Über 7.000 Inseln machen das Paradies der Philippinen im Pazifik aus, gegliedert in 16 Regionen. Unsere Redakteurin Marie lebte und arbeitete für das Tourismusamt in einer Region, die bis heute als Geheimtipp auf den Philippinen zählt: die Region 8, die östlichen Visaya-Inseln Samar, Leyte und Biliran. Hier verrät sie ihre Top Ten der Erlebnisse in den Eastern Visayas.

Im zentralen Osten der Philippinen liegen die Eastern Visayas, die östlichsten drei Hauptinsel der Visayas-Inselgruppe. Noch verirren sich wenige Touristen in diesen versteckten Winkel der Philippinen. Dabei bietet die Region viele authentische und abenteuerliche Erlebnisse: Wasserfälle, Bergketten, einsame Inseln, Traumstrände, Walhaibegegnungen und eines der freundlichsten Völker der Philippinen, die Warays. Kommt mit zu den Eastern Visayas!

1. Die Unterwasserwelt von Südleyte

Taucher dürften vielleicht schon mal von der Sogod Bay in den Eastern Visayas gehört haben. Denn diese breite Bucht zieht sich weit ins Landesinnere von Südleyte und ist ein Zufluchtsort vieler Meeresbewohner. So versorgen hier in den Monaten Januar und Februar Walhaie ihre Jungtiere. Beim Schnorcheln kann eine Begegnung mit den Giganten der Meere zum unvergesslichen Erlebnis werden.

Die Sogod Bay in Leyte ist ein Geheimtipp für Taucher.

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Aber auch Taucher kommen an der Sogod Bay auf ihre Kosten: Sei es vor Limasawa mit seinen türkisblauen Buchten oder gleich vor den entspannten Bambushütten der Tauchresorts von Padre Burgos oder Maasin – die Unterwasserwelt der Sogod Bay ist atemberaubend.

In Südleyte lässt es sich prima mit Walhaien schnorcheln.

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Persönlicher Tipp: Startet die Walhaie-Tour von Pintuyan, nicht von Padre Burgos. Hier kosten die Ausflüge nicht nur weit weniger, man bleibt auch oft das einzige Boot in der Bucht. Das Pintuyan Dive Resort (unter deutscher Leitung) bietet zum Beispiel solche Touren an.

Limasawa Island im Süden der Philippinen ist ein echter Geheimtipp.

Marie Tysiak

»Wer die Philippinen nur von oberhalb der Wasseroberfläche gesehen hat, hat nur die Hälfte von ihnen gesehen.« (philippinisches Sprichwort)

2. Biri Rock Formations in Nordsamar 

Samar ist nach Luzon und Mindanao die drittgrößte Insel der Philippinen – und gleichzeitig eine der wenig bewohntesten und unerkundetsten Inseln. Dabei bietet Samar aufregende Erlebnisse. Wie wäre zum Beispiel ein Bad in einem der natürlichen Pools der zerklüfteten Biri Rock Formations auf den Biri-Inseln in Nordsamar?

In den Eastern Visayas auf den Philippinen sind die Wege oft sehr abenteuerlich.

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Zugegeben: Die Anreise ist abenteuerlich, aber jeden Kilometer der schaukeligen Bootsfahrt wert. An der Nordostküste der abgelegenen Inselgruppe watet man bei Ebbe zu den freistehenden Felsblöcken, die der brausenden Brandung entgegenprotzen. Mutige klettern die Felsen hinauf, Wassernixen schwimmen in den natürlichen Felsenbecken (Achtung: Seeigelalarm!). Eine Szenerie, die einem die Kraft der Naturgewalten vor Augen führt, wie es sie so auf den Philippinen kein zweites Mal gibt.

Im Norden Samars auf Biri Island liegen versteckt beeindruckende Felsformationen.

DOT Philippines

Die Eastern Visayas: Eldorado für Naturliebhaber

 3. Outdoor-Abenteuer rund um Calbiga in Samar

Rund um die kleine Municipality von Calbiga warten unzählige Outdoor-Abenteuer auf Adrenalinjunkies. Wie wäre eine Wanderung durch das drittgrößte Höhlensystem Asiens? Denn hier schlummert das absolute Abenteuer: Glitzernde Kristallwände, aber auch gigantische Spinnen warten in fußballfeldgroßen Grotten tief im Fels, die von unterirdische Flüssen durchzogen werden.

Die Sohoton Caves sind einer unsere Geheimtipps in den Eastern Visayas.

Marie Tysiak

Bei Dämmerung flattern Schwärme von Fledermäusen hinaus in die Nacht des Dschungels. Doch für diese Tour ist ein wenig Planung nötig: Die Höhlensysteme können nur mit einem Guide begangen werden. Taschenlampe und gutes Schuhwerk sind Voraussetzung, auch wenn Einheimische die Tour gerne mit Flipflops machen. Diese Tour hat es nämlich wirklich in sich!

In den Calbiga Caves in Samar auf den Philippinen wartet ein waschechtes Abenteuer.

Marie Tysiak

Buchungen zum Beispiel über das Tourism Office in Calbiga vor Ort, wer über Nacht am Höhleneingang bleiben möchte, um das Fledermausspektakel live zu beobachten, braucht einen eigenen Schlafsack. Hier könnt ihr die Tour im Vorfeld organisieren.

Die Calbiga Caves auf Samar sind Lebensraum vieler Tiere, wie zum Beispiel einer riesigen Fledermaus-Population.

Clement Falize

Wer die wilde Gegend rund um Calbiga lieber zu Wasser erkunden mag, der fährt weiter ins Nachbardorf Paranas, wo es sich im Torpedo Boat den Ulot River hinuntersausen lässt. Am Ende wartet ein Bad in den Fluten – oder auch an den (etwas versteckten) Calbiga Falls (auch Lulugaya Falls genannt). Mehr Infos zur Buchung der Torpedo River Cruise findet ihr hier.

Die Eastern Visayas bieten viele Outdoor-Erlebnisse.

Roberto Jr. Saldana

4. Sambawan Island, Biliran

Biliran ist die kleinste der drei Hauptinseln der Eastern Visayas und mit einer schönen Brücke mit Leyte verbunden. Von der Inselhauptstadt Naval geht es in 30 Minuten Bootsfahrt raus zu einer besonderen Insel der Philippinen: Sambawan Island. Das sichelförmige Eiland teilt sich bei Flut in drei Inseln, wie in einer Perlenkette reihen sich grün bewachsene Felsen zwischen den weißen Sandstränden empor.

Sambawan Island auf Leyte wartet auf Besucher!

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Hier warten Korallengärten auf Schnorchler und Taucher. Die Insel ist unbewohnt, wer also das Inselabenteuer über Nacht sucht, der sollte sein eigenes Zelt mitbringen oder eines der überdachten Cottages als Schutz für die Nacht nehmen. Aber es lohnt sich: Die Sonnenuntergänge vom höchsten Punkt der Insel sind ein farbenprächtiges Spektakel.

Schnorcheln ist ein Muss auf Kalanggaman Island auf den Philippinen.

Marie Tysiak

5. Ein wildes Paradies in Marabut, Samar

Marabut an der Südküste von Samar in den Eastern Visayas ist eine wilde, von Palmen überzogene Hügellandschaft, hier und da von einem breiten Fluss durchquert. Das Besondere hier? Die zerklüfteten Kalksteinfelsen an der Küste, die Kletterer anlocken.

Marabut in den Eastern Visayas ist ein Geheimtipp für Kletterer.

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Auch mit dem Kanu lassen sich die Felsen und Höhlen an der Küste bestens erkunden. Wer möchte, der kann diesen Ausflug perfekt mit einem (Day) Trip zum Caluwayan Beach Resort verbinden. Der Pool des Resorts steht Tagesgästen zur Verfügung; auch kann man hier hervorragend speisen, sich ein Kanu leihen und den Tag verbringen. Mehr Infos findet ihr auch der Webseite des Resorts.

Das Caluwayan Beach Resort au Samar lädt zum Pool-Tag ein.

Marie Tysiak

6. Die Inselparadiese Calanggaman Island und Cuatro Islas, Leyte

Nur wenige Meter schmal ragt diese unbewohnte, palmenbewachsene Sandbank aus der Camotes-See vor Leyte. Von Palompon aus dauert die Überfahrt eine knappe Stunde, mit etwas Glück begleiten ein paar Delfine die wackelige Überfahrt.

Kalanggaman Island ist einer der schönsten Spots in den Eastern Visayas.

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Was einen auf Calanggaman erwartet, ist das Paradies auf Erden: Weiße, weiche Sandbänke ragen tief ins türkise Meer, zu beiden Seiten flanken Korallen das Eiland. Kleine Cottages bieten zwischen den Palmen Schutz vor der Sonne, Kokosnüsse werden frisch von der Palme geerntet und getrunken. Wer möchte, kann sich im Sand sein Lager für die Nacht errichten.

Die Eastern Visayas sind ein Paradies für Outdoor-Liebhaber.

Toa Heftiba

Calanggaman Island erfreut sich in den letzten Jahren enormer Beliebtheit, und auch von Cebu aus kommen Ausflugsboote her. Doch dennoch, dieses kleine Paradies bleibt einer der schönsten Orte, den man in den Eastern Visayas entdecken kann.

In den Eastern Visayas laden kleine Paradiesinseln für eine Nacht unter Sternen ein.

Marie Tysiak

Weiter südlich, mit Abfahrt im kleinen Hafen von Inopacan, locken gleich vier weitere Trauminseln raus aufs Meer: die Cuatro Islas. Auch hier gibt es keine Hotels oder Unterkünfte, doch Besucher dürfen auf den verschiedenen Inseln campen oder sie natürlich als Tagestrip besuchen. Auf  jeder Insel ist ein kleines Dorf beheimatet. Auf Digyo Island wartet zudem eine Sandbank und kleine, überdachte Cottages zur Miete, auf Mahaba Island gibt es hauptsächlich private Ferienhäuser von Städtern. Apit Island hat einen langen, weißen Sandstrand und Himuquitan Island ist die größte der vier Inseln, dessen seichte Lagunen in tausenden Türkistönen leuchten.

Die Sonnenuntergänge auf den Philippinen gleichen einem Gemälde.

Marie Tysiak

7. Capul Island, Nordsamar

Auch wenn diese kleine Insel offiziell zu Samar gehört – aufgrund ihrer Abgeschiedenheit hat sich hier eine ganz eigene Kultur entwickeln können. Die Rede ist von Capul Island, das man von San Isidro nach einer langen Bootsfahrt erreicht. Die etwa 10.000 Einwohner der 14 Kilometer langen und 5 Kilometer breiten Inseln sprechen eine völlig andere Sprache als die Bewohner auf dem Festland (in Samar Waray-Waray, auf Leyte auch Cebuano).

Fröhliche Kinder auf den Philippinen

Avel Chuklanov

Doch auch wenn kaum jemand diese kleine Gemeinde je besucht hat, das Bild von dem weißen Leuchtturm von 1904 an der Nordspitze der Insel hat jeder in der Region 8 schon einmal gesehen. Auch eine alte Festung aus der Kolonialzeit der Spanier und ein traumhafter Strand befinden sich auf Capul Island.

Die Eastern Visayas haben noch so manchen Geheimtipp auf Lager.

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8. Surfen an Samars Ostküste

In der Provinz Eastern Samar locken einige der besten Surfstrände der Philippinen. Guiuan ist Treffpunkt der Surfszene. Hier werden auch jährlich im September nationale Surfwettbewerbe ausgetragen.

In Guiuan auf den Philippinen findet jeden September der nationale Surfwettbewerb der Philippinen statt.

Marie Tyisak

Viele Resorts bieten eine entspannte und breite Auswahl an Unterkünften. Auch weiter nördlich in Borongan sind die Wellen spitze, vor allem die Locals erfreuen sich an den perfekten Wellen. Abends wird bei einem San Miguel und BBQ am Strand entspannt.

Borongan in den Eastern Visayas ist Hotspot der lokalen Surfszene.

Marie Tysiak

9. Tacloban City, Leyte

Tacloban City ist das wirtschaftliche Zentrum der Region 8, größte Stadt und »Gateway to Eastern Visayas«. Hier kommen fast alle Reisenden mit dem Flugzeug aus Manila an. Und auch wenn auf den Philippinen wenige Städte einen Besuch lohnen: Tacloban City ist besonders. Die knapp 250.000 Einwohner große Hauptstadt der Warays an der Bucht von Tacloban fiel 2013 einer der schlimmsten Naturkatastrophen der Welt zum Opfer: Taifun Haiyan fegte mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern über die Stadt hinweg und zog eine gigantische Flutwelle nach sich.

Taifun Haiyan fegte 2013 über die Philippinen hinweg.

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Seither wurde die Stadt wieder mühsam aufgebaut – wesentlich moderner als zuvor. Doch ein riesiges Containerschiff, das mit den Fluten ins Landesinnere getragen wurde, erinnert heute an die Katastrophe. Aber auch an vielen Ecken zeigen sich noch die Ausmaße der damaligen Zerstörung, sei es durch einige Ruinen oder abgebrochene Palmenstämme.

Die Philippiner sind ein sehr gastfreundliches Volk!

Sebastian Pichler

Doch warum lohnt ein Besuch der Stadt? Hier gibt es viele unzählig gute Cafés (Cafe Lucia, San Jose Coffee), Restaurants (Ocho Seafood Grill, Guiseppe’s) und Bars. Im Vorort Palo erinnert das Mac Arthur Landing an die Befreiung der japanischen Besetzung durch die Amerikaner. Auch eine der größten und eindrucksvollsten Kirchen der Philippinen gilt es hier zu bewundern. Die längste Brücke der Philippinen, die wunderschöne San Juanico Bridge im Norden der Stadt, verbindet die Inseln Leyte und Samar.

Die San Juanico Bridge verbindet die Insel Samar und Leyte auf den Philippinen.

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10. Agas-Agas-Zipline und eine Menge Bergeflair in Südleyte

Das Landesinnere der Insel Leyte ist bergig und mit dichtem Wald überzogen. Hier liegt eine der höchsten Brücken der Philippinen, die Agas-Agas Bridge führt kurz vor Sogod über eines dieser wilden Täler. Man erkannte das Potential dieser Brücke, und plante einen Adventure Park. Auch wenn der Bungee Jump bis heute noch nicht eröffnet hat, lässt es sich im Tandem in schwindelerregenden Höhen über das Tal in einer Zipline schießen. Mit einer Länge von einem Kilometer ist diese adrenalingeladene Fahrt eine der längsten Ziplines des Landes.

Über die Agas Agas Bridge auf den Philippinen darf gesaust werden!

Marie Tysiak

Praktische Infos für die Eastern Visayas

Anreise. Wer die Eastern Visayas bereisen möchte, der hat verschiedene Möglichkeiten der Anreise. Am schnellsten kommt man mit dem Flugzeug von Manila oder Cebu nach Tacloban City, auch Calbayog auf Samar wird von Manila aus angeflogen.

Ansonsten könnt ihr auch mit dem Boot anreisen. So führen von der Insel Cebu verschiedene Fährverbindungen nach Leyte, die schnellste von ihnen ist die Supercat Ferry von Cebu City nach Ormoc City.

Auch von Luzon aus führt eine Fähre nach Allen in Nordsamar. Ebenso vom Süden, von Mindanao aus, könnt ihr nach Maasin City oder San Ricardo auf Leyte übersetzen. Auch nach Bohol gibt es Fährverbindungen nach Leyte.

Für die öffentlichen Verkehrsmitteln vor Ort, schaut doch mal in unseren Reise-Tipps Philippinen vorbei.

Der Verkehr auf den Philippinen ist äußerst kreativ.

Marie Tysiak

Mehr Infos zu den Philippinen

Ihr sucht praktische Tipps für eine Reise auf die Philippinen? In unseren Reise-Tipps verraten wir Euch alles Nützliche rund um das Inselparadies – von der richtigen Handykarte zu den schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes.

Weil es neben diesen Unesco-Welterbestätten auf den Philippinen viel weitere tolle Natur auf den Inseln gibt, verraten wir Euch auch die schönsten Naturwunder der Philippinen.

Unsere Autorin Marie Tysiak war schon viele Male auf den Philippinen. So war sie letztes Jahr für uns in Davao und berichtete. Ihre Reportage aus El Nido in Palawan findet ihr hier.

Tacloban auf den Philippinen war Heimat unserer Redakteurin Marie Tysiak.

Wen Soledad

Auch Redakteurin Ulrike Klaas liebt das Inselparadies. Sie hat für uns zwei der luxuriösesten Unterkünfte des Landes getestet: die Privatinsel Amanpulo und das The Peninsula in Manila.

Gerald Nowak ist unser Tauchspezialist und natürlich hat er auch schon die Philippinen besucht – denn Taucher wissen längst um die atemberaubende Unterwasserwelt des Inselstaates. Er war schon in Bohol und Negros für uns unter der Wasseroberfläche.

Ansonsten hält das Philippine Department of Tourism viele Informationen über den Inselstaat bereit.

Wer mag nicht den Abend in diesen Hängematten auf den Philippinen verweilen?

Marie Tysiak