Sei es die Metropole Chicago, die bezaubernde am Fluss gelegene Stadt Galena, beeindruckende Landschaften oder die weit zurückgehende Geschichte der Präsidenten der Vereinigten Staaten in Springfield – Illinois hat für jeden etwas zu bieten. Hier unser Illinois-Tipps.
Anreise. Die amerikanische Fluggesellschaft United Airlines fliegt dreimal täglich nach Chicago, zweimal aus Frankfurt und einmal aus München.
Unterkunft: In Chicago nächtigt man exquisit im The Peninsula, zwei Blocks vom Museum für zeitgenössische Kunst entfernt und mitten in Downtown Chicago. Toller Service, leckeres Essen, großzügige Zimmer – hier stimmt einfach alles. Die wohlsortierte Bar in der Lobby lohnt einen Besuch. 108 East Superior Street, Chicago, Illinois 60611 USA, Telefon: +1 312 337 2888.
Das Ace Hotel ist in einer ehemaligen Fabrik im Fulton Market District im West Loop untergebracht. Das Hotel kombiniert auf ansprechende Weise den lässig-modernen Stil der Ace Marke mit den historischen Wurzeln des Gebäudes. Interessant ist auch das Viceroy Hotel an Chicagos luxuriöser Gold Coast. Das Dekor und Design des neuen Hotels (180 Zimmer) im Stil der 1920er Jahre erinnert an die Geschichte des Hauses und das einst dort untergebrachte Cedar Hotel.
Tipps: Bed & Breakfast-Unterkünfte in Chicago
Besonders in Chicago lohnt sich aber auch ein Blick auf die zahlreichen Pensionen, auch »Bed & Breakfast« genannt. Das Longman & Eagle im Stadtviertel Logan Square ist eines der Favoriten in der Stadt. Hier könnt ihr die Nacht in einem der sechs komfortablen und geschmackvoll eingerichteten Zimmer verbringen – stets wechselnde Kunstgegenstände an den Wänden und im Raum lassen einen Hauch von Luxus entstehen. Das dazugehörige Sternerestaurant ist unbedingt einen Besuch wert (Zimmer ab 95 Dollar).
Das Bed & Breakfast Celeste Properties bietet ebenfalls Übernachtungen mit Stil. Die möblierten Apartments mit Küche und Bad haben Promi-Charakter, denn jedes einzelne ist nach dem Geschmack einer Berühmtheit (z.B. Al Capone, Audrey Hepburn oder Elvis Presley) eingerichtet. Die Terrasse mit Couch und Feuerstelle lädt zum Verweilen und Entspannen ein.
Klima: Im Bundesstaat Illinois herrscht weitgehend kontinentales Klima, also heiße Sommer und kalte Winter, ähnlich wie bei uns in Deutschland.
Heiße Sommer, eiskalte Winter
Reisezeit: Von Frühling bis Spätherbst sind Wetter und Temperatur ausgezeichnet, um die Stadt auch draußen zu erleben. Jedoch sollte man insbesondere in Chicago daran denken, dass hier fast immer der Wind pfeift. Die Winter können sehr frostig sein. Zwar hat die City auch dann ihren Reiz, aber man sollte diverse Museumsbesuche als Wärmepausen fest ins Besucherprogramm einplanen.
Sehenswürdigkeiten. In Chicago gehören der Willis Tower und das Museum of Contemporary Art zum Pflichtprogramm. Al-Bundy-Fans werden sich im Grant Park samt der berühmten Buckingham Fountain wohlfühlen, und Architekturbegeisterte sollten einen Abstecher ins Robie House des Stararchitekten Frank Lloyd Wright unternehmen.
Illinois bietet euch einige Möglichkeiten, sich auf die Spuren von Abraham Lincoln zu begeben. Unterhaltsam und lehrreich zugleich ist das Abraham Lincoln Presidential Library and Museum in Springfield. In dem Komplex wird das Leben des 16. US-Präsidenten eindrucksvoll dargestellt. Man betritt sein Geburtshaus, lernt vieles über seine Zeit in Springfield, erlebt ihn bei politischen Debatten und begleitet ihn durch sein Präsidentenamt bis hin zu seiner Ermordung.
Auf den Spuren von Frank Lloyd Wright
Im Mai eröffnete das Illinois Office of Tourism den neuen Frank Lloyd Wright Trail. Wright, der vor allem für seinen »Prairie Style« bekannt ist, verbrachte die ersten zwanzig Jahre seiner Karriere in Illinois. Der neue Frank Lloyd Wright Trail umfasst 13 Gebäude und bietet einen Einblick in die Arbeit dieses Ausnahmekünstlers.
Zur Eröffnung des Trails hat das Illinois Office of Tourism hat zwei neue Tourenvorschläge für Selbstfahrer veröffentlicht. Die erste der beiden Routen führt interessierte Reisende auf einer Strecke von knapp 180 Kilometern von Chicago und Oak Park nach Rockford, mit Stopps in Geneva, Hampshire und Belvidere.
In Oak Park gehören unter anderem das Frank Lloyd Wright Home & Studio sowie der Unity Temple, das einzige noch öffentliche Gebäude aus Wrights »Prairie Style«-Periode zu den Besichtigungspunkten. In Hampshire geht die Tour zum Muirhead Farmhouse, dem einzigen bekannten landwirtschaftlichen Gehöft, das von Wright zu Lebzeiten entworfen und gebaut wurde. Ein innovatives Highlight ist das Kenneth Laurent House in Rockford: Da Eigentümer Kenneth Laurent an den Rollstuhl gebunden war, wurde das gleichnamige Haus barrierefrei konzipiert und war so seiner Zeit weit voraus.
Illinois’ grüne Seiten entdecken
Die wunderschönen Anderson Japanese Gardens in Rockford feiern 2018 ihren 40. Geburtstag! Das knapp fünf Hektar große Gelände zählt zu den schönsten japanischen Gartenanlagen in Nordamerika. Das Jubiläumsjahr zeichnet sich durch eine Reihe von interessanten Veranstaltungen aus, so gibt es japanische Teezeremonien und Ikebana-Kurse. Wöchentliche Open-Air-Live-Konzerte, eine Craft-Beer-Verkostung sowie saisonale Veranstaltungen wie Spook-Tacular Haunts zu Halloween runden das Programm ab.
Rund zwei Autostunden von Chicago entfernt befindet sich der Starved Rock State Park, eine der beliebtesten Attraktionen in Illinois. Als vor tausenden Jahren die Gletscher in der Region schmolzen, hinterließen sie hier die 18 Canyons, die heute Anziehungspunkt vieler einheimischer und ausländischer Touristen sind. Vor allem im Frühjahr oder nach starken Regenfällen entwickelt sich der Park in ein Paradies aus Wasserfällen. Aber nicht nur die Canyons bieten allerlei Anlass zum Staunen. In der Umgebung gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Region auf eine ganz eigene Weise zu sehen, z. B. mit dem Kanu oder Paddelboot den Fluss entlang oder mit Zip-Lines durch die Baumkronen.
Der Herbst ist die ideale Reisezeit für einen Roadtrip auf der Route 66. Entlang des Streckenabschnitts in Illinois liegen zahlreiche Attraktionen und Sehenswürdigkeiten, die den nostalgischen Geist der Mother Road verkörpern, z. B. die Statue des berühmten Holzfällers Paul Bunyon vor dem Palms Grill Cafe in Atlanta oder der Gemini Giant in Wilmington. Die Reise geht weiter über die Great River Road durch Alton und Grafton in Mississippi River Country. Rund 885 Kilometer führen entlang des Mississippi durch ganz unterschiedliche landschaftliche Regionen und zu vielen kleinen Ortschaften. Romantik, weite Felder, Farmen und Fast-Food-Kultur treffen auf »Farm to Table«-Restaurants, Bed&Breakfasts, Craft-Beer-Brauereien, kleine Destillerien und privat geführte Weingüter.
Weißkopfseeadler in der Region Alton
Der Winter ist in der Region um Alton am Mississippi die große Zeit der Weißkopfseeadler. Von ihnen kommen viele hunderte in den Monaten Januar bis März hierher, um Nestbau zu betreiben.
Die felsige Landschaft mit großen Naturschutzgebieten sowie das reiche Fischvorkommen des Mississippi, des Missouri und des Illinois River machen die Gegend zu einem idealen Brutplatz für die Tiere. Für Besucher bietet sich dann die Gelegenheit, die majestätischen Greifvögel in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, z.B. im Pere Marquette State Park oder im Vogelschutzgebiet des Audubon Center at Riverlands. Das Alton Visitor Center informiert vor Ort zu aktuellen Aufenthaltsorten von Weißkopfseeadlern – sogenannte Eagle Meet and Greets. Als Rahmenprogramm bieten sich neben der Vogelbeobachtung auch eine Snowshoe-Wanderung im Goodenow Grove Nature Preserve oder ein winterlicher Ausritt im Shawnee National Forest an.
Ganz in der Nähe des Mississippi und der Great River Road bei Galena finden Abenteuerliebhaber eine Attraktion inmitten eines dichten Waldgebietes: Der Ziplining-Parcours von Long Hollow Canopy Tours umfasst sechs Ziplines, eine 40 Meter lange Hängebrücke, mehrere Abseil-Aktionen sowie einen »Sprung ins Leere«. Bilden zunächst noch kürzere Ziplines den Anfang, ist die letzte ganze 375 Meter lang. In einer Höhe von rund 23 Metern erreichen die Teilnehmer beim Ziplining Geschwindigkeiten von über 60 Stundenkilometern. Der Ziplining- und Kletterspaß findet in kleinen Gruppen von maximal acht Personen und zwei professionellen Guides statt und dauert rund zweieinhalb Stunden. Die Teilnahme an einer Tour kostet pro Person ab 89 US-Dollar.
Bloß nicht geizen beim Trinkgeld
Trinkgeld. Amerika ist das Land der Dienstleistung. Mindestens 15 Prozent Trinkgeld sollte man geben.
Shopping-Tipp. Generell findet man in allen Fußgängerzonen ähnliche Dinge wie in allen Großstädten der Welt. Wer jedoch noch kurz vor dem Abflug nach Hause ein paar Souvenirs erstehen möchte, der kann seine Kreditkarte in den Fashion Outlets of Chicago, fünf Minuten vom O’Hare-Flughafen, glühen lassen.
Souvenirs. Entlang der Route 66 kann man sich mit Devotionalien aller Couleur eindecken. Wer einen Abstecher nach Rockford unternimmt, kommt an den »Sockmonkeys« nicht vorbei. Die kleinen Plüschtiere sehen putzig aus und sind ein witziges Mitbringsel.
Persönliche Tipps. Wenn ihr Chicago erkunden wollt, besorgt euch den Chicago CityPASS. Das ist ein Ticketheft, mit dem man auf die besten Attraktionen in Chicago im Vergleich zum regulären Ticketpreis 53 Prozent sparen kann. Aus insgesamt sieben angebotenen Sehenswürdigkeiten wie z.B. dem Shedd Aquarium, dem SkyDeck Chicago, dem Field Museum oder dem Art Institute of Chicago könnt ihr fünf auswählen.
Der Pass, der die Eintrittskarten bereits enthält, ist von der ersten Nutzung an neun aufeinanderfolgende Tage gültig, weshalb kein Zeitdruck herrscht, möglichst viele Attraktionen hintereinander zu besuchen. Erwähnenswert ist ebenfalls, dass man sich mit dem Ticketheft bei fast allen Sehenswürdigkeiten nicht mehr anstellen muss, sondern direkt an der Warteschlange vorbeigehen kann. Den Chicago CityPASS erhält man online oder an jeder der beinhalteten Sehenswürdigkeiten zum Preis von 99,75 Dollar. Regulär würde man bis zu 212,95 Dollar für Eintrittspreise bezahlen.
Leckeres Eis in Chicago
In Springfield sollte man unbedingt ins Dana-Thomas-House gehen. Es ist ein weiteres Prairie House von Lloyd Wright, aber größer und etwas wohnlicher als das Robie House in Chicago. Und natürlich muss man auch einmal die berühmte Deep-Dish-Pizza und den Horseshoe probiert haben. Kleiner Hinweis: Sie schmecken besser, als sie aussehen. Zudem gibt es eine sehr rege Musikszene in Chicago. Für Livemusik ist Buddy Guys Legends Bar in der Wabash Avenue, nur wenige Blocks vom Grant Park entfernt, eine gute Wahl.
Nachdem Jessica Oloroso aus Chicago ihren Job als Pastry-Chef an den Nagel gehängt hat, bereiste sie für eine Weile Italien, was sie selbst als besten Trip ihres Lebens bezeichnet.
Zurück in Chicago machte sie es sich zur Aufgabe, das allerbeste Eis zu kreieren. Und das gibt es nun bei Black Dog Gelato. Einzigartige Sorten wie Ziegenkäse-Cashew-Karamell, Sesam-Feige-Chocolate-Chip oder Mexikanische Schokolade verwöhnen die Ge-schmacksnerven – und zeugen von großem Erfolg: Mittlerweile gibt es zwei Filialen in der Metropole am Lake Michigan.
Besser nicht. Die angebotenen Pub-Crawl-Touren in Springfield besser meiden. Man wird viel zu früh durch menschenleere Bars geführt. Besser ein paar Stunden warten und auf eigene Faust die Biere der Stadt probieren. Auch so kommt man mit den Einheimischen schnell in Kontakt.
Reiseführer. Ein guter Begleiter ist das Buch »Chicago und die Großen Seen« aus dem Hause Merian. Wer sich entlang der berühmtesten Straße der Welt hangeln möchte, dem sei »Route 66: Amerikas legendärer Highway von Chicago nach Los Angeles« ans Herz gelegt.
Infos. Allgemeine Infos zu Chicago und Illinois erhält man beim Fremdenverkehrsamt.