Formentera ist das goldrichtige Reiseziel für alle, die es im Urlaub ganz ruhig angehen lassen wollen. Es locken Naturparks, feinsandige Strände und pittoreske Dörfer. Unsere Tipps für eine Reise nach Formentera, das kleine Schmuckstück im Mittelmeer.

Wer an die Balearen denkt, dem kommt vermutlich zuerst die Insel Mallorca in den Sinn. Sie ist das bei Touristen mit Abstand das bekannteste und populärste Eiland der Balearen, vor Ibiza, Menorca – und eben Formentera. Formentera ist von den vier touristisch bekannten Inseln der Balearen die kleinste, sie ist »nur« etwas mehr als 83 Quadratkilometer groß. Die meisten Besucher kommen als Tagestouristen von Ibiza aus.

Luftaufnahme der Insel Formentera

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Formentera hat eine 69 Kilometer lange Küste, ganz viel unberührte Natur, historische Dörfer – und eine leckere mediterrane Küche im Angebot. Kurzum: Massentourismus wie etwa auf Mallorca oder Ibiza gibt es hier nicht. Formentera ist vielmehr das richtige Ziel für alle Zivilisationsgeplagten, die einmal abschalten wollen.

Was man allerdings auch wissen sollte: Die Zahl der historischen Sehenswürdigkeiten auf Formentera hält sich in Grenzen. Es gibt drei schlichte Kirchen, ein Museum, Mauerreste eines Kastells aus der Zeit der Römer, eine Tropfsteinhöhle und zwei alte Leuchttürme. That’s it.

Dafür hält Mutter Natur aber einige reizvolle Orte bereit, die es zu erkunden gilt. Im Gegensatz zur partyhungrigen Nachbarinsel Ibiza ist Formentera ziemlich chillig und bezirzt mit schneeweißen Beaches, türkisfarbenem Wasser und unberührter Flora und Fauna. Die einmalige Landschaft ist der größte Pluspunkt Formenteras, deshalb ist hier nachhaltiges Reisen besonders angesagt. Die schönsten Orte auf der Insel möchten wir in diesem Artikel vorstellen – unsere Tipps für eine Reise nach Formentera.

Junge Frau sitzt auf Felsen und blickt auf Bucht auf Formentera

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Größter Ort auf Formentera: Sant Francesc

Sant Francesc hat nur süße 3.000 Einwohner – und ist damit dennoch der größte Ort der Insel. Erster Anlaufpunkt im Dorf ist der von Palmen gesäumte Plaça de sa Constitució. Hingucker ist hier die Pfarrkirche, die Església de Sant Francesc Xavier.

Kirche San Francesc auf Formentera

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Besucher staunen immer wieder über die ungewöhnlich dicken Mauern und die mit Eisenplatten verstärkte Eingangstür der ansonsten ziemlich schlicht daherkommende Kirche. Das hat einen Grund: Die 1738 fertiggestellte Kirche diente zunächst als Schutz- und Festungswall gegen die seinerzeit im Mittelmeer wütenden Piratenbanden. Wer die idyllische Szenerie auf dem Platz ein wenig genießen möchte, kann sich in einem der zahlreichen Cafés eine kleine Schnaufpause gönnen.

Shoppen in Sant Francesc

Wer Lust hat, auf der Insel durch ein paar Modeboutiquen und Kunsthandwerksläden zu schlendern oder sogar einkaufen möchte, ist in der unterhalb des Plaça de sa Constitució gelegenen Fußgängerzone namens Carrer de Jaume an der richtigen Adresse. Schönen Designerschmuck etwa gibt es bei Enric Majoral. Im Angebot sind Ringe, Halsketten, Armbänder und Broschen sowie Gold und Silber, die einen Bezug zum Leben auf Formentera haben. Besuchenswert ist auch der Modeshop »Es Baladre«, der Kleidung aus Materialien der Insel für Herren, vor allem aber für Damen, anbietet.

Last but not least sollte man beim Eroski-Supermarkt vorbeischauen, dort gibt es unter anderem die exquisiten Marmeladen des Unternehmens Can Malacosta aus Ibiza zu kaufen. Das Besondere: Sie sind frei von Konservierungs- und Farbstoffen und Verdickungsmitteln. Die süßen und halbsüßen Marmeladen des Familienbetriebs gibt es in den Geschmackssorten Zwiebel (!), Feige, Pfirsich, Nektarine und Erdbeere. Ein wunderbares Mitbringsel für die Daheimgebliebenen!

Museumsfreunde sollten Kurs auf das Museo de Etnografía de Formentera nehmen. Es beschäftigt sich mit der ethnographischen Geschichte der Insel. Zu sehen sind Werkzeuge, Utensilien, Möbel und Kleidungsstücke, die Besuchern einen Eindruck vom Leben auf der Insel in den letzten Jahrhunderten geben soll. Egal, ob die Menschen ihren Lebensunterhalt als Zimmermann, Schneider, Schmied oder Müller verdient haben – die Berufe werden in all ihren Facetten anschaulich präsentiert.

Die schönsten Strände auf Formentera

Und nun zum größten Pfund, mit dem die Insel wuchert: die kilometerlangen weiße Sandstrände mit kristallklarem Wasser in außergewöhnlichen Farbtönen von Blau bis Türkis. Einige von ihnen sind so türkisfarben, dass man meint, man sei in der Karibik. Fast alle Strände bieten Sonnenschirme und Liegen zum Verleih an, zahlreiche Strandbars haben Snacks, Getränke und Eis im Angebot. Aber der Reihe nach …

Strand Caló des Mort auf Formentera

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Formentera teilt sich in drei größere Strandgebiete auf: im Nordosten die Küsten Llevant und Tramuntana, auf der gegenüberliegenden Seite die Nordwestküste mit den populärsten Beaches der Insel, Illetes und Cavall d’en Borras, und im Süden die Küste von Migjorn.

Die Westküste Formenteras besteht überwiegend aus ziemlich steilen Felsen. Nicht so schön für Strandliebhaber. Aber es gibt eine gute Nachricht: Mittendrin liegt eine kleine Bucht mit klarem Wasser, die von einer wunderschönen Landschaft umgeben ist. Ihr Name: Cala Saona. Familien kommen mit ihren Kinder gern her, denn das Wasser ist nicht tief. Umgeben ist die Bucht von kleinen Felswänden und einigen Bootshäusern.

Strände auf Formentera: Playa de Ses Illetes, Playa de Migjorn & Co.

Der Playa de Ses Illetes gehört zu den Top-Stränden in Europa – unabhängig davon, welcher Strand-Experte die begehrten Best-Beaches-Auszeichnungen gerade verteilt. Der rund 50 Meter breite Strand ist die natürliche Verlängerung des Strands Cavall d’en Borras und zieht sich die gesamte sandbankähnliche Landzunge namens Es Trucadors entlang. Das klare Wasser und die Türkis- und Blautöne sind so beeindruckend, dass viele Gäste hier stundenlang verweilen. Der Sand ist weiß und fein, und da es keine Wellen gibt, ist es, als würde man in einem paradiesischen Pool schwimmen.

Playa de Ses Illetes auf Formentera

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Der populäre Küstenabschnitt liegt in einem Naturpark, bietet aber für Wassersportler und Taucher gute Möglichkeiten, um sich auszutoben. Mit dem Katamaran ist von hier aus auch die Insel Isla de Espalmador erreichbar.

Ebenfalls hoch im Kurs bei Strandliebhabern steht der fünf Kilometer lange Playa de Migjorn. Er erstreckt zwischen Es Mal Pas und Es Copinar im Süden der Insel. Dank seiner Länge findet man auch in der Hochsaison immer ein ruhiges Plätzchen. Und da der Wind im Sommer meist aus Osten weht, ist der nach Süden ausgerichtete Strand gut geschützt. Viele Restaurants bieten die typische Inselküche auf der Basis von Reis und Fisch an, ebenso wie Strandbars, in denen man bei einem Drink den Sonnenuntergang genießen kann.

Die Westküste der Insel besteht hauptsächlich aus höheren Felsen, zwischen denen sich der bereits erwähnte Strand Cala Saona in einer kleinen wunderschönen Bucht befindet. Dank des flachen Wassers ist der Strand besonders bei Familien populär. Der Strand wird von kleinen Klippen mit traditionellen Trockendock-Häusern eingerahmt, in denen kleine Fischerboote liegen.

Cala en Baster liegt im Osten der Insel und zeichnet sich durch seine natürliche Schönheit und chillige Atmosphäre aus. Die Bucht lädt dazu ein, in eine felsige Landschaft einzutauchen und die Ruhe der Umgebung zu genießen. Aufgrund der felsigen Umgebung ist der Strand nicht für Familien geeignet. Empfohlen für Erwachsene oder Paare.

Ses Salines und S’Estany des Peix

Die Strände des Naturschutzgebietes Ses Salines befinden sich im Norden Formenteras, in der Nähe des Hafens La Savina. Von dort aus sind sie auch leicht auf Schusters Rappen oder mit dem Bike erreichbar. Wer mit dem Auto anreist, kann den großen Parkplatz in der Nähe der Strände nutzen.

Ein bei Familien äußerst beliebter Strandabschnitt ist Sa Roqueta – hier ist das Wasser besonders flach abfallend.

Ebenfalls besonders gut geeignet für einen Strandausflug mit kleinen Kindern ist S´Estany des Peix. Das ist einer von zwei Seen auf Formentera, er liegt unweit des Hafens Puerto de la Savina. Der große Vorteil für Familien: Der See mit Verbindung zum Meer hat nur eine geringe Wassertiefe – und eine äußerst angenehme Badetemperatur.

Ebenfalls lohnend ist ein Tagesausflug zum Strand Les Platgetes im Osten der Insel. Er befindet sich an der felsigen und chilligen Küste Tramuntanas und wartet mit feinem Sand auf.

Der Leuchtturm Faro de la Mola

Der Leuchtturm Faro de la Mola ist einer der schönsten Spaniens – und zieht entsprechend viele Schaulustige auf der Suche nach einem schönen Schnappschuss an. Man findet ihn im Osten der Insel, auf der Hochebene La Mola. Dort thront er majestätisch am Rande einer Klippe, die 120 Meter tief ins Meer fällt.

Leuchtturm Far de la Mola auf Formentera

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Neben dem Blick auf den schneeweißen Leuchtturm lockt ein formidabler Blick hinaus aufs Mittelmeer. Es empfiehlt sich, bei Sonnenaufgang herzukommen, dann entfaltet die Szenerie einen ganz besonderen Zauber.

Am Fuße des Leuchtturms dürfte Besuchern ein Monolith ins Auge fallen. Er ist dem französischen Schriftsteller Jules-Gabriel Verne gewidmet, der den weißen Riesen in einem seiner Werke (»Reise durch die Sonnenwelt«) erwähnte. Gleich neben dem Leuchtturm befindet sich ein Kulturzentrum. In den Ausstellungsräumen können Besucher mehr über das maritime Kulturgut Formenteras erfahren. Das Kulturzentrum ist dienstags bis samstags jeweils von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Hin und wieder werden in dem Kulturzentrum auch Konzerte und Theaterstücke aufgeführt.

Wer sich den Leuchtturm und das Kulturzentrum angesehen hat, sollte nicht den Fehler begehen, und gleich wieder abhauen. Denn die Anhöhe von La Mola ist ein prima Ausgangspunkt für Wanderungen durch den angrenzenden Wald. Durch die Abgeschiedenheit der Region ist es selbst in den Sommermonaten im Vergleich zum Rest der Insel sehr ruhig in der Gegend. So bietet sich eine Wanderung von La Mola über s’Estufador nach Es Ram an. Das Schöne an der nur vier Kilometer langen Wanderroute: Man läuft nicht nur durch den Wald, sondern auch auf einem Pfad entlang des Meeres.

Ganz im Süden: Cap de Barbaria

Ganz im Süden, im am wenigsten besiedelten Teil der Insel, findet man den zweiten Leuchtturm Formenteras: Cap de Barbaria. Er liegt nicht weit entfernt vom Wehrturm von Es Garroveret in einem Naturschutzgebiet. Wer Zeit und Lust hat, sollte zum Sonnenuntergang herkommen – dann ist der Ausblick am spektakulärsten.

Leuchtturm Cap de Barbaria, Formentera

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Tipps: Kurze Wanderungen auf Formentera

Wer keine Lust hat, den ganzen Urlaub auf Formentera am Strand in der Sonne zu liegen, kann die Insel prima zu Fuß erkunden. Es gibt auf der Insel 32 sogenannte grüne Routen mit einer Länge von mehr als 100 Kilometern, die sich für Wandertouren anbieten.

Wer es erst einmal langsam angehen möchte, kann sich auf der Strecke La Savina-Sant Francesc-Es Pujols betätigen. Zu Fuß ist man hier rund anderthalb Stunde unterwegs, mit dem Fahrrad sogar nur 30 Minuten. Los geht’s im Hafen von La Savina, wo man einen Blick auf die Salzlagune Estany Pudent werfen kann. Aufgrund der salzigen Umgebung entfalten sich hier Binsen und Schild und bilden Sumpfgebiete. In diesen sind viele verschiedene Vogelarten beheimatet. Dazu zählen Flamingos, Stelzenläufer und Brandgänse. Auch die zum Kulturerbe Formenteras gehörenden rosarot- und violettfarbenen Salzbecken »Ses Salines« liegen auf der Strecke.

Salinas auf Formentera aus der Vogelperspektive

Tourismus Formentera

Weiter geht es nach San Francesc Xavier und schließlich zum Küstenort Es Pujols.

Eine weitere Route führt von Es Cap nach Punta Rasa. Sie ist die einzige, die westlich von Es Cap entlangführt. Sie zeichnet sich dadurch aus, das auf einer Strecke von nur etwas mehr als zwei Kilometern zwei komplett gegensätzliche Landschaften aufeinandertreffen: Die Wälder im Landesinneren auf der einen und eine felsige, raue Küstenlandschaft auf der anderen Seite. Der erste Teil der Route verläuft entlang von Feigenbäumen gesäumten Feldwegen. Nach einer Weile verändert sich die Umgebung von grünen Feldern zum Rot-Ton der Felsen von Punta Rasa. Von den Klippen aus bietet sich eine besondere Aussicht: Geradeaus sieht man die kleine Insel Vedrá und Ibiza, zur rechten Seite die Bucht Cala Saona mit den für Formentera typischen Bootshütten und einem Sandstrand wie aus dem Bilderbuch.

Badende in der Cala-Saona-Bucht auf Formentera

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Formentera mit dem Fahrrad erkunden

Wer lieber mit dem Fahrrad unterwegs ist: Es gibt auf Formentera 19 ausgewiesene Zweiradstrecken. Sie laden zu Touren ein, die durch sehr unterschiedliche Landstriche und Sightseeing-Spots führen: Weinfelder und Kiefernwälder,  Dünenlandschaften, hohe Felsküsten, Mühlen, Höhlen, Wehr- und Leuchttürmen – alles dabei. Die Orientierung ist kein Problem. Die Hauptstraße PM-820 führt auf rund 19 Kilometern über die Insel, vom Leuchtturm in La Mola bis nach La Savina. Darüber hinaus spannt sich ein Netz von kleineren Straßen über das Eiland, die es zu entdecken gilt. Eine Broschüre mit ausführlichen Informationen zu den »grünen Routen« findet sich hier.

Junge Frau in weißem Kleid auf Fahrrad

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Wassersport: Was darf’s denn sein?

Neben Wanderungen und Radtouren kann man sich auf Formentera in vielen Wassersportarten üben. Dank der Posidonia-Seegraswiesen, die wie eine Art »natürliche Kläranlage« funktionieren, ist das Wasser an den Stränden Formenteras kristallklar und man kann super – im wahrsten Sinne des Wortes – in die Unterwasserwelt abtauchen.

Wer mag, hat Gelegenheit zum Windsurfen, Paddelsurfen, Tauchen, Schnorcheln, Kajakfahren und Segeln. Zahlreiche Unternehmen auf der Insel bieten entsprechende Sportkurse an; so zum Beispiel die Segelschule Formentera und das Tauchcenter Formentera Divers – beide Einrichtungen sind auch im Herbst geöffnet. Im Frühjahr öffnen die anderen beiden Tauchzentren der Insel – Vellmarí und Orcasub – wieder Ihre Türen. Alle drei Tauchzentren bieten neben Tauchkursen auch Schnorchelausflüge an.

Wassersportler auf den Balearen

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Ebenfalls ab dem Frühjahr öffnen das Wassersportcenter Wet 4 Fun, das neben Segeln, Windsurfing, Kayaking, Stand-up-Paddling (SUP) und Tauchkursen unter anderem auch Yoga-Kurse oder Klippenspringen im Programm hat, sowie das Centro Náutico Formentera, das unter anderem auf den Bootsverleih sowie auf ganztägige Paddel- und Kayak-Ausflüge spezialisiert ist.

Fauna im Parque Natural de ses Salines d’Eivissa i Formentera

Zwischen Ibiza und Formentera wächst eine riesige Seegraswiese. Sie ist acht Kilometer lang, rund 100.000 Jahre alt und zählt seit 1999 zum Unesco-Welterbe. Die gesamte Fläche ist Teil des Parque Natural de ses Salines d’Eivissa i Formentera. Das ist ein Naturschutzgebiet von insgesamt mehr als 16.000 Hektar im Wasser und an Land. Allein rund 210 Vogelarten wurden in den Salinen gezählt. Das Feuchtgebiet ist Rastplatz für Zugvögel, wichtiges Brutgebiet und deshalb ein Lieblingsort für Ornithologen. Sie erspähen dort unter anderem Flamingos, Stelzenläufer, Brandgänse, Seeregenpfeifer, Schwarzhals- und Balearensturmtaucher.

Kormoranvogel auf Formentera-Felsen

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Sehr typisch für Formentera sind die Eidechsen: Die Lagartijas zeigen sich in bunten Farben von braun über grün bis hin zu Blau. Angst vor Menschen haben sie ganz und gar nicht, weshalb man sich nicht überrascht sein sollte, wenn sie plötzlich an einem vorbeihuschen. Die wuseligen Echsen gehören zu Formentera wie das Kunsthandwerk auf den Märkten. Abbildungen der Eidechsen entdeckt man daher häufig auf T-Shirts, Taschen, Tüchern, Keramik sowie auf Schmuckstücken – also nicht wundern!

Eidechse auf Formentera (podarcis pitiusensis)

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Die Kunsthandwerksmärkte auf Formentera

Formentera-Besucher können zwischen Mai und Mitte Oktober viele Kunsthandwerks- und Kunstmärkte besuchen. Ähnlich wie auf der Nachbarinsel Ibiza ist auch auf Formenteras Märkten der Hippie-Hype vergangener Zeiten noch heute recht lebendig. Die Stände bieten eine Vielzahl lokaler und traditioneller Produkte, die von Inselkünstlern hergestellt wurden; allen voran Körbe, Schmuck, Kleidung, Glas-, Keramik- und Lederwaren sowie von der Insel inspirierte Gemälde.

Ein Besuch des berühmtesten und größten Kunsthandwerksmarktes der Insel darf daher nicht fehlen: »La Mora« ist sein Name. Bis Mitte Oktober können Besucher zwischen 16 und 22 Uhr auf dem von Bars und Cafés gesäumten Hauptplatz von El Pilar de la Mola chillig von Stand zu Stand flanieren, inseltypische Souvenirs kaufen und dabei den Klängen der Live-Musik lauschen.

Wer auf der Suche nach einem Andenken in Form eines Gemäldes ist, dem sei ein Besuch des Marktes »Sant Ferran« ans Herz gelegt. Der Markt hat im Sommer täglich von 20:30 Uhr bis Mitternacht geöffnet (bis auf mittwochs und sonntags) und gilt als Place to be von Künstlern, die ihre von der Insel inspirierte Kunst ausstellen. Für die Kleinen werden Übungen im Zeichnen geboten, um ihre Kreativität zu fördern. Samstags wird der Markt musikalisch von Live-Musik begleitet.

Neben Kunsthandwerk und Workshops veranstaltet das Kunsthandwerkszentrum »Antoni Tur Gabriele« darüber hinaus einen Bauernmarkt, auf dem auf Formentera angebaute und hergestellte Lebensmittel verkauft werden. Der Markt ist täglich außer sonntags geöffnet.

Weitere Handwerks- und Kunstmärkte werden in Sant Francesc (donnerstags bis samstags von 20 Uhr bis Mitternacht), La Savina (täglich von 10 bis 23 Uhr) und Es Pujols (täglich von 19 Uhr bis Mitternacht) angeboten.

Marktstände am Abend in Es Pujols, Formentera

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Weingüter auf Formentera und Idylle in Es Caló de Sant Agusti

Auf Formentara wird auch – wer hätte es gedacht? – auf einer Fläche von immerhin rund 80 Hektar Wein angebaut. Die auf sandigen und tonigen Böden an den Kaps Cap de Barbaria und La Mola wachsenden Rebsorten sind unter anderem Cabernet Sauvignon für den Rotwein und Chardonnay für den Weißwein. Es gibt allerdings nur zwei Weingüter auf der Insel: Terramoll in la Mola und Cao de Barberia. Wer den Wein vor Ort probieren oder gar kaufen möchte, kann die beiden Weingüter besuchen und an geführten Touren teilnehmen.

Es Caló de Sant Agustí ist ein kleiner Küstenort an der Nordküste Formenteras. Der Ort ist bekannt für seine chillige Atmosphäre, den idyllischen Hafen und den Sandstrand. Die Gegend hat eine charmante mediterrane Atmosphäre und beherbergt mehrere Fischrestaurants, die köstliche lokale Küche servieren. Kurzum: Es Caló de Sant Agustí ist ein idealer Ort, um zu entspannen, lecker zu essen, im türkisfarbenen Wasser zu schwimmen und die Natur zu genießen.

Guten Appetit! Was man auf Formentera unbedingt probieren sollte

Jede Insel auf den Balearen hat ja ihre eigenen Spezialitäten. Auch auf Formentera wird gern ein Loblied auf die lokalen Leckereien gesungen. Wer in einem guten Restaurant Platz genommen hat, sollte unbedingt einen Peix Sec, einen Stockfisch, bestellen. Die Zubereitung ist ganz besonders: Nachdem der Fisch gewaschen und filetiert wurde, wird er in Salz und Wasser mariniert und anschließend mehrere Tage in der Sonne getrocknet.

In der Sonne zum Trocknen aufgehängter Stockfisch

Tourismus Formentera

Wenn er getrocknet ist, wird der Fisch über dem Feuer geröstet, zerkleinert und in Olivenöl eingelegt. Häufig wird der Fisch als Zutat von Ensalada Pagesa serviert. Das ist ein Salatgericht, das man in vielen guten Restaurants auf der Insel bestellen kann. Also ruhig bestellen!

Apropos Salat: Der Bauernsalat Ensalada Pagesa wird häufig mit Bescuit serviert. Das ist ein auf Formentera typisches Brot, das durch besonders langes Backen eine Konsistenz erhält, die jener des Toasts ähnelt. Weitere inseltypische Gerichte, die man unbedingt auf Formentera probieren sollte, sind: Frit de polp (frittierte Krake), Sofrit Pagès (Röstpfanne mit Fleisch und Kartoffeln), Calamars a la Bruta (frittierter Tintenfisch mit Soße) und Bullit de Peix (Fischeintopf mit Reis).

Die beliebtesten Desserts auf Formentera sind Käsekuchen mit Minze (Flaó), Anisgebäck (Orelletes) und eine Art Pudding aus dem Schmalzgebäck Einsaimada (Greixonera).

Anreise nach Formentera via Ibiza

Da Formentera über keinen eigenen Airport verfügt, muss man zunächst einmal Kurs auf den Flughafen Ibiza Es Codolar nehmen. Von dort geht es mit dem Bus zum Hafen in Ibiza-Stadt und anschließend weiter mit einer der Fähren. Die Fährverbindungen sind exzellent, mehrere Dutzend Schiffe tuckern täglich zwischen Ibiza und dem Hafen von La Savina auf Formentera.

Fähre pendelt zwischen Ibiza und Formentera

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Von Ibiza dauert die Überfahrt je nach Reederei rund 30 bis 60 Minuten. Das Ticket für die Überfahrt kostet – ja nach Tag, Uhrzeit und Überfahrtzeit – zwischen 20 und 27,50 Euro. Einen guten Überblick über die Transfers gibt es auf der Website von Ferryhopper.

Weitere Informationen für den Urlaub auf der Insel hält das Fremdenverkehrsamt Formentera auf seiner Website bereit.