleben und dabei allerhand über Kräuter und Gärten in der Stadt lernen könnt ihr mit Taking a Leaf. Initiator der Wanderungen ist Miceál Murray, der seit über 25 Jahren in Dublin lebt und doch nie die Beziehung zum Landleben verlor. Mit seinen Gästen erkundet er verborgene Gärten und findet allerhand Kräuter, die anschließend zu Tees, Gewürzen und ganzen Gerichten verarbeitet werden. Dabei teilt er sein Wissen zu Essbarkeit und Heilkraft – und jede Menge Geschichten und Legenden.
Abendessen im Suesey Street
Der vorletzte Stopp liegt 20 Minuten entfernt und belohnt euch mit bester saisonaler irischer Küche. Im Suesey Street schmeckt ihr die Familientradition in jedem Bissen. Die Kelly Family bezieht ihre Zutaten ausschließlich von lokalen Farmen und kreiert damit beste traditionelle Irische Küche. Das scharf angebratene Rinderfilet mit karamellisierten Zwiebeln und gewürfelter Rote Beete schmeckt hervorragend zu einem dunklen Guiness!
Ausblick über die Dublin Bay am Abend
Nach so vielen Eindrücken in der Stadt ist The Blue Light der perfekte Ort für einen entspannten Tagesausklang. Allabendlich zieht es die Einheimischen hierher, nur 15 Minuten vom Zentrum entfernt und mit herrlichem Blick über die Dublin Bay. Das Pub ist seit 1853 auf Karten verzeichnet, doch seine tatsächliche Geschichte um einiges älter: mit dem blauen Licht einer Schiffslampe signalisierten sich Schmuggler von hier oben aus, dass die Zollpatrouille im Hafen außer Sicht war – eine günstige Gelegenheit, Wein und Brandy an Land zu schmuggeln. Das ist heute nicht mehr nötig, aber die Lampe brennt noch immer und ganz Dublin trifft sich hier – natürlich auf ein Pint Guinness.