Ruhe, Wellness und kulinarische Verwöhnung hat mir das Fünf-Sterne-Hotel Vila Vita Rosenpark in Marburg versprochen. Gefunden habe ich weitaus mehr als das: Nämlich den gewissen Vila-Vita-Charme. Und eine Portion Liebe. Text: Katharina Käufer
Im Träumeland Dagobertshausen
Idyllisch. Ruhig. Märchenhaft. Weit und breit nichts zu sehen bis auf endlos weite Wiesen und Felder. Mit meinem Vater an der Seite schreite ich durch die geschmückte Scheune. Über uns rustikale Holzbalken. Die Wände aus rotem Backstein untermalen das ländliche, romantische Flair. Mein Herz beginnt zu rasen, als ich zu dem riesigen, mit Blumen verzierten Garten blicke, wo schick gekleidete Menschen warten. Auf mich. Fest umklammere ich den Arm meines Vaters, während wir durch den pittoresken Garten entlang des schmalen Pflasterwegs laufen. Mein weißes langes Kleid funkelt in der Sonne unter dem strahlend blauen Himmel. Es ist ein Gänsehautmoment, als sich Felix’ und meine Augen treffen. Heute sieht er in seinem dunkelgrauen Anzug und der mintgrünen Krawatte extrem gut aus. Eine Trauung unter freiem Himmel, so wie in meinen Kindheitsträumen.
Äh, stopp! Kann mich mal einer kneifen? Erstens bin ich noch nicht bereit für eine Ehe und zweitens bin ich aus einem völlig anderem Grund hier. Ich wollte doch einfach nur ein bisschen abschalten. Ruhe suchen. Aus dem Alltag flüchten. Und definitiv keine vorzeitigen Hochzeitspläne schmieden. Und was passiert? Ich entdecke, dass das Hofgut Dagobertshausen dafür geradezu perfekt wäre. Von der stilvollen urigen Eventscheune mit dem märchenhaften Garten, umgeben von duftenden Blumen und gelb-grünen Feldern, mal abgesehen.
Eine Oase der Kulinarik und Erholung
Doch zurück zur Auszeit. Zurück zum Luxushotel Rosenpark. Direkt an der Lahn, zentral, aber ruhig gelegen ist das der ideale Ort zur Erholung. Zwei Restaurants, ein Café mit hauseigener Konditorei, eine mondäne Cocktailbar und einen wundervollen Wellnessbereich – mehr brauche ich nicht. Dass der Vila-Vita-Charme sich über ganz Marburg zieht, wurde mir aber erst bei meiner Ankunft bewusst. Nachdem Souschef Felix Riehl im hauseigenen Restaurant nicht nur meinen Bärenhunger stillen, sondern mich vom Amuse Gueule bis zum Dessert vollends begeistern konnte, wollte ich mehr über den Vila-Vita-Spirit erfahren. Also geht es zum Frühstück erstmal auf das eben erwähnte und ebenfalls zur Gruppe gehörende Hofgut Dagobertshausen. Neben der Fest-Scheune gibt es hier eine Pension mit Hochzeitssuite, ein Hoflädchen und das Landhausrestaurant »Waldschlösschen«.
Der liebevolle Charme des Waldschlösschen hat mich sofort verführt: ein rotweißes Fachwerkhaus mit einem im tannengrünen gestrichenen Türmchen und sonniger Gartenterrasse. Das Interieur ist ein gelungener Mix aus historisch und modern. An der Wand reihen sich kupferfarbene Töpfe und Pfannen, im anderen Eckchen kleben hunderte Teetassen, Unterteller und Teekännchen im verschnörkelten Design bis unter die Decke. Durch eine Glaswand kann man dem Küchenteam über die Schultern schauen. Küchenchef Roland Reuss lädt mich auf eine kleine Reise durch seinen Kräutergarten ein. Hier sprießen grüne Gewächse wie Rucola, Minze und Estragon, aber auch Tomaten und Paprikaschoten werden gezüchtet. »Deshalb kommen die Gäste so gerne zu uns. Sie wissen, woher wir unsere Produkte nehmen. Je frischer desto leckerer«, erklärt Reuss. In der passenden Saison kommen auch Spargel und Erdbeeren vom eigenen Hofgut auf dem Tisch.
Während ich durch den Hofladen stöbere, finde ich die selbstgemachten Delikatessen wie den Heidelbeeraufstrich, Tomaten-Chilli-Senf und Himbeer-Balsamico-Chutney in den Regalen wieder, die ich im Waldschlösschen probiert habe. Mhhhh, davon muss ich unbedingt etwas mit nach Hause nehmen. Auf dem Weg zur Kasse lacht mich besonders der hofeigene Rotwein an, den ich schnell in die Einkaufstasche packe. Nicht süß, aber würzig und fruchtig, verrät mir das Etikett. Eine Kostprobe muss jedoch noch warten. Den genieße ich mit Felix.
Verliebt in Marburg
Am Nachmittag schlendere ich durch das malerische Studentenstädtchen Marburg. Schmale Gässchen, Fachwerkhäuser in Grün, Blau, Rot und Gelb und kleine Geschäfte, die von kreativen Schnickschnack bis zu hochwertigen Dekoprodukten alles anbieten. Auf dem Marktplatz in der Oberstadt tummeln sich die Menschen für einen Plausch unter den Sonnenschirmen. Zahlreiche Cafés und Restaurants befinden sich in den bunten historischen Gebäuden. Hier könnte ich stundenlang dem Marburger Treiben zusehen. Bei diesem Kaiserwetter schreit mein inneres Ich jedoch nach einem Eis! Das beste der Stadt soll es in der Vila Vita Eisdiele »Aroma« geben. »An heißen Tagen stelle ich etwa 600 Kilogramm Eiscreme her. 300 für meinen Laden und die andere Hälfte ist für unsere Vila Vita Partner«, verrät mir Gelatiere Mauro, als ich genüsslich von meinem unglaublich leckeren Bällchen »gesalzene Erdnuss« schlecke. Mehr als eine Kugel schaffe ich allerdings nicht. Schließlich brauch ich noch Platz fürs Abendessen.
Nach meinem Stadtbummel durch verwinkelte Gässchen und über gefühlt tausend Treppenstufen erreiche ich endlich den unterhalb des Schloss liegenden »Bückingsgarten« – einer der Spitzenrestaurants der Vila Vita Gruppe. In der vordersten Ecke suche ich mir einen Platz auf der Sonnenterrasse.
Schöner könnte ich mir den Abend fast nicht ausmalen. In der linken Hand halte ich ein Glas Riesling aus der Pfalz, vor mir der wohl leckerste Saibling, den ich je hatte, mit Brunnenkressemousse, Apfel-Espuma und Senfstaub, und wenn ich mich so umschaue – eine märchenhafte Aussicht auf das Schloss Marburg, den schiefen Turm der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien und die Stadt. Wenn das nicht mal der perfekte Moment für einen Heiratsan … Oh, da ist er ja schon wieder dieser Gedanke! Ob das am Charme der Stadt liegt? Oder vielleicht doch am Vila-Vita-Spirit? Mein letzter Ausflug nach Marburg bleibt das jedenfalls nicht, das ist sicher. Das nächste Mal komme ich mit Felix.
Tipps & alles auf einen Blick
Unterkunft. Hotel VILA VITA Rosenpark. Anneliese Pohl Allee 7-17, 35037 Marburg, Deutschland. Tel. +49 6421 6005-0. Eine Nacht im Doppelzimmer kostet € 117 p. P.
Essen & Trinken.
Rosenpark Restaurant. Im Rosenpark Hotel gelegen, moderne, leicht italienische Küche mit großzügiger Sonnenterrasse. Gegrillt wird vor den Augen der Gäste. Tel. +49 6421 6005 0
Restaurant Zirbelstube. Im Untergeschoss des Hotels. Rustikales Ambiente, deutsche Hausmannskost, Mittwoch bis Sonntag nur im Winter geöffnet. Tel. +49 6421 6005 0
Café Rosenpark. Klassisches Wiener-Caféhaus-Ambiente. Von der Sonnenterrasse reicht die Aussicht über die Elisabethkirche bis zum Landgrafenschloss. Konditoreikurse buchbar. Dienstag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr. Anneliese-Pohl-Allee 2, 35037 Marburg. Tel. +49 6421 6005-570
Restaurant Bückingsgarten. Über den Dächern von Marburg, direkt unterhalb des Schlosses. Gutbürgerliche, regionale Küche, Biergarten mit herrlicher Aussicht. Landgraf-Philipp-Straße 6, 35037 Marburg. Tel. +49 6421 165 77 71
Landhausrestaurant Waldschlösschen. Auf dem Hofgut Dagobertshausen, etwa fünf Minuten Fahrt vom Stadtzentrum. Regionale, ausgezeichnete Küche. Blick auf die Landschaft des Oberhessischen Berglandes. Gemütliche Gartenterrasse mit Spielplatz. Dienstag bis Samstag 12 bis 22 Uhr. Sonntags Frühstücksbuffet ab 9 Uhr. Dagobertshäuser Straße 12, 35041 Dagobertshausen. Tel. +49 6421 1750271
Aroma Bistro & Eisbar. Täglich frisches Eis und wechselnde Sorten wie Aktivkohle-Vanille oder Spargeleis stehen auf der Karte. Anneliese-Pohl-Allee 1, 35037 Marburg.
Mein persönlicher Tipp: Die Cocktails in der Rosenpark Bar sind köstlich. Barchef Stefan Hartmann und sein Team haben sich neben Klassikern wie Mojito oder Gin-Tonic eine »Signature-Serie« für besondere Eigenkreationen einfallen lassen. Der Belmont Estate Gold Coconut Rum ist ein Must-Try. Täglich ab 17 Uhr geöffnet.
Einkaufen. Im Hoflädchen »Feldfrisch« auf dem Hofgut Dagobertshausen und im »VITA essentials« in der Marburger Innenstadt wird eine eigene Feinkostlinie des Hofguts angeboten. Tolle Dekoartikel sowie internationale Feinkost von Kleinunternehmern gibt es hier auch.