Marmaris an der türkischen Ägäis ist der perfekte Ort, um den Sommer zu verlängern und noch einmal blauen Himmel und Sonne pur in vollen Zügen zu genießen. Ein paar Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt in einer einsamen Bucht der Cook’s Club Adakoy. Das Resort zählt zu den »New Generation Hotels«.

Seit rund einer Stunde geht es nun schon mit dem Auto zügig vom Flughafen Dalaman über die Schnellstraße D400 via Gökova Richtung Küste. Wobei: Zügig ist untertrieben. Der Fahrer hat es wirklich eilig, er drückt mächtig aufs Tempo. Die Sonne hat sich längst verabschiedet. Vermutlich ist es seine letzte Fahrt an diesem Tag. Nach dem Verlassen der Autobahn geht es schnurstracks runter Richtung Küste. Fast eine halbe Stunde geht es weiter über eine enge Straße entlang der Küste. Hin und wieder taucht ein einsam gelegenes Haus in der Dunkelheit auf. Dann endlich ein meterhohes Willkommensschild: »Cook’s Club Adakoy – New Generation Hotels«. Endlich angekommen.

Strandbar in Marmaris

Stylist; Agneta Renebo

Nach einem kalten September hatte ich eigentlich nur zwei Wünsche: Noch einmal ganz nah am Wasser zu sein. Noch einmal zuverlässig jeden Tag blauen Himmel über dem Kopf zu sehen. Sonne und Temperaturen von mindestens 25 Grad zu spüren. Kurzum: Den Sommer noch einmal in vollen Zügen zu erleben. Und dafür ist die türkische Ägäis im Oktober genau der richtige Ort. Viel Sonne gibt es hier, selbst Anfang November klettert das Thermometer tagsüber noch zuverlässig auf über 20 Grad.

Die Boote wanken in der Bucht

Die Lobby präsentiert sich als ein ziemlich luftiger, schnörkelloser Ort. Die Rezeption und ein paar Sitzgelegenheiten wie die cremefarbenen Sofas und Sessel sind überdacht – ansonsten ist alles nach allen Seiten offen. Regen und Sturm scheinen hier eher kein Thema zu sein, denke ich. Nur ein paar Meter von der Rezeption entfernt liegen mehrere Dutzend Boote und Yachten vor Anker. Optisch betrachtet bietet der Eingangsbereich des Cook’s Club Adakoy einen Vorgeschmack auf das, was sich später im ganzen Hotel zeigt: Bunte Farben sind verpönt, das Gros des Designs kommt ziemlich puristisch daher. Boho-Chic auf Türkisch.

Zimmer im Cooks Club Adakoy

Cooks Club Adakoy

Ein Traum in Creme

151 Zimmer beherbergt der Cook’s Club Adakoy. Damit gehört das Resort eher zu den kleinen Ferienanlagen an der türkischen Küste. Und so ist der Weg von der Rezeption zum Zimmer kurz. Dort erwartet mich eine Hommage an lokale Textilien und Materialien: Das Zimmer ist in schlichten Weiß-, Grau- und Cremetönen gehalten. Auf dem Fliesenboden ist ein orientalisch anmutender Kelim-Teppich ausgerollt, er korrespondiert perfekt mit den großen Kelim-Kissen auf dem Bett. Die Form der zylinderförmigen Lampe ist eine Reminiszenz an alte geflochtene Körbe, in denen einst Flaschen transportiert wurden. Gleich hinter dem Bett baumeln meterlange schneeweißen Leinen, die den Blick auf die Wand verschleiern. Orientalische Behaglichkeit.

Lunch am Strand in der Türkei

Cooks Club Adakoy

Do it yourself im Cantina-Restaurant

Wenn am Abend der Magen zu knurren beginnt, geht’s in die Cantina. So heißt das einzige Restaurant des Hauses. Das Konzept ist ziemlich einzigartig und unterscheidet sich gänzlich von dem, was in anderen All-inclusive-Hotels in der Türkei geboten wird. Ein Buffet gibt es nicht, ebenso wenig Speisekarten. Stattdessen können sich die Hotelgäste eines von sechs bis acht Gerichten aussuchen, die handschriftlich in bunten Farben auf großen, schwarzen Kreidetafeln über den Live-Cooking-Stationen angeboten werden. Wer seinen Essenswunsch abgegeben hat, bekommt einen Pager in die Hand gedrückt, der nach rund zehn Minuten munter vor sich hin vibriert und piepst. Bei den Getränken ist ebenfalls »Do it yourself« angesagt: Getränke müssen sich Urlauber selbst an der Bar besorgen.

Yoga im Cooks Club Adakoy

Cooks Club Adakoy

Völlereigefahr bei den Mezzes

Die Gerichte bieten einen bunten Mix aus der türkischen und internationalen Küche. Meeresfrüchte-Liebhaber haben etwa die Wahl zwischen gegrilltem Felsenbarsch mit Karottenpüree und Seafood Pasta, Freunde der asiatischen Küche können zwischen Nasi Goreng und Tikka Masala wählen. Und wer Appetit auf Typisches aus Italien hat, kann sich an täglich wechselnden Nudel- und Pizzagerichten versuchen. Das mundet alles recht gut, aber am leckersten sind – kein Wunder, wir sind hier schließlich in der Türkei – die türkischen Mezze, die als Vorspeisen kredenzt werden. Egal ob die herzhaft-pikante Haydari-Creme, die scharfe Gewürzpaste Acılı Ezme, die gefüllten Weinblätter Yaprak Sarması oder die sensationelle Çiğ Köfte – alles mundet hervorragend und verleitet zu einer einzigen Völlerei.

Blick auf die Bucht von Marmaris

Cooks Club Adakoy

Am nächsten Morgen ist Chillen angesagt, auf einer der Liegen des hoteleigenen Kieselstrands. Denn rund um den Hotelpool sind längst alle Premiumliegen in der ersten Reihe mit Urlaubern aus Großbritannien, Russland und Deutschland belegt. Sanfte House-Beats, die aber im Laufe des Nachmittags deutlich lauter werden, summen über die Anlage. Auf dem Weg zum Strand laufe ich durch ein Grün aus Olivenbäumen, Palmen und Bougainvillea. Herrlich ist nicht nur der Ausblick vom Strand aufs Meer, auch der Blick auf die mit Pinienwäldern überzogenen Hügel ist eine Augenweide. Die Sonne im Gesicht, der Duft des Meeres in der Nase. Genau diese Tiefenentspannung hatte ich mir gewünscht. Ich wünschte, der Sommer ginge gar nicht mehr zu Ende.

Mehr Infos

Cook’s Club Adakoy, 48700 Marmaris/Muğla, Türkei, DZ ab € 125 pro Nacht mit Frühstück.

Wer individuell bucht, fliegt nach Dalaman oder Bodrum. Die Flughäfen liegen rund 90 Autominuten (Dalaman) bzw. 120 Minuten (Bodrum) entfernt.

Gassen bei Marmaris

Frank Störbrauck

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