Verlockende Mitgliedschaften, die Rabatte auf Flüge und Unterkünfte versprechen und eine Flatrate für Flüge, die grenzenloses Reisen für einen Fixpreis anbietet: Was nach einem Traumdeal klingt, entpuppt sich oft als Kostenfalle. Hier erfährst du, worauf du achten musst.
Die Masche mit den Reise-Abos
Einige Reiseportale und Fluggesellschaften werben mit einem Abo. Sie versprechen Abonnenten meist günstigere Flüge, Mietwagen, Hotels, eine VIP-Kundenhotline sowie exklusive Rabatte. Aber oft versprechen die Angebote mehr, als sie halten. Dazu gleich mehr.

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Und wer unsicher ist, dem wird das Abo mit einer »kostenlosen Testphase« schmackhaft gemacht. Das klingt erst einmal verlockend, doch die Testphase ist oft eine Mogelpackung. Häufig endet die Probezeit nämlich automatisch nach der ersten Buchung. Nutzer rutschen so ungewollt in eine Jahresmitgliedschaft – ohne klare Hinweise darauf. Ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zur automatischen Verlängerung hilft oft auch nicht weiter; manche AGB sind oft kleingedruckt oder schwer auffindbar.
Wer das Abo wieder loswerden will, steht vor der nächsten Hürde: Obwohl gesetzlich vorgeschrieben, sind Kündigungsbuttons zuweilen gut versteckt oder erfordern nervige Anrufe bei Hotlines.
Flatrate für Flüge: Zu schön, um wahr zu sein?
»Fliegen, so oft du willst« – solche Werbeslogans für Flatrates für Flüge klingen verlockend. Andere Airlines locken mit Abos für Zusatzleistungen. Dabei sind etwa Sitzplatzreservierungen, Reiseversicherungen oder exklusive Angebote im Abo enthalten.

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Aber auch hier sieht die Realität anders aus. Das sind die häufigsten Kritikpunkte:
- Eingeschränkte Strecken: Viele Flatrates decken nur ausgewählte Routen ab, etwa innereuropäische Flüge, während Langstrecken extra kosten. Oft handelt es sich bei den ausgewählten Routen um Strecken, die bei den Airlines als Ladenhüter gelten. Wer attraktive Destinationen sucht, geht oft leer aus. Ein weiteres Problem: Der Hinflug lässt sich im Abo buchen, der Rückflug dagegen nicht. Oder umgekehrt.
- Späte Buchungen: Oft lassen sich Gratis-Abo-Flüge erst wenige Tage vor Abflug buchen – wer seinen Urlaub im Voraus buchen und somit sicher planen will, schaut in die Röhre.
- Zusatzkosten: Gebühren für Gepäck, Sitzplatzreservierungen oder sogar sogenannte Servicepauschalen treiben den Preis bei Abo-Flatrates für Flüge in die Höhe.
- Achtung, Klimaschutz: Damit sich Flatrates für Flüge lohnen, muss man häufig fliegen – ein Widerspruch für alle, die in ihrem Leben auf Nachhaltigkeit achten.
Rechtliche Fallstricke und Verbraucherschutz
Seit 2022 gelten in Deutschland strengere Regeln für Abos. Eine Neuerung durch das Gesetz für faire Verbraucherverträge war die Einführung des »Kündigungsbuttons« für online abgeschlossene Dauerschuldverhältnisse, also etwa Abos von Online-Diensten. Sinn und Zweck der Regelung: Abo-Anbieter müssen eine einfache Online-Kündigung ermöglichen. Zudem gibt es ein 14-tägiges Widerrufsrecht. So kann man bei Online-Abos binnen zwei Wochen ohne Angabe von Gründen zurücktreten. Wer sich auf eine Mindestlaufzeit eingelassen hat, kann nach deren Ablauf monatlich kündigen.
Wie man sich schützt: 5 goldene Regeln
- Lesen, lesen, lesen – vor allem die AGB zur automatischen Verlängerung und zu den Kündigungsfristen.
- Preisangaben prüfen – ist der »Testphase-Rabatt« nur ein Lockvogel für ein teures Abo?
- Kündigungsbutton testen – ist er leicht auffindbar auf der Webseite?
- Unabhängige Bewertungen checken – Erfahrungsberichte auf Trustpilot oder ähnlichen Plattformen enthüllen oft Abzocker. Empfehlenswert sind auch Tools wie der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen, um unseriöse Anbieter aufzuspüren.
- Widerrufsrecht nutzen – wer sich überrumpelt fühlt, hat 14 Tage Zeit, vom Abo zurückzutreten.
Fazit: Traumurlaub statt Abo-Albtraum
Reise-Abos und Flatrates für Flüge können lohnen – aber nur, wenn sie transparent sind und zu den individuellen Reisegewohnheiten passen. Man sollte skeptisch bei zu gut klingenden Angeboten sein. Besser ist es, sich an seriöse Anbieter wie etablierte Reiseportale und Airlines zu halten – und einen Urlaub ohne böse Überraschungen zu genießen. Im Zweifel gilt: Finger weg von dubiosen »VIP-Clubs« oder undurchsichtigen Flatrates. Denn wer billig bucht, zahlt am Ende oft doppelt.