Willkommen in der Bretagne, dem Landstrich im Nordwesten Frankreichs, der für seine raue Küste, urige Küstenstädte und reiche maritime Tradition bekannt ist. Von frischen Austern aus Cancale bis zu delikaten Jakobsmuscheln aus Erquy strotzt die bretonische Küche vor köstlichen Geheimnissen des Ozeans. Die außergewöhnlichsten Aromen des Meeres landen als kulinarische Empfehlung in diesem Artikel.

Text: Lisa-Kristin Erdt

Gesucht, gefunden: die besten Austern der Bretagne

Cancale, ein malerischer Küstenort in der Bucht des Mont Saint-Michel, ist berühmt für seine köstlichen Austern, die als die besten der Bretagne gelten. Bei einer Wattwanderung durch die Austernfarm »La Ferme Marine« haben Besucher die Gelegenheit, Hunderte von Austernbänken zu erkunden, die sich kilometerweit am Meeresboden erstrecken. Nach der Wanderung gibt es nichts Besseres, das Objekt der Begierde bei einem Weißwein und frischer Meeresbrise zu verspeisen.

Austernfarm in der Bretagne

La Ferme Marine – Cancale

Grünes Superfood: Algen aus Damgan

Das Superfood der bretonischen Küche stammt – wie soll es anders sein – ebenfalls aus dem Meer. Gesund mit Algen lautet hier die Devise: Ganze 20 essbare Arten in Rot, Grün und Braun wachsen in Damgan entlang der Küste des Golfs von Morbihan. Bei geführten Touren gehen die Guides aus Damgan mit ihren Gästen auf Algensuche und erzählen von den vielfältigen Arten, die in den Gewässern der Bretagne wachsen. Vielleicht kann man ihnen auch das eine oder andere Rezept entlocken, denn sie wissen am besten, wie man Algen in Salaten, grünem Tatar oder als Tee serviert.

Algen aus der Bretagne in Frankreich

Studio Jezequel

Erquy: fangfrische Jakobsmuscheln direkt aus dem Meer

Zu den Austern gesellt sich eine weitere Delikatesse der Bretagne: Erquy, ein malerischer Küstenort an der Bucht von Saint-Brieuc, ist bekannt für seine Jakobsmuscheln von herausragender Qualität. Zwischen Oktober und März ist die ideale Reisezeit für Feinschmecker, denn dann haben die nussigen, leicht süßlichen Jakobsmuscheln Hochsaison. In dieser Zeit laufen die Fischerboote regelmäßig im Hafen von Erquy ein und verkaufen die feinen Delikatessen, die sie gerade erst im Meer eingefangen haben. Alternativ kann man auch etwas später über den lokalen Markt schlendern und sich die schönsten Jakobsmuscheln aussuchen.

Hafen von Erguy: Meeresfrüchte aus der Bretagne

Alexandre Lamoureux

Vom Meer auf den Teller: Kochkurse für die ganze Familie in Le Guilvinec

Im Südwesten der Bretagne an der Atlantikküste liegt die Gemeinde Le Guilvinec. Sie beheimatet den fünftgrößten Fischereihafen Frankreichs und gilt unweigerlich als Paradies für Fischliebhaber und Hobbyköche gleichermaßen. Im Fischerei-Erlebniszentrum Haliotika können Besucher an Kochkursen teilnehmen, die speziell für Eltern und ihre Kinder konzipiert sind. Dabei lernen sie die Zubereitung traditioneller bretonischer Fischgerichte und genießen ein köstliches Menü, das aus regionalen Fischarten und lokalen Produkten besteht. Jeder Kurs widmet sich einem anderen Thema, von internationalen Küchen bis zu einheimischen Spezialitäten.

Strand in der Bretagne

Studio Jezequel

Schwarze Schale, weicher Kern: Bouchot-Muscheln aus Saint-Cast-Le Guildo

Vor dem nordbretonischen Badeort Saint-Cast-Le Guildo offenbart sich bei Ebbe ein beeindruckendes Bild. Ein Meer von Pfählen, übersät mit schwarzen Punkten. Was das ist? Die sogenannten Bouchot-Muscheln, also besonders aromatische Miesmuscheln, die an ihren namensgebenden Holzpfählen wachsen. Um sich das einmal genauer anzusehen, können Interessierte bei einer Wattwanderung teilnehmen. Mit Florian von Litt’Obs lernt man mehr über die dort lebenden Tierarten und auch über die Kunst des Muschelfangs. Anschließend können sie sich in einem der örtlichen Restaurants ein köstliches Muschelgericht schmecken lassen. Bon Appétit!

Muscheln auf Pfählen in Frankreich

L´oeil de Paco