Sie sind der Alptraum für jeden Hotelgast: Bettwanzen. Dabei galten die ekligen Untermieter lange Zeit als fast ausgerottet. Die Reisen vieler Urlauber sorgen aber dafür, dass sie sich munter ausbreiten. Wir verraten, wie ihr Bettwanzen im Hotelzimmer erkennt und wie ihr euch am besten gegen sie wappnet.
Die Freude auf die wohl schönsten Tage des Jahres haben sie schon bei so manchen Hotelgast getrübt: die Bettwanzen. Man steckt die Zimmerkarte in den Schlitz, schmeißt den Koffer in die Ecke und wirft sich aufs Bett. Und denkt plötzlich: Was für komische schwarze Flecken sind das denn da am Rande der Bettdecke?
Die rund vier bis sechs Millimeter großen Viecher, die vom Aussehen her an Apfelkerne erinnern, kann man allerdings auf den ersten Blick nicht sonderlich gut erkennen. Erstens sind sie sehr klein und zweitens verstecken sie sich gut. Vor allem tagsüber. Dann verkriechen sie sich vornehmlich in Ritzen und Ecken im Bett und an Wänden. Aber auch in Abdeckleisten, Bildern, Tapeten und sogar Steckdosen verstecken sie sich.
Immerhin: Bettwanzen übertragen keine Krankheitserreger
Hungrig werden sie dann in der Nacht. Ihr Ziel: das Blut des schlafenden Menschen. Das CO2 des Atems locken die kleinen Plagegeister aus ihren Verstecken, um sich an deren Blut zu laben. Sind sie satt, verkriechen sie sich wieder. Anders als andere Ungeziefer haben Bettwanzen immer Saison, Sommer wie Winter. Jeder Reisende ist ein potenzieller Wirt und mit seinem Gepäck unfreiwilliger Schmuggler der Wanzen. Rund drei bis 15 Minuten saugen sie sich voll, dann verschwinden sie wieder. Die Wanzenbisse an sich sind harmlos. Manche Menschen merken anschließend davon nichts. Andere wiederum haben Pusteln, Blasen oder Quaddeln am Körper und verspüren einen unangenehmen Juckreiz. Bettwanzen übertragen aber keine Krankheitserreger.
Man kann freilich einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Wer auf Nummer sichergehen will, sollte auf Reisen das Zimmer, vor allem Bett und Matratze, auf Bettwanzen und ihre Spuren untersuchen. In diesem Video erläutert euch ein Bettwanzen-Experte aus dem US-Bundesstaat Maine, worauf ihr achten sollt, wenn ihr ein Hotelzimmer bezieht.
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Tipps zum Aufspüren der Bettwanzen
Einen Bettwanzenbefall erkennt man an einzelnen oder mehreren Tieren selbst. Oder an ihren Spuren, wie schwarze Flecken (Kot), rote Flecken (Blut) oder Häutungsresten. Dr. Christian Klockhaus, Schädlingsexperte und Director of Science & Technology von Rentokil Initial, hat ein paar Tipps parat, wo man Bettwanzen am besten sucht. Hier eine kurze Zusammenfassung:
Klar ist: Bettwanzen halten sich gerne ganz nah bei ihrer liebsten Nahrungsquelle, dem Menschen, auf. Und welcher Ort liegt da näher als das Bett? Schließlich haben die kleinen Parasiten nachts mehrere Stunden Zeit, einen Wirt ungestört für eine Blutmahlzeit aufzusuchen.
Deshalb sollte man sich bei der Suche zunächst auf Bettrahmen, Matratzen, Kissen und Decken konzentrieren. Dazu schiebt man das Bett leicht von der Wand weg und überprüft die dahinterliegenden Bereiche. Bettwanzen sind klein und wahre Meister im Versteckspiel. Überprüfe sollte man deshalb Bettrahmen, Einbuchtungen, Ecken und Verstrebungen. Nicht vergessen: das Bettzeug, die Matratze, Kopfkissen, Decken, Säume und Nähte.
Auch Nachttische direkt neben dem Bett sind beliebte Aufenthaltsorte von Bettwanzen. So überprüft man bettnahe Möbel auf Bettwanzen oder Spuren von Ihnen: Man schaut in den Schubladen, deren Ecken und an Griffen sowie an den Seiten und unter den Nachttisch. Ornamente, Lampen und Bilderrahmen können ebenfalls Nistplätze von Bettwanzen sein.
Auch ans Reisegepäck und dessen Ablageort denken
Das Reisegepäck ist der Hauptübeltäter, wenn es darum geht, die eigenen vier Wände mit Bettwanzen zu infizieren. Sie nutzen jede Möglichkeit, um im Gepäck des potenziellen Wirtes mitzureisen.
Unabhängig davon, ob man Bettwanzen mit bloßem Auge findet oder nicht, solltet man den Koffer möglichst verschlossen halten und so weit wie möglich vom Bett entfernt platzieren. Es empfiehlt sich außerdem, das Gepäck beim Bezug des Hotelzimmers zuerst im Bad abzustellen und einen Bettwanzen-Check in den Bereichen durchzuführen, in denen das Gepäck gelagert werden soll. Dazu überprüft man Gepäckständer und Ablageflächen für Gepäck gründlich, besonders in den Ecken und Ritzen sowie den Netzen.
Und wer in einem Hotelzimmer tatsächlich Bettwanzen entdeckt, meldet es direkt der Hotelrezeption und lässt sich ein anderes Zimmer geben. Und zwar eines, das möglichst weit entfernt ist. Professionell geführte Hotels rufen sofort Schädlingsexperten, die den Bettwanzen den Garaus machen.
Sollte man die Bettwanzen im Hotelzimmer übersehen haben und sie erst zu Hause beim Auspacken entdecken, dann packt man das Reisegepäck im Freien aus. Am besten auf dem Balkon oder der Terrasse. Den Koffer besprüht man mit Insektenspray und lüftet ihn anschließend gut aus. Befallene Kleidung sollte bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.