Luzern ist das geografische und geschichtliche Herz der Schweiz. Obendrein ist die Stadt bei den Schweizern ziemlich beliebt. Grund genug, uns das schnuckelige Städtchen einmal näher anzusehen. Wir verraten, was man in Luzern erlebt haben muss.
Luzern hat mehr zu bieten als Löwendenkmal, Kapellbrücke und Wasserturm, das beweist seine Neustadt. Nur einen Katzensprung von der historischen Altstadt entfernt, findet man hier eine junge Künstlerszene, erfrischenden Charme und hippe In-Lokale. Das sogenannte Bruchquartier, welches bis 1971 und damit 60 Jahre lang Schauplatz des kantonalen Viehandels war, ist heute Heimat für schönes lokales Handwerk, wie etwa dem Atelier Treger, wo man handgemachte und lokal produzierte Hosenträger bekommt.
Wenn man nach dem Shoppingbummel eine kleine Pause einlegen möchte, sollte im Kaffeekranz vorbeischauen. Unabhängig davon, ob einem nach einer Rösterei, einem Café oder einer Aperobar am Abend ist – der Kaffeekranz ist eine Institution in Luzern, die sich mit dem Genuss von Kaffee befasst. Er ist inzwischen an drei Orten in der Stadt zu finden. Die Cafés oder Espressobars sind einen Besuch wert, nicht nur aufgrund der schicken Wandmalereien. Außergewöhnliche Spezialitäten wie Dirty Chai oder V60 Kaffee sowie Kaffeeklassiker wie Ristretto, Cappuccino oder Doppio – natürlich auch in veganer Variante – sind hier erhältlich. Außerdem gibt es knusprige Flammkuchen, ob vegan oder mit Speck.
Luzern für Schleckermäuler
Was zaubert die Region denn kulinarisch so alles auf den Tisch? Erst einmal sollte man dazu einen Blick auf die Erzeugnisse werfen. Das geht wunderbar auf dem Luzerner Wochenmarkt.
Dienstags und samstags zwischen 6 bis 13 Uhr findet beidseits der Reuss am Rathausquai und Unter der Egg (rechtes Ufer) sowie auf dem Jesuitenplatz und der Bahnhofstrasse (linkes Ufer) der schönste Wochenmarkt der Schweiz statt. Nichts wie hin!
Der Tipp zum Abhängen im Sommer ist zweifelsohne die Buvette, denn das sogenannte Inseli gehört zu den schönsten Plätzen in Luzern. Keine fünf Minuten vom Bahnhof entfernt befindet sich die kleine Parkanlage direkt am See.
Schokoladiges im Verkehrshaus
Seit dem Sommer 2014 ist das Verkehrshaus der Schweiz um eine Attraktion reicher. Swiss Chocolate Adventure wurde zusammen mit der Stiftung Lindt Chocolate Competence Foundation entwickelt.
Die multimediale Erlebniswelt lässt die Besucher Wissenswertes über Entdeckung, Herkunft, Herstellung und Transport von Schokolade erfahren. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen: Auf dieser multimedialen Entdeckungsreise werden alle Sinne angesprochen. Vom Anbau der Kakaobohne über den Transport in die Schweiz bis zur Herstellung und zum Vertrieb des Fertigprodukts Schokolade wird die ganze Wertschöpfungs- und Transportkette veranschaulicht.
Tropenhaus Wolhusen
Ein Tropenhaus mitten in der Schweiz? Aber ja doch! Jeden Samstag, Sonntag und an Feiertagen findet eine öffentliche Führung durch den Tropengarten Wolhusen statt. Dabei erfährt man viel Bemerkenswertes rund um unsere tropischen Nutzpflanzen. Zudem hört man spannende Geschichten zur Tropenwelt im Allgemeinen. Außerdem werden Gewürz- und Heilpflanzen-Führungen angeboten.
Das Tropenhaus Wolhusen zeigt auf drei Reis-Terrassen, wie Reis in verschiedenen Wachstumsstadien aussieht. Dabei erfährt man auch, wie er in Ländern wie Indien und Thailand nachhaltig angebaut wird und wie es um die gesellschaftliche Bedeutung der kleinen Wunderkörner bestellt ist. Hunger sollte man auch mitbringen, denn das Tropenhaus beherbergt ein phantastisches Restaurant.
Irrungen und Wirrungen im »Gletschergarten«
2023 feierte der beeindruckende Luzerner »Gletschergarten« seinen 150 Geburtstag. Er lädt Besucher zu einer Zeitreise durch Jahrmillionen ein. Das Naturdenkmal bietet Einblicke in einen Gartenhof, eine faszinierende Felsenlandschaft mit unterirdischem See und verschlungene Wege ins dunkle Berginnere. Neugierige können im angeschlossenen Museum unter anderem die vielen historischen Landschaftsreliefs bewundern. Eines davon wurde zwischen 1762 und 1786 von Franz Ludwig Pfyffer, einem Schweizer, hergestellt und gilt als das weltweit älteste Relief. Besucher erleben im Alhambra, einem Spiegellabyrinth, Irrungen und Wirrungen. Kleine Orientierungsprobleme werden hier durch 90 blitzblank polierte Spiegel verursacht, die den Ausweg schier unvorstellbar machen. Besonders für Familien ein Riesenspaß.
Zocken im Spielemuseum Gameorama
Wie wäre es mit einer Runde »Tetris«? Oder auf dem Nintendo 64 »Super Mario« spielen oder mit der »Super Famicom« in die Welt von »The Legend of Zelda« eintauchen? Die Spiele werden vom Spielemuseum Gameorama in Luzern ganztägig angeboten. Das Tolle ist, dass man hier nicht nur Spiele aus der Kindheit anschauen, sondern sie aktiv spielen kann. Besucher können zum Spielbrett greifen, sich Würfel und Karten schnappen und loslegen. Angeboten werden Spiele aus unterschiedlichen Zeitaltern, wie zum Beispiel »Hunde und Schakale« oder »Siedler von Catan«. Die Zocker-Community trifft sich im angeschlossenen Brettspielcafé. Da die Anzahl der Spieler pro Tag begrenzt ist, empfiehlt es sich, vorher zu reservieren.
Gehen steil: Stoosbahn und Pilatusbahn
Die Stoosbahn, die mit bis zu 110 Prozent Steigung steilste Standseilbahn der Welt, ist Ende 2017 in Betrieb gegangen. Die 1,7 Kilometer lange Bahn führt durch drei Tunnel und über zwei Brücken und verbindet das Tal mit dem autofreien Bergdorf Stoos. Im Winter lockt das Skigebiet mit drei Sesselbahnanlagen, drei Schleppliften, 35 Kilometer Skipisten und einem Kinderskiland. Franz Heinzer, Abfahrtsweltmeister von 1991 und einer der erfolgreichsten Schweizer Skirennfahrer, ist Namensgeber der Rennstrecke am Klingenstock.
Und noch eine Bahn: Am 4. Juni 1889 nahm die Pilatusbahn unter Dampf ihren Betrieb auf. Das Pionierstück wurde von 600 Mann in 400 Tagen gebaut. Die bis heute steilste Zahnradbahn der Welt gilt als Meisterwerk der Ingenieurtechnik.
Einzigartig zu seiner Zeit, authentisch und topmodern im 21. Jahrhundert. 2010 wurde das Pilatus Kulm Hotel nach 120 Jahren komplett restauriert und gilt als eines der schönsten unter Denkmalschutz stehenden Hotels der Schweiz. Die Ausflugsperle der Region Luzern – Vierwaldstättersee bietet rundum echte Hingucker – für Familien und Genießer und alle mit Weitblick.
Baumzelte auf der Fräkmüntegg
Beim Pilatus-Seilpark auf der Fräkmüntegg können Gäste auf 1420 Metern Höhe in »Tree Tents« übernachten. Insgesamt wurden 15 Zelte zwischen den Bäumen befestigt, jedes davon bietet Platz für bis zu drei Personen.
Im Angebot inklusive sind neben der Übernachtung auch die Fahrt von Kriens auf die Frakmüntegg und zurück, ein Grillbuffet, das Frühstück sowie der exklusive Zugang zum größten Seilpark der Zentralschweiz. Nur der Schlafsack muss selber mitgebracht werden. Kosten ab 95 Schweizer Franken (rund 90 Euro).
Auf Spurensuche in der Steinwüste
Auf einer Exkursion durch die Schrattenfluh können Besucher die schönsten Seiten der faszinierenden Steinwüste entdecken.
Die Schrattenfluh war einst eine üppige grüne Alp – heute besteht sie überwiegend aus Schrattenkalk. Guides erzählen die Entstehungsgeschichte dieser einzigartigen Landschaft.
Rock & Safety Days
Mit sechs verschiedenen Klettersteigen ist Engelberg ein wahres Kletter-Mekka. Im Rahmen der Rock & Safety Days lernen die Teilnehmer die Technik zum Begehen eines Klettersteigs. Die richtige Vorbereitung, Materialkunde und das Einschätzen von Gefahren sind weitere Punkte, die man während der dreitägigen Kurse lernt. Die Rock & Safety Days finden im Juni und September statt und werden von erfahrenen Bergführern geleitet.
Tatort Tell
Das Geländespiel »Tatort Tell« führt findige Amateur-Kommissarinnen und -Kommissare durch die atemberaubende Urner Berg- und Seenlandschaft. Ausgerüstet mit Spielplan, Tatort-Karten, Dienstausweis und Rucksack muss ein mysteriöser Mordfall gelöst werden.
Die Kombination aus spannendem Rätselspaß und dem Besuch der originalen Tell-Stätten macht »Tatort Tell« zu einem Ausflugstipp für Familien, Freunde und Vereine. Interessierte Detektive erhalten an der Touristen-Information Altdorf während der Öffnungszeiten die notwendigen Unterlagen, einen Forschungsrucksack sowie Tickets für den öffentlichen Verkehr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kinder bezahlen 16 Schweizer Franken (rund 15 Euro), Erwachsene in Begleitung eines Kindes 19 Franken (rund 18 Euro).
Wo fliegen sie denn? Unterwegs auf dem Schmetterlingspfad
Blütenreiche Waldränder sind für viele Schmetterlinge besonders attraktiv. Entlang des Schmetterlingspfads über dem Lungerersee gibt es weit über 100 tagaktive Arten zu bestaunen. Diese große Vielfalt ist auf die Landschaft mit den steilen Hanglagen zurückzuführen und in der Schweiz einzigartig. Ausgangspunkt der Wanderung ist der Turren, erreichbar mit der Lungern–Turren-Luftseilbahn. Geführte Wanderungen werden im Juli und August angeboten.
Mit dem Paddel der Sonne entgegen
Kanu fahren bei Sonnenuntergang – ein ganz besonderes Erlebnis in Luzern. Von Mai bis September finden in kleinen Gruppen die geführten Kanutouren auf dem Vierwaldstättersee statt, durchgeführt von der Kanuwelt Buochs.
Die Sunset-Touren sind mit einer Dauer von 90 Minuten ideal für Einsteiger.