Rauchende Vulkane, Urwälder, Tropenstrände und exotische Tiere – Costa Rica lockt mit großer Vielfalt auf kleinster Fläche. Naturliebhaber, Abenteurer, Sonnenanbeter und Kulturinteressierte finden in dem Land viele Erlebnisse. Hier einige gute Gründe für einen Besuch des Landes.

Paradies für Biodiversität

Der Artenreichtum des kleinen Landes ist legendär und zählt zu den größten der Erde. Mit einer Landesfläche von 51.100 Quadratkilometern ist Costa Rica nur etwas größer als die Schweiz, birgt aber fünf Prozent der gesamten Flora und Fauna des Planeten. Über ein Viertel des Landes steht unter Naturschutz. Kein Wunder, dass das tropische Naturreiseziel zu einem der wichtigsten der Welt und Vorreiter im nachhaltigen Ökotourismus zählt.

Vulkan Arenal in Costa Rica

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Vielfältige Landschafen wechseln sich ab: Nationalparks mit üppigen Regen- und Trockenwäldern, dichten Mangrovensümpfen und Bergnebelwäldern. Traumstrände an der Pazifikküste oder karibisches Tiefland, wo tropischer Regenwald auf unberührte Strände sowie ein einzigartiges Kanalsystem trifft.

Mit rund 100 erloschenen und einigen aktiven Vulkanen lockt Costa Rica außerdem als Land der Vulkane. Auch die exotische Tierwelt beeindruckt: über 800 Vogelarten, darunter der seltene Quetzal, Tukane und Kolibris sowie Hunderte von Säugetierspezies und Reptilienarten.

Fischertukan auf Ast

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Besonders beliebte Fotomotive sind Affen, Faultiere, Vögel, Frösche sowie die geschützten Meeresschildkröten, die jedes Jahr zur Eiablage an die Pazifik- und Atlantikküste kommen. Dazu gleich mehr …

Die Tierwelt von Costa Rica beobachten

Die Walsaison findet jedes Jahr zwischen Juli und Oktober in der Südpazifikregion Costa Ricas statt. Dann zieht es eine Population von etwa 6.000 Buckelwalen aus der südlichen Hemisphäre an die Küste Costa Ricas, um sich zu paaren und dort ihre Jungen zur Welt zu bringen. Die Wale beeindrucken nicht nur mit ihren Jungen, sondern auch mit ihrem gefühlvollen Gesang, der als beruhigend und entspannend empfunden wird. Die Gesänge lassen sich aus bis zu zwei Kilometern Entfernung hören.

Buckelwal in Costa Rica

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Die Schildkrötenbeobachtung ist ebenfalls eine der beliebtesten Attraktionen in Costa Rica. Meeresschildkröten können dort fast das ganze Jahr über beobachtet werden, darunter unter anderem die Grüne Schildkröte, Lederschildkröte und Echte Karettschildkröte. Bei den sogenannten »Arribadas« sind bis zu Tausende von Tieren zu beobachten, wie sie aus dem Meer an die Strände des Nordpazifik kommen, um dort im Sand ihre Eier abzulegen. Mit etwas Glück kann auch beobachtet werden, wie die kleinen Babyschildkröten schlüpfen und sich ihren Weg zum Ozean bahnen. Den Naturschauspielen kann nur mit zertifizierten Guides und in respektvollem Abstand beigewohnt werden. So soll sicher gestellt werden, dass die Tiere nicht gestört werden.

Babyschildkröten am Strand

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Ein weiteres Phänomen, das Tierbeobachtern die Sprache verschlägt, ist die Vogelmigration. Costa Rica ist für Vogelbeobachter seit langem ein beliebtes Ziel. Die spektakuläre Vogelvielfalt des Landes ruft aber auch bei vielen Touristen und Einheimischen Begeisterung hervor. In den Herbstmonaten von August bis Dezember ziehen neotropische Zugvögel – darunter Fliegenschnäpper, Schwalben und Grasmücken – vom Norden in den Süden des Kontinents. Einige bleiben, andere reisen ein Stück weiter, um sich im Winterquartier niederzulassen.

Hyazinth-Ara

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Costa Rica ist Abenteuer

Lust auf Wildwasserrafting und Kajaktouren in Flüssen wie dem Rio Pacuare und Canyoning an Wasserfällen? Surfen und Tauchen im Atlantik und Pazifik? Oder lieber über Hängebrücken durch die Baumkronen des Regenwaldes wandern und bei einer Canopy-Tour wie Tarzan mit einem Drahtseil durch die Dschungellüfte sausen? An Land, im Wasser oder in der Luft – Costa Rica gilt als Mekka für Abenteurer.

Ziplines werden an zahlreichen Orten in Costa Rica angeboten, beispielsweise in Quesada, La Fortuna (im Kanton San Carlos), San Mateo, San Ramón, in der Gegend um den Río Pacuare, bei den Thermalquellen von Tabacón und beim Vulkan Poás. An der Pazifikküste sind zudem der Strand Playa Herradura und die Stadt Quepos zu empfehlen, wo 18 Plattformen mit 10 Seilen sowie Abseilstationen auf Abenteurer warten. Ein weiteres Seilsystem mit 13 Plattformen ermöglicht es in der Provinz Limón, direkt im Herzen des Nationalen Tierschutzgebiets Gandoca-Manzanillo, mitten durch den Wald bis hin zum Strand zu gleiten.

Frau auf Zipline in Costa Rica

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Aber auch zahlreiche Hängebrücken locken in Costa Rica. Die Pfade zwischen den Baumkronen verbinden mit Konstruktionen Wanderwege miteinander, auf denen man die Schönheit der Umgebung von oben bewundern kann. In der Umgebung des Vulkans Arenal, genauer gesagt in La Fortuna im Kanton San Carlos, werden Touren angeboten, bei denen man die Zugvögel des Gebietes beobachten und Einblicke in die Naturgeschichte gewinnen kann. Wer die Landschaft gerne aus der Baumkronen-Perspektive erkunden möchte, sollte sich auch Monteverde in der Provinz Puntarenas nicht entgehen lassen. Dort gibt es mehrere Rundwege mit jeweils unterschiedlicher Länge und Anzahl von Hängebrücken.

Hängebrücke im Urwald in Costa Rica

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Strand und Sonne an zwei Weltmeeren

Costa Rica trumpft mit kilometerlangen weißen und schwarzen Sandstränden sowie einsamen Buchten und Korallenriffen auf. Während die bekanntesten Pazifikstrände in Guanacaste, Manuel Antonio oder auf der Nicoya-Halbinsel zu finden sind, zieht es Entdecker in Buchten wie Bahía Drake, Golfo Dulce oder den Marino-Ballena-Nationalpark.

Blick von oben auf einen Strand im Manuel-Antonio-Nationalpark

Visit Costa Rica

Hier Tipps zu unberührten Stränden: Der Playa Real befindet sich wenige Kilometer von Conchal entfernt, einem der beliebtesten Reiseziele in Guanacaste am Nordpazifik und gilt als geheimes Juwel. Sein Sand ist weiß, sein Wellengang mäßig – optimal zum Schnorcheln und Schwimmen – und die zwei nahegelegenen kleinen Inseln sind bereits von der Küste aus erkennbar.

Die Besonderheit des ebenfalls in Guanacaste gelegenen Strandes Playa Cuarzo ist die Farbe seines Sandes: Weiß mit einer Nuance ins Rosafarbene. Sie ist den kleinen pulverisierten Muscheln zu verdanken, die in der Sonne funkeln. Wenn es um besondere Erlebnisse geht, darf Roca Bruja nicht unerwähnt bleiben –  einer der legendärsten Strände für Entdecker und Surfer.

In der Kategorie der Strände, die am ehesten einem natürlichen Schwimmbecken entsprechen, ist einer der Geheimtipps der Playa Calzón de Pobre, ebenfalls in Guanacaste gelegen. Er ist recht klein, stellt dafür aber maximale Erholung sicher: weißer Sand, kristallklares Wasser, sanfter Wellengang und nur wenige Steine.

Der Strand Punta Uva sucht aufgrund seiner Komposition aus weißem Sand, türkisem Wasser und der tropischen Palmen, die sich über das Meer neigen, seinesgleichen. Kajakfahren und Schnorcheln sind hier ein Muss für jeden Besucher.

Strand in Costa Rica

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Bad in heißen Thermalquellen

Gestresst vom Alltag und urlaubsreif? Costa Rica lockt mit einer Kombination aus Naturerlebnissen mit allen Sinnen und moderner Infrastruktur. Die Landschaft lädt ein zum Ausruhen in tiefgrünen Regenwäldern, stillen Tälern und idyllischen Hügellandschaften sowie endlosen Tropenstränden. Besonders wohltuende Natur-Wellness für Körper und Geist: Ein Bad in heißen Thermalquellen am Fuße eines Vulkans inmitten tropischer Vegetation oder ein Peeling aus Vulkanschlamm.

Frau nimmt Thermalbad

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Unterkünfte mit Blick auf Vulkane, Seen, Flüsse, Urwald oder Meer lassen den Erholungsurlaub in Costa Rica bereits bei der Übernachtung beginnen. Von einfachen Cabañas über rustikale und luxuriöse Öko-Lodges bis hin zu Fünf-Sterne Spa- und Wellnesshotels – Costa Rica bietet Schlafplätze in allen Preiskategorien.

Pura Vida als Lebensgefühl

»Pura Vida« ist mehr als nur ein Ausdruck für pures Leben; es ist das Lebensgefühl der gastfreundlichen »Ticos«, das die Begegnung mit Land und Leuten einzigartig macht. Kein Wunder, dass die Costa Ricaner zu den glücklichsten Menschen der Welt zählen. Der Turismo Rural gibt einen Einblick in das Landleben von Bauern, indigene Bevölkerungsgruppen und Gemeindeprojekte. Einheimische erzählen von ihrem Alltag, ihrer Kultur und ihren Traditionen. Von der Kaffeepflanze bis in die Tasse – beim Besuch einer Kaffeeplantage im zentralen Hochland erklären Kaffeebauern die Produktion der wertvollen Kaffeebohne »Grano de Oro«.

Kaffeebauern in Costa Rica auf Plantage

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Weitere interessante Programmpunkte für kulturell und gastronomisch Interessierte: Besichtigung einer Bananen-, Ananas- oder Kakaoplantage, Besuch einer Dorfschule, kulinarische Entdeckungstouren über den Markt, das Essen in einer Soda, interessante Museen, die Herstellung von Kunsthandwerk wie den bunten Ochsenkarren und vieles mehr. Zahlreiche Volksfeste sowie religiöse Feierlichkeiten und Prozessionen beeindrucken mit Musik, Tanz und lokalen Köstlichkeiten.

Reiseziel mit 365 Tagen Saison

Ob individuell mit dem Mietwagen oder auf einer Rundreise – Costa Rica ist ganzjährig gut zu bereisen. Das Land gilt als eines der sichersten Reiseziele Lateinamerikas und ist bekannt für seine politische Stabilität. Gut sind auch das Bildungssystem, die Infrastruktur und das Tourismus- und Serviceangebot. Während zwischen November und April klare Himmel, traumhafte Sonnenuntergänge und leichte Winde die Trockenzeit am Pazifik ankündigen, ist es in der Karibik eher feucht und grün. Die nicht weniger beliebte Regenzeit zwischen Mai und Oktober beeindruckt im Zentraltal und in der Pazifikregion vor allem mit üppig grüner Natur. Niederschläge sind in dieser Zeit in der Regel nachmittags zu erwarten. In dieser Saison können in Costa Rica zahlreiche Naturphänomene bewundert werden, wie Wale, Schildkröten und über 900 Vogelarten.

Vier Unesco-Stätten in Costa Rica

Ob Urwälder, Flüsse, Strände, Berge, Vulkane, Seen, Höhlen oder Thermalquellen – Costa Rica bietet Natur, Abenteuer und Erholung. Auch Gastronomie- und Kulturinteressierte kommen auf ihre Kosten. Lokale Köstlichkeiten, zahlreiche Museen und Kulturangebote stehen bereit. Die Unesco hat vier Stätten Costa Ricas zum Weltkultur- und Naturerbe erklärt: Das Schutzgebiet von Guanacaste, die Kokosinsel im Pazifik, das Naturschutzgebiet Talamanca und Nationalpark La Amistad sowie die präkolumbianischen Siedlungen und Steinkugeln der Diquis-Kultur.

Wasserfall im Unesco-Park Guanacaste in Costa Rica

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Weitere Informationen über das Land gibt es auf der Website des Fremdenverkehrsamt von Costa Rica und in unseren Reise-Tipps Costa Rica.