Rhodos, das größte Eiland des Dodekanes, lockt Besucher mit erholsamen Strandtagen und eindrucksvoller Geschichte. Die Besichtigung antiker Schätze wie der Ausgrabungsstätte Kamiros gehört hier zum Pflichtprogramm. Sehenswert ist auch das kleine Städtchen Lindos mit seinen weißgetünchten Häusern und der mächtigen Akropolis. Unsere Tipps für eine Reise nach Rhodos.

Antike Tempelanlagen, historische Bauwerke, endlose Strände und ein türkisblaues Meer: Rhodos, die größte der griechischen Dodekanes-Inseln in der Südost-Ägäis, vereint alles, was es für einen schönen Urlaub in Griechenland braucht. Mit über 3.000 Sonnenstunden im Jahr zählt sie zudem zu den sonnigsten Regionen Europas. Zugleich hält das rund 120.000 Einwohner zählende Eiland auf seinen 1.400 Quadratmetern zahlreiche Attraktionen bereit und hat neben dem antiken Weltwunder, dem Koloss von Rhodos, auch ein Unesco-Weltkulturerbe zu bieten.

Rhodos: Blick auf Hippokratesplatz

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Der historische Stadtkern

Early Birds machen sich schon in den frühen Morgenstunden, in denen das griechische Licht in seinem berühmten magischen Glanz erstrahlt, zum historischen Stadtkern der Inselhauptstadt auf. Das hat den großen Vorteil, dass man die Altstadt noch ein wenig für sich hat, bevor im Laufe des Vormittags Heerscharen von Touristen die Gassen bevölkern. Vor allem, wenn die riesigen Kreuzfahrt-Dampfer ihre Gäste auf die Insel lassen, wird es ziemlich voll. Einen Kaffee trinken Insider im Café Koukus, das mit seinem nostalgischen Charme sowohl Einheimische als auch Besucher anzieht. Von dort aus empfiehlt sich ein Rundgang durch die Altstadt, die seit 1988 zum Unesco-Weltkulturerbe gehört.

Schon in der Antike war Rhodos über Griechenlands Grenzen hinweg bekannt: Die 30 Meter hohe, handgefertigte, bronzene Statue des Sonnengott Helios begrüßte Ankömmlinge schon von weitem. Auch wenn der Hüne im Jahre 200 v. Chr. einem Erdbeben zum Opfer fiel, zeugen die mittelalterliche Ritterstraßen rund um den Großmeisterplatz bis heute von dem handwerklichen Geschick der Insulaner. Auf der original restaurierten Ritterstraße lebten zu Beginn des 14. Jahrhunderts Ritter des Johanniterordens, deren Bauwerke das Bild der Insel bis heute prägen.

Ritterstraße auf Rhodos

Frank Störbrauck

Die Ritterstraße führt vom ehemaligen Hospital, in dem heute das Archäologische Museum untergebracht ist, hoch zum Großmeisterpalast des Ordens und weiter zu dem höchsten Punkt der Stadt: dem Roloi-Uhrturm. Er wurde 1851 erbaut, überragt die gesamte Altstadt und bietet von oben einen phantastischen Ausblick auf die Insel.

Wer anschließend mehr über die Geschichte von Rhodos erfahren möchte, besucht das genannte Archäologische Museum in der Altstadt. Das im ehemaligen Ordenshospital der Johanniterritter untergebrachte Museum zeigt in seiner ständigen Sammlung Funde aus Ausgrabungen aus der Zeit der italienischen Besatzung. Darunter Schmuck, Vasen, Skulpturen und Münzen. Highlight ist die »Kauernde Aphrodite«. In einem Nebengebäude sind zahlreiche große Tongefäße zu sehen, in denen seinerzeit Tote liegend beigesetzt wurden.

Außerhalb der Stadtmauer: Mandraki-Hafen

Wer die Altstadt verlässt und Richtung Hafen schlendert, wird womöglich erschrocken sein über die vielen Hotels, Restaurants und Bars, die sich entlang der Strandpromenade ziehen. Aber es gibt in der Nähe, weiter östlich nämlich, durchaus schöne Flecken. Vor allem der Mandraki-Hafen lohnt einen Besuch. Ins Auge fallen hier die zwei Steinsäulen mit Hirsch-Bronzestatuen, die über den Hafen zu wachen scheinen. Die Hirsche begegnen einem vielerorts auf Rhodos, das Tier ist auch auf dem Wappen der Insel zu finden. Schön auch: der monumentale Bau der Nea Agora. Dabei handelt es sich um eine Markhalle. Reingehen lohnt sich durchaus, allein der Innenhof ist einen Blick wert. Wer noch ein schönes Foto in der Gegend machen möchte, sollte weiter zur östlichen Hafenmole gehen. Dort locken als hübsches Motiv drei restaurierte Windmühlen und der mittelalterliche Festungsturm namens Ágios Nikólaos.

Windmühlen in Rhodos am Hafen

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Die Akropolis von Rhodos-Stadt

Die Akropolis von Rhodos gehört zu den Orten der Insel, die man ebenfalls gesehen haben sollte. Die Anlage befindet sich rund drei Kilometer von Rhodos-Stadt entfernt auf dem Hügel des Monte-Smith-Parks. Zu Fuß ist man rund 45 Minuten vom Stadtzentrum aus unterwegs. Hauptattraktionen in der parkähnlichen Anlage sind der Tempel des Apollon, der Tempel der Athena Polias und des Zeus Polieus, das Stadion und das kleine Odeion. Auch wer sich nicht für Geschichte interessiert, sollte einen Abstecher zur Akropolis in Erwägung ziehen. Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang, lassen sich hier phantastische Fotos machen – Blick auf Rhodos-Stadt und die Ägäis inklusive.

Lindos und Küstenlandschaft

Wen es Richtung Süden nach Lindos-Stadt zieht, wird um die Besichtigung der dortigen Akropolis nicht umherkommen wollen. Der rund 1.500 Einwohner zählende Ort windet sich in einem Halbkreis um die Akropolis.

Blick auf Lindos, Rhodos

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Die zahlreichen schneeweiß gestrichenen Häusern haben dem Ort die Bezeichnung »weißes Dorf« beschert. Allein der Weg hoch zum archäologisch bedeutsamen Tempelkomplex durch malerische Gassen mit Blick auf die typischen weißen, würfelförmigen Häuser ist die Anreise wert.

Kapelle des Hl. Georg Pachimachiotis

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Oben angekommen bietet sich ein fabelhafter Ausblick auf die pittoreske Küstenlandschaft der Insel. Übrigens: Wer es gern besonders warm mag, sollte sein Hotel in oder um Lindos buchen. Hier ist es in der Regel drei bis vier Grad wärmer als etwa in Rhodos-Stadt.

Naturschönheiten auf Rhodos entdecken

Auf Rhodos gibt es viele wunderschöne Parks. Einige von ihnen bieten Attraktionen wie etwa Pfauen oder Schmetterlinge, die besonders Kinder begeistern dürften. Hier einige Tipps: Der Rodini Park, nur drei Kilometer von Rhodos-Stadt entfernt, ist einer der ältesten Parks Griechenlands und bekannt für seine üppige und vielfältige Vegetation. Die verwunschenen Brücken und Spazierwege sowie die Seerosenteiche sorgen für eine besonders idyllische Atmosphäre. Die sich frei bewegenden Pfauen sind eine zusätzliche Attraktion.

Rodini Park auf Rhodos

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Das Schmetterlingstal, so der Name dieser Attraktion, liegt 25 Kilometer von Rhodos-Stadt entfernt in der Nähe von Kalamonas. Von Mitte Juni bis Mitte September kann man hier eine ganz besondere Schmetterlingsart beobachten: den Panaxia Quadripunctaria. Zu deutsch: Russischer Bär, auch Spanische Flagge genannt. Mit seinen schwarzblauen Vorderflügeln und den weißgelben Streifen verzückt er viele Besucher. Zudem kann man auf speziell gestalteten Pfaden und Holzbrücken die Schönheit des Parks genießen. Besondere Hingucker sind die mit Seerosen gefüllten Teiche sowie die Wasserfälle. Eine Steintreppe führt zum Kloster der Jungfrau Kalopetra, das 1782 von Dimitri Ypsilanti erbaut wurde. Im Naturkundemuseum am Eingang des Tals kann man mehr über Flora und Fauna der Insel erfahren.

Schmetterlinge Panaxia Quadripunctaria

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Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel in die Natur von Rhodos bietet der Park names »The seven Springs«. Er liegt 19 Kilometer südöstlich von Rhodos-Stadt, in der Nähe des Dorfes Archangelos. Hauptattraktion sind neben den riesigen Pinienbäumen – der Name des Parks verrät es schon – die sieben Quellen, die zu seinem See führen, wo man Gänse, Enten und Pfauen bestaunen kann. Unbedingt durchschreiten sollte man den 150 Meter langen Tunnel, durch den das Wasser in einen winzigen Stauteich fließt. In dem Park befindet sich die idyllische Taverna Epta Piges.

Rhodos ursprünglich erleben: Besuch eines der Dörfer

Rhodos-Kenner wissen: Wer seine Zeit auf Insel nur am Strand verbringt und allenfalls einen Ausflug nach Rhodos-Stadt unternimmt, hat Rhodos nicht wirklich gesehen. Viel authentischer ist ein Besuch eines Dorfes. Davon gibt es auf der Insel viele. Hier ein paar Tipps zu besonders schönen Dörfern.

Spieglein, Spieglein an der Wand, wo ist das schönste Dorf im ganzen Rhodos-Land? Koskinou dürfte wohl weit vorn mitspielen. Das ganz in der Nähe von Rhodos-Stadt gelegene Dorf, rund 2.500 Einwohner hat es, begeistert Besucher mit seinen kleinen Gässchen, die überall neue Überraschungen bereithalten. Es gibt wunderbare Tavernen zum Einkehren, in denen man typisch Leckereien der Insel probieren kann.

Haus in Koskinou auf Rhodos

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Ein ziemlich verträumter Ort ist das mitten auf der Insel gelegene Dorf Apollona. Sehenswert ist die Kirche und ein kleines Museum, das Trachten und alte Landwirtschaftsgeräte zeigt. Ein Besuch des Dorfes eignet sich aber auch ganz besonders für alle, die in einer typischen Taverne einmal griechische Spezialitäten kosten möchten.

Das Dorf Embona lebt dagegen vom Wein. Es gilt als das Zentrum der Weinproduktion der Insel. Reisende können einige Weingüter besuchen, Führungen und natürlich Verkostungen im Angebot haben. Aber auch Fleisch- und Grillliebhaber kommen hier auf ihre Kosten: In den Tavernen im Ort wird eine typische Inselküche kredenzt. Unbedingt probieren: den Souma-Schnaps und natürlich den lokalen Wein.

Apropos Wein: Inzwischen hat sich Rhodos einen Namen unter Weinliebhabern gemacht. Edle Sorten wie die weißen Athiri- und Muskattrauben oder die roten Mandilaria und Amorgiano begeistern feine Gaumen auf der ganzen Welt. Die aromatischen Weine lassen sich hervorragend in den vielen kleinen, gemütlichen Tavernen verkosten. Oder mit einem schattigen Picknick in der Parkanlage Rodini Valley Park unweit der Altstadt in Rhodos-Stadt kombinieren.

Schöne Strände auf Rhodos

19 Kilometer südlich von Rhodos-Stadt entspannen Urlauber wunderbar am Afandou Beach. Der sehr lange und breite Strand mit Abschnitten aus Sand oder Kieselsteinen lädt zum Sonnenbaden und einer Abkühlung im klaren tiefen Wasser ein. Windsurfer finden hier ebenfalls ideale Bedingungen für eine Tour. Romantiker entdecken am obersten Ende des Strandes geheimnisvolle Grotten.

Afandou-Strand auf Rhodos

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Die Halbinsel Prasonisi am Südende von Rhodos ist ein absoluter Hotspot für Windsurfer. Von April bis Oktober weht ein starker Wind aus nordwestlicher Richtung. Urlauber entspannen am kristallklaren Wasser mit der idyllischen Umgebung. Eine Besonderheit ist die Eigenschaft als Doppelstrand, denn eine lange Strandzunge verbindet die Hauptinsel Rhodos mit der Felseninsel Prasonisi.

Viele Strände auf der Insel sind zugepflastert mit Hotel-Betonbauten, nicht so der Tsambika-Strand an der Ostküste in der Nähe von Kolymbia. Der Sandstrand ist landschaftlich wunderschön eingebettet, hohe Felswände umragen ihn, auch Dünen gibt es. Sogar ein kleines Kloster thront der Spitze eines Felsens, Panagia Tsampika heißt es. Wer mag, kann hochwandern und die formidable Aussicht genießen. Im Sommer finden hin und wieder abends Open-Air-Partys statt. Ganz am Ende kommen Nackedeis auf ihre Kosten, dort befindet sich ein FKK-Strand – der einzige auf der Insel.

Blick auf den Tsambika-Strand auf Rhodos

Lukas Hellebrand

Tipps für Familien: Wasserpark, Aquarium, Eselswanderungen

Die Zeit am Hotelpool oder am Strand hängt zum Halse raus und der Wunsch nach Abwechslung ist groß? Dann ist der Wasserpark in Faliraki der ideale Ort für einen Tapetenwechsel. Das Angebot ist ziemlich groß. Neben Klassikern wie Wellenreiten und Speed-Wasserrutschen gibt es ein großes Piratenschiff, eine Regenwippe und ein Baby-Spielbecken. Wer es chilliger mag, kann im Aquagym-Pool Wassergymnastik machen oder es sich im Whirlpool gutgehen lassen.

Mädchen auf Wasserrutsche im Wasserpark Faliraki

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Wenn das Wetter auf Rhodos ausnahmsweise mal nicht mitspielt, ist das Aquarium von Rhodos die richtige Adresse. Man findet es gleich am Strand in Rhodos-Stadt in einem historischen Gebäude im Art-Deco-Stil. In 40 Wasserbecken werden die typischen Fische des östlichen Mittelmeers gezeigt. Hingucker sind die Wasserschildkröte, Rochen, Seeigel und Seesterne. Im kleinen Museum nebenan werden Skurillitäten aus der Tierwelt gezeigt.

Donkey Cruise im Süden von Rhodos ist der Name eines außergewöhnlichen Projekts: einer Eselsfarm. Tierfreunde haben sich hier zusammengetan, um Besuchern Einblicke in das Verhalten und die Sprache der Esel zu geben. Die Esel sorgen nicht nur für Entschleunigung, sondern tragen bei geführten Ausflügen die Teilnehmer selbst – wenn sie nicht zu schwer sind. Im Angebot stehen vier verschiedene Safaris, die von zwei Stunden bis zu sieben Tagen dauern.

Tagesausflug nach Marmaris oder Simi

In vielen Hotels und von vielen Reiseveranstaltern werden Tagesausflüge nach Marmaris angeboten. Mit dem Schnellboot geht es in rund 75 Minuten hinüber in die Türkei. Man sollte sich allerdings gut überlegen, ob man sich den Zeitaufwand wirklich antun möchte, wenn man lediglich einen Tagesausflug nach Marmaris unternehmen will. Denn: Zu den jeweils 75 Minuten für die Hin- und Rückfahrt muss man mindestens zwei Stunden für die Passkontrollen hinzurechnen. Den Pass muss man schließlich viermal vorlegen: bei der Ausreise in Griechenland, bei der Einreise in die Türkei, bei der Ausreise aus der Türkei und bei der Einreise in Griechenland.

Unkomplizierter ist es, mit der Fähre einen Tagesausflug auf die Nachbarinsel Simi zu unternehmen.

Häuser am Meer auf der Insel Simi

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Täglich steuern mehrere Ausflugsdampfer die rund 79 Quadratkilometer große Insel an. Viele der Schiffe machen einen Halt am Kloster Panormitis im Südwesten der Insel bevor es zum Hafen von Simi geht. Der sehenswerte Klosterkomplex ist im venetianischen Stil gebaut und bietet einen wunderschönen Innenhof und ein winziges Museum. In dem Ort Simi lockt vor allem der Aufstieg in die Oberstadt, wo neben flügellosen Windmühlen und den Resten eines Kastells vor allem ein sensationeller Ausblick auf den Hafen lohnt. Wer stattdessen Lust hat, ein bisschen im Meer zu baden, kann rund 30 Minuten zu Fuß (oder fünf Minuten mit dem Bus) in den Ort Pédi laufen. Dort findet man einen (kleinen!) Kiesstrand, der zum Bad in der Sonne oder im Meer einlädt.

Hotels: Tipps zum Übernachten auf Rhodos

Das im Mai 2022 eröffnete Hotel Cook’s Club Ialysos Rhodes bietet 83 Zimmer und ist rund zehn Kilometer von Rhodos-Stadt entfernt. Das Boutiquehotel bietet einen großen Swimmingpool und ein Fitness-Studio, im Restaurant wird Frühstück sowie Mittag- und Abendessen serviert. Die Zimmer sind hell, modern und manchmal schlicht, aber immer ansprechend mit Eye-Catcher-Elementen wie Grünpflanzen und grafischen Drucken.

Zimmer im Cook's Club Ialysos auf Rhodos

Cook’s Club

Das Casa Cook Rhodes für Gäste ab 16 Jahren liegt in Kolymbia an der Ostküste von Rhodos und besticht durch seinen bohemischen Stil. Die moderne Architektur verbindet Design mit traditionell griechischen Elementen. Der Kitchen Club bildet das Herzstück des Hotels: Der offen gestaltete Restaurant-, Bar- und Poolbereich bietet lokale Küche und lädt zum Sundowner mit Freunden ein. Morgens können die Gäste beim Yoga auf der Open Air-Terrasse in den Tag starten, außerdem werden für sportliche Besucher privat geführte Wanderungen vom Hotelpersonal angeboten.

Das stilvolle 5-Sterne-Hotel The Ixian Grand & All Suites liegt nur rund sieben Kilometer südwestlich von Rhodos-Stadt entfernt, direkt am langen Sandstrand des Ixian Beach. Von seinen 348 Zimmern sind 68 Suiten, die inmitten einer gepflegten Gartenanlage liegen und je über einen eigenen Pool mit privaten Sonnenliegen verfügen. Abkühlung finden Gäste in einem der drei Frischwasser-Pools auf der Anlage.