Die Hauptstadt Liguriens ist bekannt für ihre drei großen P. Für ihr Pesto, die große Piazza de Ferrari und ihren Port (also Hafen). Aber was hat diese große und wunderbare italienische Stadt sonst noch zu bieten? Hier eine Handvoll Gründe für den nächsten Städtetrip nach Genua …

Grund 1: Hafenliebe

Halligalli in Porto Antico – dem ehemaligen alten Hafen der Stadt. Heute ist es eher ein moderner Meltingpot. Im Zentrum des Porto Antico stehen drei von Renzo Piano entworfene Strukturen: der Bigo, ein schwindelerregend hoher Aufzug, der den Platz und das Mittelmeer überblickt; die Biosphäre, die einen unerwarteten Tropenwald enthält, und die Piazza delle Feste, eine ungewöhnliche Stahlkonstruktion, die im Wasser positioniert ist. Hier treffen Locals auf Touristen, zum Einkaufsbummel oder um die ligurische Küche zu genießen.

Der Porto Antico in Genua bei Nacht

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Für ein historisches Erlebnis lohnt sich ein Ausflug zu dem 76 Meter hohen Leuchtturm von Genua, der seit 800 Jahren über die Stadt wacht. Er ist einen Besuch wert, da er zu den wichtigsten (und höchsten) Leuchttürmen Italiens gehört und angeblich der drittälteste Leuchtturm der Welt ist, der noch in Betrieb ist. Im Inneren führt euch ein Multimedia-Museum durch die Geschichte des Leuchtturms und die maritime Geschichte Genuas.

Vogelperspektive auf den Hafen

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Grund 2: Strandbäder

Apropos Meer. Auch in puncto Baden liefert Genua einen guten Grund, die Stadt zu besuchen. Entlang des Corso Italia gibt es nämlich eine Reihe von sogenannten Bagni. Das sind die Strandbäder, die für Italien so typisch sind – teilweise inklusive Meerwasserpool, Schirmen, Liegen und Snackbars. Zentrumsnah ist zum Beispiel die Bucht auf der Höhe von Bagni Juan. Unterhalb des Castello Türke erreicht man über einen versteckten Treppenweg das Strandbad Capo Santa Chiara.

Wer noch mehr Meer sucht, sollte sich in den westlich gelegenen Stadtteil Voltri begeben. Dort findet man auf größere Strände als in der Innenstadt. Auch schön: der Strand im rund 20 Kilometer südlich gelegenen Dorf Camogli. Unser Tipp: Von der Abtei San Fruttuoso aus ins Mittelmeer tauchen, um tief unter Wasser einen Blick auf die Bronzestatue des Christus des Abgrunds zu erhaschen.

Strand in Camogli bei Genua, Ligurien

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Grund 3: Ligurische Köstlichkeiten

Was wird denn in Genua serviert? Natürlich Köstlichkeiten aus dem Meer. Insbesondere Kabeljau, Muscheln und Tintenfisch zieren die Speisekarten. Doch das bekannteste Gericht ist wahrscheinlich »burrida«. Das ist ein Eintopf, der langsam gekocht wird und Seeteufel, Tintenfisch, Riesengarnelen, Muscheln, Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten enthält. Soul Food vom Feinsten.

frittierte Meeresfrüchte als Street Food in Genua

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Doch Genua ist der wahre Pesto-Himmel, schließlich wurde die grüne schmackhafte Paste hier auch erfunden. Ein gutes Pesto Genovese ist während eines Aufenthalts nicht schwer zu finden.

Eine dame bereitet ein grünes Pesto in einem Mörser zu

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Aber die perfekte Trattoria zu finden, in der man es probieren kann, schon. Natürlich hat jeder Einwohner seine ganz eigene Lieblingsadresse. Unser Tipp lautet Trattoria Rosmarino.

Pizza wird in einer Trattoria geschnitten

Gints Gailis

Grund 4: Unesco-Welterbe

Wer an tolle Architektur in Italien denkt, denkt wahrscheinlich nicht als Erstes an Genua. Eher Rom oder Florenz fällt einem dazu ein. Umso schöner die Überraschung angesichts der hübschen Juwelen, die diese Stadt zu bieten hat.

Blicka uf die schönen alten Gemäuer der Via Garibaldi in Genua

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Auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes stehen die Via Garibaldi, die Haupteinkaufsstraße der Stadt, sowie die benachbarten Via Cairoli und Via Balbi, die zusammen die Strade Nuove (Neue Straßen) bilden. Schon ein einfacher Spaziergang durch die Altstadt von Genua enthüllt Renaissance- und Barockgebäude aus dem 16. Jahrhundert.

Kathedrale San Lorenzo in Genua fotografiert durch einen Torbogen

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Die Kathedrale San Lorenzo, die sich ebenfalls in der Nähe des Zentrums befindet, ist ein wahres Schmuckstück. Sie geht oft unter in dem, was Genua sonst noch alles zu bieten hat – aber ihr einzigartiges schwarz-weiß-gestreiftes gotisches Äußeres beeindruckt auch im Inneren. Von der Kathedrale sind es sechs Minuten zu Fuß bis zur antiken Stadtmauer, die aus dem 12. Jahrhundert stammt.

Grund 5: Kunst

Wir sagen nur: Palazzo Spinola. Dieses historisches Kunstmuseum beeindruckt mit seiner pompös bemalten Decke.

Die bemalten Wände und Deckes des Palazzo Spinola

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Es sind nicht nur historische Paläste, die einen Besuch lohnen. Es gibt auch eine Reihe moderner Galerien und Sammlungen zu entdecken. Das Museo d’Arte Contemporanea di Villa Croce beherbergt zeitgenössische Werke aus Italien und der ganzen Welt, während in der Galleria D’Arte Moderna Sonderausstellungen zu sehen sind, von denen eine kürzlich dem italienischen Animationsfilmemacher Bruno Bozzetto gewidmet wurde.

Der sattgrüne Garten der Villa Principe

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Für Interessierte asiatischer Kunst beherbergt das Museum für Orientalische Kunst Edoardo Chiossone eine der bedeutendsten Sammlungen Europas. Die Gärten der Villa del Principe sind ein Kunstwerk für sich, wenn man das Museum verlässt.

Grund 6: Der neue Park von Polcevera

Zu dem dunklen Abschnitt in der jüngeren Geschichte Genuas gehört der Einsturz des Polcevera-Viadukts im Sommer 2018. Mittlerweile wurden die Reste des Viadukts abgerissen und es wurde eine neue Brücke gebaut: die von Renzo Piano entworfene San-Giorgio-Brücke. Wahrzeichen des neuen Projekts ist ein sogenannter Roter Kreis aus Stahl, der die beiden Ufer des Polcevera umspannen wird und der zu Fuß oder mit dem Fahrrad genutzt werden kann. Auf einer Länge von 1.570 Metern mit einem Radius von 250 Metern durchquert der Weg die Gegend aus neuen Grünflächen, die einen 23 Hektar großen Park bilden und zum Flanieren einladen.

Park Polcevera in Genua, im Hintergrund die neue San-Giorgio-Brücke

Comune di Genova

Grund 7: Genuas Nähe zu Liguriens schönsten Ecken

Ein weiteres, nicht ganz unbekanntes Fischerdorf, Portofino, liegt nicht weit entfernt von Genau. Aber das braucht nicht vorgestellt zu werden – es ist für seine pastellfarbenen Häuser und atemberaubenden Strände weit über Italiens Grenzen bekannt.

Portofino Ligurien

Kristine Tanne