Malta ist bekannt für die wunderschöne Altstadt der Hauptstadt Valletta, die sich ausgiebig erschlendern lässt. Doch die Insel hat mehr zu bieten als alte Bauten. Was? Das zeigen wir euch hier. Und eins steht auch fest, mit diesen Tipps auf Malta bewegt ihr euch abseits der Masse.
Einsam und wunderschön: Dingli Cliffs
Der Aussichtspunkt zur Blauen Grotte ist ein Touristen-Highlight. Absolut begründet. Sie ist spektakulär. Und sehr gut besucht. Doch ein Ausflug dorthin konzentriert sich leider nur auf den Aussichtspunkt. Die Umgebung hat ansonsten nichts zu bieten. Wer sich dagegen die Beine vertreten möchte und ganz nebenbei den höchsten Punkt der Insel erreichen will, orientiert sich am besten an die Nordwestküste, an der sich die Dingli-Klippen befinden – die Klippen sind echte Geheimtipps auf Malta!
Nur wenige Kilometer von dem gleichnamigen Dorf entfernt waren die Klippen früher eine natürliche Barriere für die Invasoren, die sich Malta zu eigen machen wollten.
In einer Höhe von über 250 Metern über dem Meeresspiegel reicht der Blick an klaren Tagen bis zur winzigen Insel Filfla, und die Klippen selbst erstrecken sich von knapp oberhalb der Blauen Grotte bis hinauf nach Bahrija, das über ausgezeichnete Wanderwege entlang der Weingärten führt.
Ein weiteres Highlight? Die Bucht der Insel, Fomm Ir-Rih. Einsam, wunderschön und ein bleibendes Erlebnis Doch, Achtung: Der Weg hinunter ist ganz schön tückisch. Aber das Badeerlebnis ist gravierend anderes als an der lauten Ostküste der Insel.
Zurück auf den Klippen führt ein elf Kilometer langer Spaziergang an der Westküste entlang bis nach Dingli, wo alte Kirchen, ein Dorf aus der Bronzezeit und prähistorische Komplexe warten. Hier lässt sich die wilde Landschaft in ihrer rauen Schönheit am besten genießen.
Silent City Mdina
Während die Hauptstadt Valletta den gesamten Ruhm erntet, ist die weniger bekannte ummauerte Stadt Mdina nicht minder bemerkenswert. Und wenn die Tagestouristen nicht mehr durch die Straßen wandern, versteht man auch, warum sie stille Stadt genannt wird.
Es leben heute weniger als 300 Menschen in der einstigen Hauptstadt Maltas. Niedliche Boutique-Hotels versuchen ihr Glück bei den ruheliebenden Touristen. Und es lohnt sich ganz in Ruhe durch die unzähligen verwinkelten Gassen und Hinterhöfe der Stadt zu schlendern, während die Sonne untergeht.
Tagsüber empfiehlt sich eine Besichtigung der St. Paul’s Cathedral im Zentrum der Stadt. Sie wurde nach ihrer Zerstörung im Jahr 1693 wieder aufgebaut, bewahrt aber immer noch zahlreiche Relikte aus der früheren normannischen Kirche, die hier stand. Das barocke Äußere des Vilhena-Palastes beheimatet Maltas hervorragendes Naturkundemuseum.
Wer gut zu Fuß ist, sollte denn etwa 50-minütigen Fußmarsch auf sich nehmen und über die Katakomben von St. Paul, ein wunderbares Labyrinth aus römischen Friedhöfen aus dem 7. Jahrhundert die ruhige Nachbarstadt Rabat besuchen.
Auch spannend und historisch relevant: Ganz in der Nähe liegt der größte noch verbliebene Waldabschnitt Maltas: Buskett Gardens. Die Stätte ist durchzogen von alten Wagenspuren, unterirdischen Getreidemühlen und dem alten Jagdschloss des Großmeisters der Johanniterritter.
Schon ein Spaziergang zwischen Johannisbrotbäumen, Eichen und Aleppokiefern lässt erahnen, wie die Insel früher einmal ausgesehen haben muss, die heute leider so kahl ist.
Einsame Insel Comino und der raue Norden von Gozo
Zwischen Gozo und Malta liegt die winzige baumlose Insel Comino: ein altes Schmugglerversteck mit einem Wachturm und einer Bevölkerung von nur zwei Personen.
Wer hierher kommt, der liebt das Kajakfahrern und Schnorchlern, aber ihre Gewässer sind sehr belebt, und die Blaue Lagune (wenn auch nur eine Veränderung der Sandfarbe) zieht in der Hochsaison Tausende an. Es lohnt sich also dort zu paddeln, wo sonst niemand ist.
Wenn das Wetter mitspielt, ist der raue Norden von Gozo eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Inseln. Kajak-Touren mit Gozo Adventures beginnen in den alten Salzpfannen von Qbajjar, wo das Salz noch in in den Fels gehauenen Becken gesammelt wird und das Meerwasser in der Sonne auf natürliche Weise verdunsten lässt.
Von dort schwärmen die Ausflügler die Küste hinauf nach Dahlet Qorrot, einer Bucht mit bunten, in den Fels gehauenen Bootshaushöhlen im Flintstones-Stil. Vom Wasser aus erspäht man ein wildes Land, wie es sonst nirgendwo auf den Inseln zu finden ist. Roter Sand üppige Hügel, die von felsigen Buchten durchbrochen sind, prägen das Panorama.
Höchstwahrscheinlich ist diese Tour ziemlich einsam. Wobei: Ab und an kommt ein traditionelles Luzzu-Boot vorbeigetuckert.
Malta-Tipps: Unterirdisches Welterbe Hal Saflieni Hypogeum
Für eine kleine Inselgruppe von nur 316 Quadratkilometern hat Malta eine überraschend große Anzahl von Unesco-Stätten. Da wäre natürlich Valletta selbst und eine Reihe megalithischer Tempel, die auf 4.000 v. Chr. zurückgehen. Doch dort wird es schön voll sein. Deswegen lohnt es sich vielleicht, die sonnenverwöhnte Welt zu verlassen und sich unter Tage zu begeben. Abkühlung inklusive.
Das Hal Saflieni Hypogeum, nicht weit von Valetta entfernt, erlaubt nur 300 Besucher pro Tag.
Diese 6.000 Jahre alte Reihe unterirdischer Grabkammern, die in den Kalkstein gehauen wurde, bietet eine faszinierende Flucht vor den Menschenmassen.
Die Stätte wurde erst 1902 entdeckt, als Arbeiter beim Graben eines Brunnens ins Innere stürzten. Es wird geschätzt, dass mehr als 6.000 Menschen hier begraben wurden, wobei neben den vielen Knochen Perlen, Keramik und Amulette gefunden wurden.
Ihr sucht noch mehr Malta Tipps?
Dann werdet ihr diese 10 Gründe, Malta zu lieben, sicherlich nachvollziehen können.
Ihr wollt Malta von einer anderen Seite kennenlernen? Taucht ein in den Geschichtszauber auf Malta und Gozo.
Weitere Informationen und Tipps für einen Urlaub auf Malta findet ihr auf der Website von Visit Malta.