Porto ist die Heimat des Portweins und zweitgrößte Stadt Portugals. Hier kann man auf den Torre dos Clérigos klettern, mit dem Boot auf dem Fluss Douro schippern und die portugiesischen Häppchen, die sogenannten Petiscos, naschen. Und sonst? Wir verraten, welche Sehenswürdigkeiten in Porto locken.
Neben der sehenswerten Altstadt, die zum Unesco-Welterbe gehört, bietet sich in Porto ein Besuch der Gärten des Palácio de Cristal an. Von hier aus bescheren verschiedene Aussichtspunkte im Grünen einen super Ausblick über Porto und das Meer. Kultur- und Architekturinteressierte zieht es zum Torre dos Clérigos, zur Igreja do Carmo und zum Museu de Arte Contemporânea de Serralves. Wer schon einmal an der portugiesischen Atlantikküste ist, sollte unbedingt den heimischen Portwein testen, der nach der Hafenstadt benannt wurde. Und Urlauber, die nach Kultur und Stadtbummel Lust auf Sonnenbaden haben, finden nur wenige Kilometer entfernt mehrere Sandstrände. Diese und weitere Sehenswürdigkeiten in Porto stellen wir in diesem Artikel vor.
Aufstieg zum Torre dos Clérigos
Hoch hinaus geht es auf dem Torro dos Clérigos in Porto, Portugals höchstem Kirchturm. 76 Meter hoch ist er. Der von Nicolau Nasoni im Barockstil erbaute Turm wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Er befindet sich im Univiertel der Stadt und gilt als Wahrzeichen Portos. Im Inneren des 1763 fertig gebauten Turms könnt ihr 240 Stufen hinaufkraxeln und anschließend einen irren Blick über die Stadt einschließlich des Duoros genießen. Wer noch Zeit und Lust hat, kann sich danach natürlich auch die dazugehörige Kirche und das Clérigos-Museum ansehen. Das Museum widmet sich der Geschichte der Bruderschaft der Kleriker.
Der Turm ist täglich von 9 bis 19 Uhr für Besucher geöffnet.

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Und gleich nebenan befindet sich die berühmte Buchhandlung Livraria Lello, durch die die Geschichten von Harry Potter inspiriert wurden. Wer einmal hier war, wird vermutlich sagen: Das ist die schönste Buchhandlung der Welt. Das neugotische Gebäude, die Fassade, die Treppe, das ikonische Buntglasfenster und die Regale voller Bücher aus den unterschiedlichsten Epochen und in verschiedenen Sprachen erzählen einzigartige Geschichten. Kein Wunder, dass sehr viele Touristen sich das einmal vor Ort genau ansehen möchten …

Charl van Rooy
Igreja do Carmo: Eine der schönsten Kirchen des Landes
In Porto steht eine der schönsten Kirchen Portugals: die Igreja do Carmo. Aufgrund ihrer Architektur und Schnitzereien im Inneren gilt das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Gotteshaus als eines der spektakulärsten Gebäude des Rokokos. Schon von Weitem fällt Besuchern die mit blau-weißen Fliesen verkleidete Seitenfassade ins Auge. Zentrales Motiv der Fliesen sind Szenen, die auf die Gründung des Karmeliterordens und den Kult um die Nossa Senhora anspielen. Im Inneren Kirche fallen die vergoldeten Schnitzereien in den Seitenkapellen und am Hauptaltar sowie Statuen und mehrere Ölgemälde auf.

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Auch, wenn es Laien womöglich nicht sofort auffällt: Es handelt sich bei dem Gebäude um zwei Kirchen. Gleich nebenan steht nämlich die Igreja dos Carmelitas. Die beiden Kirchen sind durch ein sehr schmales Haus getrennt.
Sehenswürdigkeiten in Porto: der Kathedralenplatz
Mal ein bisschen Vergangenheit schnuppern: Der Geburtsort Portos liegt auf dem Pena Ventosa. Der Hingucker schlechthin ist die Kathedrale, die Kathedrale Sè. Die im romanischen Stil erbaute Kathedrale mit mächtigen Strebepfeilern wirkt von außen ziemlich wuchtig und erinnerte schon so manchen Besucher an eine Burg. Aber auch Stilelemente des Barocks zeichnen die Kathedrale aus. Das liegt vor allem an dem italienischen Baumeister Nicolau Nasoni, der sich im 18. Jahrhundert an der Kathedrale austoben durfte und unter anderem eine Loggia vor die Nordfassade baute. Einen Besuch wert ist auch der benachbarte Bischofspalast an der Südseite des Vorplatzes.

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Blauweiße Kachelkunst vielerorts in der Stadt
Wenn ihr durch Porto flaniert, kann es sein, dass ihr schon nach wenigen Minuten denkt: ganz schön blau hier. Doch nicht nur der Himmel oder der Douro, der bei Porto in den Atlantik mündet, lässt die Stadt in Blautönen erscheinen. Ob an Hauswänden, im Bahnhof São Bento, an der Igreja de Santo António dos Congregados, in Parkanlagen oder an Aussichtsplattformen: Wer genau hinschaut, erblickt die kunstvollen Fliesen mit langer Tradition an vielen Ecken in der Stadt. Aber auch einfache Wohnhäuser sind mit den Azulejos geschmückt. Sie gehören definitiv zu den Sehenswürdigkeiten in Porto.

Kévin Langlais
Barock und Renaissance in der Rua das Flores
In Porto gibt es auch eine Straße der Blumen: die Rua das Flores. Für manch einen gar die schönste Straße der Stadt. Das liegt vor allem an der beeindruckende Architektur der vielen Häuser, die eine Mischung aus Barock- und Renaissance-Stilen darstellt.
Andere dagegen sagen: naja, kann man mal drüber flanieren, mehr aber auch nicht. Die Straße, heute eine Fußgängerzone, beheimatet einige Cafés, Restaurants und viele Shops. Leider sind darunter auch viele Geschäfte, die sich auf Touristen spezialisiert haben – weshalb der eine oder andere sich vielleicht fragt, was an dieser Fußgängerzone so besonders »portohaft« sein soll. Blumen könnt ihr hier übrigens auch noch auf einigen Balkonen sehen – allerdings meist nur Kunstblumen.

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Viele Sehenswürdigkeiten von Porto in und um die Avenida dos Aliados
Diesen Platz kennt in Porto jeder. Ob es seiner Größe liegt, an den vielen historisch interessanten Häusern aus der Gründer- und Neobarockzeit oder am Rathaus? Vermutlich ist eine Mischung aus allem. Wer von euch seine Freunde an historischen Gebäuden hat, sollte einmal an der Avenida dos Aliados vorbeischauen. Auch sie gehört in die Liste der Sehenswürdigkeiten in Porto. Recht fotogen kommt das Rathaus, die Kirche Igreja de Trindade, die Filiale der Sparkasse Caixa Geral de Depósitos und der Palácio das Cardosas (heute ein Luxushotel) daher. Unbedingt vorbeischauen solltet ihr auch bei der Mc Donald’s. Kein Scherz. Die Niederlassung der Fastfood-Kette gilt aufgrund ihrer Glasmalereien und Kristallleuchter als einer der schönsten Mc-Donald’s-Filialen weltweit.

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Kunst im Museu de Arte Contemporânea de Serralves
Portos Kunstszene gilt als jung, kreativ und eigenwillig. Davon könnt ihr auch in einigen Museen und Galerien überzeugen. Der Besuch des Museu de Arte Contemporânea de Serralves sollte ein Muss für euch sein. Wie der Name schon andeutet, ist hier internationale Gegenwartskunst zu sehen. Elf unterschiedlich große Ausstellungsräume beherbergt das Museum, die großzügigen Fenster erlauben einen Blick nach draußen. Der Eintritt beträgt 24 Euro und beinhaltet den Eintritt ins Museum, in den Álvaro-Siza-Flügel, den Park Serralves, den Baumwipfelpfad, ins Serralves Haus und ins Kino Manoel de Oliveira. An jedem ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt zwischen 10 und 14 Uhr frei.

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Tipp: Besonders lohnend ist der Parque de Serralves. Dort kann man nicht nur viele Pflanzen bestaunen, sondern auch Skulpturen. Last but least empfiehlt sich ein Besuch in dem Teehaus (Casa de chá), wo ihr britische Scones und den Schokoladenkuchen probieren solltet.
Wer nach einem Besuch des Museums noch nicht genug Kunst gesehen hat, kann anschließend das Museu Nacional de Soares dos Reis besuchen. Das in einem neoklassischen Palast des 18. Jahrhunderts untergebrachte Nationalmuseum präsentiert in einer Sammlung die Werke portugiesischer Maler aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Zu sehen sind aber auch bedeutende Möbel, Schmuck, Keramiken, Gravuren und Skulpturen. Der Eintritt beträgt acht Euro.
World of Wine: sechs Museen und viele Restaurants unter einem Dach
Nach fünfjähriger Entwicklung eröffnete vor ein paar Jahren die World of Wine (WOW) in Portos historischem Stadtteil Vila Nova da Gaia. Insgesamt sechs Museen beherbergt die World of Wine. Die namensgebende »Wine Experience« nimmt euch mit auf eine Sinnesreise rund um die portugiesischen Weinregionen, Klimazonen, Rebsorten und Produktionsmethoden, die den Wein des Landes ausmachen. Ein eigenes Museum zum Thema Kork, das »Planet Cork«, rundet das Erlebnis ab.

HILODI – World of Wine
Jedoch bietet der Komplex nicht nur Erlebnisse für Weinliebhaber, sondern auch Kunst- und Kulturliebhabern einen lohnenswerten Aufenthalt. So freuen sich Geschichtsinteressierte im Museum »Porto Region Across The Ages« (Die Region Porto im Wandel der Zeit) über Einblicke in die Historie Portos, während das »Porto Fashion & Fabric Museum« die nationale Textil-, Mode- und Schmuckindustrie beleuchtet. Das Schokoladenmuseum »The Chocolate Story« indes nimmt alle Genießer mit auf eine Reise in die Welt des Kakaos und der Schokolade.
Die Weinbar »Angel’s Share«, das Fine-Dining-Restaurant »1828«, das vegetarische Restaurant »Root & Vine« und das Fischrestaurant »Golden Catch« bieten euch einen schönen Panoramablick auf die Stadt. »V.P.« lockt mit traditioneller portugiesischer Küche, »Mira Mira« mit einer Gourmetküche.

HILODI – World of Wine
Darüber hinaus laden fast ein Dutzend Restaurants und Cafés wie »Suspiro« und »Vinte Vinte« zum Verweilen ein.
Shoppen und schlemmen in Bolhão
Ihr steht auf winzig kleine, romantische, alte Shops? Dann solltet ihr unbedingt in den Stadtteil Bolhão. Er ist vor allem bekannt für den Mercado do Bolhão, die Markthalle. Dort könnt ihr Fisch, Fleisch, Gemüse, Blumen, Gebäck, Portwein und selbstgemachte Marmeladen kaufen. Aber auch Snacks gibt es, gegen den kleinen Hunger zwischendurch.

Stefan Pflaum
In dem Viertel selbst gibt es aber noch einige Kleinode zu entdecken, weshalb ihr also nicht nur in der Markthalle vorbeischauen solltet. Gegenüber der Halle lockt zum Beispiel die Pérola do Bolhão, ein Fachgeschäft, das Würstchen, Käse und Fisch anbietet. Besonders hübsch anzusehen ist die Fassade des Geschäfts.
Sehr fotogen: der Leuchtturm von Felgueiras
Der sechseckige Leuchtturm aus dem 19. Jahrhundert mit Blick auf den Fluss Douro gehört zu den am häufigsten fotografierten Sehenswürdigkeiten in Porto. Der Leuchtturm besteht aus einem zehn Meter hohen sechseckigen Turm im neoklassizistischen Stil aus freiliegendem Granitmauerwerk und einem roten Balkon. Zwischen 2009 und 2021 war er außer Betrieb. Aufgrund der Bedeutung des Leuchtturms in der Geschichte der portugiesischen Marine und des großen touristischen Interesses wurde er 2021 aber wieder in Betrieb genommen. Wer ein schönes Foto von dem Leuchtturm machen möchte, sollte zum Sonnenuntergang vorbeischauen. Dann absorbieren die vom Meer »gebürsteten« Steinmauern das gefilterte Licht des Sonnenuntergangs und verschmelzen perfekt mit den Wellen.

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Sehenswürdigkeiten in Porto während einer Bootsfahrt auf dem Douro entdecken
Porto ohne Schifffahrt auf dem Douro ist wie Berlin ohne Brandenburger-Tor-Besuch. Geht also nicht. Während der Tour mit dem Boot habt ihr einen schönen Blick auf die Stadt. Vor allem auf die monströsen Brücken, die den Fluss überziehen. Besonders sehenswert sind die Brücken Ponte Dom Luis I., Ponte do Infante und Ponte de Arrábida.Von der Ablegestelle am Cais da Ribeira könnt ihr lostuckern. Verschiedene Anbieter bieten rund einstündige Fahrten an.

Kelvyn Ornettte Sol Marte
Chillen am Praia do Homem do Leme und im Parque da Cidade
Der Blick auf die Landkarte verrät: Die Stadt liegt an der Mündung des Flusses Douros in den Atlantischen Ozean. Bis zum Atlanik ist es also nur einen Katzensprung entfernt – infolgedessen stehen Strandnixen und Sonnenanbetern einige Strände zur Auswahl. Ein Strand, der nicht weit vom Zentrum entfernt liegt, ist der Praia do Homem do Leme in der Nähe der Avenida de Montevideu. Der mit einer Blauen Flagge ausgezeichnete Strand ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Gleich nebenan stehen für kleine Gäste zwei Spielplätze zum Austoben bereit. Zwar ist der Strand recht felsig, er verfügt aber über einen fast 400 Meter langen Sandstreifen. Sonnenschirme und -liegen kann man sich ausleihen. Wer in den Wintermonaten zu Besuch ist, kann auf der Promenade flanieren und den Blick aufs Meer genießen.

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Eine Alternative zum Strand ist ein Besuch des Parque da Cidade. Er ist der mit Abstand größte Park in Porto und ein wahres Naturparadies. Er ist 83 Hektar groß und erstreckt sich von der Avenida Boavista zum Atlantischen Ozean. Besucher können hier auf rund 11 Kilometer langen Wegen flanieren und den Ausblick auf Seen, Fauna und Flora genießen. Auf der Wiese einfach nur in Sonne liegen, geht natürlich auch.
Alles über den Portwein von den Experten erfahren
Kein Besuch in Porto ohne den berühmten Portwein zu probieren, oder? Die Stadt ist schließlich namensgebend für den süßen Vinho do Porto. Wer sich damit begnügt, den Wein vor Ort einfach nur zu verkosten, kann das natürlich in (fast allen) Bars und Restaurants der Stadt tun. Wer mehr erfahren möchte, sollte das Instituto dos Vinhos do Douro e Porto besuchen. Das Institut kontrolliert nicht nur die Qualität und Quantität der Port- und Douroweine, sondern vermittelt in seinem Besucherzentrum Wissen über den Wein. Das Besucherzentrum bietet einen Weinladen, einen Verkostungsraum und einen Rundgang, der Interessenten durch das Zertifizierungsverfahren für Port- und Douroweine führt.
Übernachten im Cocorico Luxury Guesthouse
Das Cocorico Luxury Guesthouse hat nur zehn Zimmer, darunter sieben Doppel- und drei Familienzimmer. Sie wurden nach französisch-portugiesischen Hochzeitspaaren benannt: darunter Alexandra und Felipe sowie José und Joséphine, welche die Beziehung der beiden Länder symbolisieren. Und auch die Gestaltung der Zimmer ist eine Hommage an die Farben der beiden Länder.

Cocorico Porto
Ein weiterer Hingucker ist das hauseigene Restaurant. Dessen Interieur erinnert an das Innere eines Zugs. Die verschiedenen Kabinen mit den Glaswänden geben das Gefühl, an Bord des Orientexpresses zu speisen.
Lesetipp mit vielen Sehenswürdigkeiten in Porto von Jürgen Strohmaier
Mal kurz ein Stück Welt entdecken: Einmal Porto erleben, eintauchen – das funktioniert mit dem Reiseführer Porto von Jürgen Strohmaier, erschienen bei DuMont direkt. Der kompakte Reiseführer, 120 Seiten plus großem Stadtplan beinhaltet er, präsentiert euch alle Sehenswürdigkeiten in Porto und nützlichen Reiseinfos, die für einen Besuch der Stadt benötigt. Strohmaier zeigt in 15 Kapiteln die verschiedenen Facetten der Stadt und gibt Tipps zu lohnenswerten Hotspots. Der Führer ist in einer recht flotten Sprache geschrieben; wer sich zu Hause schon einmal einlesen möchte, ist hier mit einer kurzweiligen Lektüre gut bedient. 4. Auflage 2023, Preis: 13,95 Euro.