Nationalparks sind Zufluchtsorte für viele seltene Tier- und Pflanzenarten – und Naturoasen, in denen der Mensch entschleunigen und staunen kann, wie sagenhaft schön die Welt doch ist. Wir stellen euch drei Regionen mit besonders schönen Nationalparks vor.

Gros Morne Nationalpark, Kanada

Tiefblaue Fjorde, sattgrüne Hügel, marskarge Flächen und nebelige Bergformationen erstrecken sich über die 1.805 Quadratkilometer des erstaunlichen Gros Morne Nationalparks in Neufundland in Kanada. So
vielfältig wie die Landschaft ist auch die Tier- und Pflanzenwelt der Region. Höchstwahrscheinlich ist
eine Begegnung mit Elchen.

See im Gros Morne Nationalpark

Jennifer Latuperisa-Andresen

Beispielsweise auf dem Weg zum Western Brook Pond. Der führt durch eine Sumpflandschaft, in die die Elche insbesondere zur Abenddämmerung gern steigen. Der Mensch hingegen steht derweil in sicherem Abstand auf dem Holzpfad und kann vergnügt die Kamera zücken. Ach ja, mit viel Geduld und Ausdauer können im Park auch Luchse, Schwarzbären und Weißkopfseeadler gesichtet werden. Doch es wird noch fantastischer: In den Tablelands darf auf einer 460 Millionen Jahre alten Erdkruste, die durch eine Plattenverschiebung aus zehn Kilometern Tiefe an die Oberfläche geriet, spaziert werden.

Route of Parks, Chile

Wandernd die Welt zu entdecken, bekommt in Chile eine völlig neue Dimension. Vor Kurzem hat die chilenische Regierung einen der längsten Wanderwege der Welt eröffnet: die Route of Parks. Auf 2.700 Kilometern verbindet die Route 17 Nationalparksvon Patagonien bis nach Kap Horn, mit Seen, Vulkanen, Regenwäldern und den Anden.

See in Patagonien

Peter Winckler

Zu verdanken ist das naturgewaltige Reiseerlebnis dem Ehepaar Tompkins, dem verstorbenen Gründer von The North Face, Douglas Tompkins, und seiner Frau Kristine, der ehemaligen Chefin von Patagonia. Das Paar hat Millionen Hektar Land in Chile und Argentinien gekauft, um es vor der Erschließung zu schützen. Kristine Tompkins übergab im März 2017 einen Großteil des von ihr und ihrem Mann erworbenen Landes der Regierung, um es über ihre Stiftung, die Tompkins Conservation, in Nationalparks umzuwandeln.

Müritz Nationalpark, Deutschland

Abends in einer einsamen Bucht ankern, mit den letzten Sonnenstrahlen ins kühle Nass springen oder ungestört
Naturklängen lauschen: Mit dem Hausboot fahren Urlauber auf der Mecklenburgischen Seenplatte durch Seerosenparadiese und vorbei an unverbauten Ufern. Die Müritz, größter Binnensee Deutschlands, grenzt an den Müritz Nationalpark mit seinem Unesco-Weltnaturerbe Serrahner Buchenwälder. Weiter südlich verweben sich Hunderte Seen zu einem Netz für Angel- und Badefans.

Kinder springen von einem Steg ins Wasser der Müritz

1000seen.de/Christin Drühl

In wolkenfreien Nächten überspannt ein gigantischer Sternenhimmel die dünnbesiedelte Region. Es ist schon ein unvergessliches Erlebnis, wenn man mit einem Gläschen Wein draußen auf seinem Bötchen sitzt und sich das glitzernde Firmament auf der glatten Wasseroberfläche spiegelt.