Frank Störbrauck
Schon alle Sehenswürdigkeiten in Berlin abgehakt? Lust auf einen Trip ins Grüne? Dann hätten wir einen Vorschlag: Wie wäre es mit einem Ausflug rund um Berlin? Hier ein paar Ideen!
Reinickendorf – in Berlin ganz oben
Eigentlich möchten wir an dieser Stelle überwiegend Orte außerhalb Berlins vorstellen. Eine Ausnahme machen wir aber: Es geht um einen Ausflug nach Reinickendorf. Der Bezirk liegt wunderschön im Grünen, hoch oben im Berliner Norden und ist empfehlenswert für alle, die dem Trubel der Berliner City entfliehen möchten, ohne dafür lange unterwegs zu sein. Mit der U-Bahn ist man vom Zentrum aus in rund 20 Minuten in Alt-Tegel. Von dort geht es über eine dörflich anmutende Fußgängerzone zur Greenwichpromenade am Tegeler See. Hier könnt ihr mit einem Tretboot den See erkunden oder mit dem Schiff eine Rundfahrt unternehmen. Oder ihr nehmt Kurs auf die Sumpf- und Flusslandschaft Tegeler Fließ, wo ihr mitten im Grünen seid.
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Tipp: den Ausflug nach Reinickendorf am besten unter der Woche unternehmen. Am Wochenende strömen viele Berliner aus der City her, dann kann es – je nach Jahreszeit und Wetter – voll werden.
Adresse: U-Bahn-Station Tegel (Linie 6)
Gedenkstätte Sachsenhausen
Bei einem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers und der heutigen Gedenkstätte kann bei der Führung in privater oder kleiner Gruppe viel über das wichtigste und traurigste Kapitel der deutschen Geschichte gelernt werden. Nach einer umfassenden Sanierung und Neugestaltung der 1961 eröffneten Gedenkstätte mit ihren zahlreichen historischen Gebäuden und Relikten informieren heute 13 Dauerausstellungen an den authentischen Orten über unterschiedliche Aspekte der Geschichte von Sachsenhausen.
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Vom 15. März bis 14. Oktober ist die Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen täglich von 8:30 bis 18.00 Uhr und vom 15. Oktober bis 14. März täglich von 8:30 bis 16:30 Uhr geöffnet. Der Eintritt in die Gedenkstätte und in die Museen ist frei. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Von Berlin Hbf erreicht ihr mit der Regionalbahn in 25 Minuten den Bahnhof Oranienburg aus. Dort bitte aussteigen, nicht am Bahnhof Sachsenhausen. Vom Bahnhof in Oranienburg lauft ihr 20 Minuten zur Gedenkstätte. Es fahren aber auch Busse.
Adresse: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg
Potsdam am Wasser und die Altstadt erkunden
Schon gewusst? Die Havel, der Große Zernsee, der Templiner See und der Sacrow-Paretzer-Kanal umspülen Potsdam und machen Brandenburgs Hauptstadt so zu einer Insel. Prima für alle, die gern am Wasser die Umgebung erkunden oder einfach nur chillen möchten. Das geht bei einem kühlen Getränk auf dem Restaurantschiff in der Schiffbauergasse, beim Spazieren entlang der »Kunst am Fluss«-Aktion oder auf der Fahrradtour ins Grüne. Wer die Geschichte Potsdams erleben möchte, kann einer Führung durch die wunderschöne Altstadt Potsdams inklusive Schloss Sanssouci, Neues Palais sowie die von Versailles inspirierten Gärten besuchen.
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Adresse: Tourist Information in der mobiagentur im Hauptbahnhof oder an der Tourist Information Am Alten Markt (beide werktags ab 9:00 Uhr geöffnet) helfen bei der Planung des Potsdam-Aufenthaltes.
Park und Schloss Babelsberg
Ein Rundgang über das Gelände des Parks Babelsberg mit einer Besichtigung der Agentenbrücke und des Schloss Babelsberg ist ein Muss für jeden Potsdam-Besucher. Inmitten der traumhaften Parklandschaft bekommt ihr Einblicke in die bewegende Geschichte des Unesco-Weltkulturerbes während des Zweiten Weltkriegs. Rund um das neogotische Schloss Babelsberg beleben hübsche Gartenterrassen das Bild. Auch schön: der Pleasureground mit seinen Ziersträuchern, Blumengärten und Wasserspielen. Verschiedene Denkmäler im Park sind reizvolle Fotomotive für Spaziergänger. Tipp: Seit diesem Jahr bietet der Park eine kostenfreie, digitale Schnitzeljagd an. Weitere Infos zur sogenannten Actionbound gibt es hier.
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Der Park ist täglich von 8 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Zwar ist der Eintritt kostenlos, es wird aber eine freiwillige Gabe von zwei Euro erwartet.
Adresse: Park Babelsberg, Schlosspark Babelsberg, 14482 Potsdam
Stadt mit Geschichte: Flanieren durch Brandenburg an der Havel
In Brandenburg an der Havel wurde die Mark Brandenburg gegründet. Dass Stadt und Land gleichen Namens sind, hat seinen Ursprung in der mehr als 1.000-jährigen Geschichte des Landes. Altstadt, Neustadt und Dom-Insel sind noch heute Zeugnisse dieser Geschichte. Die Stadt mutet vielerorts wie Klein-Venedig an. Das liegt vor allem an den zahlreichen Kanälen, die Stadt durchziehen.
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Ihr könnt hier ein herausragendes Ensemble von mittelalterlicher und vor allem gotischer Baukunst besichtigen – beispielsweise am Neustädtischen Mühlentorturm, auf der Dominsel mit der Domkirche St. Peter und Paul oder dem Altstädtischen Rathaus. Mit dem Regionalexpress von Berlin Hbf aus ist man in 48 Minuten in Brandenburg an der Havel.
Adresse: Touristinformation Brandenburg an der Havel, Neustädtischer Markt 3, 14776 Brandenburg an der Havel
Naturpark Hoher Fläming: Flora und Fauna ganz nah
Was ist eigentlich ein Naturpark? Welche besonderen Tiere und Pflanzen gibt es im Naturpark zu entdecken? Wie wird sich der Klimawandel auf den Naturpark auswirken? Im und rund um das Naturparkzentrum könnt ihr auf Erkundungstour gehen.
Bansen Wittig
Dort trifft man auf tierische Bewohner wie Wolf und Großtrappe oder auf Tiere der Nacht. Auf geführten Touren gibt es außerdem Wissenswertes zu erfahren, wie die Landschaft hier vor vielen Tausend Jahren aussah und was davon übrig geblieben ist. Sehenswert sind auch die Mühlen des Flämings. Die restaurierte Borner Bockwindmühle reckt auf dem 156 Meter hohen Mühlenberg ihre neun Meter langen Flügel in den Wind.
Interessant ist auch die Dauerschau. Sie bietet Besuchern sieben thematische Bereiche, die die Schwerpunkte des Naturparks umfassen: Die Lebensräume Wald, Wiese, Gewässer und Agrarlandschaft sowie die Bereiche Kultur, Landschaftsentstehung und Klimawandel im Naturpark. Für Kinder gibt es einen Forscherbereich, in dem verschiedene Exponate und Präparate untersucht werden können.
Bad Belzig ist über den Regionalexpress in 41 Minuten ab Berlin erreichbar. Anschließend geht es mit dem Bus ( Burgenlinie 572) nach Raben in das Naturparkzentrum Hoher Fläming. Das Besucherinformationszentrum ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Adresse und Anmeldung: Naturparkzentrum Hoher Fläming, Brennereiweg 45, 14823 Raben, Telefon: 033848. 60004.
Relaxen in der Havel-Therme
Die Havel-Therme ist eine neue Erholungs- und Wohlfühloase direkt am Ufer des Großen Zernsees. Keine Ahnung, wo das ist? Rund 40 Kilometer südwestlich von Berlin in der Stadt Werder. Mit dem Regionalexpress ist man vom Berliner Hbf etwas weniger als eine Stunde unterwegs.
Mediterrane Farben, maurisch-andalusische Original-Dekore wie aus 1.001 Nacht, natürliche Materialien, warmes Licht, betörende Düfte und kulinarische Genüsse laden zu einem Kurzurlaub wie im Süden ein. Der Thermenbereich, Herzstück der Anlage, lockt auf 1.200 Quadratmetern gleich mit mehreren Highlights: einem 34 Grad warmen Sole-Innen- und -Außenbecken unter einem hohen, beschattbaren Glasdach, einer Poolbar sowie drei Quell-Becken. Zwei davon sind mit unterschiedlichen Mineralien angereichert, im dampfenden 40-Grad-Becken entspannt man im Stil eines japanischen Onsen. Im 1.200 Quadratmeter großen Saunaparadies lässt sich in 13 verschiedenen Saunen und Dampfbädern entspannen.
Havel-Therme
Die Havel-Therme ist täglich von 9 bis 24 Uhr geöffnet, freitags und samstags sogar bis 2 Uhr. Der Eintritt beträgt 20 Euro (2 Stunden) oder 25 Euro (4 Stunden) bzw. 30 Euro (Tageskarte). Der Saunazutritt kostet 5 Euro extra. An Wochenenden und Feiertagen sowie in den Weihnachtsferien wird ein Zuschlag von 2,50 Euro berechnet.
Adresse: Havel-Therme, Zum Großen Zernsee 15, 14542 Werder (Havel).
Wandern durch die Prignitz
Wenn ihr etwas mehr Zeit habt und auch einem Tagesausflug nicht abgeneigt seid, solltet ihr einen Trip in die Prignitz unternehmen. Sie liegt auf halbem Weg zwischen Berlin und Hamburg. Hier im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg fühlen sich nicht nur die Störche, Kraniche und Wildgänse wohl. Auch wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad in dieser weitläufigen Landschaft unterwegs ist, kommt auf seine Kosten.
TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
Zum Beispiel im Rambower Moor, das zwischen den Orten Lenzen und Karstädt liegt. Um dieses Moor herum führt der Zweiseitenweg. Auf der 12,5 Kilometer langen Route sind an mehreren Punkten Tafeln aufgestellt, die unter anderem über die Lebensräume von außergewöhnlichen Orchideen- und Libellenarten informieren. Weitere Höhepunkte sind im wahrsten Sinne des Wortes zwei Aussichtstürme an der Strecke, die einen Blick über das Moor und den dazugehörigen Rambower See ermöglichen.
Adresse: Bahnhof Wittenberge, ein IC fährt alle zwei Stunden vom Berliner Hbf aus dorthin. Die Fahrtzeit beträgt 54 Minuten.
Tipp: Der Anbieter GetYourGuide bietet einige der in diesem Artikel erwähnten Ausflüge an. Der Rundgang durch den Park Babelsberg etwa dauert 90 Minuten und ist ab 15 Euro pro Person buchbar. Die Tour durch die Schlösser und Gärten in Potsdam dauert circa sechs Stunden ist ab 150 Euro pro Gruppe bis zu sechs Personen zu haben.