Lettland wird auch das grüne Land im Baltikum genannt. Vor allem wegen seiner unberührten Naturlandschaften, Küsten und Gewässer. Doch genauso beeindruckend wie die Natur ist auch die Kultur des Landes. Wir verraten euch fünf Erlebnisse, die das Land an der Ostsee von einer ganz neuen und überraschenden Seite zeigen.
Den Mittsommer erleben
Nicht nur Schweden und die anderen skandinavischen Länder feiern den Mittsommer. Auch im Baltikum spielt dieser Tag eine besondere Rolle. Jāņi, das Johannisfest, wird mit ähnlichen Bräuchen zelebriert wie in Skandinavien. Am Abend des 23. Juni fahren die Letten aufs Land, singen, tanzen und flechten Blumenkränze, die das Unglück abhalten sollen. In der Nacht der Sommersonnenwende gibt es traditionell Johanniskäse, Speckkuchen und lettisches Bier. Das Fest ist eines der traditionsreichsten Feste des Landes und bringt jedem, der es gemeinsam mit den Einheimischen feiert, die lettische Kultur nah.
Bei Gesang und Tanz das Kulturerbe feiern
Singen und Tanzen liegt den Bewohnern Lettlands in der DNA. Die Letten sind leidenschaftliche Sänger und Tänzer. Und genau diese beiden Leidenschaften verbindet das lettische Sänger- und Tanzfest. Über eine Woche feiern rund 30.000 Teilnehmer bei Konzerten, Chor-Wettbewerben, einem traditionellen Festumzug und weiteren musikalischen Events. Auch wenn das Fest nur alle vier Jahre ausgetragen wird, ist es Teil der Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Also ein Ereignis, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Erst in die Sauna, dann ins Eisbad springen
Das Saunaritual ist seit vielen Jahrhunderten fester Bestandteil der Kultur, und so werden heute in vielen speziellen Saunaschulen die Kräfte der Kräuter gelehrt. Zum Ritual des Saunagangs gehören neben Kräuterbesen, natürlichen Ölen, Aufgüssen und Kräutertees auch das Eisbaden in einem Teich oder See – also eine Art Mischung aus orientalischen und nordischen Bräuchen. Spezielle Saunameister führen durch das gesamte Ritual. Die Saunameister durchlaufen an anerkannten Schulen eine intensive Ausbildung und kennen sich nicht nur mit den Saunagängen aus, sondern auch mit den verwendeten Kräutern und deren Wirkung auf Körper und Geist.
Birkensaft genießen
Wenn der Frühling Lettland erreicht, ist die Zeit der blühenden Schneeglöckchen, zwitschernden Zugvögel und des Birkensaftes. Denn wenn der Boden aufgetaut ist und kurz bevor die Birken blühen, kann der Saft des Baumes frisch getrunken oder auch zu einem besonderen Sekt verfeinert werden. Der Schaumwein entsteht durch die Fermentation des Birkensaftes. Wer die Produktion live erleben möchte, besucht das Familienunternehmen Birzi und nimmt an Führungen oder einem Tasting teil. Und kann sich dort natürlich auch mit Birkenprodukten für zu Hause eindecken.
In Höhlen klettern und unterirdische Seen bestaunen
Die unterirdischen Seen sind ein Highlight des Landes. Sie befinden sich etwa eine Stunde von Riga entfernt. Entstanden sind sie über viele Jahrhunderte in großen Hohlräumen und einzigartigen Höhlensystemen am Flussufer der Brasla. Eine dieser Höhlen ist die 48 Meter lange Ezerala-Höhle mit einer unterirdischen Quelle, aus der zwei Seen entstanden. Die Vējiņi Seen sind bis zu fünf Meter tief, das Wasser ist eiskalt und glasklar. Wer sich in die Höhle traut, um das Naturschauspiel zu bestaunen, sollte Gummistiefel tragen. Denn an regnerischen Tagen können die Höhlen teilweise überflutet sein.
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