Wer auf der Halbinsel Erris im äußersten Westen des County Mayo ankommt, findet Wildheit, tiefe Ruhe und einen perfekten Rückzugsort für Künstler und Dichter.

Die Leser der Irish Times haben Erris schon einmal zum schönsten abgeschiedenen Ort in Irland gewählt. Wo wilde Natur, alte irische Kultur und der Wild Atlantic Way ihre ursprünglichen Seiten zeigen, liegt die Halbinsel an der westlichsten Kante in den Atlantischen Ozean gestreckt.

Erris

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Und schnell bezeugen die Einheimischen mit einem flotten Spruch, dass die ihnen am nächsten gelegene Gemeinde drüben über den Teich New York sei. Der Witz kommt meistens gut an; vorausgesetzt man versteht Irish, denn Erris ist eine Gaelthacht, wo man die altirische Sprache pflegt und easy going die Formel für den Lebensstil ist.

Erris Head ganz im Westen Irlands zeigt das Land von seiner ursprünglichen Seite, so wie hier im Ballycroy National Park.

Keith Ewing/Flickr.com

Ballycroy National Park und Klippen von Benwee Head

Das fand auch John Millington Synge, der große irische Bühnenautor, Poet und Folklorist. Ihn verschlug es einmal als Reisejournalist zusammen mit dem Maler Jack B. Yeats für eine irische Tageszeitung in diese Gegend. Mit Kutsche, Boot und zu Fuß unterwegs fühlten sie sich magisch von der Wildheit und den tosenden Wellen des Atlantiks angezogen. Synge schrieb danach sein Meisterwerk »The Playboy of the Western World«; ein Bühnenstück voller Komik und Inselfolklore, in dem er alleine 15 Orte in Erris zitierte.

Erris Head ganz im Westen Irlands zeigt das Land von seiner ursprünglichen Seite, so wie hier im Ballycroy National Park.

Keith Ewing/Flickr.com

Auf den rund 2.500 Kilometern des Wild Atlantic Way sind auf den Schildern mit den blauen Zick-Zack-Wellen 150 Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte ausgewiesen, davon 14 in Erris. Die Wildnis des Ballycroy National Park zählt dazu, die Klippen von Benwee Head und die 6.000 Jahre alte frühzeitliche Siedlung der Céide Fields, wo man sich den Atlantik um die Ohren rauschen lassen kann.

Highlight Besucherzentrum Céide Fields

Hier, in Céide Fields, lockt auch ein Besucherzentrum. Es bietet hochmoderne Technologie, die eine neue,  virtuelle Reise durch Tausende von Jahren ermöglicht, von den Jägern und Sammlern, die zum ersten Mal in diesem Gebiet auftauchten, bis zum heutigen Tag.

Ceide Fields Visitor Centre

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Das Ausstellungs- und Interpretationszentrum bietet auch künstlerische Rekonstruktionen, Videos, nachgebildete Artefakte und andere verschiedene Techniken, um das Erlebnis der Stätte deutlich zu verbessern, während die dramatische 4.000 Jahre alte Kiefer, die aus dem nahe gelegenen Moor ausgegraben wurde, erhalten bleibt. Das Besucherzentrum gewährt außerdem Einblicke in die Geologie, Archäologie, Botanik und Tierwelt der einzigartigen neolithischen Landschaft. So erfährt man, warum sich Moore bilden und welch großen Einfluss eine geringfügige Veränderung des Klimas haben kann.

Der Dichter Synge fasste nach seinem Besuch in der Region seine Eindrücke mit dem schlichten Satz zusammen: »Die echte, reine Freude findet man nur in der wilden, hinreißenden Wirklichkeit.«

Mehr Informationen über die Halbinsel Erris gibt es hier.

Erris Head ganz im Westen Irlands zeigt das Land von seiner ursprünglichen Seite, so wie hier im Ballycroy National Park.

Keith Ewing/Flickr.com