Papua-Neuguinea ist kein einfaches Reiseziel, dafür umso lohnender: Wild zerklüftete Gebirge und unberührte Regenwälder faszinieren Trekker und Bergsteiger. Taucher und Badeurlauber finden an den unendlichen Küsten der riesigen Inselwelt die artenreichsten Korallenriffe der Welt. Text: Norbert Eisele-Hein

Das Hochland von Papua-Neuguinea wurde erst um 1930 entdeckt und gewährt mit dem »Sing Sing« von Goroka einen einzigarten Blick zurück in die Steinzeit. Über 2000 Krieger, Tänzer und Musikanten feiern ganze zwei Tage lang ein opulentes und barock-exzessives Treffen der Hochland-Stämme.

Anreise. Mit Lufthansa oder Singapore Airlines nach Singapur und mit Air Niugini weiter zur Hauptstadt Port Moresby. Air Niugini bietet zahlreiche Inlandsflüge zu allen touristischen Zielen im Hochland (Goroka, Mount Hagen) und der kompletten Inselwelt.

Unterkunft. Für den nötigen Zwischenstopp in Port Moresby bietet sich das Flughafen-nahe Gateway-Hotel an. In Goroka ist das Bird of Paradise-Hotel die erste Wahl. Unter www.villagehuts.com finden sich Hunderte authentischer Lodges und einfacher Unterkünfte in den Dörfern der Papuas. Wer auf Luxus verzichten kann, sollte sich das Erlebnis nicht entgehen lassen und zumindest ein paar Tage bei den Einheimischen übernachten. Ansonsten gibt es viele hochkarätige Tauchressorts, z. B. in Tufi: www.tufiresort.com 

Die Hochland-Stämme aus dem Schmetterlingstal präsentieren sich beim jährlichen Sing-Sing von Goroka, Papua-Neuguinea, Ozeanien

Norbert Eisele-Hein

Gesprochen wird Tok Psin und Englisch

Veranstalter. Der Südsee-Spezialist Pacific Travel House biete kongeniale Touren auf Papua Neuguinea. Entweder geführte Reisen oder individuelle Trips nach einem modularen Baukastenprinzip, Schwanthalerstraße 100, D – 80336 München, Tel. +49 – (0)89 – 54321 80, E-Mail info@pth-muc.de

Sprache. Amtssprachen sind Tok Pisin und Englisch. Das Tok Pisin ist eine Art lautschriftliches Pidgin-Englisch mit holländischen und auch deutschen Anleihen. Es lässt sich gut ableiten und mithilfe eines Kauderwelsch-Sprachführers auch schnell erlernen und vom Buch weg nutzen. Die Aussprache ist sehr einfach, zudem sind die Papuas sehr aufgeschlossen und hilfsbereit bei Sprachproblemen.

Klima und Reisezeit. Papua-Neuguinea liegt direkt südlich am Äquator und nur 160 Kilometer nördlich von Australien, doch das Klima variiert von tropisch bis alpin (auf den hohen Berggipfeln zwischen 3 000 und 4 500 Metern). Zwischen Mai und November regiert der trockenere Südostpassat, an den Küsten ist es dann heiß und meist trocken.

Im Hochland regnet es erheblich weniger, und es herrschen Temperaturen um die 25 Grad. Von Dezember bis April schafft der Nordwestmonsun hohe Niederschläge vom Pazifik heran, und es drohen sogar Taifune an den Küsten. Diese Zeit sollte man lieber meiden, zumal die großen Sing-Sings in Mount Hagen und Goroka im August und September stattfinden.

Guesthouse, Yavi Village, Tufi, Papua-Neuguinea, Ozeanien

Norbert Eisele-Hein

Malaria-Impfung erwägen

Gesundheit. Papua-Neuguinea ist Malariagebiet. Eine Prophylaxe in Absprache mit den Ämtern für Tropenmedizin wird empfohlen.

Sehenswürdigkeiten. Papua-Neuguinea hat wundervolle Küstenlandschaften mit traumhaften Korallenriffen und fantastischen Tauchrevieren. Das fruchtbare Hochland mit seinem intakten Regenwald und den alpin anmutenden Berggipfeln bietet Wanderern und Trekkern einen ungeahnten Abenteuerradius ‒ das Flussdelta des Sepik, epische Bootstouren … doch die eigentliche Sehenswürdigkeit sind allerorts die Menschen, deren kultureller Reichtum und Lebensart am besten bei den großen Sing-Sings oder ein paar Übernachtungen in den Dörfern erfahren werden können.

Restaurants. Im Hochland wird am besten in den Hotels gegessen, die fast ausnahmslos immer internationales Buffet mit indischen und chinesischen Optionen anbieten.

Korafe-Fischer haben einen Schwarzspitzen-Riffhai gespeert, Yavi Village, Tufi, Papua-Neuguinea, Ozeanien

Norbert Eisele-Hein

Mitbringsel: Steinäxte, Speere, Pfeil und Bogen

Trinkgeld. Im melanesischen Kulturkreis gibt es eigentlich kein Trinkgeld, doch es hat sich eingebürgert, dass das Servicepersonal bei Zufriedenheit ein kleines Trinkgeld nach eigenem Gutdünken bekommt. Für Guides und Fahrer gelten je nach Gruppengröße 5-10 % des vereinbarten Preises als angemessen.

Souvenirs. Die Handarbeiten der Hochlandstämme sind ein Blickfang und haben häufig Museumsqualität: Steinäxte, Speere, Pfeil und Bogen, aber auch geflochtene Tabletts oder geschnitzte Schalen mit Perlmutt-Einlegearbeiten, Ketten aus Muscheln oder Wildschweinhauern, dazu unbedingt ein praktisches «Billum», ein aus Pflanzenfasern gewobenes Netz, kaufen. Jeder Papua hat eines. Es ersetzt zu Hause viele, viele Plastiktüten.

Shopping-Tipps. Im Rahmen der Sing-Sings verkaufen die Darsteller auch Masken und Ritualgegenstände. Bei Papua-Neuguinea-Art in Port Moresby gibt es eine große Auswahl, und größere Teile, die den Rahmen des Freigepäcks sprengen, können dort auch verlässlich verschickt werden: www.pngart.com.pg

Die Mudmen von Asaro, Goroka, im Hochland von Papua-Neuguinea, Ozeanien

Norbert Eisele-Hein

Unbedingt machen: Trekking-Tour im Hochland

Persönlicher Tipp. Verbinden sie die Goroka-Show mit ausgedehnten Trekkingtouren im Hochland. Taucher finden in der grandiosen Inselwelt der Solomonsee etliche hochkarätige Ressorts. Dazu unschlagbar schöne Korallenriffe.

Besser nicht. Frauen sollten nicht alleine reisen, der Autostopp im Hochland birgt Risiken, und generell sollten Touristen nachts im Hotel bleiben ‒ das gilt für das Hochland genauso wie für Port Moresby.

Reiseführer. Lonely Planet, Papua New Guinea & Solomon Islands, € 17,95, ISBN 978-1 74179-321-5. Albrecht Schäfer, Kauderwelsch, Pidgin-Englisch für Papua-Neuguinea, aus der Reihe Reise Know How, ISBN 9783894160890, € 7,90 (es gibt auch noch eine CD dazu)