Eine Urlaubsreise mit einem der spektakulärsten Luxuszüge der Welt – wer träumt nicht davon? Eine Fahrt mit dem El Tren Al Andalus durch Andalusiens Natur oder dem Belmond Royal Scotsman durch Schottlands Weite wäre doch ideal, um den Weg als Ziel wirklich zu zelebrieren. In diesen fünf Luxuszügen dürfte das kein Problem sein. Sie gehören zur Crème de la Crème der Reisen auf Schienen.

El Tren Al Andalus

Der El Tren Al Andalus wurde 1929 für die englische Königsfamilie gebaut. Sie reiste von Calais in Nordwestfrankreich an die Côte d’Azur. Aber das war einmal. Heute ist der Luxuszug von Sevilla über Granada nach Córdoba unterwegs. Sein opulentes Interieur kann sich sehen lassen. Die edlen Stoffe harmonieren vorzüglich mit dem dunklem Holz. Manch einer fühlt sich in dem Zug gar wie in einem Prachtbau aus der Belle Époque.

Luxuszug El Tren Al Andalus

Ameropa

In vier Salonwagen kann man feine Haute Cuisine oder einen Cocktail an der Bar zu sich nehmen. Sieben klimatisierte Schlafwagen mit 32 Suiten und vier Salon-Waggons mit Restaurant, Bar und Teesalon stehen für eine Erlebnistour bereit. Der First-Class-Zug nimmt Reisende von Sevilla mit zu den andalusischen Schätzen des Unesco-Welterbes. Dazu zählen die historischen Ortskerne von Cordoba und Baeza, der Alhambra und die Generalife-Gärten in Grenada sowie das größte Naturschutzgebiet Europas nahe Sanlucar. Während der Zwischenstopps stehen Stadtbesichtigungen, Weinverkostungen und Erkundungen der Umgebung auf dem Programm. Der El Tren Al Andalus bietet zusätzlich eine neue Stecke bis nach Portugal an. Die Fahrt geht von Sevilla nach Porto oder umgekehrt.

Venice-Simplon-Orient-Express

Der Venice-Simplon-Orient-Express ist zweifelsohne eine rollende Legende. Er gilt als einer der bekanntesten Züge der Welt – und das schon seit 1883. Schon damals bot der Zug einen Luxus, der einzigartig war. Für die Menschheit war das seinerzeit eine völlig neue Verbindung von Reisen und Schlafen. Heute kann man in dem Zug eintauchen in die Welt der 1920er Jahre. Der Zug trieft nur so vor historischem Charme. Das sieht man unter anderem an dem eleganten Art-déco-Interieur, Kristall und edlem Holz. Definitiv einer der luxuriösesten Arten, durch Europa zu reisen.

Aufenthalswaggon im Venice Simplon-Orient-Express

Helen Cathcart

Die 17 Waggons aus den 1920er und 1930er Jahren wurden nach dem Vorbild der »Goldenen Zwanziger« restauriert. So findet man feinstes Holz und luxuriöse Kunst-Verarbeitungen vor. Es gibt drei Speisewagen an Bord. Es versteht sich von selbst, dass jedes seinen eigenen Charme hat. So existieren edle Glasarbeiten von René Lalique. Er war Schmuck- und Glaskünstler des Art Déco und des Art Nouveau.

Hinzu kommen Intarsien und kunstvolle Holz-Einarbeitungen. Hingucker sind die Vertäfelungen aus schwarzem Lack, die asiatisch anmuten. Wer lieber Pianomusik hört, natürlich live zelebriert, begibt sich in den Bar-Wagen. Dort kann man bei einem Kaffee oder einem Gin Tonic mit den übrigen Mitreisenden plauschen und nebenbei das Panorama genießen.

Der Zug bedient verschiedene Strecken. So geht es von Genf nach Venedig, von Paris nach Venedig und von Paris nach Florenz.

Belmond Royal Scotsman

Der Belmond Royal Scotsman gehört in die Regie der imposantesten Nostalgiezüge der Welt. Von Edinburgh über Glasgow und entlang der West-Highland-Linie führt der Luxuszug mitten durch die Landschaft Schottlands. Der Zug rattert vorbei an Tälern, Seen, Mooren, Bergen, Schlössern und Dörfern. Die Strecke zählt zu einer der landschaftlich schönsten der Welt.

Wie wäre es mit ein wenig Harry-Potter-Feeling? Davon ist nämlich etwas zu spüren, wenn man das Glenfinnan-Viadukts überquert. Klingelt es? Der Hogwart-Express überquerte nämlich diese Passage.

Die Majestät unter den Luxuszügen, die sogar von Queen Elizabeth II. persönlich ausgezeichnet wurde, bietet historische Speisewagen, ein »Observation Car« mit Bar und offener Veranda sowie eine Bibliothek. Die luxuriösen Kabinen sind mit wertvollem Mahagoni-Holz ausgestattet.

Kabine im Belmond Royal Scotsman

Adam Parker Photographer

Entspannung bietet der Spawagon mit vielen Möglichkeiten, um sich richtig verwöhnen zu lassen. Zur Nachtruhe hält der Belmond Royal Scotsman auf einem Sondergleis oder im Bahnhof. Der Zug hat Platz für insgesamt 40 Passagiere. Die Dauer der Reise bestimmt ihr. Es werden Fahrten über wahlweise drei, vier oder fünf Tage angeboten. Auch das Ausflugsprogramm kann man sich individuell zusammenstellen. Adrenalin-Junkies haben die Wahl zwischen Wildwasser-Rafting, Paragliding oder Quadfahren. Wer es traditionell schottisch mag, der geht golfen, Tontaubenschießen, Kanufahren auf Loch Ness oder amüsiert sich bei einem Whisky-Tasting.

Glacier Express – Excellence Class

Vor 90 Jahren, am 25. Juni 1930, ging der Glacier Express zum ersten Mal auf Reise. Der damalige Paradezug schaffte die Fahrt von Zermatt nach St. Moritz in rund elf Stunden. Zum Vergleich: Heute benötigt er nur noch rund acht Stunden. Damals brachte ihm das den Ruf als »langsamsten Schnellzug der Welt« ein. Auch heute ist die Fahrt mit dem Glacier Express durch die Landschaft der Schweiz ein unvergessliches Erlebnis. Nicht nur das: Auf viele Gäste wirkt die Reise sehr entschleunigend. Während der Zugfahrt durch die Berge geht es durch 100 Tunnel, enge Kurven und 300 Brücken. Dabei hat man genug Gelegenheiten, die Panoramaaussicht zu genießen. Highlight hier ist Ausblick auf die Rheinschlucht zwischen Ilanz und Reichenau, die auch als Schweizer Grand Canyon bekannt ist.

Excellence Class im Glacier Express

Stefan Schlumpf

Passend zum 90-jährigem Jubiläum erhielten die 1. und 2. Klasse des Glacier Express eine komplette Rundumerneuerung. Als Vorzeigemodell diente dabei die Glacier Express Excellence Class. Sie findet bereits seit März 2019 großen Anklang. Im Stil der Premium-Klasse wurden nun auch die beiden anderen Wagenklassen mit edlen Holzverkleidungen, modernem Entertainment-System und redesignten Sitzplätzen aufgewertet.

Große Neuerung sind zwei per Knopfdruck zu öffnende Panoramafenster, die Platz für entspiegeltes Fotografieren und Filmen bieten. Ein Concierge sorgt für das Wohl der maximal 20 Fahrgäste – vom Empfang über den Service der Speisen bis zum passenden Drink an der Bar. Inkludiert ist ein exquisites Fünf-Gänge-Menü, das mit frischen und vorwiegend lokalen Produkten direkt an Bord zubereitet wird.

Rovos Rail: Luxussafari auf Schienen

Auch im südlichen Afrika gibt es einen spektakulären Luxuszug: den Rovos Rail. Der Nostalgiezug führt durch Südafrika, Botswana, Simbabwe, Sambia und Tansania. Sage und schreibe 6.100 Kilometer führt der Weg von Kapstadt bis nach Dar Es Salaam. Reisende erwarte auch hier ein luxuriöses Erlebnis: In den restaurierten Waggons finden sich Holzvertäfelungen im viktorianischen Stil, prächtige Sessel aus Leder und edle Stoffe. Da versteht es sich schon fast von selbst, dass der Butlerservice 24 Stunden am Tag zur Verfügung steht …

Passagiere im Waggon im Rovos Rail

Africanstar/Shutterstock.com

Highlight ist der offene Lounge-Wagen mit Panoramafenstern und Aussichtsplattform am Ende des Zuges. Die Lounge macht die Zugreise so zu einer Safari auf Schienen und erlaubt Blicke auf Giraffen, Löwen, Antilopen und Elefanten.

Lust auf eine Reise in einem der Luxuszüge? Der Veranstalter Ameropa hat viele im Programm.