Nordwestlicher geht’s nimmer: Links oben auf der Karte Frankreichs findet sich die Bretagne. Die Region ist bekannt für ihre raue Küste und schicken Badeorte, aber auch für die vielen prähistorischen Menhire. Aber das ist längst nicht alles – wir verraten acht Fakten über die Bretagne, die kaum einer kennt!

Asterix und die Kelten

Lange, lange ist es her: 56 v. Chr. wurde eines der letzten keltischen Dörfer von den Römern erobert. Wo? In der Bretagne natürlich! Experten vermuten sogar, dass sich der Zeichner und Mitautor der Asterix-Comis Albert Uderzo von dem bretonischen Hafenort Erquy inspirieren hat lassen.

Köstliche Austern aus Cancale

Bleiben wir noch ein wenig in der Geschichte: Bereits die französischen Könige waren entzückt über die leckeren Austern aus Cancale. Sie sendeten damals schon regelmäßig Boten an die Smaragdküste, um sich die hervorragenden Austern an den Pariser Hof liefern zu lassen. Cancale liegt zwischen Saint-Malo und dem Klosterberg Mont-Sain-Michel.

Austern-Teller

Subbotina Anna/Shutterstock.com

Grundsteuer? Nicht auf Île de Sein

Die im Ozean gelegene Île de Sein wird heute von vielen Touristen mit der Fähre besucht. Die Insel wurde von Wind und Wellen schon oft heimgesucht. Das war für die Bewohner nie leicht zu ertragen. Aus diesem Grund zahlen die Bewohner der Insel keine Grundsteuer. Jean-Baptiste Colbert, Finanzminister unter dem »Sonnenkönig« Ludwig XIV., befreite sie davon. Seiner Meinung nach hatten die Menschen auf der Insel genug zu tun mit den Naturgewalten des Meeres.

Ganz schön flach hier

Von Bergen wie in den Alpen können sie in der Bretagne nur träumen. Denn hier ist es ganz schön flach. Die höchste Erhebung findet sich in den Hügeln der Monts d’Arrée – 384 Meter hoch! Eine Wanderung am frühen Morgen lohnt durchaus. Denn wenn sich dann der Nebel gelichtet hat, sieht man in der Ferne die Bucht von Morlaix.

Hügel in der Bretagne

Stephane BDC/Shutterstock.com

Tanz durch die Nacht

Volksfeste in der Nacht haben in der Bretagne eine lange Tradition. »Fest-Noz« heißen sie. Die Besonderheit: Man absolviert zusammen Reihen- und Kettentänze. Mehr als 1.000 dieser Tanzfestivals finden jährlich in der Bretagne statt. Sogar die Unesco war begeistert und urteilte: Das ist ein Weltkulturerbe.

Land der Leuchttürme

Liebhaber von Leuchttürmen sollten Kurs auf die Bretagne nehmen. Denn hier gibt es eine ganze Menge davon: 52, um genau zu sein. Das ist mehr als ein Drittel aller Leuchttürme in Frankreich (148). Kurios: 1867, als der Leuchtturm Ar-Men gebaut wurde, mussten die Arbeiter entsetzt feststellen, dass das Wetter vor der Westküste der Bretagne extrem widrig ist. Das hatte zur Folge, dass an manchen Tagen gar nicht und an anderen Tagen nur ein paar Stunden gearbeitet werden konnte. Letztlich dauerte der Bau des Leuchtturms 14 Jahre!

Leuchtturm in der Bretagne

DaLiu/Shutterstock.com

Heimat von Yves Rocher

Den Namen Yves Rocher hat wohl jeder schon mal gehört – die meisten von euch denken dann wohl an das bekannte Kosmetikunternehmen. Rocher, der Gründer des Unternehmens, war 46 Jahre lang Bürgermeister des kleinen Ortes La Gacilly. Dort hat das Unternehmen heute auch seinen Sitz. Ein Besuch lohnt sich durchaus. Seit 2017 können Besucher dort viel über die Geschichte und Gründung des Unternehmens erfahren.

Blaue Tür- und Fensterläden

Warum nur sind in der Bretagne so viele Fensterläden blau gestrichen, fragte sich schon so mancher Besucher. Nun, die Bretonen verehren die Heiligen. Am populärsten ist die Heilige Maria. Sie ist die Schutzpatronin der Seefahrer. Ihre Lieblingsfarbe soll blau sein. Das ist der Grund, warum so viele Menschen in der Bretagne ihre Fensterläden blau malen.

Haus in der Bretagne mit blauen Tür- und Fensterrahmen

Pascale Gueret/Shutterstock.com