Brixen, in Südtirol gelegen, ist eine Stadt mit einer reichen Geschichte, faszinierender Architektur und spektakulärer Natur. Wir haben Tipps, was man in Brixen sehen und unternehmen sollte.
Alte Kunstdenkmäler, historische Bauten, mittelalterliche Laubengänge prägen das Stadtbild der einstigen Bischofsstadt und sind Zeugen von grandiosen Architekten, die im Laufe der Jahrhunderte in Brixen in Südtirol gewirkt haben. Der Dom mit dem angrenzenden Kreuzgang, die barocke Hofburg, die Bürgerhäuser in den Straßen und Gassen sowie die historischen Gasthäuser folgen aufeinander wie in einem Freilichtmuseum.
Keine Frage: Die Region Brixen ist reich an Geschichte und Kultur. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Brixen ist die Hofburg, der prächtige Bischofspalast. Das imposante Gebäude, einst Residenz der Fürstbischöfe, beherbergt heute ein Museum, das die Geschichte und Kunst der Region anhand sakraler Werke, prächtiger Möbel und außergewöhnlich schöner Fresken darstellt.
Nur wenige Kilometer von Brixen entfernt, lädt das beeindruckende Kloster Neustift zu einer Zeitreise ein. Die 1142 gegründete Abtei gehört zu den ältesten und bedeutendsten Klosteranlagen Südtirols. Die Bibliothek mit mittelalterlichen Handschriften und Inkunabeln sowie die Klosterkirche mit ihren kostbaren gotischen und barocken Fresken sind ein Muss für Geschichts- und Kunstliebhaber. Dazu weitere Informationen weiter unten im Artikel.
Brixen in Südtirol: Architektur bestaunen
Ob Umbau, Anbau oder Neubau, ob Schule, Akademie, Firmengelände, Hotel oder Freizeiteinrichtung: Brixen ist ein lohnendes Ziel für Architekturbegeisterte.
Den Sprung in die Moderne hat bereits 1962 der gebürtige Brixner Architekt Othmar Barth (1927–2010) mit dem aus Sichtbeton und -ziegel gestalteten Bau der Cusanus Akademie gewagt. Die Akademie entstand hinter dem barocken Gebäude des Priesterseminars im historischen Stadtzentrum und wurde als Kultur- und Bildungszentrum nach vierjähriger Renovierung 2020 wiedereröffnet.
Unweit des zentralen Domplatzes hat der Abriss eines Gebäudes der Diözese Platz gemacht für die neue Stadtbibliothek, die von dem 2010 gegründeten Architekturbüro der Architekten Michel Carlana, Luca Mezzalira und Curzio Pentimalli geplant wurde. Zwischen und mit den alten umliegenden Gebäuden des ehemaligen Gerichtsgebäudes, des ehemaligen Finanzamts und des ehemaligen Gefängnisses stellt die Stadtbibliothek einen »Kulturbaum« dar, dessen Äste sich in Freiräume und verschiedene Innenräume entwickeln.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Brixen in Südtirol
Verlässt man Brixen in Richtung Norden, ist ein Abstecher zum Kloster Neustift für Geschichts- und Architekturbegeisterte ein Muss. Im großen Klosterareal kann man Kunstgeschichte aus vielen Jahrhunderten hautnah erleben. Alt und Neu verschmelzen hier aber zu einer harmonischen Einheit, wobei jede Stilrichtung für sich steht.
Der neueste architektonische Eingriff geht auf das Jahr 2021 zurück und betrifft die Erweiterung des Museums der Abtei sowie den neuen Eingangsbereich. MoDus Architects wurden mit der Umgestaltung betraut, wobei gleich drei Gebäude nicht nur umstrukturiert, sondern auch abgerissen und neu gebaut wurden. Wo das ehemalige Lagerhaus stand, befindet sich nun der doppelstöckige Museumseingang. Das alte Waschhaus wurde zum Treppenhaus mit Aufzugsturm umgebaut. Hinzugekommen ist auch eine Brückenkonstruktion, die einen Panoramablick auf die gesamte Abtei und die umliegende Landschaft bietet.
Eine Festung, viel Geschichte und viel, sehr viel Freiraum. Die größte historische Anlage Südtirols, die Franzensfeste, wurde in nur fünf Jahren zwischen 1833 und 1838 gebaut. Nachdem das italienische Heer erst 2003 die Anlage verließ, wurden umfangreiche Umbauarbeiten von den Architekten Markus Scherer und Karl Walter Dietl durchgeführt. Bereits 2008 fand hier die Kunstbiennale Manifesta7 statt und 2009 die Südtiroler Landesausstellung. Wechselnde und Dauerausstellungen bieten einen interessanten Einblick in die Militärgeschichte und Verteidigungsstrategien der damaligen Zeit.
Wandern in Brixen: die schönsten Routen
Das passende Gegenstück zum Leben in Brixen liefern die Berge rundherum. Wer das Hochgebirge liebt, sollte sich auf die Almwege und die Routen des Unesco-Weltnaturerbes Dolomiten begeben. Hier gibt’s gut ausgebaute Wanderwege und traumhafte Aussichten während einer Rast.
Bei der anspruchsvollen Wanderung zu den Schrüttenseen geht es über das Schalderer Tal in den Sarntaler Alpen zu den beiden Bergseen mit ihrem kristallklaren, smaragdgrünen Wasser. Ein echter Ort der Kraft, der einen besonderen Zauber auf Besucher entfaltet. Darauf folgt eine Wanderung zur Lorenzischarte, von der aus man die umliegenden Berge und die gegenüberliegenden Dolomiten beobachten kann.
Auf dem Dolorama-Weg gibt es atemberaubende Panoramen, unendliche Naturlandschaften und imposante Gipfel. Am Würzjoch und um den beeindruckenden Peitlerkofel herum beginnend, führt die geführte Wanderung entlang eines Abschnitts weiter zur Schlüterhütte und schließlich nach Zans im malerischen Dolomitental Villnöss. Während des Spaziergangs begibt man sich in die beeindruckende Welt der Tier- und Pflanzenwelt, erfährt mehr über die Heimat des Bergsteigerhelden Reinhold Messner und lernt etwas über die geologischen Merkmale der Dolomiten.
Jeder Sonnenuntergang am Berg ist für die Seele eine einzigartige Erfahrung. Der Sonnenuntergangsausflug auf der Plose wird »Burning Mountains« genannt. Am Nachmittag haben Besucher die Gelegenheit, auf dem Dolomitenhöhenweg in der Plosehütte zu Abend zu essen. Eine weitere kurze Wanderung zum Schönjöchl – und schon sind die feuerroten Dolomitengipfel, die Berge der Sarntaler Alpen und des Alpenhauptkamms zu bewundern. Nach Einbruch der Dunkelheit geht es wieder zurück ins Tal.
Noch mehr Wandertipps: Dreigipfeltour, Felsenburg und Karspitz
Eine tolle Panoramatour bietet die Dreigipfeltour. Es handelt sich dabei um eine herrliche Route entlang des Kamms des Brixner Hausbergs. Der Rundweg beginnt und endet an der Bergstation in Kreuztal. An einem Tag sind gleich drei Gipfel zu erreichen: Telegraph, Pfannspitze und Gabler. Für diese Wanderung sind keinerlei Kletter- oder Hochgebirgskenntnisse erforderlich. Was man braucht, ist ein wenig körperliche Ausdauer und etwas Trekkingerfahrung. Für die gesamte 13 Kilometer lange Strecke, bei der ein Höhenunterschied von knapp 810 Metern (bergauf und bergab) überwunden wird, benötigt man etwa fünfeinhalb Stunden.
Auch schön: eine klassische Dolomitenwanderung um die Felsenburg des Peitlerkofels. Vom Würzjoch ins Gadertal und zurück: Die Umrundung des Peitlerkofels ist eine der schönsten Rundwanderungen der Dolomiten. Der 14 Kilometer lange Weg führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft, von den Kompatsch- und den Peitlerwiesen über enge Bergpfade bis zur anspruchsvollen Peitlerscharte. Mit dabei: ein einmaliges Panorama von der Fanes- zur Geislergruppe.
Die Gipfelwanderung auf die Karspitz (2.517 Meter), den Hausberg von Vahrn mit herrlicher Aussicht auf das mittlere Eisacktal und Brixen ist besonders zur Alpenrosenblüte im Juni empfehlenswert. Die frei aufragende Karspitze, die vom höchstgelegenen Hof von Spiluck, dem Gostnerhof (zehn Kilometer) oder vom Wieserhof in Schalders (knapp 13 Kilometer lange Strecke) erwandert werden kann, zählt zu den beliebtesten Aussichtsgipfeln im Raum Brixen in Südtirol. Zu ihren Füßen lädt die Zirmaitalm zur Einkehr ein.
Bike-Erlebnis in Brixen
Neben den Wanderungen ist Brixen ein Eldorado für Radsportbegeisterte. Die Region verfügt über ein Netz gut ausgeschilderter Radwege. Sie bieten Strecken für alle Niveaus, von Anfängern bis hin zu erfahrenen Radfahrern. Die Routen führen durch schöne Landschaften, vorbei an malerischen Weinbergen, dichten Wäldern und charmanten Alpendörfern.
Ein besonderes Highlight ist der Brixen Bikepark auf der Plose. Mit seinen vielen Trails bietet er sowohl Anfängern als auch erfahrenen Bikern die perfekte Herausforderung. Die Strecken variieren in Schwierigkeit und Terrain, sodass jeder Fahrer auf seine Kosten kommt. Für diejenigen, die es etwas gemächlicher mögen, ist der Radweg im Eisacktal ideal. Diese Route bietet eine sanftere Strecke entlang des Flusses und ist perfekt für Familien und Gelegenheitsradler geeignet.
Für die Abenteuerlustigen gibt es geführte Mountainbike-Touren, die die Möglichkeit bieten, versteckte Pfade zu erkunden und mehr über die lokale Flora und Fauna zu erfahren.
Lido, Kneipp, Bergseen und Wasserfälle
Wer hat nicht schon vom Lido in Venedig gehört – aber Lido in Brixen in Südtirol? Es gab hier zwar kein Meer, aber das ursprüngliche Mäandern des Eisacks, das nach seiner Regulierung nach und nach verschwand. Was übrig blieb, waren ein Fischzuchtteich und ein Schwimmbad, das Lido eben. Das Schwimmbad gibt es heute nicht mehr, aber immerhin noch den Fischteich, der zahlreiche Fischarten, wie Schleie, Hechte und Karpfen, und sogar die sehr seltenen Dohlenkrebse beherbergt. Am Ufer des Fischteichs ist hingegen ein echter Gourmettempel entstanden, der Foodparc Brix 0.1, und weitere Freizeiteinrichtungen für Familien.
In Brixen lebt man nicht nur am Eisack, die Gruppe Riversurf Brixen bewegt sich im Eisack. Besonders beliebt ist diese Sportart im Sommer, denn die an der Lido-Brücke befestigten elastischen Seile ermöglichen den Surfern Kurven, Drehungen, Sprünge und andere spektakuläre Tricks.
Die wohl älteste Kneippanlage Südtirols wurde am Schalderer Bach oberhalb von Vahrn in der näheren Umgebung von Brixen gebaut. Hier befand sich ab dem Jahr 1666 ein ursprüngliches Bad, das »Wildbad Schalders«, das nach mehrmaligen Besitzerwechseln bis 1914 mehr oder weniger in Betrieb war. Mittlerweile wurde die Kneippanlage erneuert und erweitert und bietet immer wieder heilbringende und energiefördernde Momente.
Schrüttenseen und Barbianer Wasserfälle: Abkühlung im Sommer
Im Sommer, wenn es im Talkessel von Brixen doch eher heiß wird, zieht es viele hinauf in luftige Höhen. Von Schalders aus kann die etwas anspruchsvolle Wanderung hinauf zu den Schrüttenseen von einem eisig kalten Bad in den kristallklaren Bergseen gekrönt werden.
Nicht weniger anstrengend, aber von einzigartiger Naturschönheit ist der Weg von Grasstein zum Puntleider See in den Sarntaler Alpen.
Ein spektakuläres und zugleich erfrischendes Erlebnis bieten die Barbianer Wasserfälle inmitten von Kastanienwäldern. Wenn man sich dem über 85 Meter hohen Wasserfall nähert, spürt man seine Kraft, hört das donnernde Geräusch des gegen die Felsen prallenden Wassers, und allein die Luftfeuchtigkeit und Verdunstungskälte wirken erfrischend.
Die Nutzung der Wasserkraft für den Antrieb von Sägewerken und Mühlen hat uralte Wurzeln und spielte für die Entwicklung von Brixen und seiner Umgebung eine entscheidende Rolle. Ein Beispiel dafür ist das Sägewerk Gereuth auf dem Pfeffersberg am Gereuther Höfeweg, das nach der Restaurierung wieder in der Lage ist, nur mit der Kraft des Wassers Stämme zu Brettern zu verarbeiten, so wie es Generationen von Bauern zuvor schon taten.
Brixen in Südtirol: Die Geschichte des Weinanbaus
Dass Wein in Brixen seit jeher einen besonderen Stellenwert hat, verdankt die älteste Stadt Tirols der Tatsache, dass im Jahr 990 der damalige Bischof, der Heilige Albuin, den Bischofssitz vom Kloster Säben nach »Prihsna«, dem 901 erstmals urkundlich genannten Meierhof, verlegte. Kirche und Wein gehören seit dem letzten Abendmahl aus dem Neuen Testament unwiderruflich zusammen. Das stetig wachsende Städtchen, das später zum Sitz der Fürstbischöfe avancierte, mit seinen vielen Klöstern verschiedenster Orden war immer auch auf den Weinanbau für Messweine angewiesen.
Als 1142 die Augustiner Chorherren von Klosterneuburg bei Wien ihr neues Kloster Neustift nördlich von Brixen bezogen, war das natürliche Amphitheater des Moränenkegels rund um das Kloster bereits mit Weingärten bedeckt. Bis heute ist die Stiftskellerei Neustift in Betrieb und zählt somit zu den ältesten Weinkellereien der Welt.
Die steilen Hänge um Brixen bieten sich als ideale Lagen für den Anbau von Wein. Wahrscheinlich wussten dies auch schon die ersten Siedler, die Räter. Beweis dafür sind Funde von Traubenkernsamen im Raum von Brixen, die auf das Jahr um 500 v. Chr. zurückzuführen sind. Nicht nur die Hanglagen waren und sind ausschlaggebend für gute Weine. Die von Gletschern geformten Moränen aus Dolomitenkalk, Schiefer und Brixner Quarzit bieten die richtigen lockeren Böden. Als weiteres Element gesellt sich das besondere Klima mit großen Temperaturschwankungen zwischen warmen Tagen und kühlen Nächten hinzu.
Diese Weine kann man in Brixen probieren
Das heutige Wein-Anbaugebiet rund um Brixen umfasst fast 400 Hektar und geht von 550 bis auf fast 1.000 Meter Höhe. Das sind ideale Voraussetzungen für besondere Weißweine, wie Sylvaner, Kerner, Müller-Thurgau und auch neuere, unerwartete Weinsorten. Wer hier hingegen Rotweine sucht, findet im Grunde genommen die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Einige wenige Winzer bauen die autochthone Vernatschtraube an, ebenso wie etwas Blauburgunder und Zweigelt.
Lust, die Wein zu probieren? Es gibt einige kleine, familiengeführte Weingüter in und um Brixen. Es sind acht Weingüter und die Stiftskellerei Neustift, die jeden Tag des Jahres für ihren Wein leben, jeder mit seiner eigenen Philosophie und Geschichte.
Tipps: Weingüter rund um Brixen
Johannes Messner vom Burgerhof-Meßner setzt für seine Bioweine auf neue pilzresistente (PIWI) Weinsorten, wie die weißen Johanniter, Solaris und Muscaris, sowie die rote Sorte Regent. Paul Huber vom Griesserhof lässt auf den besonderen Lagen Gols, Gall und Rigger Sylvaner, Veltliner und Kerner wachsen, aber auch etwas Zweigelt und Blauburgunder. Günther Kerschbaumer vom Köfererhof schwärmt von seinem preisgekrönten Sylvaner R (Riserva). Für Familie Pliger, Brigitte und Peter mit Sohn Simon, vom Kuenhof ist das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Kulturpflanze ausschlaggebend, speziell wenn es um ihren besonderen Riesling »Kaiton« geht;
Andreas Huber führt am Pacherhof speziell mit dem Sylvaner aus alten Reben die Tradition seines Großvaters weiter und baut neben Kerner, Müller-Thurgau auch Veltliner und Gewürztraminer an. Hannes Baumgartner vom Strasserhof setzt auf Vielfalt und baut verschiedene Weißweinsorten an, darunter Kerner, Riesling, Sauvignon und Müller-Thurgau sowie auch den roten Zweigelt. Besonders stolz ist Peter Wachtler vom Taschlerhof auf seinen süßen Riesling Spätlese, den er als einer der wenigen im Eisacktal produziert.
Das Vater-Sohn-Duo Meinrad und Florian Hilpold vom Villscheiderhof baut auf vier Hektar Kerner, Sylvaner, Riesling und etwas Gewürztraminer zum Kerner für den „Passito St. Cyrill“ sowie etwas roten Zweigelt an. Der Kellermeister der Stiftskellerei Neustift, Celestino Lucin, ist besonders stolz auf die traditionsreichen Topweine der Linie »Praepositus«, speziell jene der Weißweinsorten Kerner (auch als »Passito«-Süßwein), Sylvaner und Riesling stolz.
Törggelen in Brixen
Als fünfte Jahreszeit gilt in Südtirol die Zeit des Törggelens von Anfang Oktober bis November. Das Törggelen ist seit jeher Brauch in Südtirol. Vor allem entlang der Weinstraße und im Eisacktal, überall dort, wo Wein angebaut wird, wurde schon früher im Herbst nach dem Weinpressen ordentlich gegessen. Erntehelfer wurden zu einer Marende (Vesper) eingeladen, bei der der neue Wein und der Suser (Traubensaft vor der Gärung) gekostet wurden. Das Wort Törggelen kommt vom Lateinischen »torquere«, was so viel wie »Wein pressen« bedeutet.
Wer sich für Südtiroler Weine interessiert, reserviert am Freitag oder Samstag am besten einen Tisch in der Vinothek Vitis, wenige Minuten zu Fuß vom Adler Historic Guesthouse entfernt. Zu einer Auswahl der besten Weine werden klassische italienische Snacks und Gerichte serviert, die modern auf den Teller kommen, ohne dabei die Tradition zu vergessen.
Urlaub in Brixen: Diese Gasthöfe sollte man besuchen
In 1.400 Meter über Meer liegt der Schmiedthof oberhalb von St. Leonhard am nördlichen Ausläufer der Plose. Hier ist das Reich von Rita Frener und ihrem Kräuterwissen. Im Sommer werden teilweise bis zu 80 verschiedene Heil- und Gewürzpflanzen biologisch angebaut. Mühevoll werden Blüten und Blätter zur richtigen Reifezeit eingesammelt, getrocknet und dann verarbeitet, um daraus eine vielfältige Palette an wohlriechenden und guttuenden Produkten zusammenzustellen: Teemischungen, Kräutersalze, Kräuterkissen, Räucher- und Duftkräuter.
Nördlich von Brixen, in der kleinen Gemeinde Vahrn, liegt der historische Hof Hubenbauer. Neben dem traditionellen Bauernhof gibt es hier eine Hofbrauerei, die von Alex Stolz, dem Bauer, geführt wird. Elisabeth Stolz, die Schwester, hat sich auf etwas ganz Besonderes spezialisiert: das Eismachen. Alle Zutaten für die köstlichen Eissorten stammen aus der eigenen Landwirtschaft, wie auch alles, was man sonst noch bei Hubenbauer serviert bekommt: Speck und Würste, Säfte, Wein und eben auch Bier.
Von Vahrn führt die Straße in ein kleines, alpines Tal. Spiluck ist im Winter wie auch im Sommer ein Wanderparadies für Ruhesuchende und Naturbegeisterte. Der Heilkräuterweg am Panoramaweg in Spiluck führt direkt am Gasthof Ortner vorbei, wo eine Einkehr zum Muss gehört, und das nicht nur wegen des unglaublichen Ausblicks auf den Brixner Talkessel und die umliegenden Dolomiten. Auf 1.300 Meter Höhe ist das Reich von Mama Tratter und ihren drei Töchtern, die für ihre Küchenschmankerln berühmt sind. Aus der eigenen Landwirtschaft stammen die meisten Zutaten für die natürliche Küche, wo Knödel ebenso wenig fehlen wie Schlachtplatten.
Besondere Hotels in Brixen
Das Laubenhaus aus dem 15. Jahrhundert mit Erkern, Gewölben und Deckenfresken wurde von Familie Fink 1896 als Gasthaus mit angeschlossener Metzgerei übernommen. Die jüngste Generation der Familie, Florian mit seiner Frau Petra Hinteregger, haben das Traditionsrestaurant nunmehr unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte generalsaniert. So wurden in den oberen Stockwerken, wo sich früher anscheinend sogar ein Kloster befand, neun Suiten und ein kleines Spa in historischen Mauern realisiert. Ganz im Stil der schlichten Einfachheit, der sich durch das gesamte Gebäude zieht, ist auch das Restaurant. Ein neues und doch altes Konzept: die Klosterküche, wo es um die Wiederentdeckung und Neuinterpretierung der altklösterlichen Kochkunst aus Brixens fürstbischöflichen Epochen geht.
Zu Kaisers Zeiten war man auf der Suche nach idealen Standorten für Sanatorien, wo besonders reine Frischluft vorzufinden war. Man wurde auf den Hängen der Plose, dem Hausberg von Brixen, in Afers tatsächlich fündig. Im Angesicht der Aferer Geisler und des Peitler Kofels, seit 2009 Teil des Unesco-Weltnaturerbes, sollten mehrere Einrichtungen entstehen, die vom Architekten Otto Wagner geplant wurden. 2009 gelang schließlich ein neues Leben mit dem Umbau und der Eröffnung des Hotels durch Familie Hinteregger. Doch damit nicht genug. Der Juniorchef Stefan und seine Frau Teresa Unterthiner haben sich 2020 ihren Wunsch erfüllt und das Forestis mit drei Türmen und einem neuen internationalen Standardverständnis zum 5-Sterne-Hotel erweitert.
Adler Historic Guesthouse und Hotel Elephant
Christoph Mayr und seine Frau Silvana Messner sind das junge Paar, welches das Adler Historic Guesthouse von seinen Eltern übernommen, renoviert und erweitert hat. Mit Gastlichkeit ist Christoph Mayr seit seiner Kindheit aufgewachsen, denn seinen Eltern gehört das Restaurant Finsterwirt. Genau hier hat Christoph vor einigen Jahren sein erstes kulinarisches und önologisches Projekt eines zeitgemäßen Genusslokals, genannt Vitis, umgesetzt. Das Highlight des Umbaus des Adler Historic Guesthouse ist, neben den eleganten stilvollen Zimmern, das Adler Spa mit Pool auf dem Dach mit Blick auf den Dom und den Weißen Turm sowie auf die umliegenden Dächer der Altstadthäuser.
Das Gästebuch des Hotels Elephant liest sich wie das »Who is who« der Weltgeschichte der letzten fast 500 Jahren: vom einfachen Gasthof zum Nobelhotel der gekrönten Häupter. Seit 1773 gehört das Hotel Elephant der Familie Heiss-Falk. Es wird nunmehr in der achten Generation von Michael Falk und seiner Frau Eleonora Corazza geführt. Die Historie begleitet Gäste auf Schritt und Tritt, ohne dabei auf die Annehmlichkeiten der Moderne verzichten zu müssen. Der besondere Stolz gilt dem Sternerestaurant Apostelstube unter der Führung von einem der jüngsten Chefköche Südtirols, Mathias Bachmann.