Wer Neuseeland kennenlernen möchte, sollte ein paar Wochen Zeit einplanen: Städte wie Wellington und Auckland locken Kultur- und Nighlife-Liebhaber, Regionen wie der Fjordland-Nationalpark entzücken Naturliebhaber. Nicht zu vergessen: eine Reise zu den Filmsets der Hobbits. Was man sonst noch gesehen und erlebt haben muss, verrät unserer Reise-Guide Neuseeland.

Anreise. Reisende haben zweimal täglich die Möglichkeit, ab Frankfurt und einmal täglich ab München nonstop nach Singapur und dann weiter nach Neuseeland zu fliegen. Von dort aus bietet Singapore Airlines täglich Flüge nach Auckland und Christchurch an. Tipp: Viele Airlines bieten ungewöhnlich oft Sparangebote für Reisen nach Neuseeland an. Wer mit Blick auf die Reisezeit flexibel ist, sollte unbedingt regelmäßig einen Blick auf die Seiten Travel Dealz und Tripdoo werfen. Dort werden immer wieder sehr günstige Airlineangebote oder gar Error Fares veröffentlicht.

Flat White probieren

Kulinarik. Der erste „Flat White” wurde in einem Café in Wellington serviert. Bei dieser Kaffeespezialität wird die Milch nur minimal mit Luft versetzt und ist somit, im Gegensatz zu einem herkömmlichen Cappuccino, noch fast flüssig. In der Regel wird ein Flat White nach Latte Art verziert. In Neuseeland gern in Form eines Farns, dem Symbol des Landes.

Wein und Bier – passt das? Ja, sagen die Initiatoren des Craft Beer Capital Garage Projects. In einer umgebauten Tankstelle brauen sie zum Beispiel Sauvin Nouveau – ein fruchtig-würziges Pils, das aus Nelson-Hopfen und frischem Saft der Sauvignon Blanc Traube hergestellt wird.

Die Bay of Islands auf Neuseelands Nordinsel ist nach den vielen kleinen Inseln in der Bucht benannt.

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Unternehmungen. Bularangi Motorbike Tour. Stadtrundfahrt durch Auckland auf dem Rücksitz einer Harley mit Sehenswürdigkeiten wie Harbour Bridge, Mt Eden, Auckland War Memorial and Domain, Parnell Colonial Village, Pohutukawa lined Tamaki Drive, Kohimarama and Mission Bay. Die zweistündige Tour kostet € 177 p. P.,

Stewart Island und McLaren See

Von der Stadt auf Neuseelands südlichste Insel: Stewart Island steht für unberührte Natur und ist beliebt bei Outdoorabenteurern. Viele reizen die südlichen Polarlichter, die den Himmel in bunten Farben leuchten lassen und der Insel den maorischen Namen Rakiura, »Glühender Himmel«, gaben. Andere locken die kilometerlangen Wanderwege. Der 37 Kilometer lange Rakiura Track führt durch den Nationalpark und ist der südlichste der neun »Great Walks«, die den Nationalwanderweg bilden.

Die nächtliche Kajak-Tour am McLaren See, Bay of Plenty, ist ein magisches Erlebnis für Freunde und Familien mit Kindern ab acht Jahren. Die Tour führt durch einen Canyon, den zahlreiche Glühwürmchen-Schwärme zum Leuchten bringen. Optional dürfen Teilnehmer vor der Tour den preisgekrönten Wein der Mills Reef Winery probieren, der bereits seit 1989 bekannt und beliebt ist.

Bauernmarkt Hawke’s Bay. Der Markt findet jeden Sonntag von 8.30 bis 12.30 statt.

Das Nationalmuseum von Neuseeland, das Te Papa Museum im beschaulichen Wellington, ist einen ganzen Tag des Urlaubs wert! Über mehrere Etagen erstrecken sich die Dauerausstellung und wechselnde Sonderausstellungen, die zum Staunen, Lernen und Mitmachen einladen. In kleinen Kinosälen laufen historische Kinofilme, ein Erbebensimulator zeigt, wie sich ein echtes Erdbeben anfühlt. Der Eintritt in das Museum ist kostenlos.

Wer nach Neuseeland reist, kommt wegen seiner vielseitigen und atemberaubenden Natur. Auf eigene Faust oder in geführten Touren lassen sich Gletscher, Wasserfälle, schneebedeckte Gipfel und dichte Wälder entdecken.

Der Franz-Joseph-Gletscher auf der Südinsel liegt einen kurzen Fußmarsch vom Parkplatz entfernt.

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Trekking, Luxus-Bungalows und Queenstown

Eine der unbekannteren Wanderungen ist das Mount Hikurangi Trekking. Startpunkt ist in Pakihiroa, zweieinhalb Stunden nördlich von Gisborne. 25 Kilometer, Zwei-Tages-Wanderung.
Unterkunft. The Blackhouse nördlich von Gisborne auf der Nordinsel bietet Luxus-Bungalows mit Panoramablick auf den Strand. Bungalows ab ca. 330 Euro. Von hier aus lässt sich das Ostkap mit seiner rauen Natur und einem tollen Leuchtturm erkunden.

Trekking. Die neun Königswege Neuseelands heißen Great Walk, sind sehr anspruchsvoll, belohnen aber mit hinreißender Szenerie. Infos zu den Routen und Buchungen von geführte Touren u . a. des Routeburn Tracks gibt es hier.

Queenstown gilt als der Ort für Abenteurer und Adrenalin-Junkies und liegt, umgeben von teils schneebedeckten Bergen, am Ufer des Lake Wakatipu. Auch der Herzog und die Herzogin von Cambridge stürzen sich mit dem Shotover Jet »ins Wasser« und besuchen anschließend das Amisfield Weingut. Ein Besuch in Queenstown ist nicht komplett ohne einen Besuch bei Fergburger (www.fergburger.com), für viele der beste Burgerladen der Welt, mit Kreationen vom »Little Lamby« bis zum »Cockadoodle Oink«.

Queenstown in Neuseelands Adrenalin-Hauptstadt!

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Mit dem Helikopter geht es hoch hinauf zum Gletscher-Golfen. Ein spektakulärerer Abschlag ist wohl kaum möglich – mit einem biologisch abbaubaren Golfball natürlich . Am Rande des Fiordland-Nationalparks gelegen ist Queenstown der ideale Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen, darunter der berühmte Milford Sound und der Routeburn Trail. Blanket Bay wird Jahr für Jahr zu einer der weltweit führenden Lodges gewählt und ist ein idealer Rückzugsort außerhalb der Stadt.

Aktiv in Queenstown. Bungiejumping z. B. die 43 Meter hohe Kawarau Bridge hinab kostet € 117 p. P. und ist z. B. buchbar hier; Speedboat-Touren kosten € 81 p. P. Buchungen hier.

Besuchenswerte Festivals in Neuseeland

Festivals. Das Aoraki Mackenzie Starlight Festival in Canterbury auf der Südinsel lenkt den Blick nicht nur hinauf zum Nachthimmel, sondern auch auf die globale Problematik der Lichtverschmutzung. Das Festival feiert das Bestehen des »International Dark Sky Reserve«. Die globale Unesco-Initiative rückt die Bedeutung des Lichts und den Nutzen von optischen, lichtbasierten Technologien in den Mittelpunkt. Highlights des Events sind unter anderem glasklare Sternenbilder, die vom Mount John Observatorium aus zu bestaunen sind, Fotoausstellungen sowie öffentliche Vorträge.

Fahrradfahren und danach als Belohnung die besten Weine Neuseelands kosten – das verspricht das bei den Kiwis beliebte Radevent im Frühjahr in der berühmten Weinregion Marlborough. Start und Ziel ist das Weingut Forrest. Dazwischen liegt eine Strecke von 101 Kilometern, die die Radfahrer durch historische Städte, am Marlborough Sound und vorbei an Stränden entlangführt. Highlight dieses Events ist das »100 Virgin Grape Crush«, bei dem 100 weibliche Radfahrerinnen drei Tonnen Pinot Weintrauben zerstampfen und für die Weinverarbeitung vorbereiten.

An Neujahr als Erster den Sonnenaufgang bewundern? Mitten im Waiohika-Estate-Weinberg in Gisborne mit Blick auf den Pazifik? Das geht nur auf dem jährlichen dreitägigen Musikfestival Rhythm and Vines auf Neuseelands Nordinsel. Im Line-up stehen jährlich internationale Größen, aber auch neuseeländische Stars wie die Drum’n’Bass-Legende Shapeshifter und die Indie-Rock-Band The Phoenix Foundation. Das Sommergefühl kommt beim Campen direkt am Strand neben dem Festivalgelände auf. Die Übernachtungsmöglichkeiten reichen vom Tipizelt-Dorf über Glamping mit Concierge Service bis hin zum eigenen Campervan oder im günstigen Plastikschlauch mit Queen-Size-Bett.

Mehr über Manaakitanga erfahren

Tradition. Manaakitanga ist der Maori-Begriff für Gastfreundschaft, Respekt und Großzügigkeit und zieht sich wie ein roter Faden durch jeden Neuseelandbesuch. Einen ersten Eindruck davon geben junge Maori; sie begrüßen Gäste auf traditionelle Art und Weise, unter anderem mit einem Maori-Nasenkuss – dem Hongi. Eine erste Einführung geben die Maori auch zum Haka, dem furchteinflößenden Kriegstanz. Nicht nur das neuseeländische Rugbyteam All Blacks schüchtert vor jedem Spiel seine Gegner mit dem kraftvollen Tanz ein.

Ta Moko nennen sich die detailreichen Tattoos der Maoris.

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Nicht verpassen …

Was darf auf einer Reise nach Neuseeland nicht fehlen? Eindeutig ein Abstecher zum Filmset von »Der Hobbit« und »Der Herr der Ringe«. Hobbiton-Tours bietet zweimal die Woche auch einen nächtlichen Besuch am Filmset des Auenlandes an, gelten seine Bewohner doch als feierfreudig und gesellig. Besucher erleben die Filmkulisse hautnah, wärmen sich im Green Dragon Pub die Füße und genießen ein Festmahl à la Hobbingen. Anschließend geht es in einer Nachtwanderung durch das gesamte Hobbitdorf, während man seiner Fantasie freien Lauf lässt. Da hinter der Gardine, war das nicht Bilbo?

Die Fahrt mit der TranzAlpine-Bahn über die Südalpen Neuseelands zählt zu den schönsten Bahnfahrten der Welt: entlang an jahrtausendealten Schluchten und zahlreichen Viadukten. Los geht es in Christchurch an der Ostküste und vorbei am Arthurs Pass, hier lohnt ein Zwischenstopp. Passagiere sehen dichte Regenwälder und in die Tiefe stürzende Wasserfälle. Wer Glück hat, beobachtet einen neugierigen Kea, den einzigen Bergpapagei der Welt. Die Fahrt endet in Greymouth, der größten Stadt der Westküsten-Region.

Besser nicht …

… die Hüttenplätze auf einem der Great Walks, der Königswanderwege, zu spät reservieren. Im Sommer sind die Schlafplätze begehrt und schnell ausgebucht. Am einfachsten bucht man online hier.

… Insektenschutz-Spray vergessen. Besonders auf der Südinsel wird man geplagt von den kleinen, fiesen Sandfliegen, deren Stiche tagelang jucken.

… die Hoffnung haben, einen Kiwi, den Nationalvogel Neuseelands, in freier Natur anzutreffen. Der kleine, flugunfähige Vogel ist scheu und nachtaktiv. Für eine Begegnung mit dem putzigen Nationalsymbol besucht man am besten eine der zahlreichen Aufzuchtstationen.

Das Tongariro Alpine Crossing führt durch den Nationalpark, in dem auch viele Filmszenen von Herr der Ringe gedreht wurden.

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Infos. Ausführliche Informationen für Touristen hält die deutschsprachige Website www.newzealand.com/de/ bereit.