Man sagt Quebec ja gerne nach, die Kulinarik – auch was, die ganze Kultur – sei hier einen Ticken distinguierter als im Rest des Landes. Das lassen wir einmal dahingestellt. Klar ist: Die Menschen in Quebec sind sehr stolz auf ihre Provinz. Und das mit recht. Dreh- und Angelpunkt aller Reisen nach Quebec ist Montreal. Hier unser Reiseführer für Montreal und Saguenay.
Montreal
Anreise. Lufthansa und Air Canada fliegen im Codeshare täglich von Frankfurt und München nonstop nach Montreal, der Hin- und Rückflug ist ab rund 600 Euro zu haben, www.lufthansa.de & www.aircanada.com/de.
Unterkunft. Sofitel Montreal Golden Mile, Über dieses Hotel hört man nur Lobeshymnen. Obwohl es zum größten Teil von Businessreisenden besucht wird, ist es für Städtetouristen durchaus attraktiv, weil die Zimmer groß und hell, der Service unaufdringlich und der Standort im historischen Golden Square Mile exzellent ist. Ab € 174 pro Nacht. www.sofitel.com.
The Ritz-Carlton, Montreal. Darf es ein bißchen Luxus sein? Dann können wir dieses Fünf-Sterne-Hotel empfehlen. Marmorbäder mit Fußbodenheizung, große Flatscreen-TV und Beautyprodukte von Bulgari warten in den großzügigen Zimmern und Suiten. Und der Concierge soll der beste der Stadt sein. € 418 pro Nacht, www.ritzmontreal.com
Restaurants. Bistro le Contemporain. Küchenchef Antonin Mousseau führt das Restaurant im Museum für Zeitgenössische Kunst und hat ein echtes Händchen für eine kreative und gesunde Küche. Seine Zutaten wachsen entweder in den Blumenkästen seines Restaurants oder werden marktfrisch von Bauern aus der Umgebung eingekauft. www.macm.org/en/general-information/restaurant
Chez Ma Grosse Truie Chérie. Küchenchef Pascal Ethier kocht Soulfood für diejenigen, die in sein trendiges Restaurant kommen. Dabei achtet er daruf lokale Produkte zu nutzen und dennoch den französischen Wurzeln der heimische Küche gerecht zu werden. Allein deswegen befindet sich Foie Gras auf der Karte. Und was er auch garantieren kann? Einen richtig guten Tropfen aus Kanadas Weinbergen. www.chezmagrossetruiecherie.com
Bistrot La Fabrique. Wer in der offenen Küche Platz nimmt, und das geht praktisch nicht anders, kann den Köchen auf die Finger gucken. Es ist der perfekte Ort für ein spätes Frühstück, wobei so kreativ serviert wird, dass man am liebsten für die nächste Mahlzeit sitzen bleibt. Gesund ist die extrem innovative Küche zudem. www.bistrotlafabrique.com
Boris Bistro. Zwischen den Wolkenkratzern versteckt sich in der Altstadt das Bistro mit der riesigen Terrasse zu der sich einheimische sowie Touristen gerne an lauen Sommerabende treffen, um zum einen die Köstlichkeiten aus der Küche zu kosten und zum anderen einen bLick auf die interessanten Gäste zu werfen. www.borisbistro.com
Festivals. Festival International de Jazz de Montreal. Jedes Jahr schaut die Welt gespannt auf das Line-up des 10 Tage langen Festivals und freut sich darauf eines der 800 Konzerte zu besuchen. Viele finden unterm freien Himmel kostenlos statt und andere sind so hochkarätig, dass man bei den Tickets schnell sein muss, um noch eine Chance zu haben dabei zu sein. 2015 findet das Festival vom 26. Juni bis 5. Juli statt. Mit dabei wird Jamie Cullum sein, Dee Dee Bridgewater, Stanley Clarke, Colin James und Steven Wilson. Ein Festival, das man einmal im Leben erlebt haben sollte. www.montrealjazzfest.com
Montreal International Fireworks Competition. Wenn es am Himmel über Quebec knallt, dann ist es mal wieder soweit: Das Festival der Pyrotechniker hat begonnen. Neun Nationen treten an, um das beste und spektakulärste Feuerwerk zu starten. www.internationaldesfeuxloto-quebec.com
Montreal Complètement Cirque. Darf auch simpel Zirkusfestival genannt. Obgleich man mehr erwarten darf, als den üblichen Zirkus in einer Manege. Dieses Festival zeigt Performancekunst auf höchstem Niveau und einem Anspruch der sicherlich nicht immer kindertauglich ist. Es geht um Artistik, um Humor, um Tanz und um Satire. Vorallem geht es aber auch darum Emotionen zu vermitteln. www.montrealcirquefest.com
Kulinarische Walking-Tour. Fitz & Follwell. Wahrscheinlich war es einst der St. Lawrence River, der die Immigranten nach Montreal brachte. Sicher ist, dass der St. Laurent Boulevard dafür gesorgt hat, dass sie hier bleiben. Drei Jahrhunderte lang haben sich entlang der »Main« – so wird die Straße genannt – zig Nationen niedergelassenen, die wortwörtlich alle ihr eigenes Süppchen kochen. Die Franzosen selbstverständlich, die Chinesen, die Araber und Portugiesen. Alles kochen hier, bruzzeln und servieren ihre nationalen Köstichkeiten. Die Tour führt vorbei an den wichtigsten kulinarischen Errungenschaften. www.fitzandfollwell.co.
Nicht verpassen: Picnic Electronique. Vom 18. März bis 21. September 2015 findet jede Sonntag im Parc Jean Drapeau ein kleines elektronisches Festival statt – wo es heisst: chillen, zuhören und tanzen. Es gibt zwei Bühnen und eine unvergleichbar gute Stimmung. www.piknicelectronik.com/en
Attraktion. Cirque du Soleil. Hier ist der weltweit berühmte Zirkus zuhause. Hier befindet sich die Zirkusschule und hier feiern die erfolgreichen Shows Premiere. Grund genug, einmal ein Cirque du Soleil an seiner Geburtsstätte zu erleben. Höchstwahrscheinlich ein unvergessliches Erlebnis.
Saguenay
Anreise. Ab Montreal Weiterflug mit Air Canada nach Bagotville. www.aircanada.com/de.
Sehenswürdigkeiten. Zoo sauvage de Saint-Félicien. Über die Institution Zoo lässt sich streiten. Aber dieser Privatzoo ist anders. Er zeigt 75 verschiedene Tierespezien die in diese Region gehören. Keine Tiger, keine Löwen oder Giraffen warten hier. Sondern Biber im Bau, Eisbären und Elche. Dabei ist der Mensch im Käfig und die Tiere bewegen sich frei im riesigen Arsenal des Zoos. Dabei fährt man vorbei an Grizzlys oder Schwarzbären oder eben einer Herde Büffel. www.zoosauvage.org
Village historique de Val-Jalbert. So war das Leben in den 1920er Jahren in Quebec. Das war die Zeit, als Zellstoff die Wirtschaft erfolgreich revolutionierte und das gegründete Dorf um die damalige Mühle, dem Kernstück der Produktion, prosperierte. Auf einem Schlag war dann alles vorbei und val-Jalbert ist nicht nur seitdem Geisterstadt, sondern auch ein Naturpark. Das dortige Restaurant und das Hotel können wärmstens empfohlen werden. www.valjalbert.com
Parc National du Fjord-du-Saguenay. Es ist einer der längsten Fjorde der Welt. Um ihn zu genießen, könnte man mit einem Segelboot von Hafen zu Hafen schippern oder sich im Zodiac auf einen Ausflug wagen. Mit viel Glück führt die Tour entlang der steilen Klippen zu den Belugawalen, die diese Region lieben und sich hier noch aufhalten. Ein schönes Schauspiel, insbesondere weil der Beluga als bedrohte Tierart gilt. Auch der Nationalpark um den Fjord, samt seiner anspruchsvollen Klettersteige, ist erlebenswert. www.parcsquebec.com