Deutschland testet Reiserückkehrer am Flughafen, Mallorca schließt den Ballermann, Camping-Boom dauert an: unser Corona-Reiseticker im Juli 2020.

31. Juli: Viele Corona-Testzentren an deutschen Flughäfen bereits im Einsatz, Einreise in Dominikanische Republik nur noch mit negativem Corona-Test, Himalaya ab Herbst wieder geöffnet für Touristen, gemischte Corona-Bilanz auf Deutschlands Campinganlagen, NRW-Hausärzte fürchten zu viele Reiserückkehrer in Praxen

An den großen deutschen Flughäfen mit dem höchsten Anteil an Flügen aus Risikogebieten sind die Corona-Testzentren bereits im Einsatz oder kurz vor der Inbetriebnahme. Das teilte der Flughafenverband ADV mit. »Wichtig und gerade erst geklärte Voraussetzung für die Lage der Testzentren war es, dass Umsteigepassagiere nicht getestet werden müssen. Sie werden mit den anderen Passagieren zusammen die Möglichkeit des Testens am Zielort in Deutschland wahrnehmen können. Diese Entscheidung hatte Einfluss auf die Realisierungskonzepte, denn kein Testzentrum befindet sich im Sicherheitsbereich des Flughafens vor der grenzpolizeilichen Einreise. Die meisten Testzentren befinden sich außerhalb von Terminals in deren unmittelbarer Nähe. An manchen Flughäfen konnte das Testzentrum in Gepäckrückgabebereichen integriert werden«, erläutert Ralph Beisel, den aktuellen Sachstand. Die Einreisenden werden auf Veranlassung des öffentlichen Gesundheitsdienstes auf das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus getestet. Die Laborkosten sind nach der Corona-Testverordnung des Bundes nicht von den Reiserückkehrern zu tragen. Die Infrastrukturkosten für die Testungen an den Flughäfen werden von den Bundesländern getragen.

Ab sofort werden alle Personen, die in die Dominikanische Republik einreisen, gebeten, ein negatives Corona-Testergebnis vorzulegen. Der Test muss dabei innerhalb der letzten fünf Tage vor Abreise durchgeführt worden sein. Liegt das Ergebnis bei Ankunft nicht vor, kann die Durchführung eines Schnelltests durch das Regierungspersonal am Flughafen verlangt werden. Dieser soll durch einen Blutserologietest in weniger als 10 Minuten zuverlässige Ergebnisse liefern. Kinder unter fünf Jahren und Besatzungsmitglieder sind von der neuen Regelung ausgenommen.

Darauf haben die Bergsteiger am Mount Everest sehnsüchtig gewartet: Das Tourismusministerium in Nepal teilte am Donnerstag mit, dass Bergtouren im Himalaya ab dem Herbst wieder erlaubt sein werden. Internationale Flüge zum Tribhuvan International Airport in Kathmandu soll es ab der zweiten August-Hälfte wieder geben. Ob es Einreise- oder gar Quarantäneauflagen geben wird, soll bald bekannt gegeben werden.

Gegenwärtig ist oft zu lesen, dass die deutsche Campingbranche boomt und Campingplätze besetzt sind. Trotz hoher Medienpräsenz des Themas Camping meldet in der Realität aber nur circa jeder fünfte Campingbetrieb »ausgebucht«, und auf den meisten Anlagen stehen freie Plätze zur Verfügung. Das ist das Ergebnis einer internen Mitgliederbefragung des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD). Allerdings ist die Nachfrageverteilung des Campingmarktes derzeit deutschlandweit ungleich: In Brandenburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen rechnen mehr als die Hälfte der Betriebe mit einem gegenüber dem Vorjahr besseren Saisonverlauf. Thüringen konnte als einziges Bundesland im Mai gar mit einem Plus abschließen und registrierte rund 9 % mehr Übernachtungen. Dementgegen planen allerdings rund 20 % der Campinganlagen deutschlandweit mit einem Rückgang gegenüber der Sommersaison des Vorjahres.

In NRW enden bald die Sommerferien. Manche Hausärzten graut es schon vor dem Gedanken. Grund ist die geplante Testpflicht für alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Diejenigen, die mit dem Flieger heimkehren, sollen sich ja gleich nach der Ankunft im Flughafen testen lassen. Aber die, die mit Auto, Bus, Wohnmobil oder Bahn aus diesen Gebieten zurückkommen, sollen sich beim Hausarzt testen lassen. Olaf Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein, glaubt, dass sich in seiner Praxis in der Nähe von Bonn viele Urlaubsrückkehrer testen lassen werden. »Ich gehe davon aus, dass das durch die Reiserückkehrerwelle auf 50 bis 60 pro Woche ansteigen wird. Und das ist für die Hausarztpraxen nicht einfach so zu stemmen«, sagte der Mediziner dem WDR.

30. Juli: Irland-Urlaub: Deutsche müssen weiter warten, Hapag-Lloyd Cruises schickt weitere Schiffe los, Corona fegt Münchner Hotels leer, Umfrage: nur jeder Dritte wartet wegen Erstattung ausgefallener Reisen noch auf sein Geld, Schafe in der Kunst in Zeichen von Corona

Seit Mitte letzter Woche ist sie nun da, die »grüne Liste« der Republik Irland, die jene Staaten umfasst, aus denen Einreisende nicht mehr der allgemeinen 14-tägigen Einschränkung der Bewegungsfreiheit unterworfen sind. Aktuell sind Deutschland, Österreich und die Schweiz darin noch nicht aufgeführt. Somit können Gäste aus diesen Ländern weiterhin nicht uneingeschränkt nach Irland reisen. Das irische Fremdenverkehrsamt in Deutschland sagt dazu: »Die Liste wird turnusmäßig alle 14 Tage auf das Infektionsgeschehen in den einzelnen Herkunftsstaaten überprüft, so dass wir hoffen, Gäste aus dem deutschsprachigen Raum zeitnah auch wieder ohne Einschränkungen in Irland begrüßen zu können.« Man bedauere außerordentlich, dass aufgrund der Faktenlage weiterhin Auflagen in Kauf genommen werden müssen, werbe aber um Verständnis, dass »wir allein wegen der Größe und der Insellage von Irland in dieser Situation nur behutsam und schrittweise für Besucher öffnen können«.

So langsam geht es wieder los mit den Kreuzfahrten. Die Reederei Hapag-Lloyd Cruises kündigte nun auch das Comeback für das Luxusschiff EUROPA und das Expeditionsschiff HANSEATIC nature an. Mit vier Schiffen, 14 neuen Reisen und der sukzessiven Wiederaufnahme von ausgewählten organisierten Landausflügen und individuellen Landgängen plant das Kreuzfahrtunternehmen schrittweise den Neustart der Flotte. »Für unser ausgewähltes Landausflugsangebot stimmen wir uns eng mit den Häfen ab. Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit und Resonanz mit Blick auf unsere kleinen Schiffe, überschaubare Passagierzahlen und unser ausführliches Präventions- und Hygienekonzept so positiv verläuft«, sagte Karl J. Pojer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hapag-Lloyd Cruises.

Besonders bei Reisenden aus den USA und Asien steht München hoch im Kurs. Das Glockenspiel am Marienplatz, ein Rundgang über den Viktualienmarkt und anschließend ein Bier im Hofbräu – all das mögen die Touristen. Und auch die Nähe zu den Alpen ist ein Pfund, mit dem München wuchern kann. Aber dieses Jahr ist bekanntlich alles anders. Corona sorgt für leere Hotelzimmer. »2019 kamen 340 000 Gäste aus dem Ausland zu uns. Im Mai 2020 waren es 7142.«, zitiert die Bild-Zeitung den München-Experte Wolfgang Fischer. Nicht nur die Hotels leiden darunter, auch der Einzelhandel.

Am 24. Juli dieses Jahres warf Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband, der gerade erst vom Staat geretteten Lufthansa vor, ihren Kunden das Geld für ausgefallene Flüge vorsätzlich nicht zurückzuzahlen. Im Gespräch mit der »Rheinischen Post« rechnete Deutschlands oberster Verbraucherschützer vor, im Juni seien »Flugtickets im Wert von vier Milliarden Euro noch nicht erstattet« gewesen. Das Verbraucherforum mydealz ist dem nachgegangen und hat in einer Blitzumfrage 1.200 Verbraucher gefragt, ob sie noch auf eine Entschädigung warten. Das Ergebnis: Nur jeder dritte Reisende wartet der Umfrage zufolge noch auf die Erstattung des Reisepreises. Fast 65 Prozent haben ihr Geld hingegen bereits wiederbekommen. In fast jedem zweiten Fall (46 Prozent) haben die Tourismus-Unternehmen den Reisepreis in bar erstattet, in 18,5 Prozent der Fälle in Form eines Gutscheins.

Jetzt hat Corona sogar die Schafe erwischt. Zumindest in der Kunst. Denn im Tuchmacher Museum in Bramsche in Niedersachsen zeigt der Künstler Bernd Rüssel Bilder aus der Tierwelt im Zeichen des C-Wortes. In der Ausstellung Schafzimmer (25.9. bis 1.11.2020) stellt der Künstler Schafe, die den Rohstoff für die Wollverarbeitung liefern, in den Mittelpunkt seiner Bilderzählungen. Wie auch die Tierwelt von den aktuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen ist, zeigen seine bisweilen mit hintergründigem Witz gemalten Tierporträts.

29. Juli: Auswärtiges rät von Reisen nach Aragón, Katalonien und Navarra in Spanien ab, Corona-Tests an Berliner Flughäfen ab heute, Urlaubspiraten mit Corona-Zwischenbilanz, Schlappe für Bayerns Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Gebieten

Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen, touristischen Reisen in die spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra ab. Grund seien erneut hohe Infektionszahlen und örtlichen Absperrungen, teilte das Außenministerium mit. Betroffen ist damit auch Barcelona, die größte Stadt Kataloniens, und die bei Touristen beliebte Costa Brava. Das Reise-Abraten des Auswärtigen Amtes ist nicht zu verwechseln mit einer Reisewarnung. Der Ratschlag aus dem Berliner Außenministerium ist der nächste Nackenschlag für den Tourismus in Spanien. Erst vor wenigen Tagen ordnete die britische Regierung an, dass alle aus Spanien Einreisenden für 14 Tage in Quarantäne gehen müssen. De facto bedeutet dies, dass bis auf Weiteres kein Brite mehr in den nächsten Wochen in Spanien Urlaub machen wird.

Nun ziehen auch die Flughäfen in Berlin nach. Ab heute sollen an den Airports in Tegel und Schönefeld Passagiere die Möglichkeit haben, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Die Reiserückkehrer aus Riskogebieten sollen unter anderem mit Bussen zu den Testzentren transportiert werden, nachdem sie ihr Gepäck aufgenommen haben. Die Federführung über die Testzentren hat die Charité inne. Auch am Hamburger Flughafen sollen noch in dieser Woche alle Reiserückkehrer unmittelbar nach ihrer Ankunft aus
Risikogebieten die Möglichkeit bekommen, sich kostenlos auf das Coronavirus testen zu lassen. Vermutlich am Donnerstag oder Freitag.

Kaum ein Unternehmen der Tourismusbranche blieb von den Auswirkungen des Coronavirus verschont. Auch das Portal Urlaubspiraten durchlebte eine stürmische Zeit. Nun, einige Monate nach der akuten Phase, ziehe es die Menschen in den Sommerurlaub, heißt es aus dem Unternehmen. Unangefochtene Nummer eins bei Flugreisen sei Mallorca. Nach der Ankündigung der Grenzöffnungen habe sich die Lieblingsinsel der Deutschen ihren Spitzenplatz in den Buchungen schnell wieder zurückerobert. Zugenommen habe auch der Anteil der Buchungen für die griechischen Inseln. Anders sehe es jedoch bei Hurghada und Antalya aus – die Reisewarnungen und die drohende Rückkehr-Quarantäne schreckten viele Touristen ab. Ebenso sei die Nachfrage nach Fernzielen komplett eingebrochen.

Ihr erinnert euch vielleicht: Vor ein paar Wochen war der Kreis Gütersloh bundesweit in den Schlagzeilen. Ein riesiger Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik war der Grund. In der Folge gingen einige Bundesländer her und verfügten ein Beherbergungsverbot für Touristen aus Landkreisen, die mehr als 50 Corona-Infizierte pro 100.000 Einwohner haben. Unter anderem Bayern. Ein Hotelier in Bayern meinte: Das ist nicht in Ordnung. Er klagte. Bayerns Verwaltungsgerichtshof gab ihm nun Recht. Das Gericht hat die aktuelle Regelung der Staatsregierung als nicht verhältnismäßig eingestuft. Nicht nur das: Der Verweis auf die Veröffentlichungen des Robert-Koch-Instituts genügen nicht.

28. Juli: Spahn will Coronatest-Pflicht für Reiserückkehrer, Studie: Deutsche mit Urlaub im eigenen Land zufrieden, Erfahrungsbericht: Mallorca-Rückkehrer berichtet, Comeback der Flusskreuzfahrten, wohin Spitzenpolitiker in den Urlaub fahren

Wer heute Morgen die Nachrichten verfolgte, hat es vermutlich schon mitbekommen: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will dafür sorgen, dass sich alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten testen lassen müssen. Es gehe darum, zu verhindern, dass Rückkehrer andere anstecken und neue Infektionen auslösen, so Spahn. Die Tests sollen weiter gratis sein.

Eine repräsentative Studie des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT), durchgeführt von der GfK, zeigt eine hohe Zufriedenheit der Deutschland-Urlauber. Rund 87 Prozent der Befragten bewerteten ihr Urlaubserlebnis als sehr positiv. Viele von ihnen planen bereits den nächsten Urlaub: 81 Prozent gaben an, demnächst nochmals verreisen zu wollen. »Wir haben im Rahmen unserer Studie die klare Tendenz ausgemacht, dass der Urlaub in diesem Jahr sehr heimatnah stattfindet«, betont Prof. Alfred Bauer, Leiter des Bayerischen Zentrums für Tourismus e.V. Zugleich dominiere bei den bevorzugten Bundesländern eine Süd- und eine Nordschiene, sprich die meistbesuchten Bundesländer für den Urlaub innerhalb Deutschlands im Mai und Juni seien Bayern, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein gewesen. Vor allem bei den Jüngeren ist die Reiselust groß: Die Altersgruppe der 18- bis 39-jährigen war bei den Deutschland-Urlaubern im Mai und Juni 2020 am stärksten vertreten. Bei den über 70-jährigen wird dagegen verhalten verreist: Mit zehn Prozent war ihr Anteil am geringsten.

Mit der Familie nach Mallorca in den Sommerurlaub: Seit Ende Juni geht das wieder. Auch Stern-Redakteur Malte Manshort reiste mit seiner Familie auf die Baleareninsel. Ziel war eine großzügige Hotelanlage. Die Familie stellte sich auf einige Einschränkungen ein. Doch die Ferien-Erfahrung war dann doch ganz anders, als man sich das vorstellte, berichtet er.

Die Kreuzfahrt-Industrie liegt derzeit weitgehend brach. Viele Reedereien hoffen daher darauf, dass die Corona-Pandemie bald vorbei ist. Etwas besser sieht es bei den Flusskreuzfahrten aus. Auf Europas Flüssen sind schon einige Schiffe mit Touristen unterwegs. WDR-Reporter Stephan Kern hat eines dieser Schiffe am Kölner Rheinufer besucht und sich mit Personal und Gästen unterhalten.

Auch unsere Politiker brauchen mal eine Auszeit. Erst recht nach diesem nervenaufreibenden Corona-Frühling. Aber wohin geht es für Merkel, von der Leyen, Macron & Co. in diesem Sommer? Die WELT ist der Frage nachgegangen und verrät – und spekuliert –, wo Europas Spitzenpolitiker sich in den nächsten Tagen und Wochen eine Auszeit gönnen. 

27. Juli: Erste Absagen in St. Wolfgang, Venedig diskutiert Alternativen zum Tourismus, Reiseexperte: Niedersachsen könnte von Corona profitieren

Gestern meldeten wir an dieser Stelle, dass es in St. Wolfgang in Oberösterreich einen Coronavirus-Ausbrach gab. Mittlerweile ist die Zahl auf mehr als 50 Infizierte gestiegen. Das bleibt nicht ohne Folgen: Eine Sperrstunde wurde eingeführt, der Chef des örtlichen Tourismusverbandes berichtet bereits von ersten Stornierungen. 

Seit Wochen schon dasselbe Bild in Venedig: Ein paar Gondeln tuckern übers Wasser, in den Cafés sind nur wenige Plätze besetzt. Die Touristenmassen vergangener Zeiten sind verschwunden – es sind schlicht kaum welche in der Stadt. Nun scheint das zuvor Undenkbare wahr zu werden: Die Venezianer müssen sich ernsthafte Gedanken um die Zukunft ihrer Stadt machen. 

Ganz anderes die Situation in Niedersachsen: Dort könnte die Corona-Pandemie sogar positive Auswirkungen auf den Tourismus haben. Das glaubt der Tourismusexperte Volker Böttcher. Schließlich bleiben viele Menschen in diesem Jahr in Deutschland. Niedersachsen könnte dann auch viel stärker in der Vor- und Nachsaison vom Tourismus profitieren. Allerdings gebe es auch Regionen, die es aktuell schwer haben. So zum Beispiel der Tourismus im Harz, der vorwiegend von Bustouristen lebt.

26. Juli: Sorge in Oberösterreich, DRV-Kritik an Reisewarnung, Briten müssen nach Spanien-Urlaub in Quarantäne, Knatsch in Rio de Janeiro wegen Silvesterparty

Das hat den Österreichern mitten in der Sommersaison noch gefehlt: In St. Wolfgang in dem Bundesland Oberösterreich sind mehrere Dutzend Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von mehr als 40 Fällen ist aktuell die Rede. Das Gros der Infizierten arbeitet in den Tourismus- oder Gastronomiebetrieben. Derzeit werden Einwohner und Touristen auf das Virus getestet. Weitere Ergebnisse sollen heute im Laufe des Tages bekanntgegeben werden.

Dem Deutschen Reiseverband (DRV) ist die weltweite Reisewarnung zunehmend ein Dorn im Auge. DRV-Präsident Norbert Fiebig kritisierte am Sonntag, dass es bisher keine Aussicht auf grünes Licht für Reisen außerhalb Europas gebe. Es sei nicht nachvollziehbar, warum pauschal vor Reisen in 160 Länder außerhalb von Europa gewarnt werde, sagte Fiebig. Als Beispiel führte er Tunesien an, dass laut Robert-Koch-Institut nicht mehr als Risikogebiet gelte, dennoch nicht von der weltweiten Reisewarnung der Bundesregierung ausgeschlossen worden sei.

Großbritannien hat Spanien wieder auf die Corona-Risikogebietsliste genommen. Das heißt: Wer aus Spanien kommend nach Großbritannien einreist, muss wieder 14 Tage in Quarantäne. Die Regelung gilt ab heute. Ob die Kanaren und Balearen von der Neuregelung ausgenommen werden, wird derzeit zwischen Madrid und London diskutiert..

Neben dem Karneval ist die große Silvesterparty an der Copacabana eine der größten Feierlichkeiten in Rio de Janeiro. Doch die steht angesichts der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr auf der Kippe. Jedenfalls die Party, die man seit Jahrzehnten kennt. Viel zu groß, viele zu viele Menschen auf einen Haufen – das geht in diesem Jahr nicht, so die Stadt. Aber was nun? Das Büro des Bürgermeisters teilte gestern mit, dass es nach einem neuen Modell für die Silvesterparty suche. Die Feierlichkeit solle sich an der »neue Realität der Pandemie« anpassen. Die Aussage des Bürgermeisters dürfte eine Reaktion auf die harsche Kritik der einflussreichen Hotelvereinigung Rios sein. Diese hatte sich zuvor über das Tourismusamt der Stadt Riotur beschwert, das angeblich eine Mitteilung mit dem Inhalt veröffentlichte, die Silvesterparty müsse in diesem Jahr ausfallen. Riotur stellte klar, dass es »nie eine Mitteilung über die Absage der Silvesterparty« veröffentlicht habe. Vielmehr diskutiere es mit dem Büro des Bürgermeisterns über Party-Alternativen zum Jahreswechsel.

24. Juli: Reiserückkehrer aus Risikogebieten: Coronatests mit vielen offenen Fragen, Allianz-Studie zum Sommerurlaub 2020, Bareiß weckt abermals Hoffnungen auf Türkei-Urlaub, Dominikanische Republik mit neuer Corona-Info-Plattform für Touristen, #LoveIsNotTourism: Fernbeziehung in Corona-Zeiten

Die Gesundheitsminister aus Bund und Ländern werden heute abermals über die Coronatest-Pflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten diskutieren. Aber die Umsetzung dürfte schwierig werden: Wie sollen die Airports das stemmen? Wie lang sollen oder müssen die Passagiere darauf am Airport warten? Wer übernimmt die Kosten für die Tests? Ist es gerechtfertigt zwischen Risikogebieten und anderen Ländern wie z.B. Italien oder Spanien zu unterscheiden? Und wie will man Reisende kontrollieren, die mit dem Zug oder Auto aus z.B. dem Risikogebiet Serbien nach Deutschland zurückkehren?

Corona hat die Welt verändert. Insbesondere die Tourismuswelt. Das zeigt die repräsentative Studie »Reisen nach dem Ausbruch von Covid-19« im Auftrag von Allianz Partners. Drei von zehn Deutschen (35,4 %) wollen demnach 2020 weniger Geld für Urlaub ausgeben. Bei den jungen Urlaubern zwischen 18 und 29 Jahren plant sogar jeder zweite (54,2 %), in den diesjährigen Ferien auf die Kostenbremse zu drücken. Und diejenigen, die verreisen, machen Urlaub im eigenen Land. Vor Corona verbrachten drei von zehn Deutschen (29,8 %) ihre Ferien im eigenen Land, nun planen sechs von zehn Befragten (61,0 %) Urlaub in der Heimat. Und wo genau? Jeder vierte will in den Ferien nach Bayern (23,6 %), knapp jeder fünfte nach Mecklenburg-Vorpommern (18,8 %) und jeder zehnte nach Baden-Württemberg (10,6 %). Weiteres Ergebnis: Die Deutschen fliegen nicht mehr, sondern fahren mit dem Auto in den Urlaub – auch jetzt, wo der Flugbetrieb wieder Fahrt aufnimmt. Lagen PKW und Flugzeug vor der Pandemie noch gleichauf (35,6 % vs. 32,0 %), sieht es nun komplett anders aus: Jeder zweite Deutsche fährt nun mit dem Auto in Urlaub (53,6 %), aber nur noch jeder zehnte (10,8 %) fliegt.

Thomas Bareiß, Tourismusbeauftrager der Bundesregierung, lässt nicht locker: Wenn es nach ihm geht, könnten wir schon bald wieder in der Türkei Urlaub machen. »Wenn Regionen wie die Region Ägäis, Izmir oder auch die Region Antalya oder Bodrum, wenn dort niedrige Infektionsraten sind, brauchen wir auch da eine schrittweise Öffnung«, so Bareiß in einem Interview mit dem Radiosender Bayern 2. Derzeit ist die weltweite Reisewarnung noch nicht für die Türkei aufgehoben worden.

Die Dominikanische Republik hat auf der Website www.drtravelcenter.com eine neue Plattform ins Leben gerufen, die aktuelle Informationen zum Thema COVID-19 für Reisende bereitstellt. In englischer Sprache werden die häufigsten Fragen besorgter Reisenden beantwortet. Dafür steht neben einer FAQ-Sektion auch ein Live- Chat zur Verfügung. Seit dem 1. Juli ist Tourismus in der Dominikanischen Republik mit vorbeugenden Sicherheits- und Schutzmaßnahmen wieder möglich.

Eine Fernbeziehung zu einem Menschen, der außerhalb Europas lebt, ist schon unter normalen Umständen nicht einfach. Die Entfernung, die Reiserei, die damit verbundenen Kosten und Entbehrungen – all das ist nicht gerade ein Zuckerschlecken für Verliebte. In Corona-Zeiten allerdings ist eine solche Fernbeziehung ein Albtraum. Davon können Tobias aus Deutschland und Glicia aus Brasilien ein Lied singen. Weil Glicia nicht mit Tobias verheiratet ist und aus einem Drittstaat kommt, darf sie nicht nach Deutschland einreisen. Das dürfen im Moment nur Ehepartner oder eingetragene Lebenspartner. Jetzt machen die beiden mit Mitstreitern Druck. Unter dem Hashtag #LoveIsNotTourism fordern sie Politiker zum Einlenken auf. 

23. Juli: Gesundheitsminister zu Urlaubsrückkehrern, Familie aus Cottbus nach Mallorca-Urlaub infiziert, Finanztip nimmt Reiserücktrittsversicherungen unter die Lupe, Ärger über illegale Mountainbiker-Strecken in Wäldern in diesem Corona-Sommer

Die Politik diskutiert weiter darüber, wie sie mit Urlaubsrückkehrern aus sogenannten Risikogebieten umgehen soll. Das sind all jene Länder, die bisher nicht von der weltweiten Reisewarnung des Auswärtigen Amtes ausgenommen wurden. Konkret geht es um die Frage, ob die Urlaubsrückkehrer unmittelbar nach ihrer Landung – also noch im Flughafen – verpflichtend auf das Coronavirus gestestet werden sollen. Das soll wohl so kommen. Aber: Ein formaler Beschluss wurde von den Gesundheitsministern aus Bund und Ländern noch nicht gefasst. Das soll am Freitag nachgeholt werden.

Pessismistische Zungen mögen jetzt sagen: Das musste ja so kommen. Was war passiert? Eine vierköpfige Familie aus Cottbus verbrachte ihren Sommerurlaub auf Mallorca. Nach der Rückkehr dann der Schock: Alle vier sind mit dem Coronavirus infiziert. Die Familie ist mittlerweile in Quarantäne, nach Kontaktpersonen wird noch gesucht. Symptome zeigt aktuell kein Familienmitglied.

Zu Corona-Zeiten ist die Urlaubsplanung riskanter als sonst. Wer plötzlich erkrankt – etwa an Covid 19 – kann seine Reise nicht antreten und bleibt womöglich auf tausenden Euro sitzen. Oder man hat eine Reiserücktrittsversicherung. Die zahlt teure Stornogebühren, wenn die Reise aus triftigen Gründen nicht stattfinden kann. Aber nicht alle Versicherer tragen die Kosten bei einer Pandemie-Erkrankung, so der Verbraucherratgeber Finanztip, der die Konditionen von Reiseversichrungen untersuchte.

Zu Fuß, mit dem Rad oder im Kanu – Ausflüge in die nahe oder weitere Umgebung stehen in diesem Corona-Sommer hoch im Kurs. Der Wunsch, die Natur im eigenen Land zu erleben, ist bei vielen Menschen enorm gewachsen. Doch das bringt auch Konfliktpotential mit sich. Mountainbiker nämlich sind in diesem Sommer vermehrt in Deutschlands Parks und Wäldern unterwegs, um sich dort neue Strecken zu bauen. Ja, richtig gelesen: zu bauen! Mit Spaten, Schaufeln und Hammer im Gepäck zimmern sie sich neue Strecken in der Natur, um sich auszutoben. Förster und Naturschützern geht das zu weit. Sie gehen gegen die ungewünschten Freizeit-Bauherren vor. 

22. Juli: Leere in Griechenlands Touristen-Hotspots, Sorge in Spanien über Corona-Rückschlag, Deutsche aus Kolumbien ausgeflogen, Camping-Boom dauert an

Das, was wir bereits in diesem Ticker über Spanien, Italien und Polen berichteten, scheint auch in Griechenland in diesem Sommer der Fall zu sein: Die Touristen bleiben weg. Sowohl auf dem Festland als auch auf den Inseln Griechenlands sind viele Touristen-Hotspots wie verwaist. Warum die Krise für Griechenland zur Unzeit kommt, erfahrt ihr hier. 

Spanien hatte die Zahl der Corona-Infizierten ganz gut im Griff. In der zweiten Juni-Hälfte durften dann auch wieder Touristen aus Deutschland das Land besuchen. Aber mittlerweile steigen die Zahlen wieder. Innerhalb von nur gut zwei Wochen hat sich die Zahl der Neuinfektionen verdreifacht. Vor allem in der bei Touristen beliebeten Provinz Katalonien wächst die Sorge vor einem abermaligen Lockdown. 

Die Rückholaktion des Auswärtigen Amtes ist ja schon lange vorbei. Dennoch leben natürlich noch Deutsche in vielen Ländern der Welt. Eines dieser Länder ist Kolumbien. Von dort startete dieser Tage ein Condor-Flug von Bogota über Panama-Stadt nach Frankfurt – eine absolute Ausnahme, denn eigentlich ist der Flughafen in Bogota seit Wochen geschlossen. Das ZDF begleitete Deutsche bei ihrer Rückkehr nach Deutschland und berichtet, was die Menschen zu ihrer Rückkehr bewog. 

Camping läuft schon seit vielen Jahren gut, doch der Sommer 2020 gibt der früher oft belächelten Urlaubsform ein ganz neues Image. Urlaub auf dem Campingplatz gilt in diesem Corona-Sommer als eine der sichersten Urlaubsformen und gewinnt dadurch viele neue Anhänger. Die Suchanfragen auf dem Campingportal camping.info haben sich aktuell verdreifacht, daher werden für Juli und August neue Buchungsrekorde in der Campingbranche erwartet. Auch die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen bestätigen den Trend. Sie stiegen im Mai 2020 um fast 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf über 14.000 Fahrzeuge. Auf über 30 Prozent kletterten die Neuzulassungen von Reisemobilen.

21. Juli: Touristen-Einbruch in Thailand von 80 Prozent, löchrige Quarantäne-Kontrolle bei Rückkehrern aus Risikogebieten, ZDF-Dokumentation über Renaissance vergessener Urlaubsorte in Deutschland

Diese Saison können sich die Thailänder wohl abschminken: Die Statistikbehörden des Landes rechnen damit, dass nur etwa acht Millionen Besucher aus dem Ausland kommen werden. Das sind 80 Prozent weniger als 2019. Man glaubt, die Krise in etwa zwei Jahren überwunden zu haben.

Die Rechtslage ist klar: Wer nach dem Urlaub aus einem Corona-Risikogebiet nach NRW einreist, muss sich 14 Tage lang in Quarantäne begeben. Zu den Risikoländern gehören aktuell u.a. die Türkei, aber auch Serbien und Bosnien-Herzegowina. Aber wer kontrolliert eigentlich, ob die Reiserückkehrer das auch tatsächlich tun? Die Bundespolizei jedenfalls nicht, das Gesundheitsministerium auch nicht. Zuständig sind vielmehr die Gesundheitsämter in den Städten und Gemeinden. Die sind aber darauf angewiesen, dass sich die Rückkehrer tatsächlich bei ihnen melden. Denn: Von den Airlines oder Flughäfen erhalten sie keine Passagierlisten. Die Meldung obliegt also einzig und allen der Eigenverantwortlichkeit des Einreisenden, so das Fazit einer WDR-Recherche.

»Wachgeküsst – Urlaubsparadiese mitten in Deutschland« heißt eine zweiteilige Dokumentation, die das ZDF am Mittwoch, 22. Juli 2020, und Mittwoch, 29. Juli 2020, jeweils um 22.45 Uhr ausstrahlt. In Teil eins geht die Reise von der Ostsee an die Mosel. In Teil zwei der filmischen Deutschlandreise geht es von Ostfriesland bis in den Schwarzwald. Auf ihrer Tour entdecken die Autorinnen Juliane Kussmann, Babette Hnup und Sylvie Kürsten Orte, die nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf im Coronasommer wieder wachgeküsst werden und sich neuer Beliebtheit erfreuen.

20. Juli: Balearen-Tourismusminister zu problematischen Party-Touristen und den Konsequenzen, ARD-Magazin Kontraste unterwegs in Europas Urlaubsgebieten, Lufthansa braucht noch rund einen Monat für Rückerstattungen, TUI fly fliegt wieder ab Nürnberg, Corona fegt Autobahnen leer

Auf den Balearen wird weiter über junge Partyurlauber diskutiert. Nachdem die Partylocations am Ballermann auf Mallorca wieder schließen mussten, hat sich nun auch Iago Negueruela, Tourismusminister der Balearen, zu den Hintergründen geäußert. Negueruela sagte, ausländische Regierungen und Medien hätten sich nach den Partys bei Spaniens Behörden erkundigt. »Wir müssen unsere wichtigsten Märkte beruhigen, wenn sie nach solchen Situationen fragen. (…) Man hat uns danach gefragt, welche Maßnahmen wir ergreifen«, so Negueruela. Die deutsche Presse habe die nun beschlossenen strengeren Schutzmaßnahmen positiv aufgenommen, »und es ist eine Botschaft an alle, die uns aus anderen Ländern besuchen, dass solche Verhaltensweisen hier nicht erlaubt sind und dass sie nicht geduldet werden«.

Wie funktioniert aktuell der Sommerurlaub in Zeiten von Corona? Dieser Frage ist das ARD-Magazin Kontraste nachgegangen. Es begab sich vor mehr als einer Woche an den Goldstrand in Bulgarien, ins britische Strandbad Brighton, nach Ischgl in Österreich und an die Ostseeküste in Deutschland. Zu sehen ist der elfminütige Beitrag hier. 

Die Lufthansa und andere Airlines waren in den letzten Wochen und Monaten massiv kritisiert worden, weil sie die Gelder für ausgefallene Flüge nicht zurückgezahlt haben. Lufthansa-Vorstandsmitglied Harry Hohmeister sagte nun in einem Interview der FAZ, man sei »von dieser Krise überrollt worden«. Nun arbeite man alles ab. Und es wird »noch vier bis sechs Wochen« dauern, um die Corona-bedingte Erstattung von Tickets für Flüge bis Ende Juni abzuarbeiten.

In Bayern stehen die Sommerferien vor der Tür und pünktlich zur Urlaubszeit startete TUI fly wieder vom Albrecht Dürer Airport Nürnberg. Für die ersten 340 Fluggäste ging es am 18. Juli an Bord der X3 4312 nach Rhodos und auf der X3 4442 nach Korfu. Griechenland ist in diesem Sommer besonders stark gefragt – fast 75 Prozent aller Flüge führen nach Korfu, Kreta, Kos und Rhodos, teilte die Airline mit. Darüber hinaus nimmt die Ferienfluggesellschaft Kurs auf Fuerteventura und Gran Canaria und bietet somit elf wöchentliche Flüge aus Nürnberg an. Sobald die Reisewarnung für Ägypten zurückgenommen werde, werden zudem die geplanten Verbindungen nach Hurghada und Marsa Alam aufgenommen, so TUI fly.

NRW ist gerade mitten in den Sommerferien. Normalerweise sind die Autobahnen dann ziemlich voll. Neben den Berufspendlern gesellen sich in dieser Zeit die Urlauber hinzu. Normalerweise. In diesem Sommer ist das aber anders. Jan Lohoff, Leiter der Abteilung Verkehrssteuerung bei Straßen.NRW, sagte, die Gefahr von Staus sei derzeit gering. Das liege daran, dass insbesondere die Zahl der Urlaubsfahrten in den Süden in diesem Jahr geringer ausfällt als in den Vorjahren. Auch der ADAC bestätigt für ganz Deutschland: »Stundenlange Zwangsstopps wie sie die Autourlauber in früheren Jahren zum Höhepunkt der Reisezeit erdulden mussten, werden dieses Jahr wegen der Corona-Krise aber ausbleiben.«

19. Juli: SPD-Gesundheitspolitiker fordert Corona-Tests bei Urlaubsrückkehrern, Jugendherbergen kämpfen um Existenz, nur wenige Urlauber an Polens Ostseeküste

In der Politik wächst die Sorge, dass Urlauber, die aus dem Ausland heimkehren, die Verbreitung des Coronavirus beschleunigen. Das gilt ganz besonders für jene Urlauber, die aus Ländern zurückkehren, die vom Robert-Koch-Institut als Risikoländer bewertet werden. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sagte im Gespräch mit dem Tagesspiegel: »Optimal wäre es, alle zu testen.« Eine Testpflicht sei aber juristisch kaum durchzusetzen, auch nicht bei Rückkehrern aus Risikogebieten. »Das können Sie de facto nicht.«

Einer der großen Leidtragenden der Coronakrise sind die Jugendherbergen. Kein Wunder: Vielerorts fallen in diesem Jahr Urlaubsfahrten in der Gruppe aus. Vor allem Schulklassen verzichten in diesem Jahr auf einen Trip. Das ist mancherorts für Jugendherbergen ein Problem. Julian Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) sagt sogar: »Es geht um nicht weniger als die Zukunft der deutschen Jugendherbergen. Es stehen Standorte vor dem Aus, wenn das so weitergeht.«

Aus Italien und Spanien hört man in diesem Sommer die gleiche traurige Nachricht: Die Touristen aus dem Ausland kommen so gut wie gar nicht. Von leeren Stränden und Hotels in den beliebten Urlaubsregionen ist vielerorts die Rede. Nicht viel anders sieht es in unserem östlichen Nachbarland Polen aus. Die ausländischen Touristen, vor allem die Reisegruppen, fehlen fast komplett. Die Touristen aus Deutschland kommen langsam wieder, aber eher als Individualtouristen.

17. Juli: Flugzeug-Experte warnt vor Ansteckungsgefahr beim Fliegen, Bayerns Alpen-Hotspots ächzen über Besuchermassen, Aus für Partyreisen bei TUI 2020, Schlagerstar Krause: Schließung des Ballermanns »eine Frechheit«, High Line in New York wieder geöffnet

Dieter Scholz, Professor für Flugzeugentwurf, Flugmechanik und Flugzeugsysteme, warnt in einem Interview vor einem all zu sorglosem Umgang in Sachen Corona-Ansteckungsgefahr in Flugzeugen: »Ich behaupte, es besteht eine reale Gefahr sich im Flugzeug mit SARS-CoV-2 anzustecken. Die EASA verweist auf die Eigenverantwortung der Passagiere, was die Einhaltung der Hygieneregeln betrifft. Die Airlines fordern aber nur Alltagsmasken. Diese und das Händewaschen reichen zum Schutz im Flugzeug jedoch nicht aus«, so Scholz. Harsch geht Scholz mit den Airlines ins Gericht: »De Fluggesellschaften lehnen alles ab, was Geld kostet oder die Nachfrage reduzieren könnte. Sie nehmen für sich in Anspruch bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen an erster Stelle berücksichtigt zu werden, ohne dafür wirklich entsprechend Verantwortung zu tragen«, sagte Scholz weiter.
Das war erwartbar in diesem Corona-Sommer: Die Deutschen machen überwiegend Urlaub im eigenen Land, vor allem an Nord- und Ostsee und – natürlich – in Bayern. Dort ist es an einigen Orten angesichts der Besuchermassen ganz schön wuselig. Von verstopften Straßen, Wildcampern, Hinterlassenschaften im Wald und Kolonnen auf den Wanderwegen ist die Rede. Die Politik denkt derweil über einen Ausflugsticker nach, um die Besucherströme zu entzerren.
TUI, Deutschlands größter Reiseveranstalter, wird in diesem keine Partyreisen mehr anbieten. »Partymachen ist gerade einfach nicht angesagt. Jeder sollte Rücksicht auf sich selbst und seine Mitmenschen nehmen«, sagte Deutschlandchef Marek Andryszak den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Aus diesem Grund habe der Reisekonzern sämtliche Partyreisen für 2020 aus dem Portfolio genommen.
Die Schließung der Bars und Kneipen am Ballermann auf Mallorca hat auch in Deutschland ein breites Medienecho gefunden. Nahezu unisono wird das Verhalten der Touristen kritisiert, die sich am vergangenen Freitag auf der Schinken- und Bierstraße am Ballermann amüsierten. Die Zeitung »Neues Deutschland« schreibt von einer »Respektlosigkeit gegenüber den Spaniern, die sich gerade mühsam aus der Coronakrise herauskämpfen«. Anders dagegen Schlagerstrar Mickie Krause. In einem Gespräch mit dem Focus sagte er: »Ich glaube, dass es insgesamt gar nicht so schlimm war, wie es dargestellt wurde«. Von Partyexzessen könne keine Rede sein. In einem Interview mit der BILD nannte er die Schließungen sogar »eine Frechheit«.
Vier Monate lang war sie wegen Corona gesperrt, seit gestern ist sie endlich wieder offen: die berühmte High Line in New York City. Die auch bei Touristen beliebte Attraktion – einen in einen Park umgewidmete ehemalige Hochbahntrasse – lockte Dutzende Besucher an. Wer die High Line besuchen möchte, muss sich vorab ein Zeitfenster buchen. So sollen Menschenmassen vermieden werden. Auch andere New Yorker Sehenswürdigkeiten werden in wenigen Tagen wieder besuchbar sein, u.a. das Empire State Building und die Freiheitsstatue.

16. Juli: Island: Einreise ohne Corona-Test, Balearen schließen Party-Hochburgen am Ballermann und in Magaluf, VIR fordert Lufthansa-Konzern zur raschen Erstattung der Ticketkosten auf, Costa Rica bereitet den Neustart vor: Grenzöffnungen ab 1. August geplant

Ab heute sind deutsche Touristen bei der Einreise in Island von der bisherigen Test- und Quarantäneregelung, die seit dem 15. Juni gilt, ausgenommen. Bei Ankunft müssen sie sich nicht mehr einem Corona-Test unterziehen und sie sind ebenfalls von der Alternative einer zweiwöchigen Quarantänepflicht befreit. Für Einreisende aus Dänemark, Finnland und Norwegen gilt die gleiche Regelung. Wichtige Voraussetzung für diese Ausnahmeregelung ist, dass der Reisende in den 14 Tagen vor seiner Ankunft in Island kein Land besucht hat, das laut den aktuellen Bestimmungen der isländischen Behörden als Hochrisikogebiet eingestuft wird. Die Pflicht zur kostenlosen Registrierung über das Online-Formular vor der Abreise nach Island bleibt jedoch weiterhin bestehen. Mehr Informationen gibt es hier.

Jetzt scheint die Regierung der Balearen die Nase voll zu haben: Nachdem in den bekannten Party-Hotspots auf Mallorca die Abstands- und Hygieneregeln nicht eingehalten worden waren, ordnete die Balearen-Regierung die Schließung bestimmter Ausgehbezirke an. Konkret geht es um die Ausgehlokale in der Calle Punta Ballena in Magaluf, in der Calle de Miquel Pellisa (bekannt als Bierstraße) und in der Calle del Pare Bartomeu Salvà (bekannt als Schinkenstraße) an der Playa de Palma. Die entsprechende Verordnung tritt sofort in Kraft. Die Maßnahme gilt zwei Monate, könne aber verkürzt oder verlängert werden, sagte Balearen-Tourismusminister Iago Negueruela gestern. 

Wenn der Flug ausfällt, dann gibt es das Geld zurück. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber nicht in Zeiten von Corona. Da mussten Airline-Kunden verdammt lang auf ihr Geld warten. Einige müssen es immer noch. Ein Unding. »Die Kunden müssen schnellstmöglich zu ihrem Geld kommen«: Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), fordert den Lufthansa-Konzern nun abermals zur raschen Abwicklung der noch ausstehenden Refunds für stornierte Reisen auf. Nach der Staatsbeteiligung und der Zusage zur finanziellen Unterstützung von Regierungsseite ist es dem Verbandschef zufolge zudem »höchste Zeit, die Marktteilnehmer im Ticketvertrieb zu entlasten«. Der VIR hatte bereits im April die Haltung der Airlines bei der Erstattung von Ticketkosten massiv kritisiert.

15. Juli: Auswärtiges Amt gibt grünes Licht für Reisen nach Schweden, Luxemburg auf Corona-Liste, Sambaschulen in Rio canceln Karneval, Wanderurlaub in Deutschland boomt

Schweden-Fans guckten in den letzten Wochen ja ziemlich in die Röhre. Das skandinavische Land bezahlte seinen recht liberalen Umgang mit dem Coronavirus mit relativ hohen Infektionszahlen. Einige Bundesländer hatten deshalb für Reisende, die aus Schweden zurückkehrten, eine Quarantänepflicht beschlossen. Auch das Auswärtige Amt hatte tiefe Sorgenfalten und strich das Land nicht von der Liste der Länder, für die eine weltweite Reisewarnung gilt. Damit ist es aber seit gestern vorbei. »Nachdem die Zahlen der schwer Erkrankten und Todesfälle deutlich zurückgegangen sind, blieb die Zahl der Neuinfizierten im Juni konstant hoch, sinkt aber seit Anfang Juli kontinuierlich bei weiterhin hohem Testniveau«, heißt es auf der Website des Auswärtigen Amtes. Reisen in das Land sind nun ohne Auflagen möglich.

In die andere Richtung marschiert dagegen Luxemburg. Dort ist die Zahl der Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, gestiegen. Und zwar so sehr, dass das Auswärtige Amt nun vor nicht notwendigen Reisen in unser Nachbarland warnt. Auch das Robert-Koch-Institut schreibt, dass in dem Land »ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit Sars-CoV-2 besteht«. Die Grenze zu Luxemburg soll aber geöffnet bleiben. Auch Grenzkontrollen seien nicht geplant, heißt es aus dem Bundesinnenministerium.

Brasilien leidet immer noch unter den hohen Coronavirus-Infektionszahlen. Tag für Tag melden die Behörden neue Ausbrüche. Die Karnevalsvereine des Landes blicken deshalb mit großer Sorge auf den Karneval. Kann der überhaupt stattfinden? Bis es so weit ist, fließt noch viel Wasser den Amazonas hinunter. Einerseits. Andererseits müssen die Feierlichkeiten lange im Voraus geplant und finanziert werden. Dieses Risiko ist einigen Sambaschulen zu groß. Sie wollen beim Karneval von Rio de Janeiro im Februar 2021 nicht auftreten. 

Deutschland wandert. Dieser Eindruck drängt sich angesichts der Rückmeldungen der Organisationen unter dem Dach des Deutschen Wanderverbandes (DWV) mit rund 600.000 Mitgliedern auf. In manchen Regionen stößt die Wanderinfrastruktur bereits an ihre Grenzen. Dr. Gerhard Ermischer, Präsident des Wanderverbandes Bayern: »Während der Corona-Krise ist die Situation in manchen Hauptwanderregionen eskaliert. Einige Bürgermeister im alpinen Raum lassen bereits die Zufahrten zu Wandergebieten sperren. Andererseits ist in den meisten Mittelgebirgen noch viel Platz zum Ausweichen vorhanden.« Eine Ursache des Andrangs sei, dass viele Menschen sich in diesem Jahr scheuen, ihren Urlaub im Ausland zu verbringen. Die Folge: Sie bleiben in Deutschland und wandern.

14. Juli: Details zur Maskenpflicht auf den Balearen, Kalifornien schließt wieder Bars, Zoos und Museen, Afrika: Wilderei statt Tourismus

Die Balearen-Inseln haben mit sofortiger Wirkung eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Maske eingeführt. Damit muss jeder, der sich in der Öffentlichkeit, also auch im Freien, bewegt, eine Maske tragen. Allerdings gibt es zahlreiche Ausnahmen. Wer in der freien Natur außerhalb geschlossener Ortschaften unterwegs ist, z.B. beim Wandern, muss keine tragen. Gleiches gilt, wer Sport treibt, sich am Strand aufhält oder einen Spaziergang an der Strandpromenade unternimmt. Und auch beim Essen, Trinken und Rauchen muss (selbstverständlich) keine getragen werden. Wer an allen anderen Orten keine Maske trägt, muss mit einem Bußgeld »von bis zu 100 Euro« rechnen, berichtet die Mallorca Zeitung. Beobachter interpretieren die Einführung der Maskenpflicht als Antwort auf die Partyexzesse auf Mallorca am vergangenen Wochenende. Hunderte Touristen feierten dort auf engem Raum ohne ausreichenden Abstand und Mund-Nasen-Schutz.

Kalifornien bekommt Corona nicht in den Griff: Wegen der abermals steigenden Zahl an Covid-19-Infizierten kündigte Gouverneur Gavin Newsom an, dass Bars, Zoos, Museen und Weingüter wieder schließen müssen. In besonders stark von Corona betroffenen Landkreisen müssen sogar Einkaufszentren, Friseure und Fitness-Studios wieder schließen.

In Florida eröffnete unterdessen der Freizeitpark Disneyland seine Pforten.

Viele Ökoprojekte in Afrika, die sich dem Schutz von Flora und Fauna verschrieben haben, stehen derzeit vor großen Problemen: Die Touristen bleiben weiterhin weg, ergo fehlen die Einnahmen der Wildtierreservate. Auf der anderen Seite leidet die Bevölkerung unter den fehlenden Touristen. In manchen Regionen sind sie die einzige Einkommensquelle der Menschen. Die zunehmende Not der außerhalb der Parks lebenden Menschen verstärkt den Anreiz, sich Wildtiere als Nahrung zu beschaffen. 

13. Juli: Scharfe Hotelier-Kritik auf Mallorca an Maskenpflicht in der Öffentlichkeit, Flughafen Frankfurt weiter tief im Minus, Touristen-Einbruch in Island, Open-Air-Party in Nizza, Deutschland-Urlaub: mäßige Wetteraussichten für Corona-Sommer

In Spanien lodern aktuell immer wieder neue Corona-Infektionsfälle auf – glücklicherweise überwiegend nur in einzelnen Kommunen. Dennoch sind Politiker und Behörden beunruhigt. Daher beschlossen die Regierungen in Katalonien, Andalusien und auf den Balearen, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der Öffentlichkeit zur Pflicht wird. Und zwar auch dann, wenn der Mindestabstand eingehalten werden kann. Scharfe Kritik daran äußerte der Unternehmerverband CAEB. Es sei kontraproduktiv, die Urlauber zu strengeren Maßnahmen zu zwingen, als sie es in ihren Heimatländern gewohnt seien, zitiert die Mallorca Zeitung den Verband. Auch die Hotelkette Meliá Hotels International äußerte sich kritisch. Zahlreiche Touristen hätten nach Bekanntgabe der Einführung der Maskenpflicht ihren Urlaub storniert.

Im Juni zählte der Flughafen Frankfurt 599.314 Passagiere, das ist ein Minus von 90,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die negative Entwicklung im Passagieraufkommen basierte weiterhin auf den Reisebeschränkungen und dem Nachfrageeinbruch infolge der Covid-19-Pandemie. Die Aufhebung der Reisewarnung für 31 europäische Länder Mitte Juni und das daraufhin erweiterte Flugangebot führten gegen Monatsende immerhin zu einer leichten Belebung des Passagierverkehrs in Frankfurt. Im Mai hatte der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat noch bei 95,6 Prozent gelegen.

Auch Island ächzt unter den Folgen der Corona-Krise. Sigrídur Dögg Gudmundsdóttir, Chefin der Tourismusbehörde Visit Iceland sagte, der Tourismus sei nahezu zum Erliegen gekommen. In der zweiten Jahreshälfte werde man nicht mehr die Verluste aus der ersten Jahreshälfte ausgleichen können. Nun richten sich alle Hoffnungen auf die Zukunft.

In Nizza haben am Wochenende auf der bekannten Promenade des Anglais rund 5.000 Menschen im Freien gefeiert und dabei augenscheinlich die Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus nicht eingehalten. Auf Bildern und Videos, die in den sozialen Netzwerken zu sehen sind, trugen die überwiegend jungen Franzosen keine Masken und hielten auch keinen Mindestabstand ein. Die Stadt Nizza verteidigte die Veranstaltung. Auf der sieben Kilometer langen Promenade habe es ausreichend Platz gegeben. Dennoch will Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi in Zukunft bei allen Großveranstaltungen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorschreiben.


Wer sich in diesem Sommer dazu entschieden hat, den Urlaub im eigenen Land zu verbringen, dürfte diese Nachricht womöglich nicht gefallen: Die Hoffnung auf einen heißen und sonnigen Sommer dürfte sich in diesem Juli eher nicht erfüllen. Darauf deuten einige Wettermodelle hin. Viel spricht offenbar dafür, dass das Auf und Ab der vergangenen Wochen weitergeht. So kommen Düsseldorf und Hamburg seit zwei Wochen nicht auf einen Tag, an dem die Temperatur auf 25 Grad gestiegen ist, berichtet das Portal wetter.de. Auch die Experten vom Portal wetteronline.de haben keine guten Nachrichten für Sonnenkinder im Gepäck: Der Sommer komme nicht so richtig in Schwung, schreiben sie. 

12. Juli: Party-Exzesse auf Mallorca, FAZ mit erster Sommerbilanz, Warten auf grünes Licht für den Türkei-Urlaub, Karnevalsvorbereitungen im Rheinland

Auf den Baleareninseln versucht man in diesem Sommer, den Touristen so weit wie möglich schöne Urlaubstage zu ermöglichen. Die Corona-bedingten Abstands- und Hygieneregeln erschweren dies natürlich. Von einem Normalbetrieb ist man weit entfernt. Das aber wollten anscheinend einige Partytouristen nicht aktzeptieren. Sie feierten in der Nacht auf Samstag ohne Mundschutz und Sicherheitsabstand in den bekannten Mallorca-Partyhochburgen an der Playa de Palma und in Magaluf.

Als sich im Mai abzeichnete, dass immer mehr Länder im Juni ihre Grenzen für Touristen wieder öffnen werden, machte sich mancherorts Optimismus breit. Vor allem Länder wie Spanien, Italien oder Griechenland hofften darauf, dass sich dieser Corona-Sommer doch noch irgendwie retten lassen wird. Aber das scheint nicht zu funktionieren: Weniger Flüge ans Mittelmeer, Corona-bedingte Einreise-Bürokratie und die Angst vor einem neuerlichen Corona-Ausbruch halten viele Deutsche offenbar davon ab, in den Süden Europas zu fliegen. Stattdessen boomen die Urlaubsdestinationen an Deutschlands Küsten. »Im Sommer nach dem Corona-Stillstand erholt sich der Tourismus nur mancherorts«, resümiert die FAZ in einem ersten Fazit.

Dass überhaupt Touristen aus Deutschland kommen, davon kann die Türkei derzeit nur träumen. Denn die Bundesregierung hält an ihrer Reisewarnung für das Land fest. Anders die Briten: Sie erlauben ihren Bürgern wieder, in die Türkei zu fliegen. Deutschlands Reiseveranstalter scharren schon mit den Hufen. Sie hoffen, dass die Bundesregierung bald grünes Licht erteilt. 

In vier Monaten ist es so weit: Am 11.11. fällt der Startschuss für die Karnevalssaison 2020/2021. Aber wird das wirklich gefeiert werden können? NRW-Ministerpräsident Armin Laschet winkte schon ab: »Straßenkarneval, Infektionsübertragungszeit, Alkohol, Enge – das passt nicht in diese Zeit.« Da scheint er aber die Rechnung ohne die Karnevalsgesellschaften gemacht zu haben. Die zerbrechen sich gerade den Kopf darüber, wie in Zeiten von Corona doch noch gefeiert werden kann. Auch die NRW-Staatskanzlei mischt mit. Sie ist bereits in Gesprächen mit den Festkomitees. 

10. Juli: Dreiviertel weniger Gästeübernachtungen im Mai 2020, Aida-Comeback im August, Magaluf auf Mallorca: Warten auf die Briten, gähnende Leere in Italien, Politiker-Urlaub im Corona-Sommer

Die Zahlen des statistischen Bundesamts zeigen auch für den Monat Mai 2020 die dramatischen Auswirkungen der Coronakrise auf die deutschen Hotels, Pensionen und Campingplätze. Ein Minus von 74,8 % bei den Gästeübernachtungen gegenüber dem Vorjahresmonat erfasste das Statistische Bundesamt für den Mai 2020 – bei Übernachtungen aus dem Ausland verzeichnet Deutschland sogar ein Minus von 90,9 %. »Zwar ist das jetzt keine Überraschung mehr, es verdeutlicht aber die verheerenden Effekte, die die deutschen Destinationen, Gastgeber und touristischen Anbieter 2020 treffen«, sagte dazu Dirk Dunkelberg, stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands (DTV).

Darauf haben AIDA-Kreuzfahrt-Liebhaber lange warten müssen: Die ersten Schiffe kehren nach der Corona-Zwangspause auf die Weltmeere zurück. Den Auftakt macht AIDAperla am 5. August 2020 in Hamburg. Danach startet die AIDAmar ab Rostock-Warnemünde und am 16. August 2020 die AIDAblu ab Kiel in die diesjährige Sommersaison. Alles wie früher also? Keineswegs. Die Schiffe werden maximal sieben Tage unterwegs sein, sie werden keine Häfen anlaufen, und die Zahl der Passagiere an Bord wird reduziert. Auch auf Abstand und Hygiene wird großen Wert gelegt. Die Maßnahmen reichen vom digitalen Gesundheitsfragebogen vor der Reise über die Temperaturmessung vor dem Check-in für Gäste und Crew, die Kontaktvermeidung durch Abstandsregeln und Wegeleitsysteme bei der An- und Abreise sowie an Bord bis hin zu angepassten Kapazitäten, z. B. für Restaurants, Bars, Theater, Sport- und Wellnessbereiche. Auch andere Reedereien starten bald wieder durch.

Neben den Deutschen lieben auch die Briten Mallorca. Während sich die Feierwütigen aus Deutschland vor allem am Ballermann niederlassen, zieht es die Partylöwen aus Großbritannien traditionell nach Magaluf. Aber dort herrscht noch tote Hose. Noch. Denn schon bald werden wieder mehr Touristen aus Großbritannien nach Mallorca kommen. Magaluf jedenfalls sieht sich gerüstet. Auch wenn einigen Einwohnern Magalufs nicht wohl bei dem Gedanken ist, dass schon bald wieder die Party-Briten das Zepter in dem Ort in der Hand haben. 

Kommen wir zu einem anderen Land, das traditionell bei Urlaubern aus Deutschland hoch im Kurs steht: Italien. Die Italiener hatten im Juni schon ihre Grenze für Touristen wieder geöffnet. Aber noch nach den ersten zwei Wochen zeichnete sich ab, dass kaum welche kommen. Daran hat sich bis heute nicht geändert: Im Corona-Sommer 2020 sind Italiens Städte und Strände leer. 

Auch unsere Politiker haben sich den Urlaub verdient. Gerade nach und in diesen verrückten Corona-Zeiten. Aber auch sie dürften sich die Frage stellen: wohin bloß? Kanzlerin Merkel, die in der Vergangenheit gern in Italien urlaubte, wird dieses Jahr in Deutschland die Ferien verbringen. Wo genau? Verrät sie natürlich nicht. Aber eins zeichnet sich schon ab: Fast alle Politiker machen in diesem Jahr Heimaturlaub.

9. Juli: E-Mail aus Gütersloh an Staatskanzleien in Kiel und Hannover, strenge Maskenpflicht in Katalonien, Schottland beendet Quarantäne-Regelung ab Freitag, Reisen nach Finnland ab 13. Juli, Umfrage im Corona-Sommer: Sankt Peter-Ording, Hamburg und Berchtesgaden familienfreundlichsten Reiseziele in Deutschland

Die vielen Coronavirus-Fälle im Kreis Gütersloh hatten viele Bundesländer dazu veranlasst, den Menschen aus dem Landkreis nur noch den Besuch zu erlauben, wenn sie ein aktuelles negatives Covid-19-Testergebnis vorlegen können. Mittlerweile sind die Fälle in dem Kreis aber stark gesunken. Schleswig-Holstein und Niedersachsen halten aber aktuell an den Einreisebeschränkungen für die Gütersloher fest. Ein Unding, findet Güterslohs Landrat Sven-Georg Adenauer. Die Menschen aus dem Kreis Gütersloh hätten »die Ausgrenzung und Stigmatisierung satt«, schrieb er an die Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Dort scheint die E-Mail Eindruck hinterlassen zu haben: Niedersachsen lässt die Gütersloher wieder ab Samstag ohne Auflagen rein, Schleswig-Holstein prüft schon.

Während wir in Deutschland in den letzten Tagen über eine Abschaffung der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Maske diskutierten, geht die Regierung in Katalonien den umgekehrten Weg: Dort muss nun jeder, der in der Öffentlichkeit unterwegs ist, eine Maske tragen. Und zwar auch dann, wenn der Mindestabstand im Freien gewahrt ist. Einzig am Strand darf die Maske abgelegt werden. Kritiker befürchten, dass die Maßnahme Touristen abschrecken wird.

Internationale Passagiere aus 57 Ländern, die eine ähnliche wie oder geringere Coronavirus-Infektionsrate (COVID-19) aufweisen als Schottland, müssen sich künftig nicht mehr in Quarantäne begeben. Diese Gesundheitsmaßnahme wird am Freitag (10. Juli) für all diejenigen aufgehoben, die aus Ländern und Gebieten anreisen, in denen das Risiko des Imports von COVID-19 ausreichend gering ist – darunter sind 26 europäische Nationen. Zu ihnen gehören auch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Passagiere, die aus diesen Ländern anreisen, müssen vor Reiseantritt weiterhin ein Online-Formular ausfüllen sowie Kontaktdaten, Reisedaten und die Adresse ihres endgültigen Aufenthaltsortes angeben. Alle Reisenden sind dazu aufgefordert, den Richtlinien der schottischen Gesundheitsbehörden Folge zu leisten. Dazu gehören das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in geschlossenen Räumen, die Vermeidung überfüllter Orte, das regelmäßige Waschen von Händen und Oberflächen sowie die Einhaltung des Abstandsgebots von zwei Metern zu Personen anderer Haushalte.

Nun auch Finnland: Das nordeuropäische Land hebt seine in der Coronavirus-Krise verfügten Einreisebeschränkungen für mehrere Länder, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, auf. Ab kommenden Montag könnt ihr damit wieder nach Finnland reisen. Portugiesen, Spanier und Franzosen müssen dagegen weiter draußen bleiben.

FeWo-direkt, Spezialist für Familienurlaub im Ferienhaus, hat 3.000 Familien aus ganz Deutschland in einer Online-Abstimmung nach ihren liebsten Urlaubsorten in Deutschland befragt. Ergebnis: Das familienfreundlichste Reiseziel am Meer ist Sankt Peter-Ording an der Nordsee. Ein Viertel der Teilnehmer stimmte für den Badeort an der Nordsee. Den ersten Platz unter den städtischen Reisezielen belegt die Hansestadt Hamburg. Sie erhielt fast zwei Drittel aller Stimmen in der Kategorie und hängte ihre fünf Konkurrenten damit deutlich ab. In Kategorie »Reiseziele in den Bergen« konnte sich mit 26 Prozent der Stimmen Berchtesgaden in Oberbayern knapp gegen den Zweitplatzierten Oberstdorf im Allgäu durchsetzen.

8. Juli: Corona-Lockerungen in Bayern, lange Durststrecke für Flughäfen, Bali ab 11. September, Kosten für Rückholaktion steuerlich absetzbar, Geoplan mit Deutschland- und Europareisen

Bayern ist das Bundesland, das am vorsichtigsten bei den Corona-Lockerungen ist. Oder, wie Kritiker sagen, am ängstlichsten. Was in anderen Bundesländern schon längst erlaubt ist, gilt in Bayern noch lange nicht. Nun aber tastet sich Bayern weiter in Richtung Normalität. Gestern hat die Staatsregierung weitere Lockerungen beschlossen: Indoor-Attraktionen dürfen wieder öffnen, und auch Flusskreuzfahrten werden wieder erlaubt. Bars und Clubs bleiben wie anderswo in Deutschland auch geschlossen.

In den letzten Wochen haben viele Fluggesellschaften damit begonnen, ihr Streckennetz wieder zu erweitern. Insbesondere innerhalb Europas ist das aktuelle Angebot schon recht ordentlich. Von Normalität sind die Airlines aber noch weit entfernt. Das sieht man auch an den momentanen Passagierzahlen der Flughäfen. Sie sind noch meilenweit von den Werten des Vorjahres entfernt. »Das wird noch eine ganze Weile dauern. In Jahren ausgesprochen, rechnet man mit zwei bis drei, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird«, prophezeit Schuhart, Chef des Flughafens in Dresden.

Die Insel Bali in Indonesien wird vermutlich ab Mitte September wieder Gäste aus dem Ausland reinlassen. Der Zeitplan bis dahin: Ab morgen werden wieder Museen und Tempel geöffnet, Ende des Monats sollen indonesische Bürger wieder auf die Insel dürfen, ab dem 11. September dann Touristen aus dem Ausland.

In der vergangenen Woche hat das Auswärtige Amt damit begonnen, die ersten tausend Rechnungen für die beispielhafte und einmalige Rückholaktion aus dem Ausland zwischen dem 17. März und dem 24. April zu versenden. 67.000 Individualtouristen und Geschäftsreisende wurden mit 260 eigens dafür gecharterten Maschinen aufgrund der ausgebrochenen Corona-Pandemie aus 65 Ländern zurück nach Deutschland geholt. Nun forderte das Ministerium die damals gestrandeten Urlauber auf, sich an den Kosten des Rückflugs mit einer Pauschale zu beteiligen. Diese Kosten können als außergewöhnliche Belastung in der Einkommensteuererklärung angesetzt werden. Darauf weist die Lohnsteuerhilfe Bayern e.V. hin und erläutert, worauf es konkret ankommt. 

Der Reiseveranstalter Geoplan gilt als Spezialist für exklusive Fernreisen. Aber die Corona-Krise hat das Geschäftsmodell gehörig durcheinander gewirbelt. Denn Fernreisen sind ja gerade nicht möglich. Aufgrund der aktuellen Situation nimmt der Fernreise-Spezialist nun auch Deutschland- und Europareisen ins Programm. Dabei bündelt die Produktlinie »Drei perfekte Tage in …« ausgewählte Reisen in Städte, die während drei programmintensiver Tage vor Ort erkundet werden – von Kultur über Kulinarik bis Natur. Bei den neuen Städtetrips von Geoplan locken unter anderem Kulturmetropolen wie München, Dresden, Hamburg oder die Lutherstadt Wittenberg sowie Prag, Stockholm und die georgische Hauptstadt Tbilissi.

7. Juli: Reederei holt gestrandete Deutsche aus Marokko raus, Schweizer Veranstalter fliegt wieder nach Ägypten, Bareiß macht Türkei Hoffnungen, Qatar Airways: Mund-Nasen-Schutz plus Gesichtsschutz, Louvre in Paris wieder geöffnet

Man glaubt es kaum, aber Anfang Juli saßen wegen der Corona-Krise immer noch deutsche Staatsbürger in Marokko fest. Wochenlang wurde verhandelt, jetzt erst konnten sie das Land verlassen. Das berichtet die Reederei FRS. Ein Schiff der Reederei holte am vergangenen Freitag hauptsächlich deutsche Staatsbürger sowie Personen anderer nordeuropäischer Nationalitäten ab, welche sich nach der von Marokko im vergangenen März verfügten Schließung der Grenzen in dem Land aufhielten. Die Überfahrt erfolgte mit der FRS-Fähre Kattegat, die etwa 300 Passagiere und 180 Fahrzeuge vom Hafen Tanger Med nach Algeciras brachte. Nach der Ankunft in Algeciras konnten die von FRS beförderten Bürger ihre Reise durch Spanien in ihre Heimatländer fortsetzen. Die Organisation dieser Rückholaktion ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft in Rabat, teilte die Reederei mit. Im Mai organisierte FRS bereits eine Rückholaktion für britische Staatsbürger, 57 aus Gibraltar und 25 aus Großbritannien, die ebenfalls nach der Grenzschließung in Marokko gestrandet waren. FRS ist die einzige Reederei, die alle Routen der Straße von Gibraltar bedient.

Nach der coronabedingten Pause wird der Schweizer Reiseveranstalter ETI wieder Reisen nach Ägypten anbieten. ETI Schweiz startete am 4. Juli 2020 mit Edelweiss Air das Ferienprogramm nach Hurghada und Umgebung und wird ab sofort wieder Montag, Donnerstag und Samstag von Zürich nach Hurghada fliegen. Ebenfalls im Juli folgt dann die Aufnahme von Flügen nach Marsa Alam. Die Region Sharm El Sheikh wird aller Voraussicht nach erst ab September wieder in den Flugplan der Airline Chair aufgenommen.

Wird das noch was mit dem Sommerurlaub in der Türkei in diesem Corona-Sommer? Wir haben ja an dieser Stelle oft darüber berichtet. Der aktuelle Stand: Die Bundesregierung zaudert, die Türkei-Regierung motzt darüber. Jetzt kommt wieder Bewegung in die Sache. Thomas Bareiß, der Tourismus-Beauftragte der Bundesregierung, sieht gute Chancen für eine baldige Aufhebung der Reisewarnung für die Türkei. »Wenn die Lage gut ist – und letzte Woche war die Lage gut – können wir relativ schnell die Öffnungen vorbereiten«, sagte Bareiß gegenüber dem Sender RTL. 

Qatar Airways will seine Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen an Bord durch die Einführung einer neuen persönlichen Schutzausrüstung (PSA) für Kunden und Kabinenpersonal verstärken. Neben einem neuen Schutzanzug für das Kabinenpersonal müssen in Zukunft alle Passagiere neben einer Mund-Nasen-Maske auch noch einen Gesichtsschutz tragen. Der Gesichtsschutz werde in zwei Standardgrößen erhältlich sein, teilte Qatar mit – eine für Kinder und eine für Erwachsene. Passagiere, die vom Hamad International Airport (HIA) aus starten, bekommen den Gesichtsschutz an den Check-in-Schaltern ausgehändigt, während sie an anderen Zielorten an den Flugsteigen verteilt werden. An Bord erhalten alle Passagiere von Qatar Airways ein kostenloses Hygiene-Kit in einem wiederverschließbaren Beutel. Darin: eine chirurgische Einweg-Schutzmaske, puderfreie Einweg-Handschuhe und Handdesinfektionsmittel auf Alkoholbasis. Kunden der Business Class wird außerdem 75 ml Desinfektionsmittel-Gel in einer Tube angeboten.

Darauf haben nicht nur die Franzosen lange gewartet: Der berühmte Pariser Louvre hat wieder seine Pforten geöffnet. Endlich. Aber so wie früher ist es natürlich noch nicht. Besucher müssen Masken tragen, und statt der bis zu 40.000 Gäste pro Tag sind derzeit maximal 7.000 Besucher zugelassen. Die ersten Gäste wurden von den Mitarbeitern mit Applaus empfangen. 

6. Juli: Kreuzfahrt in tiefer Krise, Party-Comebacks in London, Betrunkener aus Eurowings-Maschine geworfen, ADAC-Stauprognose für kommendes Wochenende, ZDF über Rüdesheim in Corona-Zeiten

Aufgrund der weltweiten Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ist der Tourismus in vielen Ländern der Welt komplett zum Erliegen gekommen. In einigen Ländern der Welt läuft er seit ein paar Wochen wieder an, vielerorts allerdings noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Davon kann die Kreuzfahrtbranche nur träumen. Fast alle Schiffe liegen weiter in Häfen. Dass sich das bald ändert, glaubt kaum einer. Wie groß sind dann die Chancen für ein Comeback, fragt der Stern in einem aktuellen Beitrag.

Seit Samstag dürfen in England die Pubs wieder öffnen. Da ließen sich besonders in London die Menschen nicht zweimal bitten. Im beliebten Partyviertel Soho füllten am Samstagabend sehr viele Menschen die Straßen. Es wurde gefeiert und getanzt, als gäbe es kein Morgen. Polizei und Politik waren trotzdem zufrieden. Die Mehrheit habe verantwortungsvoll gefeiert, heißt es. 

Vergangenen Freitag sollte eine Eurowings-Maschine um 18:55 Uhr vom Flughafen Köln/Bonn Richtung Palma de Mallorca fliegen. Sollte. Denn es gab ein kleines Problem an Bord: drei Männer, die schon ordentlich einen im Tee hatten. Einer der Männer fing kurz vor Abflug an zu randalieren, den Mund-Nasen-Schutz wollte er auch nicht mehr tragen. Der Pilot machte kurzen Prozess und ließ den Mann rauswerfen.

Obwohl die Staudimensionen der Vorjahre in diesem Sommer aufgrund der Corona-Pandemie nicht erreicht werden, rechnet der ADAC am kommenden Wochenende mit steigendem Urlauberverkehr auf Deutschlands Autobahnen. Etliche Fahrten auf dem Weg ans Meer oder in die Berge könnten störungsreicher verlaufen. Dabei geht der ADAC auch davon aus, dass sich volle Straßen eher auf dem untergeordneten Straßennetz und hier auf den Zufahrten der Erholungsgebiete zeigen. In Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und im Norden der Niederlande beginnt die zweite Ferienwoche. Schulschluss ist im Süden der Niederlande. Auch in vielen anderen europäischen Ländern laufen bereits die Ferien.

Wie wirkt sich die Coronakrise auf das Leben in Rüdesheim aus, der kleinen Weinstadt am Rhein, die in normalen Zeiten alljährlich mehr als drei Millionen Besucher zählt? Kommen in diesen etwas anderen Sommerferien besonders viele Touristen aus Deutschland ans Tor zum Mittelrheintal? Ab heute nimmt ein ZDF-Team vier Wochen lang am Leben in Rüdesheim teil. »ZDF in Rüdesheim« ist die zwölfte Auflage des ZDF-Bürgerprojekts. Zuletzt war ein ZDF-Team im Mai 2020 in Kulmbach und hatte dort miterlebt, wie erste Lockerungen in der Coronakrise erfolgen konnten. Wann die Folge zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt.

5. Juli: NRW-Urlaubsregionen verzeichnen höhere Nachfrage in diesem Sommer, ADAC-Tipps zum Campingplatz-Urlaub im Corona-Sommer, Florida Amerikas neuer Corona-Hotspot

Dass viele Deutsche in diesem Jahr ihren Urlaub im eigenen Land verbringen wollen, haben schon viele Meinungsumfragen gezeigt. Das ist die Chance für viele Urlaubsregionen, die sonst eher nicht im Fokus der Reisenden stehen. Einige davon liegen in NRW. Tourismusverbände im Sauerland, Teutoburger Wald, Ruhrgebiet und der Eifel verzeichnen ein größeres Interesse an ihren Urlaubsangeboten als im Vorjahr. Die Websites werden öfter aufgerufen und auch die Nachfrage an Infomaterial sei gestiegen, berichtet der WDR. Wer noch Interesse hat: Überall in NRW kann man noch seinen Urlaub im Sommer verbringen. Mit einer Ausnahme: Der Nationalpark Eifel ist voll.

Die Einschätzung des ADAC zum Campingplatz-Urlaub in diesem Corona-Sommer ist eindeutig: »Spontanität ist 2020 leider nicht möglich«, so der ADAC. Die Reservierung oder Vorab-Buchung auf einem Campingplatz sei in diesem Sommer obligatorisch. Auskünfte über die Ausstattung, Angebote und Preise könne man vorab detailliert im ADAC Campingführer nachlesen. Insgesamt 1155 deutsche Campingplätze werden hier bewertet. Spezielle Auszeichnungen nach unterschiedlichen Schwerpunkten wie Sanitärausstattung, Platzgelände, Versorgung und Freizeitangebote erlauben Campingfreunden die Vorauswahl des am besten geeigneten Platzes. Die ADAC Campingführer 2020 (Nord- und Südeuropa) kosten je 22,80 Euro und sind im Buchhandel, in den ADAC Geschäftsstellen und im Internet erhältlich.

Der US-Bundesstaat Florida, für viele Deutsche Sehnsuchtsort, wenn sie an einen Strandurlaub in den USA denken, hat sich zum neuen Corona-Hotspot der USA entwickelt. Für Beobachter nicht überraschend. So war etwa Miami Beach schon immer schon ein regelfreier Raum. »Und selten hielten sie sich hier an die Corona-Vorschriften«, berichtet der Spiegel ausführlich aus Miami. 

4. Juli. Spanien-Urlauber können sich bald nur noch online registrieren, Türkei wäre bereit für deutsche Urlauber, Touristen dürfen bald wieder auf England-Fähren, Taiwan bietet Fake-Reisen an

Wer nach Spanien reist, muss seit dem 1.Juli ein Formular zur Gesundheitskontrolle ausfüllen. Das ist nur noch bis Ende Juli in Papierform möglich. Spätestens danach kann man sich nur noch online im Land anmelden. Das Formular erzeugt einen QR-Code, der bei der Einreise vorgelegt werden muss.

Gestern haben wir noch über den traurigen türkischen Außenministers berichtet. Deutschland möchte die Warnung für Reisen in die Türkei noch nicht aufheben, verspricht aber, das schnell wieder prüfen zu wollen. Wohl auch deswegen lässt die Türkei heute nochmal ausrichten: Wir wären bereit. Hotels, die die strengen Hygiene- und Abstandsregeln umsetzen, sollen staatlich zertifiziert und damit klar erkennbar werden. Am Flughafen können PCR-Tests gemacht werden und sogar eine Covid 19-Versicherung wird seit dieser Woche verkauft. Für 15 bis 23 Euro sollen alle möglichen Gesundheitsausgaben von 3.000 bis 7.000 Euro abgedeckt werden.

Mit dem Schiff nach England? Ab dem 10.Juli ist das wieder möglich. Erstens, weil Großbritannien bei Besuchern unter anderem aus Deutschland und Frankreich auf die Quarantäne-Pflicht verzichtet. Zweitens, weil dann auch wieder Fähren für Touristen geöffnet sind.  Mit DFDS geht es zum Beispiel nach Dover und Newhaven. Auf den Schiffen gelten besondere Hygiene- und Abstandsregeln, für 15 Euro extra gibt es einen Platz in der Premium-Lounge – mit noch mehr Abstand zu anderen Reisenden. Alle online bei DFDS gebuchten Fahrten können bis Ende des Jahres kostenfrei storniert werden.

Reise-Feeling ohne auf Reisen gehen zu können? Am Flughafen von Taipeh haben sich 7000 Menschen für die 60 Plätze einer „Fake-Reise“ beworben. Sie durften diese Woche nun alles machen, was zum richtigen Reisen gehört: Einchecken, durchleuchten lassen, Pässe zeigen und in einen Airbus A330 steigen. Der hob nur leider nicht ab. Stattdessen gab es ein gemeinsames Essen im Flughafenrestaurant und für den Flughafen eine perfekte Trockenübung nach langer Pause.

3. Juli: Griechenland-Chaos zum Tourismusstart, England-Quarantäne vor dem Aus, Türkei-Sommerurlaub: Außenminister Cavusoglu in Berlin, Strandampel an Lübecker Bucht, massive Streichungen bei innerdeutschen Easyjet-Flügen

Am Mittwoch legte Griechenlands Tourismus ja wieder los (wir berichteten). Aber der Start hatte es in sich: Airlines und Passagiere ärgern sich über die neuen Corona-Reisebeschränkungen, die Griechenlands Regierung kurzfristig eingeführt hatte. Die Griechen verlangen von den Urlaubern vorab eine Online-Registrierung, woraufhin die Fluggäste einen QR-Code erhalten. Wer den nicht hat, darf nicht in den Flieger. Das führte zu reichlich Verwirrung. Am Mittwoch konnten zwei Aegean-Maschinen von Düsseldorf nur mit Verspätung aufbrechen, fast ein Dutzend Passagiere durfte nicht mitfliegen. Jetzt will Griechenlands Regierung nachbessern.

Gute Nachrichten für alle, die in den nächsten Wochen einen Städtetrip oder eine Wander- oder Radreise nach England unternehmen wollen: Die 14-tätige Quarantänepflicht soll schon bald der Vergangenheit angehören. Das gilt für Besucher unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien ab dem 10. Juli, teilte das Verkehrsministerium in London heute Morgen mit. Aber Achtung: Diese Regelung gilt nur für England, nicht für Wales, Nordirland und Schottland.

Der türkische Außenminister Cavusoglu war gestern zu Gast bei seinem Amtskollegen Heiko Maas in Berlin. Es ging, ihr ahnt es schon, um die weltweite Reisewarnung, von der die Türkei immer noch nicht befreit ist. Die Türkei will das so schnell wie möglich ändern lassen, aber Heiko Maas tritt weiter auf die Bremse. Erfolglos war Cavusoglus Reise aber nicht. Immerhin deutete Maas an, dass sich das bald ändern könnte.

So langsam wird es voll an Nord- und Ostsee, denn in immer mehr Bundesländern sind Sommerferien. Für die Orte an der Küste ein zweischneidiges Schwert. Einerseits freuen sie sich über die vielen Gäste, die in diesem Corona-Sommer Urlaub im eigenen Land machen. Andererseits könnte es vielerorts zu voll werden. Eine Strandampel an der Lübecker Bucht soll jetzt Abhilfe schaffen und die Zugänge zu den Stränden regulieren. 

Mit Easyjet konnte man bis zu Beginn der Corona-Krise auch innerdeutsch fliegen. Dann brach infolge der Corona-Pandemie – wie bei allen Airlines auch – das Geschäft bei Easyjet ein. So gut wie nichts ging mehr. Anfang September wollte Easyjet mit den innerdeutschen Flügen wieder voll durchstarten. Doch daraus wird nichts mehr. »Die Herausforderungen, die es bisher unmöglich gemacht haben, in Berlin profitabel zu sein, bestehen weiter und wurden durch Covid-19 verschärft«, zitiert der RBB eine auf Englisch verfasste interne Mitteilung der Airline. Ergebnis: Innerdeutsche Flüge sind nicht mehr buchbar. Lediglich die Flüge von Berlin nach Sylt sind an einzelnen Daten noch verfügbar.

2. Juli: Bundestag entscheidet über freiwillige Gutschein-Lösung bei Reisen, feierlicher Empfang auf Kreta für erste Touristen, Costa Rica ab 1. August offen, United Airlines wieder von Frankfurt nach Chicago und von München nach New York, Innenbereiche von Bars, Clubs und Restaurants in New York bleiben weiter geschlossen, Queen macht wie immer Urlaub in Schottland

Der Deutsche Bundestag wird heute Nachmittag abschließend über die Einführung einer freiwilligen Gutscheinlösung zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie für Pauschalreiseveranstalter beraten. Mit der Neuregelung können Reiseveranstalter den Reisenden damit statt der sofortigen Rückerstattung des Reisepreises einen Reisegutschein im Wert der erhaltenen Vorauszahlungen anbieten. Der Gutschein ist gegen eine etwaige Insolvenz des Reiseveranstalters staatlich abgesichert. Damit werden Verbraucher vor finanziellem Schaden geschützt. »Das auf Freiwilligkeit setzende Konzept ist ein fairer Kompromiss, der die Reisebranche unterstützt und gleichzeitig Verbraucher vor finanziellem Schaden bewahrt. Eine Win-win-Situation für beide Seiten – Kunden können frei entscheiden und Reisebüros stehen auch künftig als Partner bei der Planung der schönsten Zeit des Jahres bereit«, sagte der rechts- und verbraucherpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jan-Marco Luczak.

Am Mittwoch startete auch Griechenlands Tourismus wieder voll durch: Alle Flughäfen des Landes sind seit gestern wieder geöffnet. Als der erste Ferienflieger aus Deutschland auf Kreta landete, ging es ausgesprochen feierlich zu: Musikanten spielten auf, und eine Runde des lokalen Schnaps Tsikoudiá wurde gereicht.

Costa Rica wird voraussichtlich ab dem 1. August wieder Touristen empfangen. Ab diesem Zeitpunkt soll eine schrittweise Öffnung für Länder erfolgen, die die Coronavirus-Pandemie unter Kontrolle haben und niedrige Infektionszahlen aufweisen können. Voraussichtlich werden die Länder Europas zu den ersten zählen, die Costa Rica wieder bereisen dürfen. Dazu gehören auch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Vor der Reise muss ein Kontaktformular der costa-ricanischen Gesundheitsbehörden ausgefüllt werden, Temperaturmessungen erfolgen durch Wärmekameras vor Ort.

United Airlines wird im August 2020 das Flugaufkommen im Vergleich zum Juni dieses Jahres verdreifachen. Dazu werden fast 25.000 inneramerikanische und internationale Flüge zusätzlich durchgeführt, so dass die Fluggesellschaft etwa 40 Prozent das Volumens vom August 2019 erreicht. Damit reagiert United Airlines auf die allmählich wieder steigende Nachfrage. Dazu gehört die Wiederaufnahme der Flüge von Frankfurt und Brüssel nach Chicago sowie von München, Zürich und Brüssel nach New York/Newark.

Eigentlich sollte es im US-Bundesstaat New York wieder ein Stück normaler werden. So sollten Bars, Clubs und Restaurants wieder im Innenbereich Gäste bedienen können. Daraus wird erst einmal nichts. Grund sind die steigenden Corona-Infektionszahlen in vielen anderen Städten und Regionen der USA. Mit Blick auf die Infektionsorte sagte Bill de Blasio, Bürgermeister der Stadt New York: »Innen wird mehr und mehr zum Problem.«

The same procedure as every year: Queen Elizabeth II. wird auch in diesem Jahr mit ihrem Mann Prinz Philipp in dem schottischen Anwesen Balmoral den Sommerurlaub verbringen. Um den 1. August herum soll es so weit sein, berichten britische Medien.

1. Juli: Kanada-Verbot bis mindestens 31. Juli, Hamburg erlaubt Events mit mehr Teilnehmern, Urlaubspiraten: Deutsche verreisen mit dem Auto, Celestyal Cruises setzt Kreuzfahrten 2020 aus, hohe Nachfrage nach Nachtzug Prag-Rijeka, britische Museen kündigen Termine für Wiedereröffnungen an, Comeback des Amsterdamer Rotlichtviertels

Kanada-Reisefreunde müssen sich weiterhin gedulden: Die kanadische Regierung hat das Einreiseverbot für Touristen bis mindestens 31. Juli verlängert. Der Einreisestopp gilt bereits seit März. In den letzten Tagen wurden darüber spekuliert, ob Kanada den Einreisestopp für Touristen aus der EU aufheben würde, weil die EU ihrerseits Kanadiern die Einreise gestatten wird. Aber dazu wird es nun erst mal nicht kommen. Ob Kanada-Reisen ab August möglich sein werden, steht noch in den Sternen.

Wer in diesem Sommer ein Festival besuchen will, macht gerade eine harte Zeit durch – bekanntlich wurden alle Großveranstaltungen abgesagt. Aber kleinere Events sind hier und da möglich. So auch in Hamburg. Dort sind Veranstaltungen unter freiem Himmel mit bis zu 1.000 Personen wieder erlaubt. Vorausgesetzt, es gibt Sitzplätze und die Corona-bedingten Abstands- und Hygieneregeln können eingehalten werden. In geschlossenen Räumen sind ab heute Veranstaltungen mit bis zu 650 Menschen erlaubt. Aber auch Veranstaltungen ohne Sitzplätze und mit Alkoholausschank werden – wenn auch in kleinerem Rahmen – wieder erlaubt.

Vorrangig mit dem eigenen Auto möchten deutsche Touristen in diesem Jahr das eigene Land oder nicht allzu weit entfernte Nachbarländer bereisen. Das hat das Reiseportal urlaubspiraten.de festgestellt. Länder wie die Niederlande, Österreich – hier wird ein Anstieg der Buchungszahlen von über 25% zum Vorjahr festgestellt – und Tschechien stünden besonders hoch im Kurs. »Die Nachfrage nach Ferienwohnungen und -häusern ist in diesem Jahr gestiegen. Doch auch Hotels werden weiter gebucht, mit dem Unterschied, dass Touristen den Fokus inzwischen auf die Eigenanreise legen. Auch für Bahnreisen erkennen wir langsam steigende Buchungszahlen. Vor allem der Kurzurlaub in der eigenen Region, das lange Zeit aus dem Fokus der Touristen gerückt war, gewinnt an Wichtigkeit«, so ein Sprecher des Unternehmens.

Die Reederei Celestyal Cruises, vorwiegend unterwegs zu den griechischen Inseln und ins östliche Mittelmeer, wird bis zum 6. März 2021 keine Kreuzfahrten mehr durchführen. Leslie Peden, Chief Commercial Officer bei Celestyal Cruises sagte zur Begründung: »Da das Kerngeschäft unserer Saison von Frühling bis Herbst reicht, waren wir optimistisch, unseren Kreuzfahrtbetrieb im Spätsommer wieder aufnehmen zu können. Angesichts der vorherrschenden Unsicherheit hinsichtlich der Reisebeschränkungen sowie anhaltenden Diskussionen über die verbesserten Gesundheitsprotokolle für die Kreuzfahrt in der EU haben wir uns zur Vorsicht entschieden und die Wiederaufnahme des Kreuzfahrtbetriebs auf den geplanten Beginn unserer normalen Frühjahrssaison 2021 verschoben.«

Damit dürfte die tschechische Bahngesellschaft Ceske drahy wohl nicht gerechnet haben: Die Tickets für die neue Nachtzugverbindung von Prag ins kroatische Rijeka verkaufen sich wie warme Semmeln. Schon mehr als 30.000 Fahrkarten wurden binnen weniger Tage verkauft, heißt es. Die Fahrt mit Stopp in Ljubljana dauert rund 14 Stunden, ab dem 11. Juli wird die Strecke täglich bedient.

Nach und nach eröffneten in Deutschland und vielen anderen Ländern Europas wieder die Museen und anderen Sehenswürdigkeiten. Wegen der Schwere der Corona-Pandemie dauerte es in Großbritannien etwas länger. Jetzt sind aber auch die Briten am Zug. Nach fast vier Monaten Zwangsschließung wird die National Gallery am Trafalgar Square in London am 8. Juli wieder ihre Pforten öffnen. Die Royal Academy soll am 16. Juli folgen, während die Tate-Galerien erst Ende des Monats wieder öffnen werden.

Als eine der größten Touristenattraktionen Amsterdams gilt das Rotlichtviertel – populär ist es auch bei jenen Touristen, die wohl niemals einen Fuß in eines der Etablissements setzen würden. Der Grund: Die Damen posieren gleich neben der Gracht hinter riesigen Glasfenstern, angestrahlt durch Rotlicht. Als Mitte März die Corona-Pandemie um sich griff, musste das Rotlichtviertel schließen. Vier Monate lang waren die (Rot-) Lichter aus. Seit heute sind die Amsterdamer Wallen, wie das Viertel auch genannt wird, wieder geöffnet. Allerdings mit einigen Auflagen.

Hier gibt es die Corona-Reise-News aus den Monaten März 2020, April 2020, Mai 2020 und Juni 2020.