Im Tessin ist Wandern nicht gleich Wandern! Südlich der Alpen gibt es nicht nur anspruchsvolle Trekking-Routen und malerische Panoramawege, sondern auch spannende Erlebnisse für die ganze Familie. Wir verraten euch vier wundervolle Wege zum Wandern im Tessin.
Der Monte Lema wird um einen neuen Lehrpfad erweitert
Eine der bekanntesten Wanderungen der Region ist die Tamaro-Lema-Route. Das liegt vor allem an dem unvergesslichen Panoramablick auf die insubrische Region, mit dem Tessin, der Lombardei, dem Piemont und dem Walis. Dank der gemäßigten Höhenunterschiede ist der Wanderweg auch ideal für Familien und alle, die es gerne etwas ruhiger angehen lassen. Zu beiden Gipfeln führt eine Seilbahn, die bereits einen Vorgeschmack liefert, auf das, was noch kommt.
Auf dem Monte Lema wurde jüngst ein Lehrpfad eröffnet, der spannende Informationen und Erlebnisse für Familien bereithält. Die immersive Tour verknüpft Natur und spielerisches Lernen auf ganz unterschiedlichen Etappen. Da wäre zum Beispiel die Schmetterlingsstation, bei der wir mehr über ihren Lebenszyklus und die Bedeutung für das Ökosystem erfahren. Aber es geht auf dem Pfad nicht nur um die heimischen Tiere. Besonders spannend ist auch die Station zum Thema Wind und seiner Wirkung auf die Naturlandschaft und die Bäume. Apropos Bäume – insgesamt gibt es auf dem Trail fünfzig verschiedene Baumarten zu entdecken! Immer wieder laden Panoramabänke und Picknickplätze zum Entspannen ein. So lässt sich nicht nur lernen, sondern auch so richtig genießen!
Auf Bärenjagd am Monte Generoso
Vor etwa 20.000 Jahren ist der Höhlenbär ausgestorben, doch hier auf dem Monte Generoso lebt er weiter. In der sogenannten Bärenhöhle wurden nämlich in den 90er-Jahren zahlreiche Überbleibsel des ungewöhnlichen Tiers gefunden. Bei der Besichtigung können Naturfans zum Beispiel Bärenknochen begutachten oder einen Einblick in die Arbeit der Forscher erhalten. Besonders aufregend ist aber die Augmented Reality Experience, bei der man den Bären hautnah erleben kann. Die Tour mit dem interaktiven Guide kann allerdings nur bei gutem Wetter stattfinden!
Ganz nebenbei ist der Monte Generoso aber auch ein idealer Ausgangspunkt für einen breiten Fächer an Wanderungen. Eine der spannendsten ist wohl die viertägige Route zwischen dem Berg selbst und dem charmanten Städtchen Chiasso. Zunächst beginnt die Wandertour aber mit einem Abstieg! Dreizehn Kilometer lang geht es hinunter bis nach Scudellate. Auf den schönsten Teil der Route dürfen Wanderer sich am zweiten Tag freuen, bei einer Rundwanderung im Muggiotal. Hier erwartet einen die pure Landidylle, mit malerischen Dörfchen, grünen Weiden und jeder Menge Ziegen und Schafen. An den letzten zwei Tagen führt die Strecke von Scudellate nach Vacallo und schließlich nach Chiasso.
Am besten bucht man die Reise bei Eurotrek, inklusive aller Unterkünfte.
Trekking-Tour im Tal der Sonne
Sechs Tage lang dauert die Wanderung durch das »Tal der Sonne«, von Malvaglia bis zum Staudamm Santa Maria. Unterwegs dürfen sich erfahrene Aktivurlauber auf die malerische Alpenlandschaft, frische Bergseen und die bunte Blütenpracht der Täler freuen. Immer mit dabei ist die heilsame Bergluft, die man anderenorts vergeblich sucht.
Los geht es mit dem Aufstieg zum Berg Dagro, entlang einer Bergterrasse mit atemberaubenden Ausblick, bis hin zur gemütlichen Hütte Capanna Quarnei. Frisch gestärkt führt der Weg am zweiten Tag zum idyllischen Bergsee Laghetto dei Cadabi und dem Adula-Gletscher. Die Nacht verbringen müde Wanderer schließlich in der Adula-Hütte, bei einem spektakulären Gletscherblick. Auf der dritten Etappe wandern Urlauber entlang der Straße des Val di Carassino, über den Staudamm von Luzzone bis zur Capanna Motterascio. In der modernen Hütte wird ein lokales und frisches Abendessen serviert, Bergpanorama inklusive! Mit einzigartigen Ausblicken wird aber auch auf der vierten Teilstrecke nicht gegeizt. Durch die alpine Tundra geht es zum Greina-Pass und schließlich hinab zur Capanna Scaletta. Am nächsten Morgen führt der Weg zum Pian Geirett sowie dem Pass d’Uffiern. Unterwegs erkunden Wanderer die vielseitigen alpinen Ökosysteme. Die Wanderung endet schließlich mit dem Abstieg von der Gana Negra zum beeindruckenden Staudamm Santa Maria. Hier heißt es ein letztes Mal innehalten und die sechstägige Wanderung Revue passieren lassen.
Auf den Spuren des Gletschers Basòdino
Die wahre Geschichte der Schweiz erleben Wanderer auf dem Gletscherlehrpfad Basòdino in den Tessiner Alpen. Gletscher formten diese einzigartige Landschaft aus Bergmassiven, Tälern und Moränen, die ihresgleichen sucht.
Zunächst beginnt die Reise recht entspannt, dafür aber mit ebenso schönen Aussichten mit einer Seilbahnfahrt nach Robièi. Eine asphaltierte Straße führt zur Staumauer des Lago del Zött. Hier angekommen, heißt es noch mal innehalten, bevor der steile Aufstieg zum Pizzo Pecora beginnt. Belohnt werden Wanderer mit einer atemberaubenden Aussicht auf die schroffe Bergwelt mit einer noch jungen Flora. Ab hier geht es wieder bergab, entlang der Moräne, zu den grünen Weiden der Tessiner Alpenlandschaft. Wer die Gegend in vollen Zügen genießen möchte, verlängert die kurze Reise mit einer Übernachtung im Berghotel oder in der Capanna Basòdino. Nicht verpassen: Hier gibt es auch den köstlichen Käse Vallemaggia, der in der Alpenkäserei hergestellt wird.