Sonne satt, schneeweiße Strände, türkisblaues Wasser und lebensfrohe Menschen – das Postkartenklischee scheint in der Dominikanischen Republik das ganze Jahr hindurch Realität zu sein. Kein Wunder also, dass Urlauber aus der ganzen Welt den Inselstaat als ein Lieblingsreiseziel auserkoren haben und es auch so viele »Wiederholungstäter« gibt. Text: Cordelia Neumetzger
Visa, Kosten, Formalitäten. Seit April 2018 brauchen Urlauber zur Einreise keine kostenpflichtigen Touristenkarten mehr. Trotzdem ist auf dem Hinflug einiges an Papierkram zu erledigen. Jeder Gast (abgesehen von Einheimischen oder dauerhaft dort Lebenden) muss ein blaues Einreiseformular ausfüllen. Des Weiteren gibt es ein weißes Formular für den Zoll, das einmal pro Familie auszufüllen ist. Frische Produkte wie Früchte, Milch oder Fleisch dürfen nicht eingeführt werden. Ebenso ist der Im- und Export der einheimischen Währung DOP verboten. Weitere Informationen, auch zu den aktuellen Sicherheitsverhältnissen in der Dominikanischen Republik, erteilt das Auswärtige Amt.
Anreise. Wer nicht gerade mit einem Kreuzfahrtschiff vor Anker legt, reist per Flugzeug in die Dominikanische Republik. Die Condor fliegt von Frankfurt (FRA), Bremen (BRE), Basel (BSL), Dresden (DRS), Düsseldorf (DUS), Friedrichshafen (FDH), Münster/Osnabrück (FMO), Graz (GRZ) und Genf (GVA) nach Punta Cana (PUJ) und von FRA, BRE, DRS, DUS FDH, FMO und GRZ nach Santo Domingo (SDQ). Ab 2020 bietet Condor auch Flüge nach Puerto Plata (POP) von vielen deutschen Flughäfen aus an. Edelweiss fliegt von Zürich (ZRH) dreimal pro Woche nach PUJ.
Ganzjährig ziemlich warm bis heiß
Klima und Reisezeit. Das ganze Jahr über lässt es sich sehr gut in der Dominikanischen Republik aushalten. Ab Anfang November endet die Regenzeit und die Trockenzeit beginnt. Mit Temperaturen um die 30 Grad, kaum Niederschlag und oft einer leichten Brise. Abends und nachts kann es etwas kühler werden, darum zur Sicherheit Strickjacke und eine lange Hose einpacken. Während der Regenzeit (in den europäische Sommermonaten) ist das Klima schwül-warm. Es regnet eigentlich täglich, zum Teil auch heftig. Doch meist sind die Schauer auch schnell wieder vorbei. Die Temperaturen liegen relativ konstant über 30 Grad.
Sprache. Spanisch ist Landesssprache. Doch wer meint, mit seinem Schulspanisch in der Dominikanischen Republik sehr weit zu kommen, der irrt. Das wäre etwa so wie zu sagen, dass Deutsch und Schwizerdütsch dieselbe Sprache seien. Die Dominikaner legen die spanische Sprache sehr kreativ aus und haben quasi ihren eigenen »Insel-Slang«, zum Teil mit verenglischten Wortkompositionen oder Eigenkreationen. Hilfreich ist schon mal zu wissen, dass das R wie L ausgesprochen wird. Oft kommt man jedoch auch mit Englisch sehr gut weiter, vor allem in den Tourismuszentren. Wegen der vielen Gastarbeiter aus dem angrenzenden Haiti, mit dem sich die Dominikanische Republik die Insel teilt, kann der aufmerksame Urlauber mancherorts auch kreolisches Französisch hören.
Währung. Die einheimische Währung ist der Dominikanische Peso (DOP). Ein Euro entspricht etwa 55 DOP. 100 DOP = 1,70 Euro. Daneben werden aber US-Doller sehr gerne allerorts angenommen. Auf Bezahlungen mit Kreditkarte fallen zum Teil sehr hohe Gebühren an.
W-Lan. In Hotels und anderen Unterkünften, an den Flughäfen sowie vielen Restaurants, Bars und Diskotheken gibt es freies W-Lan. Öffentliches W-Lan gibt es hingegen nur an wenigen Orten, wie beispielsweise an bestimmten touristischen Zielen in Santo Domingo.
Übernachtungstipps für eine Reise in die Dominikanische Republik
Übernachtung. Casas del XVI, diverse Adressen innerhalb von Santo Domingo, Dominikanische Republik. Tel., 01 855 849 6396. Hinter dem Namen Casas del XVI verbergen sich wunderschöne Boutiquehotels an verschiedenen Plätzen in der Hauptstadt Santo Domingo. Ihnen gemeinsam ist der Ursprung im 17. Jahrhundert. Jede Unterkunft verfügt über Suiten unterschiedlichster Architektur und Design. Butler- und Conceirgeservice, Frühstück, Deluxe-Amenity-Artikel, Iphones und Ipads zum Verleih gehören zur Grundausstattung.
Sanctuary All Inclusive Adult Resort Cap Cana, Boulevard Zona Hotelera, Playa Juanillo, Cap Cana, Dominikanische Republik. Tel., 01 809 562 9191. Cap Cana ist ein exklusiver, 30.000 Hektar großer Abschnitt von Punta Cana an der Ostküste der Dominikanischen Republik. Dort liegt – quasi als das Tüpfelchen auf dem i – direkt am makellosen Palmenstrand dieses Adults Only Resort inmitten einer sehr gepflegten und sicheren Anlage. Der Gast kann sich für seinen Aufenthalt zwischen Suiten und kleinen Villen entscheiden, die sich im Stil an die Kolonialzeit anlehnen. Neben einem 24-Stunden-All-inclusive-Service in fünf Restaurants und sechs Bars bietet das Hotel auch fünf Pools und natürlich den wunderschönen Privatstrand. Sanctuary Cap Cana beheimatet außerdem den »Punta Espada Goldclub«, eine der besten Golf-Anlagen in der Karibik.
Essen wie die Einheimischen: Mofongo und Sancocho
Essen. Wer sich irgendwann einmal am hoteleigenen Buffet sattgesehen und -gegessen hat, kann durchaus auch außerhalb Leckeres finden. Typisch Dominikanisches Essen wäre zum Beispiel »Mofongo« – ein Kochbananenpuree mit Speckstückchen und Soße oder »Sancocho« – ein Eintopf aus verschiedenen Knollengemüsen, Kochbananen und Fleisch. Wen es einmal auf die Halbinsel Samana verschlägt, sollte dort nicht versäumen, »Pan de Coco« , eine Art Kokosbrot, zu kosten.
Zeitunterschied. Während unserer Sommerzeit ist die Dominikanische Republik sechs Stunden hinterher. Haben wir die Uhr für die Winterzeit um eine Stunde zurückgestellt, so sind es nur noch fünf Stunden.
Must see: Santo Domingo, La Isabela, Lago Enriquillo
Sehenswürdigkeiten. Tatsächlich hat die Dominkanische Republik weit mehr als nur Strand und Meer zu bieten.
In der Hauptstadt Santo Domingo lässt sich unter anderem durch den schönen Stadtkern im Kolonialstil und oder den Nationalen Botanischen Garten – den größten der Karibik – schlendern. Der 1512 erbaute Palast Alcázar De Colón zeigt Stilelemente der Gotik und der Renaissance.
Die Ruinen von La Isabela in der Provinz Puerto Plata waren einst Heimat von Christoph Kolumbus, der sich dort ein Haus mit Blick aufs Meer erbauen ließ.
Der Salzwassersee Lago Enriquillo liegt 30 Meter unter dem Meeresspiegel. Bei einer Bootstour lassen sich dort Spitzkrokodile beobachten. Inmitten des Sees befindet sich eine kleine Insel mit endemischen Riesenechsen, welche glücklicherweise Vegetarier sind.
Bayahibe ist ein ehemaliges Fischerdorf – bislang noch ohne All-inclusive-Tourismus. Dafür gibt es dort unter anderem das »Car Wash«, eine skurrile Mischung aus Auto-Waschanlage und Lokal. Dort finden auch Tanzpartys und Livekonzerte statt.
Beliebte Souvenris: Kaffee, Larimar, Bernstein
Souvenirs und Shopping. Kaffee und Schokolade sind typische Spezialitäten aus der Dominikanischen Republik und in jedem Supermarkt erhältlich. Der Larimar ist ein hellblauer, gemusterter Halbedelstein, den es so nur in der Dominkanischen Republik gibt. Darum ist er auch der Nationalstein des Landes. Er wird vielfältig zu Schmuckstücken verarbeitet, zum Kauf angeboten. Ein weiterer Stein und beliebtes Souvenir ist der Bernstein, der ebenfalls als Schmuck oder ungeschliffen verkauft wird. Um seine Echtheit zu testen, entweder in ein Glas Salzwasser legen (schwimmt) oder an Haaren, Papier oder Kleidung reiben. Laden die sich statisch auf, ist er ebenfalls echt.
Die El Conde Street in Santo Domingo, die innerhalb des kolonialen Stadtviertels liegt, ist bekannt für ihre vielen Geschäfte und Restaurants. Hier lässt es sich ausgiebig shoppen und danach wieder stärken.
Insel Saona: perfekte Kulisse fürs Instagram-Selfie
Ausflüge. In der Provinz El Seibo, im Norden der Dominikanischen Republik liegt die Region Miches, die glücklicherweise trotz diverser Pläne noch nicht zu einem zweiten Punta Cana zugebaut worden ist. Einmal über dem Abgrund schaukeln – beziehungsweise es für ein spektakuläres Foto so aussehen zu lassen. Das lässt sich in der Montaňa Redonda ebenda erledigen. Viele Reiseveranstalter bieten Halbtages- oder Tagestouren nach Miches an. Doch kann man auch selbst mit dem Auto dorthin fahren und den Berg hinauf wandern.
Wem die Dominkanische Republik per se immer noch nicht karibisch genug ist, der sollte, etwa von La Romana aus, auf die Insel Saona fahren. Ein Paradies aus Palmen, Mangroven, blütenweißen Stränden und roten Seesternen machen den Ort nicht nur zur perfekten Kulisse für Instagram-Selfies.
Taucher kommen im Unterwasser-Nationalpark La Caleta in der Nähe der Hauptstadt Santo Domingo auf ihre Kosten. Neben einer sehr reichen und noch gesunden Unterwasserfauna und -flora warten zahlreiche Schiffwracks darauf, ertaucht zu werden.
Doch auch zu Pferde lässt sich die Insel bestens erkunden. Viele Resorts bieten Reitausflüge in ihrer Umgebung an. Neben Ausritten am Meer gibt es vielerorts auch die Möglichkeit, im Landesinneren zu reiten und so eine ganz andere Seite der Dominikanischen Republik zu erleben.
Tanzen bis zum Abwinken
Trinkgeld. In den touristischen Zentren der Dominikanischen Republik ist ein Trinkgeld von ca. zehn Prozent des Preises üblich. Taxifahrer erwarten kein Trinkgeld, der Preis wird meist einfach aufgerundet.
Persönlicher Tipp. In einem örtlichen Tanzlokal mit Einheimischen tanzen. Ob Bachata, Salsa oder Reggaeton, die Lokals können es eigentlich alle und freuen sich, auch linksfüßigen Touristen die Schritte beizubringen.
Während Cabarete vor allem fürs Wind- und Kitesurfen bekannt ist, so kann man an der Playa Macao auch Wellenreiten. Die Bucht im Norden von Punta Cana ist mit ihrem goldenen Sandstrand und den guten Fischrestaurants auch für Nichtsurfer einen Besuch wert. Dank ihrer Wellen und Passatwinde ist sie jedoch für Surfer auf jeden Fall ein Must. Hier gibt es auch eine Surfschule für diejenigen, die es lernen möchten.
Wer zufällig im Februar oder März Urlaub in der Dominikanischen Republik macht, sollte es auf keinen Fall versäumen, den »Carnaval« mitzufeiern! Farbenprächtige Kostüme, wilde Fratzen und viel Musik und Tanz schaffen eine entfesselte und mitreißende Atmosphäre. Besonders bekannt ist der »Vegan Carnaval« im Ort La Vega. Aber auch anderorts lässt es sich wild feiern.
Abends und nachts nur das Nötigste an Bargeld mitnehmen
Besser nicht …
… ohne guten Moskito-Schutz unterwegs sein, vor allem nicht abends nach Dunkelheit. Die sehr kleinen Plagegeister sieht man zwar oft fast gar nicht, erfreut sich jedoch am folgenden Tag dann nicht zu übersehender roter Beulen. Auch ist die Gefahr, sich in der Dominikanischen Republik mit Dengue-Fieber zu infizieren, recht hoch.
… nach Einbruch der Dunkelheit alleine oder sogar in Kleingruppen außerhalb der Hotelanlagen unterwegs sein und Wertgegenstände oder hohe Geldsummen dabei haben. Die Dominikanische Republik ist ein armes Land mit hohen Preisen, indem viele Menschen materiell sehr schlecht gestellt sind. Und so herzlich und freundlich die meisten Einwohner auch sind – Diebstähle und andere Eigentumsdelikte sind häufig und weit verbreitet.
… meinen, besser tanzen zu können als die Locals. NO. NUNCA. Sie haben das Tanzgen im Blut. Von Geburt an bis ins hohe Alter.
Literatur und Veranstalter für eine Reise in die Dominikanische Republik
Reiseführer (Bücher). Marco Polo »Reiseführer Dominikanische Republik., Reisen mit Insider Tipps« mit Touren-App und Events & News von Gesine Froese, (2018). Marcdumont GmbH & Co KG, Ostfildern.
Michael Müller »Dominikanische Republik., Individuell Reisen mit vielen praktischen Tipps«, von Lore Marr-Bieger, (2019). Michael Müller Verlag, Aachen.
Lonely Planet »Dominikanische Republik«, von Kevin Raub und Michael Grosberg, (2018).
Info. Seit Jahren haben die bekannten Reiseveranstalter die Dominikanische Republik im Programm. Sei es für Pauschal-Flugreisen, Angebote für All-inclusive-Resorts, Rundreisen oder auch als Stop bei einer Karibik-Kreuzfahrt. Daneben gibt es auch Spezialveranstalter wie Miller Reisen oder Aventura, die Individual- oder Gruppenreisen anbieten und Reisebausteine zusammenbauen.